Waidmannsheil oder Weidmannsheil

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Lieber ein ehrliches Weidmannsheil, als ein uneherliches Waidmannsheil!

Hauptsache "es kommt von Herzen"
Dieser zugegeben äußerst fleißige Hohlmuskel hat nun leider rein garnichts mit unserem "Gemüth" zu tun.
Besser es kommt vom Hirn.
Dann kann sich auch der Verstand noch etwas beteiligen.
Und dass der "ei" sagt, wurde ja schon dargelegt.
 
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man muß es nur oft genug wiederholen, dann merkt sich das Gehirn die richtige Schreibweise.
Das ist erforscht.
 
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"Was wolltest damit sagen??"

das der "Freischütz" waidfrei ist
 
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Da zwischen "waid" und "weid" eine unversöhnliche Front zu bestehen scheint, müssen beide Begriffe weg. Das macht man heute so.
Anstelle dessen schlage ich vor: Walhalla!
Alternative Schraibwaisen wären: Waihalla oder W`h`allah! Das wäre kompatibel mit allen Weltanschauungen, Religionen oder woken Dingsdummdingen...:cool:
 
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Moin,
diese Genderei ist genauso verlogen und heuchlerisch wie diese Heilsgrüsse.
Entweder konsequent oder garnicht, ist bei sowas mein Grundsatz. Wer seinem Jagdherrn ein dreifach donnerndes "Waidmannsheil" als Morgengruß entgegen schmettert, muß auch auf "Bademeisterheil", "Oberstudienratheil" oder KFZ-Mechatronikerheil bestehen. Meinen Sohn habe ich angewiesen, seinen Skipper zukünftig bei Dienstantritt mit "Schiffsführerheil, Herr Fregattenkapitän" zu begrüssen. Sekt oder Selters....

Beim sog "Gendern" bmühe ich mich ebenso um Konsequenz, trage aber dem geistigen Entwicklungszustand meines Gegenübers Rechnung. Da angeblich Verwaltungen von rot - rot - grün regierten Kommunen und Bundesländern bei diesem Thema besonders engagiert sind, verwende ich als Anrede in solchen Fällen z. B. nicht mehr "Sehr geehrte Damen und Herren, sondern immer "Sehr geehrte Herrinnen und Herren".
(Ich muß zugeben, anfangs war das Kopfkino etwas problematisch, aber inzwischen gehts)


Jetzt aber zum Ernst der Lage. Der Duden schreibt

Zitat

Weise und Waise – Homofone mit „ei“ und „ai“


In diesem Artikel klären wir, weshalb im Deutschen Wörter wie Weise und Waise nebeneinanderstehen.

Vielleicht ist Ihnen ja auch schon einmal aufgefallen, dass Wörter mit ai fast immer ein Pendant mit ei haben, das etwas völlig anderes bedeutet: Waise – weise, Rain – rein, Saite – Seite. Diese Wörter waren im Mittelhochdeutschen lautlich durchaus unterscheidbar, so hieß die Weise im Mittelhochdeutschen noch wise und die Waise hieß weise.
Doch verschiedene lautliche Prozesse führten dazu, dass sich sogenannte Homofone bildeten, also Wörter, die gleich klingen, aber unterschiedlicher Herkunft sind und daher auch unterschiedliche Bedeutungen tragen. Zum einen wurde bei mittelhochdeutschen Doppellauten wie z. B. dem ei der erste Vokal etwas tiefer, zum anderen entwickelten sich lange Vokale wie das lange i zu Doppellauten wie ei.
Um diese Wörter zumindest grafisch voneinander zu trennen, schrieb man die aus dem langen i entstandenen Formen mit ei, während für die Formen, die aus der Vokalsenkung entstanden waren, die Schreibung mit ai aufkam. Somit wird im Neuhochdeutschen immer dann mit ai geschrieben, wenn gleich klingende Wörter voneinander unterschieden werden sollen.

Zitat Ende

Ich rate dringend, die Erklärung des Duden auszudrucken und immer in der Brieftasche mit sich zu führen. Die Unterscheidung zwischen "Sie Waidloch" und "Sie Weidloch" kann z. B. vor Gericht einige hundert Euro ausmachen.

Folgt man der Erklärung des Duden und der Sprachforschung, so kommt man zu folgendem Ergebnis:
Der Weid(e)mann selber oder dessen Vorfahren wohnten an einer namensgebenden Weide (Baum, Grünland usw.)
Der Waidmann hingegen ist namensprägend etweder Jäger oder Fischer.
Insofern wäre "Weidmannsheil" falsch.
Ich formuliere ausdrücklich im Konjunktiv, denn zumindest ich werde zukünftig klein aber fein unterscheiden:
Wer von mir zukünftig mit "Waidmannsheil" begrüsst wird, ist jagdlich - ethisch mit mir zumindest auf Augenhöhe. Verwende ich dagegen das "Weidmannsheil", so ist mein Gegenüber meiner Meinung nach ein ziemliches Weidloch.

Suum cuique
 
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Folgt man der Erklärung des Duden und der Sprachforschung, so kommt man zu folgendem Ergebnis:
Der Weid(e)mann selber oder dessen Vorfahren wohnten an einer namensgebenden Weide (Baum, Grünland usw.)
Der Waidmann hingegen ist namensprägend etweder Jäger oder Fischer.
Insofern wäre "Weidmannsheil" falsch.
Falsch:
Die Bezeichnung Weide für den Baum hat eine eindeutig andere Wortherkunft als Weide für Grünland, Jagdgebiet.
Der Baumname leitet sich ab von mhd. wīde, ahd. wīda) und vergleichbare Substantive aus anderen idg. Sprachen (z. B. schwed. vide„Weide“, lat. vitis„Ranke, Rebe“,
griech. itéā„Weide“) lässt sich unter Rückgriff auf lautähnliche Verben wie
lat. viere„binden, flechten“ und russ. vit'„winden“ die gemeinsame
idg. Wurzel *uei(ə)– „biegen, winden, drehen“ erschließen, was für eine Namensgebung aufgrund der biegsamen, zum Flechten verwendeten Zweige der Weide spricht.
Auch das Wort Geweih rührt wahrscheinlich von der geäst- bzw. zweigenähnlichen Gestalt des Kopfschmuckes her.

Dagegen hat die Bezeichnung Weid- aus Weidwerk die davon unterschiedliche indogermanische Wurzel *uid- mit der Bedeutung „sich Nahrung verschaffen“, die im Laufe der Sprachentwicklung zu althochdeutsch "weida", später mittel- und neuhochdeutsch "weid" wurde, die für die Dinge stand, die sowohl für Viehweide als auch für Jagdgründe standen.
Deshalb ist eine Verbindung von Weidwerk zur (Baum-) Weide falsch, die Verbindung zur (Vieh-) Weide richtig.
 
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Danke!
Zitat
" Dagegen hat die Bezeichnung Weid- aus Weidwerk die davon unterschiedliche indogermanische Wurzel *uid- mit der Bedeutung „sich Nahrung verschaffen“,"
Zitat Ende

Womit die bayrische Bezeichnung "Wuidara" auch geklärt wäre....
 

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