Wald vor Wild?

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Ja natürlich ist das so...
Es gibt hier bei uns auch viel zu viel Rehwild...deshalb hab ich auf 650 ha dieses Jahr schon mindestens 7 mal Anblick gehabt (bei 30 Ansitzen) und davon 3 erlegen können.
Es müssen Abertausende Rehe noch im Wald stecken, die sofort jedes Pflänzchen sofort vernaschen weil sie nix anderes zu fressen haben.

Die Pflanzen anders zu schützen geht ja anscheinend nicht (mehr)...

Die Kosten für den Zaun..im Staatswald...lach mich tot und dann mit den Kugeln verrechnen der Jäger...toller Vergleich...
Als Begeher komm ich mir da leicht verarscht vor teilweise, aber ich kann es mir ja raussuchen und hab dann halt nicht viel gesehen
 
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Ja natürlich ist das so...
Es gibt hier bei uns auch viel zu viel Rehwild...deshalb hab ich auf 650 ha dieses Jahr schon mindestens 7 mal Anblick gehabt (bei 30 Ansitzen) und davon 3 erlegen können.
Es müssen Abertausende Rehe noch im Wald stecken, die sofort jedes Pflänzchen sofort vernaschen weil sie nix anderes zu fressen haben.
Der Zeiger, ob alles passt ist aber nicht dein Anblick oder deine Strecke sondern die Verjüngung.
Ob deine 3 Rehe jetzt viel oder wenig sind kann ich nicht sagen. Vielleicht gibt der Lebensraum bei euch ja auch einfach nicht mehr her. Wenn du aber mit deiner Strecke unzufrieden bist, empfehle ich dir die Verwendung eines Klettersitzes (hat bei mir gut geholfen) und ein Arbeiten an den eigenen Fähigkeiten. Oder du suchst dir gleich ein anderes Revier.

Die Gegenüberstellung von Munitionskosten und den Kosten für einen Zaun ist natürlich lächerlich.
 
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Zu DDR-Zeiten wurde der Kahlschlag ja als Haupteinschlagsform genutzt. Die Kommunisten hatten aber vergleichsweise ein gutes Händchen, die Schläge wieder hoch zu bekommen. Wie das nur möglich war und in der reichen Bundesrepublik klappt das alles nicht mehr ? Abgesehen von den Schalenwildbeständen in der ehemaligen DDR , die ja angeblich nur noch von denen in der Serengeti übertroffen worden sind. Könnte das sein, daß es sich hier um Unfähigkeit handelt, oder ist es doch nur ökonomisches Denken oder vielleicht eine Kombination ?
 
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Der Zeiger, ob alles passt ist aber nicht dein Anblick oder deine Strecke sondern die Verjüngung.

Dummerweise sagt der Zustand der Verjüngung nur aus, dass etwas nicht passt, aber nicht was...

Je nach Revier ist der Anblick halt doch ein Maßstab, ob es eher dem Wildbestand oder doch der Unfähigkeit der Bewirtschaftenden geschuldet ist...
 
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Dummerweise sagt der Zustand der Verjüngung nur aus, dass etwas nicht passt, aber nicht was...
Also ich für meinen Teil kann durchaus erkennen, ob eine Verjüngung gefressen wurde oder nicht.

Zu DDR-Zeiten wurde der Kahlschlag ja als Haupteinschlagsform genutzt. Die Kommunisten hatten aber vergleichsweise ein gutes Händchen, die Schläge wieder hoch zu bekommen. Wie das nur möglich war und in der reichen Bundesrepublik klappt das alles nicht mehr ? Abgesehen von den Schalenwildbeständen in der ehemaligen DDR , die ja angeblich nur noch von denen in der Serengeti übertroffen worden sind. Könnte das sein, daß es sich hier um Unfähigkeit handelt, oder ist es doch nur ökonomisches Denken oder vielleicht eine Kombination ?
Der Vergleich hinkt aber etwas. Was in der DDR gewachsen ist und zum Großteil immer noch steht sind vor allem Kiefer und Fichte. Die hoch zu bekommen ist keine Kunst - aber eben auch nicht besonders zukunftsfähig. Auf der anderen Seite sind die Anteile von Eiche und Buche beispielsweise in Sachsen im Verhältnis zum Bundesdurchschnitt sehr gering. Woher das wohl kommen mag?

Allgemein zeugt es schon von einer gewissen Verzweiflung, dass von jägerseite ständig gegen die Fichten- und Kiefernplantagen gewettert wird, die der böse Forst angeblich hervorgebracht hat - aber wenn es grade in den Kram passt sind sie dann doch nicht mehr so schlimm, weil man da dann schön seinen Zoo halten kann, ohne dass sich jemand beschwert, weil: in der DDR hat das ja auch funktioniert.
 
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Rehschreck und Co bringen es noch so weit, daß in absehbarer Zeit plötzlich Volksbegehren "Rettet das Wild vor dem Jäger" stattfinden!

Wir hatten dieses Jahr schon einen Leserbrief eines Kurgastes in Bad Füssing, daß man kein Wild mehr sieht beim Spazierengehen. Man muss auch mal ein gesundes Mittelmaß finden, Wild gehört definitiv mehr zum Wald als der Förster...
 
