Wald vor Wild?

z/7

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Kuck mal, wieviel deutsche Spargelstecher und Gurkenpflücker es gibt. Und die müssen sich nicht mit Zecken, Brombeeren und lebensgefährlichen Maschinen rumärgern. Ein Großteil des aktuellen Arbeitspersonals im Forst ist übrigens ebenfalls NICHT deutscher Herkunft. Soviel zum Thema ABM.
 
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Lt. einem Artikel in der österreichischen Forstzeitung wird davon ausgeangen, dass die Fichte im größten Teil Tschechiens in den nächsten 20 Jahren Geschichte ist. Es wird von einem Schadholzaufkommen von 360 Mio Fm in diesem Zeitraum ausgegangen. Da spielt es glaub ich keine Rolle mehr ob du Kahlschläge oder kleinflächige Waldbewirtschaftung machst. Mit FB und anderen Forstschutzmaßnahmen kann man das Ganze sicher noch hinauszögern. Denke mal die prognostizierten 2° zu den jetzigen Durchschnittstemparaturen dazu...........😢
Ich bin mit den Jahren was forstliche Prognosen angeht, etwas demütig geworden. Wenn ich an das Waldsterben denke.....es wurden Pflanzenzahlen hochgerechnet, was jährlich benötigt wird und Anzuchtverträge geschlossen, alles vom grünen Tisch aus. Die Waldarbeiter haben neben eine Nat.Verj.Pflanze noch zwei gepflanzt, teilweise ganze Bündel eiinfach beerdigt. "Wir wissen nicht mehr wohin damit!"
 
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Kuck mal, wieviel deutsche Spargelstecher und Gurkenpflücker es gibt. Und die müssen sich nicht mit Zecken, Brombeeren und lebensgefährlichen Maschinen rumärgern. Ein Großteil des aktuellen Arbeitspersonals im Forst ist übrigens ebenfalls NICHT deutscher Herkunft. Soviel zum Thema ABM.
Wieviele Seiten soll ich hier über frühere ABM im Wald schreiben? 50 gstandene Holzhauer machen nur 10 % der Arbeit wie 10 ABM'ler.
 
G

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Guest
Haben würden wir schon, aber wollen tun die nicht!
Es gibt ja auch genügend Geld OHNE irgendwelche Betätigung. Und solange es genügend gibt, werden die auch nicht wollen (müssen)...

Mit den Typen die nicht wollen, aber dann doch irgendwie mußten hab ich schon zu tun gehabt, war keine Freude, die Typen will ich auch nie wieder im Wald sehen... außer ich hätte zufällig eine Skimaske auf und einen groooßen Knüppel dabei.


CdB
 
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Ich bin mit den Jahren was forstliche Prognosen angeht, etwas demütig geworden. Wenn ich an das Waldsterben denke.....es wurden Pflanzenzahlen hochgerechnet, was jährlich benötigt wird und Anzuchtverträge geschlossen, alles vom grünen Tisch aus. Die Waldarbeiter haben neben eine Nat.Verj.Pflanze noch zwei gepflanzt, teilweise ganze Bündel eiinfach beerdigt. "Wir wissen nicht mehr wohin damit!"
Diese Situation hat aber ein europäisches Ausmaß angenommen. Ein Licht am Ende des Tunnel ist noch nicht in Sicht!
 
G

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Guest
Beides nicht zutreffend.

Abgesehen von den Schalenwildbeständen in der ehemaligen DDR , die ja angeblich nur noch von denen in der Serengeti übertroffen worden sind.

Überhöhte Schalenwildbestände gab es im DDR-Gesamtdurchschnitt und dieser wurde aus den immer mehr werdenden reservierten Sonder-Jagdgebieten diverser Art mit ihren völlig entgleisten Beständen und den straff bejagten Normalgebieten gebildet. Bei kostenloser Jagd plus 30% Schützenanteil am vergleichsweise hohen Wildpreterlös wurde in den normalen Jagdkollektiven knallhart Strecke so viel wie möglich gemacht, in den reservierten Jagdgebieten wurde aber störende Forstwirtschaft nur begrenzt oder gar nicht betrieben.

