"WAIDMANNSHEIL" oder besser "Guten Tag"?

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Liebe Jägersleut,

habe gestern einen Artikel zu diesem Thema gelesen und frage mich, wie ihr hier im Forum so grüßt? Was ist üblich, "outet" ihr euch jederzeit mit dem traditionellen Jägergruß, auch dann, wenn Nichtjäger das mitbekommen?
Ist der Gruß noch zeitgemäß, trendy, angesagt? Oder benutzt man den nur noch nach erfolgreicher Beuteerlegung und nicht zur normalen Begrüßung? Also nur noch, wenn wir unter uns sind? Sollte man solche Traditionen pflegen, oder besser den achso modernen Hunter rauskehren und mit Hi, Hallo...usw grüßen?

......?......
Marklave
 
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10 Apr 2001
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Moin,

ich habe es schon mehrmals erlebt: Man fährt zur "Jagd und Hund" nach Dortmund ist mit Jeans und Wachsjacke "zivil" angezogen und trifft auf dem Bahnhof und am Taxi-Stand dan die Hardcore-Lodenfraktion, die sich lautstark mit Waidmannsheil begrüßen.
Genauso ging es mir dieses Jahr auf dem Flughafen in Windhoek, wo mehrere deutsche Jäger zum Schalter wo die Waffeneinfuhr geregelt wurde, kamen und sich in der Abfertigungshalle lautstark mit Waidmannsheil begrüßten. Nicht nur ich sondern auch eine ganze Menge anderer Fluggäste schüttelten über so viel Brauchtum am falschen Platz den Kopf.
Diese Beispiele sind sicher nicht zu verallgemeinern, aber genau aus diesem Grund
grüße ich nur noch in kleiner oder bekannter Jägerrunde mit Waidmannsheil, weil ich es "albern" finde bei jeder Gelegenheit den Jäger raushängen zu lassen.
Wenn mich jemand fragt ob ich Jäger bin, stehe ich dazu aber ich muß es nicht durch Waidmannsheil-Begrüßung jedem Umstehenden auf die Nase binden.

Bis dann
Stalker
 
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Ich sehe das ähnlich wie Stalker. Deshalb muß man die Tradition ja nicht gleich verkümmern lassen. In Jägerkreisen sollte man sich ruhig mit "Waidmannsheil" begrüßen, wenn es einem Spaß macht. Einen Nicht-Jäger (oder nicht mit Jagd vertrauten) würde ich allerdings nie so begrüßen. In London gehe ich ja auch nicht in ein Restaurant und begrüße den Ober mit "Tach auch".
Das von Stalker beschriebene Szenario am Flughafen hat allerding nichts mit dieser Frage zu tun. Hier geht es einfach um das aufdringliche und unangemessene Benehmen einiger Zeitgenossen in der Öffentlichkeit.

Steve
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Marklave:
Liebe Jägersleut,

habe gestern einen Artikel zu diesem Thema gelesen und frage mich, wie ihr hier im Forum so grüßt? Was ist üblich, "outet" ihr euch jederzeit mit dem traditionellen Jägergruß, auch dann, wenn Nichtjäger das mitbekommen?
Ist der Gruß noch zeitgemäß, trendy, angesagt? Oder benutzt man den nur noch nach erfolgreicher Beuteerlegung und nicht zur normalen Begrüßung? Also nur noch, wenn wir unter uns sind? Sollte man solche Traditionen pflegen, oder besser den achso modernen Hunter rauskehren und mit Hi, Hallo...usw grüßen?

......?......
Marklave
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus,

ich sehe das so:

Das trditionelle We(a)idmannsheil ist die Grussformel unter Jägern und kann sowohl zur Begrüssung wie auch zur Verabschiedung und sollte natürlich vor dem Birschgang und beim erlegten Stück verwendet werden. Nicht zu vergessen das rituelle WH-Trinken, natürlich mit der vom Herzen kommenden linken Hand.

Nichtjägern gegenüber wäre diese Beschwörungsformel ("Ich wünsche Dir Jagdglück!") sinnlos und man grüsst normal. So begrüsse ich z.B. ein befreundetes Paar, wo sie Jägerin ist und er nicht nicht, die Jägerin mit WH und den Nichtjäger mit Servus.

WH als solches ist als zunftinterne grussformel zeitlos und neutral und ich glaube auch nicht, dass die Bergleute eine Grundsatzdiskussion über das "Glück auf" führen.

Mir ist es jedenfalls lieber es wünscht mir einer WH als ein schnoddriges hi.

Sollte jemand das WH aus welchen Gründen immer nicht über die Lippen bringen, so ist mir das auch recht, ich wünsche meinem Gegenüber jedenfalls immer das WH.

Weidmannsheil!

H.
 
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Wenn man unter Jägern ist, heißt es "WH", wenn man nicht unter Jägern ist, gibt es - je nach Umfeld - 1000 andere Grußformeln.

Aber selbst unter (jüngeren) Jägern (d.h. unter 40) fällt das "WH" manchmal weg. Jeder so, wie er mag.

"Waidmannsheil" anläßlich des Aufbruchs zur Jagd gehört für mich allerdings immer dazu.
 
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Dort wo es bei den anwesenden Jägern geübte Praxis ist, sich mit Waidmannsheil zu begrüßen, tue ich dies ebenso.

Wo dies nicht geübt wird verwende ich eine übliche Grußformel. Ebenso grüße ich Nichtjäger in der üblichen Weise.

Weidmannsheil oder neuerdings in einigen Gegenden "Anblick", beim Aufbruch zur Jagd zu wünschen ist für mich selbstverständlich.