G

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man muss auch mal ein gesundes Mittelmaß finden, Wild gehört definitiv mehr zum Wald als der Förster...
was ist das gesunde Mittelmaß? Dem einen sein Mittelmaß ist dem andere seine Ausrottung. Mit hat noch keiner gesagt, wieviel Rehe er pro 100ha wünscht, dass es recht is....
 
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Zu DDR-Zeiten wurde der Kahlschlag ja als Haupteinschlagsform genutzt. Die Kommunisten hatten aber vergleichsweise ein gutes Händchen, die Schläge wieder hoch zu bekommen. Wie das nur möglich war und in der reichen Bundesrepublik klappt das alles nicht mehr ? Abgesehen von den Schalenwildbeständen in der ehemaligen DDR , die ja angeblich nur noch von denen in der Serengeti übertroffen worden sind. Könnte das sein, daß es sich hier um Unfähigkeit handelt, oder ist es doch nur ökonomisches Denken oder vielleicht eine Kombination ?
Also Kahlschlag ist doch voll bäh....das weiß doch jeder. ABer in CZ ist er nach wie vor zumindest in dem Revier wo ich jagte üblich.
Schmaler Streifenkahlschlag, Laubholz kommt als ökologische Beimischung auf jedem Fall. Werden Buchen gepflanzt dann erfolgt oft Einzelschutz, sie würden aber meist auch ohne wachsen. Tannen werden gezäunt. Auf diesen kleinen Freiflächen ziehen sie im Zaun ab mit langen Jahrestrieben. Anders als in Bayern wo sie im Halbdunkel vor sich hinhocken bis mit den Jahren auch die letzte vom Reh gefunden wurde. Tannen die dann das Reh überleben, kommen bei der Durchforstung dran. Ich schaue immer gerne über den Tellerrand. Aber in Deutschland denkt man immer den Stein des Weisen gefunden zu haben und alle anderen sind oder waren Deppen.
 
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Wald vor Wild und waldbaulich angepasste Wilddichten hat übrigens selbst der jagdlich extrem passionierte Franz Mueller-Darß schon vor über 90 Jahren propagiert, kann man (neben anderen interessanten Passagen über den Wald mit erstaunlicher Aktualität) auf Seite 232 unten in "Verklungen Horn und Geläut" nachlesen.
 
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Das stimmt, aber wer legt die waldbaulich angepasste Dichte fest? Jemand der in Rottenburg zum Holzzüchter gemacht wurde, der Vorsitzender der Forstgenossenschaft, oder wer?
Am Besten alles mit Augenmaß, im Übrigen schreibt Müller-Darss auch von Wildwiesen usw. wo kommen Hegemassnahmen in vielen Forsten noch vor? Was ist mit Wildruhezonen?
Fragen über Fragen...
 

z/7

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Hegemassnahmen in vielen Forsten
In vielen Forsten sind Hegemaßnahmen inzwischen komplett überflüssig, weil der ganze Forst eine einzige Hegemaßnahme ist. Starke Durchforstungen zur Nutzung des Lichtungszuwachses bringen so viel Licht auf den Boden, daß die Kraut- und Strauchschicht ein Eldorado für Schalenwild darstellt. Einstand und Äsung zum Abwinken. Wie will man das toppen? Und ist es überhaupt nötig, das zu toppen?
 
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Wenn ich mal mit eingeschaltetem "wildlife manager"-Blick durchs Land fahre, dann sind da in manchen Rotwildgebieten z.B. durchaus noch Potenziale zu erschliessen, auch und vor allem im Jagdmanagement. Fürs Rehwild gebe ich dir aber in vielen Gegenden komplett recht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Also Kahlschlag ist doch voll bäh....das weiß doch jeder. ABer in CZ ist er nach wie vor zumindest in dem Revier wo ich jagte üblich.
Schmaler Streifenkahlschlag, Laubholz kommt als ökologische Beimischung auf jedem Fall. Werden Buchen gepflanzt dann erfolgt oft Einzelschutz, sie würden aber meist auch ohne wachsen. Tannen werden gezäunt. Auf diesen kleinen Freiflächen ziehen sie im Zaun ab mit langen Jahrestrieben. Anders als in Bayern wo sie im Halbdunkel vor sich hinhocken bis mit den Jahren auch die letzte vom Reh gefunden wurde. Tannen die dann das Reh überleben, kommen bei der Durchforstung dran. Ich schaue immer gerne über den Tellerrand. Aber in Deutschland denkt man immer den Stein des Weisen gefunden zu haben und alle anderen sind oder waren Deppen.
... Dafür kollabieren ihnen jetzt reihenweise die Bestände. Is das der Preis?
 
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Wir werden für die Zukunft alle Optionen im Portfolio behalten müssen, auch den Kahlschlag, egal ob als flächigen, Streifen- oder Saumhieb. Außerdem entstehen solche Flächen aktuell "von alleine", wenn ganze Bestände abgehen. Wir werden aber noch deutlicher als bisher erklären müssen: es gibt keine Wunderbaumarten, es gibt kein "Schema F" (-uture), es gibt keine Patentlösungen.
 

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