Waidgerechtigkeit

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@yumitori

ich möchte alles vermeiden um mich hier als einer der Waidgerechten zu outen.
So wie ich jage, mache ich das nun 57 Jahre und versuche das auch durchzustehen.
Ob ich dabei in Augen anderer waidgerecht bin oder nicht, ist mir egal.
Dennoch - man muss hier aufpassen, weil man schnell eine auf den Lodenhut bekommt,
wenn man was auch immer zu sehr heraus streicht.
Immerhin, Lodenhut habe ich keinen.

Was trägt man denn als "neutraler" Jäger im fortgeschrittenen Alter auf dem Kopf, eine Pudelmütze? :biggrin:

TH
 
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Denke es gibt zwei Begriffe die immer wieder vermischt werden.

Das eine ist das Brauchtum
Hier fallen für mich die Brüche, Kleidung usw. rein

Dann die Waidgerechtigkeit
Denk die Waidgerechtigkeit unterliegt auch einem zeitlichen Wandel. Was vor Jahren noch unwaidmännisch war, bewegt sich immer mehr in Richtung Waidgerechtigkeit
Wie Nachtzieltechnik, weite Schüsse, Wildkameras usw.

Denk wenn man den Jägern vor 80 Jahren Wildkameras gezeigt hätte, wär jeder der Meinung gewesen nicht waidgerecht. Kann mich noch an Diskussionen erinnern, als die LP Zielfernrohre aufkamen. Die wurden zum Teil, auch als nicht waidgerecht verurteilt.
Heute käme keiner mehr auf die Idee.

Robert
 
Y

Yumitori

Guest
@ TopHunter
@ Sir Henry

Mahlzeit,

w a s ist "fortgeschrittenes Alter"?
(ich denke, ich gehöre mit 58 Lenzen auch schon dazu....., oder ?) -

Ich trage am liebsten Tweed, mein Hut ist aus Filz v. Hasenhaar (steht jedenf. drin....) -

Grundsätzlich passe ich wohl in keine Schublade, sollte dies einmal doch der Fall sein, geschieht dies rein zufällig.

Wer - bei Odin - glaubt, mir eine auf den Hut - aus welcher Faser auch immer - geben zu müssen, mag dies tun - es wird mir mit zunehmender Zahl der vermeintlichen "Nasenstüber" immer glichgültiger - ich lege nun wirklich keinen Wert auf öffentlichen Applaus.
Und insoweit teile ich Die Auffassung von Sir Henry hundertprozentig - wie ja auch aus meiner Signatur hervorgeht.
Ich bin deshalb auch nur für mich und nach meiner Definition waidgerecht, die Zeit, in der ich andere zu überzeugen versucht habe, ist vorbei,kostet zu viel Lebenszeit und Nerven.
Ich will aber auch in keiner jagdlichen Vereinigung, keiner politischen Partei und keinem sonstigen Verein irgendein Pöstchen bekleiden, auch keinen Posten.
Mein jagdlicher Heimatverein ist der, der von Geilfus mit gegründet wurde - mein Lieblingsbild von ihm ist betitelt:
>> Mein ideales Jagdhaus << - das sagt fast alles über mich aus.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Für mich persönlich ist Waidgerechtigkeit das humane Töten.
Ich reduziere das bewusst auf:

- präzises Werkzeug
- geeignetes Werkzeug
- präzisen Umgang mit meinem Werkzeug
- schnelles und sicheres Töten

"klick.. Licht aus, fertig!"

Um dies noch ein wenig zu erweitern:

Waidgerechtes Jagen bezieht sich auch auf die Einhaltung aller geschriebene und UNGESCHRIEBENEN Gesetze bei der Jagdausübung.

In Punkto moderne Technik: für mich zum Beispiel ist auch bei der Nachtjagd ein Jagen mit NachtZIELgeräten ein Beitrag zur Waidgerechtigkeit, wenn dadurch der Abschuss einer führenden Bache vermeiden wird. (Halt das sichere Ansprechen)

Die Altvorderen haben seinerzeit die Zielfernrohre als unwaidmännisch verteufelt. Ein Schuss auf Schalenwild verbietet sich bei einem größeren Abstand heutzutage wohl selbstredend ohne Zielfernrohr.



Wer hatte eben Chips angeboten??:)

wmh

Jäger :cool:
 
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Hallo Sir Henry,

wenn auch off Topic, aber Du hast schon mehrfach in verschiedenen Tröds moniert, dass nach dem testweisen Versuch mit Nachtzielgeräten in Bayern keine Ergebnisse bekannt wurden.

Das stimmt so nicht.

Es wurde über die Ergebnisse mehrfach berichtet.

u.a. http://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/wald/jagd/dateien/storbeck_praktikabilitätstest.pdf

Es wurden in knapp zwei Jahren mit NZGe 139 Sauen in den fünf Versuchsgebieten erlegt. Bezogen auf die dafür nur 9 zur Verfügung stehenden Waffen ein achtbares Ergebnis. Wobei es ausdrücklich nicht auf die Anzahl ankam, sondern auf die Erkenntnisse der beteiligten Jäger ob NZGe praktikabel für die Schwarzwildjagd einsetzbar sind.

Und nun on Topic: Ich bin sehr wohl der Meinung, dass eine Nachtjagd mit NZG auf Schwarzwild waidgerechter ist als der Schuß bei diffusen Lichtverhältnissen auf schwarze Batzen.