Richtig, in der DDR stand nicht die Wirtschaftlichkeit des Betriebes an erster Stelle, sondern die Versorgung der Menschen mit Arbeit. Das kann sich heute kein kommunaler oder staatlicher Betrieb mehr leisten, private schon garnicht.

Völliger Blödsinn, weil es der DDR aufgrund ihrer rückständigen Technisierung generell massiv an Arbeitskräften mangelte und auch jeder Forstbetrieb personell unterbesetzt war. Es wurden händeringend Leute gesucht, die im Wald arbeiten konnten. Wie vermutlich in jedem System, mangelte es nur nicht an studierten Doofquatschern in zahlreichen gut geheizten Instituten, Leitungsebenen und Verwaltungen.

Dazu kam, daß Tätigkeiten in der Forstwirtschaft vergleichsweise sehr schlecht bezahlt wurden, was zu einer starken Abwanderung in einkommenstärkere Tätigkeiten führte und die Arbeitskräftesituation nicht unbedingt günstig gestaltete.
 
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Kuck mal, wieviel deutsche Spargelstecher und Gurkenpflücker es gibt. Und die müssen sich nicht mit Zecken, Brombeeren und lebensgefährlichen Maschinen rumärgern. Ein Großteil des aktuellen Arbeitspersonals im Forst ist übrigens ebenfalls NICHT deutscher Herkunft. Soviel zum Thema ABM.
Sag mal, hast Du vor dem schreiben dieses Beitrags auch nur eine Sekunde nachgedacht ?
Wie hoch ist der Lohn ? Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Deutschland ? Wie hoch in Polen ? Da hast du Ursache und Wirkung !
Ich finde nicht dass das zielführend ist , wenn man sich hinstellt und indirekt behauptet die Deutschen sind alles (oder zumindest die die arbeitslos sind) faule Schweine.
 
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z/7

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die Deutschen sind alles (oder zumindest die die arbeitslos sind) faule Schweine.
Hab ich das geschrieben? Mit keinem Wort. Im Sesselfurzen sind alle sehr fleißig, auf Ehre.

Was ich schrieb ist leider Fakt und hat nichts mit dem Lohnniveau zu tun. Die könnten auch auf den Bau gehen, werden genauso händeringend Arbeitskräfte gesucht.

Es hat vor allem was damit zu tun, daß der Deutsche an sich verweichlicht ist. Hört keiner gern, aber so ist es nun mal. Alles was dreckig, feucht, körperlich anstrengend oder Gott bewahre womöglich gefährlich ist, wird gemieden. Viele Handwerker haben genau deshalb Probleme, Lehrlinge zu finden. Man macht sich die Hände schmutzig? Ach nö. Lieber nach dem Büro ins Fitneß-Center.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Was auch, zwar nicht nur mit dem Lohnniveau zu tun. Wiso schwer körperlich Arbeiten, wenn der Bürohengst das doppelte am Monatsende hat.
Wärs Umkehrt hätte wir die Probleme in der Form nicht.
Hat auch nichts mit faulheit zu tun, ist doch ganz verständlich...
 
