Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Weil ich heut eh in der Ecke war, hier nochmal ein paar aktuelle Bilder von der Eichensaat oben, von etwa der selben Stelle fotografiert:
20210125_141829.jpg
20210125_141807.jpg
Man sieht neben dem deutlichen Höhenzuwachs zu den Bildern oben übrigens auch, dass der Schirm weniger geworden ist.
Übrigens haben wir die ertwn 5 bis 8m rechts von der Rückegasse genutzt, um dort gezielt die Kronen der Kiefern hinzufällen. Da diese Saat reichlich Stückzahlen aufweist UND die Schlagpflege unmittelbar nach der Aufarbeitung einsetzte, sind die Schäden heute kaum mehr feststellbar!
Vorgehen: Fällung, Aufarbeitung, Rückung und unmittelbar das rRestliche Kronenholz auf die Gasse gezerrt/geworfen. Anschließend die Eichen wieder aufrichten und an oder abgebrochene Pflanzenteile sauber abschneiden. Die Selbstwerber konnten dan das Restholz umittelbar von der Gassse aufarbeiten.
 
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20210125_142121.jpg
Hier übrigens die Erklärung, warum ich von der Tannenpflanzung inzwischen Abstand nehme/genommen hab:
Im Vordergrund haben wir in den Gitterhüllen die Tannen. Im Hintergrund links die zeitgleich gepflanzten Douglasen. Selber Standort, nur wenige Meter auseinander, gleiches Alter (2012 gepflanzt). Die Wuchsgitter mussten wir voriges Jahr überziehen, weil der Zaun auf der Restfläche nicht mehr nötig war und auch nicht mehr dicht zu halten war. Die Tannen haben letztes Frühjahr übrigens erneut einen Spätfrost abbekommen...
 
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Hallo,

ich erlaube mir mal eine Zwischenfrage zu stellen, vielleicht kann mir ja jemand helfen:
Da schon das Thema PEFC angesprochen wurde: Ist es PEFC-konform, alle drei Jahre den Unterwuchs für die Faschienengewinnung zu schneiden?
Hintergrund: hier in der Gegend wird großflächig alle ca. drei Jahre der Unterwuchs, überwiegend bestehend aus der Späten Traubenkirsche, vollständig runtergeschnitten, um damit für den Wasserbau Faschienen herzustellen. Offiziell soll nur die Traubenkirsche, die hier auf den armen Sand / Kieferstandorten flächig gedeiht, geschnitten werden, aber die Arbeiter schneiden alles an der ohnehin schon spärlichen Naturverjüngung runter. Übrig bleibt dann der Kiefernwald, alles eine Altersklasse, ohne jegliche Deckung. Quasi 100% Kiefer. Mindestens aus jagdlicher Sicht sehr schlecht. Im ersten Jahr null Deck und ab dem zweiten Jahr läuft die Traubenkirsche wieder aus, so dass dann mit Belaubung null Sicht ist und im dritten Jahr wird wieder geschnitten...
 
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@Diplomwaldschrat das nenne ich mal gelungen! Top!!!

Naja, Rückschläge gibts auch:
20210125_141435.jpg
Im Vordergrund der Teil der selben Eichensaat ohne Schirm (Windwurf und Borkenkäfer), die mehrfach vom Spätfrost, Dürre, Hitze, Mäusen und Rehwildverbiss heimgesucht wurde...
Stellenweise hatten wir auch schon massive Ausfälle im Auflaufen durch Verjauchen (Ersaufen der Eicheln vom Keimen) und einem Spätfrost beim Keimen.

Das Nachbessern mit verschieden Baumarten, u.a. der Douglasie, hat auch nicht funktioniert.

@Mannlicher764: Ja, bin auch zufrieden, allerdings fehlt der Unterstand/Schattlaubholz komplett! Einzelne Kirschen sind aus der NVJ gekommen. In einem Graben (zu steil für die Bodenbearbeitung) haben wir Bergahorn und Douglasie gepflanzt, auf den Ausgefallenen Flächen haben wir mit Roteiche nachgebessert. Zusammen mit der gepflanztenTanne und Kiefern, Vogelbbeere, Birken und einigen wenigen Weiden kommen wir so aber jetzt auch schon auf eine schöne Mischung.
 
