Wald vs Skifahrer vs Wild

[Rudolph Rednose]

Servus,

ich habe mal gehört und im Allgäu selber gesehen, was für Skifahrer an Wald draufgeht und auch durch Skifahrer außerhalb der Piste. In welchem Verhältnis steht dies denn zu Wild-Verbiss.
Man könnte die Frage noch erweitern und fragen was zerstört am meisten Wald. Wahrscheinlich menschliche Nutzung im Sinne von Ackerbau und Baulandgewinnung. Gibt es dazu mehr oder weniger verlässliche Zahlen, für einzelne Bundesländer oder sogar Bundesweit? Geht mir vor allem darum, bei solchen Diskussionen etwas mehr Background-wissen zu haben. Da mir ein Jäger am WE erzählte, es würden täglich 70 Hektar Wald wegen Platzbedarf gerodet.

 

[Sauenglück]

Der Wald steht dort nicht weil es schön ist Wald zu haben oder um das Klima zu retten, er steht dort weil er ein WIRTSCHAFTswald ist, d.h. der Besitzer will damit Geld verdienen. Da in touristisch geprägten Gegenden sowohl im Sommer für die zunehmende Anzahl der Downhillfahrer als auch im Winter für die Skifahrer diese Pisten "benötigt" werden wäre es aus wirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar diesen Wald zu erhalten.
Das ist eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung.

Das man hier auf eine Datenbank zugreifen kann um die Zahlen zu bekommen bezweifele ich, da muss man whr. jedes Projekt einzeln betrachten.

 

[cd8vdef]

Dazu kann ich nur sagen dass bei uns die auswirkung von skifahrern auf rotwild im winter per wildkamera untersucht wurde. Mir wurde mitgeteilt, dies sei fuer rotwild ein erheblicher stress und stoerfaktor und gerade bei meterhohem schnee wenn das rotwild energie sparen muss durch wenig bewegung gefaehrden abseits.-der-piste fahrer die gesundheit des rotwilds. Zahlen hab ich leider keine.

 

[mogelmaus]

ohne Menschen wäre die Erde weitestgehend bewaldet ...
Frage ist etwas sehr offen gefasst.
Ob jetzt Wald gerodet wird, oder einfach Fläche zugebaut wird, das liesse sich ggf. feststellen.
Für Wald und Wild ist auf alle Fälle Licht im Wald selber wichtig, so könnte man Pisten durch den Wald ja auch begrüssen, weil damit mehr Waldrandzone entsteht (verglichen mit Hochwald).

 

[Mouseshoot]

Bei meterhohen Schneelagen in den Alpen, muss man auch von ganz anderen Voraussetzungen ausgehen, unser Rotwild in Brandenburg ist von allem gestresst was ihm zu Nahe kommt

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

Gibt es dazu mehr oder weniger verlässliche Zahlen, für einzelne Bundesländer oder sogar Bundesweit?

In den Waldzustandsberichten der Länder oder in der Bundeswaldinventur würde ich zuerst nachsehen.
Ich hab im letzten Jahr die Zu- und Abgänge in einem Landkreis in SA zusammengetragen. Wofür die Flächen dauerhaft gerodet oder aufgeforstet wurden, sollte ich nicht erfassen.
Beim Landesamt für Statistik könnten solche Daten zusammenkommen.
Oder letzte Möglichkeit (die mir einfällt) Abgeordnete ansprechen die im Parlament eine kleine Anfrage einbringen. Dort sind die Daten dann detailliert und aktuell aufgeführt.


CdB

 

[Unterfrankenoberpfälzer]

Naja, zumindest in Bayern war zuletzt die Waldflächenbilanz negativ:
https://www.stmelf.bayern.de/wald/forstpolitik/wald-in-zahlen/index.php

 

[Gelöschtes Mitglied 23774]

In erster Linie zu hinterfragen ist auch inwieweit es sinnvoll ist Förderungen für Grünlandbearbeitung in schwer bearbeitbaren Gebieten zu bezahlen wenn sich dort von ganz alleine Waldflächen bilden würden.