Egal wie die Reproduktionsrate ist - wenn die Bestände zu hoch und nicht angepasst sind, dann müssen diese reduziert werden. Seit Jahrzehnten steigen die Rehwildstrecken - ergo - die Jäger können oder wollen die Bestände nicht einregulieren.
Wie Du richtig erkannt hast, sind die Zusammenhänge nicht monokausal, allerdings erkenne ich schon einen Zusammenhang: Dort, wo der Wald vernünftig wächst, wird kräftig gejagt. Es gibt wenige Reviere mit niedrigem Bestand und hohen Schäden, ich kenne aber kein einziges Revier (mit nennenswertem Waldanteil), das mit viel Wild und wenigen Schäden auskommt.
Ob Dich Dein Förster lobt oder nicht - daraus kann ich kein Urteil über Dich oder Dein Revier ableiten: Ich lob auch Reviere bzw. deren Pächter in meiner Zuständigkeit, aber unterm Strich sind das eher die "Einäugigen unter den Blinden" (zu denen würd ich mich bzw. das von uns bejagte Revier auch zählen).
Wenn Du 2,5 mal so viele Sauen wie Rehe schießt, habt ihr vermutlich zu viele Sauen und / oder Du vernachlässigst die Rehe, oder letztere werden von den Sauen verdrängt. Das sagt rein garnix aus. Die Rehwild-Strecke auf 200ha wäre ordentlich, auf 600ha eher zu vernachlässigen und vermutlich weit unterm Zuwachs.
Zu den Abschussgebühren bei Hessenforst haben sich andere schon dazu geäußert. Ich hab es allerdings auch schon genau umgekehrt gehört, dass die Förster (lang ist's her) kostenlos einen Pensionshirsch schießen durften fanden manche als Verschwendung von Steuergeldern und hat abgeschafft gehört. Jetzt kommst Du und verlangst, dass es für alle kostenlos wird???
Spaßvogel...
Zum Thema Spaßvogel;
schön, dass ich dir eine Freude mit meinem Beitrag machen konnte, sei dir gegönnt!
Lese ihn dir einfach noch mal genau durch, nicht nur einfach, wie so oft, querlesen!
Und im Gegenzug Danke für deine erneut simple und damit auch bezeichnende Replik!
Du bestätigst für mich persönlich leider alle klassischen Merkmale (vielleicht auch Vorurteile), die eine Diskussion über Trennung von Jagd und Forst brutal befeuern.
Gott sei Dank kenne ich auch immer noch genügend Forstbedienstete, welche in der Lage sind bei derartigen Themen etwas mehr Fähigkeiten zu differenzieren an den Tag legen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Für dich dann mal explizit in Worte gefasst:
Die Deutungshoheit über die Jagd haben nicht nur die Jäger im Sinne von Hobby/Freizeit/Privatjägern verloren, sondern ebenso auch die Forstfraktion!
Das mag zu den aktiven Zeiten deines Vater noch anders gewesen sein, aber wer die sich permanent ändernden Rahmenbedingungen nicht erkennt, kickt sich irgendwann selber raus.
(Gilt natürlich explizit für beide Fraktionen!)
Nicht ohne Grund wird deshalb auch in einigen politischen Kreisen immer häufiger die Forderung laut, dass Forstbedienstete sich gerade in den heutigen Zeiten mit der aktuellen Situation unserer Wirtschaftswälder und des anstehenden Waldumbaus sich primär auf ihre
ausbildungstechnische Kernkompetenz, nämlich den
Waldbau,
konzentrieren sollten!
Die für den anstehenden Waldumbau essentielle Jagdausübung wird dann eben zu einem großen Teil nicht mehr von Forstbediensteten, sondern eben von anderen Protagonisten durchgeführt.
Da existieren übrigens einige Alternativ - Modelle und/oder liegen bereits in der Schublade,
Diese Forderung ist in Diskussionen nicht nur einmal von den Lobbyisten der entsprechenden Verbände gefallen, vielleicht solltest gerade
du dir mal darüber Gedanken machen!