Wald - einfach mal nichts tun?

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Die Forstideologie ändert sich alle 20 Jahre, gilt in dem Zeitraum aber als die absolute Wahrheit und wird bürokratisch penibel gnadenlos durchgezogen.
Eine normaler Umtriebszeitraum wird also von ca. 5 verschiedenen Forstideologien "beglückt", so dass hinterher niemand mehr genau sagen kann, wer am Desaster am meisten schuld ist.
Und jede Änderung wird so begründet, dass man ja nur aus den Fehlern der Vorgänger gelernt hat (selbstverständlich haben diese aber vorher immer nach dem damals aktuellen "Wissensstand" und damit "fachlich" absolut korrekt gehandelt) - so basteln sich die in der Eigenwahrnehmung unfehlbaren Forstideologen ihr Weltbild zurecht.

Eigentlich wird jedem im ersten Semester Forstwirt-/ wissenschaft beigebracht, dass Monokulturen Blödsinn sind, aber in den nächsten Semestern folgen dann die höheren Weihen ...

- Egal ob Kiefern- oder Fichtenmonokulturen,
- der z.B. mittels Ringeln versuchten Ausrottung der in Mitteleuropa in potentiellen natürlichen bzw. naturnahen Waldgesellschaften eigentlich dominierenden Baumart Buche als "Waldschädling",
- die Zerstörung wichtiger Wildäsungsbereiche (und vieler selbst gepflanzter Bäume) durch flächenhafte Bekämpfung von Brombeeren und damit hausgemachte Verbissprobleme an Hauptbaumarten,
- unzählige verschiedene "revolutionäre" Pflanzvarianten, die mit hohem Aufwand durchgezogen und nach kurzer Zeit wieder verworfen werden,
- oder der Spleen mit der Einschleppung ausländischer Baum-, Strauch- und Tierarten (sog. "Fremdländerversuchsanbauten") wie Douglasie oder Amerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina) und sogar Waschbär.

Betriebsblindheit und Beratungsresistenz verbunden mit ausgeprägter Arroganz sind zentrale Elemente im hermetisch abgekapselten forstlichen Mikrokosmos, aber die Umsetzung selbst der grössten Verirrungen erfolgt selbstverständlich immer auf fachlich höchstem Niveau.

Wir brauchen richtige Wälder mit komplettem Artenspektrum und keine Forstplantagen !
 
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Mich stört das Gequatsche der Bäume beim Ansitz manchmal echt. Bla bla und haste gehört...dann immer der Streit wegen den ausländischen Pflanzen und überall liegt Laub rum. Aber Wohlleben hat das endlich mal richtig eingeordnet. Habe Darwin gleich zum Altpapier gegeben..

Selbst schuld! Eine zärtliche Umarmung und ein Küsschen dort wo das Holzmehl runter rieselt, tut der Baumseele gut und dann ist wieder ruh.
 
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Wer hier gerade rum pöbelt...........:unsure: aber gut lassen wir das bringt nix.
Jeder wird an dem gemessen was er leistet, von daher geh raus und schau dich um in den Holzplantagen was du und deine Kollegen geleistet haben und komm bitte erst wieder zurück, wenn wir die Hobbyjagd abgeschafft haben, damit nicht wieder die Anderen schuld sind.

Du hast Deine Worte bestimmt versehentlich durcheinander gebracht. Deshalb hab ich sie schnell geordnet und grün markiert. Das wolltest Du doch sagen oder? :cool::D
 
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Die Forstideologie ändert sich alle 20 Jahre, gilt in dem Zeitraum aber als die absolute Wahrheit und wird bürokratisch penibel gnadenlos durchgezogen.
...
Wir brauchen richtige Wälder mit komplettem Artenspektrum und keine Forstplantagen !

Hallo Spezialist! schön wiedermal etwas von Dir zu hören. Warum schreibst Du eigentlich nimmer unter deinem alten Nick???

Du hast aber schon wahrgenommen, dass die von Dir so gerne kritisierte Forstpartie gemischte, gestufte, artenreiche Wälder fordert??? Das man seit Jahrzehnten weg geht von Forstplantagen???
Dass vielerorts hohe (überhöhte) Wildbestände die Anreicherung der von Dir angesprochenen Fichten- und Kiefern-Monokulturen mit Laubhölzern verhindern??? Dass die übrigen Waldfunktionen (neben dier Holzproduktion) eine mindestens gleichwetrige Bedeutung beigemessen wird??? Dass v.a. im Alpenraum sogar die Schutzfunktionen Vorrang genießen??? Dass das von Dir (und einem gewissen Spezialist) genannte Ringeln einem pflegenden und fördernden Zweck der darunter befindlichen artenreichen Verjüngung diente und eher eine Ausnahme ist??? Das durch ein solches Ringeln ein erhöhtes Totholzpotential entsteht, das wiederum der biologischen Vielfalt und dem Artenreichtum dient??? Dass die Ergebnisse der Bundeswaldinventuren zeigen, dass die Forstpartie auf einem guten Weg ist, die von Dir geforderten Ziele zu erreichen???
Und da Du ja offensictlich nicht ganz fachfremd bist, wirst Du sicherlich auf realisiert haben, dass Veränderungen im Wald sehr lange brauchen bis sie sichtbar und noch länger bis sie wirksam werden Also was genau willst Du uns mit Deiner Kritik jetzt sagen???

Aber auch an Dich: Wenn Du besser Lösungen hast, als die von Dir kritisierte Forstpartie, um die o.g. Ziele zu erreichen, dann lass uns bitte an Deinem unerschöpflichen Wissenschafts teilhaben. Tausende Förster warten nur darauf zu erfahren, wie man den Waldumbau ohne eine scharfe Schalenwildbejagung und irrsinnig teuere Schutzmaßnahmen hinbekommt.
 
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Auf jeden Fall schon mal der Eigentümer des öffentlichen Waldes.

Na dann frag doch mal die Eigentümer des öffentlichen Waldes!!!
Ich glaub nicht, dass die Mehrheit glaubt, dass die Förster schuld daran sind, dass der Wald grad großflächig am abkratzen ist. Und ich bezweifle auch, dass es jagdlich ein weiterso in den überhegten Privatjagden und ein "wildfreundliches" Zurückrudern beim Schalenwildmanagement im öffentlichen Wald geben wird. Aber das ist natürlich nur meine beschränkte forstideologische Sichtweise...:LOL::LOL::LOL:
 
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G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Na dann frag doch mal die Eigentümer des öffentlichen Waldes!!!
Ich glaub nicht, dass die Mehrheit glaubt, dass die Förster schuld daran sind, dass der Wald grad großflächig am abkratzen ist.
Es ist nicht der "Wald" der gerade abkratzt sondern die Bretterzucht deiner Vorgänger.
Ich genieße es bei uns durch viele Wälder zu gehen die diesen Namen noch verdienen und in denen nie einen Förster seine Ideologie ausgelebt hat. Aber klar Altersklassen-Kahlschläge mit dem Vollernter funktionieren in derartigen naturbelassenen Wäldern nicht.
 

z/7

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Da hat einer noch nicht mitbekommen, daß forstliche Planstellen in den letzten 30 Jahren auf die Hälfte geschrumpft sind. Was dem Wald im übrigen nicht immer gut bekommt.
 
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