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z/7

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rRestliche Kronenholz auf die Gasse gezerrt/geworfen. Anschließend die Eichen wieder aufrichten und an oder abgebrochene Pflanzenteile sauber abschneiden.
Leider wird das oft versäumt. Kostet halt, und daß es eine Investition ist, die bares Geld bringt und spart, wird übersehen.

Auf den Fotos auch gut zu erkennen, wie sich die vitalsten hervortun und vom Rest aber gezähmt werden.

Zu den Blecheln: fallen häufig ab und fliegen dann in der Gegend rum. Erfordert also Kontrolle. Mit dem Trico ist man eh unterwegs...
 

z/7

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Naja, Rückschläge gibts auch:
Anhang anzeigen 152231
Im Vordergrund der Teil der selben Eichensaat ohne Schirm (Windwurf und Borkenkäfer), die mehrfach vom Spätfrost, Dürre, Hitze, Mäusen und Rehwildverbiss heimgesucht wurde...
Stellenweise hatten wir auch schon massive Ausfälle im Auflaufen durch Verjauchen (Ersaufen der Eicheln vom Keimen) und einem Spätfrost beim Keimen.
Zumindest auf dieser Aufnahme sieht es allerdings immer noch besser aus als so manche gezäunte Kultur.

In dieser Situation hab ich gute Erfahrung mit dem Indischen Springkraut gemacht. Das säuft unglaublich viel Wasser und bietet durch seine Höhe einen milden Schirm, dem die Eichen ohne großes Zutun von selber entwachsen und es dann ausdunkeln.
 

z/7

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Hallo,

ich erlaube mir mal eine Zwischenfrage zu stellen, vielleicht kann mir ja jemand helfen:
Da schon das Thema PEFC angesprochen wurde: Ist es PEFC-konform, alle drei Jahre den Unterwuchs für die Faschienengewinnung zu schneiden?
Hintergrund: hier in der Gegend wird großflächig alle ca. drei Jahre der Unterwuchs, überwiegend bestehend aus der Späten Traubenkirsche, vollständig runtergeschnitten, um damit für den Wasserbau Faschienen herzustellen. Offiziell soll nur die Traubenkirsche, die hier auf den armen Sand / Kieferstandorten flächig gedeiht, geschnitten werden, aber die Arbeiter schneiden alles an der ohnehin schon spärlichen Naturverjüngung runter. Übrig bleibt dann der Kiefernwald, alles eine Altersklasse, ohne jegliche Deckung. Quasi 100% Kiefer. Mindestens aus jagdlicher Sicht sehr schlecht. Im ersten Jahr null Deck und ab dem zweiten Jahr läuft die Traubenkirsche wieder aus, so dass dann mit Belaubung null Sicht ist und im dritten Jahr wird wieder geschnitten...
Das wird auch waldbauliche Gründe haben. Solange die Kiefern noch weit entfernt von der gewünschten Zielstärke sind, hat es keinen Sinn, vereinzelte Naturverjüngung hochkommen zu lassen. Es sei denn, man will von Altersklassenwirtschaft weg zu einem strukturreichen Dauerwald. Wie stark sind die Kiefern denn?

Die Zertifizierung will eine nachhaltige, umweltverträgliche Bewirtschaftung fördern. Das hat in dem Fall keine Bedeutung, die prunus serotina ist in den meisten Fällen eher ein problematischer Neophyt. Der Waldbesitzer wird froh sein, überhaupt etwas damit anfangen zu können. Da die so schnell wieder austreibt, wird das Verjüngen ohnehin problematisch werden.
 
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@z/7: OK, hab ich vergessen: die niedrigere Fläche ist zur Zeit noch hinter Zaun. Den haben wir vor 2 Jahren verkleinert.
Das Verjauchen ist nur über den ersten Winter ein Problem und im Winter ist das Springkraut meist schon zu matsch erfrohren. Zudem würd ich mir blöd vorkommen, nen Neophyt auszubringen...;)
Spätfröste kann das rote Springkraut auch nicht verhindern, im Mai sieht man von dem noch nix. Wasserüberschuss im Sommer??? Hätt ich auch gerne wiedermal - sogesehen zum Wasser weg Saufen brauch ich da keine Begleitflora...