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Hallo z/7, Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, daß was Du da geschrieben hast, war schon das was ich sagte, bloß mit anderen Worten. Und jetzt hast Du es, mit deinem Erklärungsversuch, vom Prinzip her nochmal bestätigt. Ausschließlich das Lohngefälle und die Lebenshaltungskosten sind der Grund für die Situation in diesem Land, Und das ist alles politisch gewollt. Weißt Du, in diesem Land muss auch der Spargel spottbillig sein. Der Preis dafür ist, daß er von Polen gestochen wir, da die mit den paar Heidelbeerpfennigen klar kommen.
Es ist eben so, "Geiz ist geil". Nicht nur der Kunde geizt beim Einkauf, sondern auch der Arbeitgeber mit dem Lohn, sicher gibt es auch Ausnahmen und wirtschaftliche Sachzwänge und jeder, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer muss sparsam mit seinen Finanzen umgehen, aber die Schieflage in diesem Land hatte irgendwann mal begonnen und die Politik hat eben nicht regelnd eingegriffen. Jetzt ist alles sowieso hoffnungslos verloren. Wertschöpfung die sich nicht auslagern lässt, muss sich trotzdem am Weltmarkt messen, da der Globalisierungswahn auch bei so einfachen Arbeiten wie dem Spargelstechen gnadenlos zuschlägt. Macht ein Spargelbauer da nicht mit, füllen die Regale im Supermarkt sich bald mit Spargel von wo anders her. Wenn ich unter diesen Bedingungen Arbeitsplätze erhalten will, muss ich subventionieren. Das gilt im Besonderen für die Forstwirtschaft, da hier die Erträge der Arbeit erst in Jahrzehnten eingefahren werden. Vor dem Gejammere des Klimawandels und dem erforderlichem Waldumbau, ist es jetzt um so wichtiger, daß der Wald nicht mehr nur als bloße Produktionsstätte von Holz angesehen wird und man ihm endlich wieder durch Subventionen dem Stellenwert würdigt, den er auch wert ist. Die Gesellschaft muss dafür gerade stehen und nicht der Waldbesitzer sollte alleine die finanzielle Last dafür tragen. Deshalb müssen für mehr Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft Subventionen her. Ich sage es nochmal, in diesem Land werden Unsummen Steuermittel für sinnlose Abenteuer einiger hirnverbrannter Politiker ausgegeben (und jeder der das liest weiß was ich damit meine, wir sind bloß in dem Deutschland von heute wiedermal an einem Punkt angekommen, wo man nicht mehr offen darüber reden darf). Finanzielle Hilfen für Waldbesitzer, sind echte Investitionen in die Zukunft und nicht das was Frau Merkel in den letzten Jahren hier angerichtet hat !
 

z/7

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Und jetzt hast Du es, mit deinem Erklärungsversuch, vom Prinzip her nochmal bestätigt. Ausschließlich das Lohngefälle und die Lebenshaltungskosten sind der Grund für die Situation in diesem Land,
Dann hast Du nicht richtig gelesen. Der Unterschied zwischen Lehrberufen besteht. Da geht es nicht nur um angelernte Tätigkeiten, und die Bezahlung ist ähnlich. Im Handwerk verdient man sogar recht gut. Aber halt unter Bedingungen, die den meisten heute zu unkomfortabel sind. Wer steht schon gern um 3 auf, um um 5 Semmeln in den Ofen zu schieben? Wer steht gern bei Wind und Regen auf dem Gerüst? Wer kniegelt tagelang beim Sämlinge verschulen? Wer handelt laute Kreissägen in staubigen Hallen?

9 to 5 bei 20° und 70% Luftfeuchte. Gepolsterter Ergostuhl und ein entsprechender Schreibtisch. So schaut's aus.
 
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Beides nicht zutreffend.

Völliger Blödsinn, weil es der DDR aufgrund ihrer rückständigen Technisierung generell massiv an Arbeitskräften mangelte und auch jeder Forstbetrieb personell unterbesetzt war.
Dazu kam, daß Tätigkeiten in der Forstwirtschaft vergleichsweise sehr schlecht bezahlt wurden, was zu einer starken Abwanderung in einkommenstärkere Tätigkeiten führte und die Arbeitskräftesituation nicht unbedingt günstig gestaltete.

Das mag für den Forst zutreffen, für die Restwirtschaft wäre das ein völlig neue Betrachtungsweise...
Ich hab da von drüben lebenden Verwandten eine ganz andere Version gehört.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

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Das mag für den Forst zutreffen, für die Restwirtschaft wäre das ein völlig neue Betrachtungsweise...
Ich hab da von drüben lebenden Verwandten eine ganz andere Version gehört.

Hörensagen, immer Klasse.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018781.html

Als direkter Zeitzeuge und Betroffener kann ich darüber hinaus berichten, daß in den 80ern sogar > 10.000 wehrpflichtige Soldaten der NVA in verschiedenen Industriezweigen und auch in der Forstwirtschaft eingesetzt werden mussten, um wenigstens den dringendsten Mangel an physischen Arbeitskräften abzuhelfen.
 
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Du nennst den Bruder meines Schwiegervaters, den ich persönlich x-mal zu dem Thema befragt habe, Hörensagen? Gehts noch?
 

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