Ob bei Begrüßung oder Glückwunsch Nichtjäger mithören können beeinflußt mich dabei nicht.

WH
Amadeus
 
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Servus Jagdfreunde,

unter solchen ist es für mich selbstverständliche Pflicht Waidmannsheil als Grussformel zu verwenden.
Gleiches praktiziere ich auch z. B. bei der Standzuteilung im Rahmen von Gemeinschaftsjagden oder als Glückwunsch nach jagdlichem Erfolg.

Im Kreise von Nichtjägern halte ich mich mit diesem Gruss zurück, das irritiert und grenzt eher aus, als dass es im positiven Sinne für Jagd werben würde.
Allerdings erlebe ich immer wieder Gelegenheiten, wo Geschäftspartner oder Bekannte, die meine Passion kennen, dann diesen Gruss verwenden.
Was die Schreibweise betrifft, lässt der Duden in der neuesten 22. Auflage beide Formen, also e und a zu.

In diesem Sinne ein kräftiges
Waidmannsheil!
 
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Ich begrüsse meinen jagenden Kollegen immer mit Waidmannsheil. Wenn er mit Waidmannsdank antwortet, wissen wir jeweils wie das Wochenende war....

Also Euch ein herzliches WH
 
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Da wo es passt wünsch ich immer Waidmannsheil. Passen tut es m.E. bei allen Gelegenheiten die mit der Jagdausübung zu tuen haben. Fehl am Platze ist es z.B. lautstark beim Betreten der Kneipe o.ä.
Wenn mir ein Jäger vom letzten Jagderfolg berichtet, wünsche ich selbstverständlich auch Waidmannsheil.

Urian
 
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Was uns natürlich zur spannenden Frage führt, wie man auf den Wunsch Waidmanns Heil (meine bevorzugte Schreibweise) antwortet.

Situation: Ich breche zur Jagd auf, ein Kollege wünscht mir "Waidmanns Heil". Im Jagdkurs haben wir gelernt, dass "Waidmanns Dank" nur nach erfolgreicher Jagd zu gebrauchen ist. Ein einfaches "Danke" erscheint mir aber auch ein wenig sonderbar...

Mit unsicherem Gruß

Sven
 
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Wie wärs, wenn Du den gleichen Wunsch einfach erwiderst!?...oder Du wünscht "Guten Anblick/Anlauf"

Marklave
 
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Bei uns ist es üblich einfach "Waidmannsheil" zu antworten.

WH
Lindy
 
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Ich habs noch so gelernt, daß man den Gruß Waidmannsheil ebenso beantwortet wennn er von einem Jäger kommt. Kommt er von einem Nichtjäger heißt es dann Waidmannsdank, ebenso wie es nach einem Jagderfolg Waidmannsdank heißt. Egal ob die Grußformel in diesem Falle von einem Jäger oder Nichtjäger kommt. Ob das heute so noch stimmt weiß ich nicht, mir wurde es jedensfalls von klein auf so beigebracht.

Waidmannsheil
Hawk
 
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Servus,

mir war so als könne man auch Waidmannsdank sagen wenn man vom Jagdherren angesetzt wird (und der selbst nicht rausgeht). Ansonsten hab ich s eigentlich so wie Hawk gelernt.

Pfüad Euch
 
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6 Aug 2001
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sven Helmes:
Was uns natürlich zur spannenden Frage führt, wie man auf den Wunsch Waidmanns Heil (meine bevorzugte Schreibweise) antwortet.

Situation: Ich breche zur Jagd auf, ein Kollege wünscht mir "Waidmanns Heil". Im Jagdkurs haben wir gelernt, dass "Waidmanns Dank" nur nach erfolgreicher Jagd zu gebrauchen ist. Ein einfaches "Danke" erscheint mir aber auch ein wenig sonderbar...

Mit unsicherem Gruß

Sven
<HR></BLOCKQUOTE>

Horrido,

@Sven

Also auf Waidmannsheil antwortet man mit Waidmannsheil, so wurde mir das mal erklärt, einzige Ausnahme: Beim erlegten Stück und der Übergabe des Bruches; dann nämlich Waidmannsdank.

@alle

Was ist so schlimm daran, wenn die "Hardcore Lodenfraktion" zu den Bräuchen ihrer gewählten Passion stehen. Das Problem in der heutigen Zeit ist so und so das, dass die meisten Leute sich nicht mit "Heimat" oder "Tradition" identifizieren können. Das, unter anderem, ist einer der Gründe, warum Jagdgegner mit Ihren populistischen Argumenten Leute auf ihre Seite ziehen können. Die wenigsten Stadtbewohner, und leider auch nur noch wenige Landbewohner, wissen, das Traditionen und Gebräuche immer im zeitlichen Kontext zu sehen sind. Wenn also der Heimatkundeverein einen Trachtenumzug in seiner Heimatstadt macht, dann wird dieses von den Leuten als etwas anachronistisches angesehen. Obwohl auch die "Heimat" einem zeitlichen Wechsel unterlegen ist. "Wir" Jäger sollten auf unser Brauchtum stolz sein, und es Hegen und Pflegen, denn wenn wir schon im Bereich des jagdlichen Brauchtumes abstriche machen, müssen wir uns nicht wundern, wenn eines Tages die Jagdgegner mit dem Passus "Hege ist ein überholter Begriff" recht bekommen.

Jedoch, auch bei Traditionen und Brauchtum kann man übertreiben. Und in unsere Zeit ist ein gesundes Mittelmaß sehr wichtig!

Ein sehr kritisches
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Waidmannsheil

Torsten

[ 04. Oktober 2001: Beitrag editiert von: Torsten Heinrich ]
 

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