Zu den Blechen: Habt Ihr ml versucht, ein kleines Ästchen durch das oberste Loch zu fädeln? Dann fällt da so schnell nix runter. Preislich sehr gut, auch wenn man ggf. 2 Klammern pro Pflanze braucht. Ist aber halt auch nur ein Fegeschutz. Verbissschutz klappt damit nicht.
 

z/7

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@z/7: OK, hab ich vergessen: die niedrigere Fläche ist zur Zeit noch hinter Zaun. Den haben wir vor 2 Jahren verkleinert.
Das Verjauchen ist nur über den ersten Winter ein Problem und im Winter ist das Springkraut meist schon zu matsch erfrohren. Zudem würd ich mir blöd vorkommen, nen Neophyt auszubringen...;)
Spätfröste kann das rote Springkraut auch nicht verhindern, im Mai sieht man von dem noch nix. Wasserüberschuss im Sommer??? Hätt ich auch gerne wiedermal - sogesehen zum Wasser weg Saufen brauch ich da keine Begleitflora...

Zu den Blechen: Habt Ihr ml versucht, ein kleines Ästchen durch das oberste Loch zu fädeln? Dann fällt da so schnell nix runter. Preislich sehr gut, auch wenn man ggf. 2 Klammern pro Pflanze braucht. Ist aber halt auch nur ein Fegeschutz. Verbissschutz klappt damit nicht.
Sieht man mal wieder, wie unterschiedliche Bedingungen unterschiedliches Vorgehen erfordern. Hier ist der Sommer gern mal richtig naß. Das Springkraut war schon da, und hat sich auf der Fläche halt breitgemacht, extra eingebracht hätt ich es auch nicht.

Den Tipp mit dem Ästchen werd ich weitergeben. Etliche Flächen sind ja schon damit geschützt, und mit Fleiß runterzupfen wird man die Dinger auch nicht.(y)
 
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Mannlicher764

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Ich glaube das außer der
Sieht man mal wieder, wie unterschiedliche Bedingungen unterschiedliches Vorgehen erfordern. Hier ist der Sommer gern mal richtig naß.

Den Tipp mit dem Ästchen werd ich weitergeben. Etliche Flächen sind ja schon damit geschützt, und mit Fleiß runterzupfen wird man die Dinger auch nicht.(y)

Bei uns heißt es: " Was ist der Unterschied zwischen einem norddeutschen Sommer und dem norddeutschen Winter?" Antwort: "Im Sommer sind die Laubbäume grün!"
 
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Nachdem das hier einzuschlafen droht...
P1130020.JPG
... wollt ich nochmal ein paar Bilder zur Saat einstreuen. Hier eines von den Netzen, mit denen wir Bucheckern gesammelt haben. Zum Schluss werden Blätter und Samen zusammengeschüttelt und das ganze durch nen Rahmen mit Hühnerdraht (2x2cm) durchgesiebt. Dabei steht man auf ner Plane. Bucheckern fallen durch, Laub, Spelzen und Ästchen bleiben auf dem Rost.

Wer selbst n paar Buchen in seinem Bestand hat, kann da gut Saatgut für den eigenen gewinnen. Man sollte drauf auchten, dass man mehrere Bäume beerntet (20+) und die selbst möglichst auch gute Stammformen haben (keine Zwiesel, die vererben sich leider häufig)
 
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Nachdem das hier einzuschlafen droht...
Anhang anzeigen 155461
... wollt ich nochmal ein paar Bilder zur Saat einstreuen. Hier eines von den Netzen, mit denen wir Bucheckern gesammelt haben. Zum Schluss werden Blätter und Samen zusammengeschüttelt und das ganze durch nen Rahmen mit Hühnerdraht (2x2cm) durchgesiebt. Dabei steht man auf ner Plane. Bucheckern fallen durch, Laub, Spelzen und Ästchen bleiben auf dem Rost.

Wer selbst n paar Buchen in seinem Bestand hat, kann da gut Saatgut für den eigenen gewinnen. Man sollte drauf auchten, dass man mehrere Bäume beerntet (20+) und die selbst möglichst auch gute Stammformen haben (keine Zwiesel, die vererben sich leider häufig)


Als ich noch in der Baumschule war haben wir das auch so gemacht.

Aufpassen bei Sauen! Sauen bekommen das Saatgut auf dem Silbertablett sortiert.
Wir haben mal starke Konkurrenz und in den Netzen war nur mehr Losung.
 

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