Jäger24
 
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Es wurden in knapp zwei Jahren mit NZGe 139 Sauen in den fünf Versuchsgebieten erlegt. Bezogen auf die dafür nur 9 zur Verfügung stehenden Waffen ein achtbares Ergebnis. Wobei es ausdrücklich nicht auf die Anzahl ankam, sondern auf die Erkenntnisse der beteiligten Jäger ob NZGe praktikabel für die Schwarzwildjagd einsetzbar sind.
Jäger24

den Schnitt halten aber viele Jäger mit normalen jagdlichen Möglichkeiten leicht.
Ob die Aufrüstung da was bringt, rein kostenmäßig - wohl eher nicht.
 
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den Schnitt halten aber viele Jäger mit normalen jagdlichen Möglichkeiten leicht.
Ob die Aufrüstung da was bringt, rein kostenmäßig - wohl eher nicht.


Das ist halt das Problem, wenn man einfach Zahlen veröffentlicht.
Von diesen genannten 139 Sauen hätten lediglich 16 auch ohne NZG erlegt werden können. Die anderen eben nicht. Die 123 Sauen sind also zusätzlich zu den mit normalen jagdlichen Möglichkeiten erlegt worden.

Wmh
Jäger24
 
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Waidgerechtigkeit ist ein Begriff wie GUT:

"Gut und Böse" sind von Menschen gemachte Kategorien

Fakt ist, dass sowohl das "Gute" als auch "das Böse" von Menschen gemachte Kategorien sind. Man könnte sie auch als"Erfindungen" des Menschen bezeichnen, die in der Natur - als reale Objekte oder Realitäten - nicht vorkommen.
"Gut" oder"Böse" sind also "nur" Konzepte, die - je nach Ansicht und Weltbild - sehr unterschiedlich beschrieben werden. Konzepte sind sie deshalb,da sie immer eine Bewertung einer Beobachtung, aber nicht die Beobachtungselbst sind.


Eine allgemein gültige Definition, was gut ist und was böse, gibt es wie für die Waidgerechtigkeit nicht.Trotzdem füllen Jäger innerhalb kürzester Zeit diesen Begriff mit Inhalten. Inhalte, die für ihre Lebenswirklichkeit relevant sind.

So wird z.B die Wahrheit der Lüge vorgezogen, wenn es darum geht, das Gute zu benennen.
Überall wird man sich schnell auf diese und ähnliche Konventionen einigen können. Dabei sind alles lediglich Interpretationen.
Denn genauso wenig wie es exakte Definitionen für das Gute oder das Böse gibt, genauso wenig sind beide Konzepte statisch. Von Situationzu Situation kann es unterschiedlich sein, ob etwas als gut oder böse beziehungsweise schlecht eingeschätzt wird. In der Regel ist es schlecht zulügen. Aber es gibt Momente, da kann es angebracht sein, die Wahrheit zu verschweigen.

Es kann durchaus darüber gestritten werden, ob ich den Hasen im Lager schieße oder er erst loslaufen soll. Sicheres erlegen ist im Lager möglich, dem Hasen eine Chance geben nur, wenn er die Flucht antreten darf.

Fest steht wohl, dass es für die menschliche Gesellschaft sinnvoller ist, dem Guten den Vorrang zu geben.
Richtig ist allerdings auch,dass Aggression als eine Variante des Bösen bereits in den ersten Lebewesen verankert war, die die Erde bevölkerten. Töten bedeutete für viele Tiere Überleben, indem sie Beute machten oder ihr Revier verteidigten.
Auf der anderen Seite ist es undenkbar im Tierreich , dass eine Gruppe bedingungslos einem Einzigen folgt,um dessen Tötungsverlangen nachzukommen. Menschen tun das. Sie ziehen in Kriege und vernichten sich gegenseitig.

Ob ein Wirken gut und richtig ist, wenn sie nützlich ist, wage ich auch zu bezweifeln.
Wenn ich also schon das Gute nicht klar erkennen kann, warum sollte ich Waidgerechtigkeit an sich beschreiben können?

Es ist für jeden etwas anderes, oft auch zu jeder Zeit anders.
 
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Das ist halt das Problem, wenn man einfach Zahlen veröffentlicht.
Von diesen genannten 139 Sauen hätten lediglich 16 auch ohne NZG erlegt werden können. Die anderen eben nicht. Die 123 Sauen sind also zusätzlich zu den mit normalen jagdlichen Möglichkeiten erlegt worden.

Wmh
Jäger24

ohne Aufschlüsselung aber auch wertlos.
Wie viele Ansitze
Wie viele Ansitze ohne Anblick
Wie oft Anblick aber nicht geschossen
Wie oft war sehen/schießen wegen Wettersituation unmöglich
wie viele Schüsse
wie viele Fehlschüsse
Wie viele Fehlabschüsse
In welchem Abstand am gleichen Platz Wild erlegt, was u.U. gegen die Ansicht spricht,
dass das wegen der damit verbundenen "Störung" nicht möglich ist.
Wie weit die Schussweiten
Wie weit die Fluchtstrecken

Wie waren die Erfolge mit Gewehrscheinwerfern?
 
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Das kann nur einer sein, der sich nie in freier Wildbahn bewegt.
Was will er da groß anstellen, wenn sich ihm virtuelle Möglichkeiten in einem forum bieten. :roll:
 

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