Der Söder sagt doch, Gewinnorientierung wird aufgegeben und Erhalt und Ausbau der Wälder ist jetzt wichtigste Aufgabe.
Und da hat es doch mal geheißen, dass wir dafür mehr Förster brauchen/kriegen.
Vergiss es. Es ist Job der Politik, dir weiszumachen, dass sie dir was gibt, während sie dir eigentlich etwas nimmt. Das ist oft versteckt.
Stellenabbau ist als Wort schon unpopulär, deswegen wird das nicht gemacht. Es werden Stellen einfach nicht neu besetzt, sobald deren Inhaber verrentet werden. Dann labert man was von Aufgabenneuverteilung und Strukturreform - am besten vor dem Hintergrund technischer Entwicklungen im Berufsbild - und schon findet jeder logisch, völlig nachvollziehbar und absolut legitim, was mit dem anderen Begriff "Stellenabbau" ein No-Go wäre.
Besonders gut geht das mit Leuten, die keine Lobby haben. Ich rechne dir das mal für meine Berufsgruppe (Lehrer, höherer Dienst in BW) vor.
Wir haben eine Woche mit 41 Stunden. Die bekommen wir bezahlt. Das deckt 25 Unterrichtsstunden + Vorbereitung, Konferenzen und Korrekturen (natürlich nicht für jedes Fach gleich). Zusätzlich steigt der Verwaltungskram, die sogenannten Querschnittsaufgaben, die man machen muss, für dies aber nix gibt. Also bleibt unterm Strich eine Arbeitszeit von um die 50 Stunden/Woche. Ursprünglich waren das mal 22 Stunden. Gut, die Anzahl der Klassenarbeiten hat sich verringert, da hat man zwei Stunden draufgepackt. Die 25. Unterrichtsstunde kam dann durch die Hintertür:
Man wol... äh "musste" sparen (185 Mio waren angestrebt). Also hat man den Lehrern versprochen, man nutzt die 25. Stunde nur 5 Jahre, dann bekommt man die "zurück". Das war vor über 10 Jahren. Die Allgemeinheit findet das gut, weil die Lehrer eh nix schaffen.
So weit, so gut. Jetzt kommt die Rechnung. Was wird moniert? - Dass immer mehr Unterricht ausfällt.
Wenn 10000 Leute eine Stunde mehr arbeiten, stellt das bei 25 Unterrichtsstunden eine Ersparnis von 400 ganzen Lehrerstellen dar. Wenn man nun weiß, dass jeder dazu verpflichtet ist, unentgeltlich bis zu drei Vertretungsstunden im Monat zu leisten, dann bedeutet das, dass jeden Monat durch diese eine Stunde mehr 1200 Vertretungsstunden fehlen.
Das kriegt man aber nicht gesagt und so ist es mit allem. Wer nicht mitdenkt, wird über den Tisch gezogen und einseitige Information reicht heute einfach nicht mehr aus, um sich wirklich ein Bild zu machen.