Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

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Mit der Wiedervernässung allein ist es ja auch nicht getan. Einmal mineralisierter Torf hat Wasserrückhaltevermögen von Sand, nix Schwammeffekt. Das dauert Jahrzehnte, bis sich da wieder was hebt.
 
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Die Wasserführung bei Wiedervernässung ist nicht trivial, aber dann hat das doch einen besseren Schwammeffekt als unsere "Streusandbüchse". Es erfordert halt eine andere Bewirtschaftung. Im Regionalfernsehen gab es letzte (?) Woche eine Reihe von Beiträgen dazu: Umstellung auf Wasserbüffel statt "Fleckvieh", Paludikultur mit Rohrglanzglas und umgebauter Pistenraupe statt Traktor, ...

Btw.: Beim CO2 geht es um den Stopp der Emissionen, nicht die Neueinbindung.
 
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Hier geht grad der Punk ab, Borkenkäfertechnisch, trotz wiederholten und reichlichen Niederschlägen. Ich geh davon aus, dass den Bäumen in den Trockenhasen der vergangenen Jahre die Feinwurzeln abhanden gekommen sind und es deswegen an der ausreichenden Wasseraufnahme scheitert.

WQie sind Eure Erfahrungen/ aktuellen beobachtungen?
 

z/7

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Ebenso. Also da, wo es die letzten Jahre mit dem Wasser richtig knapp wurde, was hier nicht überall der Fall ist. Im Waldschadensfaden war das mein ich auch schon Thema.
 
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Dem scheint das Tatsächelchen zu widersprechen, das es gerade die damals noch feuchten Gebiete erwischt. Massenvermehrung ohne ausreichende Aufarbeitungsmöglichkeiten und
fehlender politischer Wille zur Begiftung verursachen mtlw. Milliardenschäden während
wenige den vorgezogenen Waldumbau feiern. m.ub.M.

Außerdem hat natürlich niemand auch nur den Ansatz, auf Katastrophenbildern seinen Wahlkampf zu gründen.
 
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Mir drängt sich der Verdacht auf, dass in den Gebieten, die in den vergangenen Jahren der Fichte keinen Trockenstress bescherten, sie ohnehin eine Fehlbestockung sein könnte.

Allerdings weiß auch vermutlich niemand, wie sich die Feinwurzelsysteme in den letzten Jahren entwickelt haben. Der diplomierte waldschrat hat da vermutlich nicht ganz Unrecht.
 
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Du meinst, weil da keine stockt oder wie?
Wenn du erst lesen und dann schreiben würdest, würdest du vermeiden, falsche Schlüsse zu ziehen.
Ich zitiere Diplomwaldschrat:
Hier geht grad der Punk ab, Borkenkäfertechnisch, trotz wiederholten und reichlichen Niederschlägen. Ich geh davon aus, dass den Bäumen in den Trockenhasen der vergangenen Jahre die Feinwurzeln abhanden gekommen sind und es deswegen an der ausreichenden Wasseraufnahme scheitert.
 
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Sorry, aber das macht in Verbindung mit dem "keinen Trockenstress" in Deinem Post auch keinen Sinn. Nur, wenn man davon ausgeht, dass die Fichte keinen bekommt, weil sie nicht da ist. Ansonsten ist "kein Trockenstress" eben kein Hinweis auf Fehlbestockung.
 
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Sorry, aber das macht in Verbindung mit dem "keinen Trockenstress" in Deinem Post auch keinen Sinn. Nur, wenn man davon ausgeht, dass die Fichte keinen bekommt, weil sie nicht da ist. Ansonsten ist "kein Trockenstress" eben kein Hinweis auf Fehlbestockung.
Menno,
Warum muss man Wissenschaftlern die praktischen Dinge des Lebens immer dreimal erklären.

1. In den letzten drei Jahren hatten Diplomwaldschrats Fichten ausreichend Wasser, sonst könnte sie jetzt nicht der Käfer holen.

2. Wenn sie dann, wenn woanders über drei Jahre alles trocken fällt, immer noch genug Wasser hatten, dann müssen sie zu normalen Zeiten eher zuviel Wasser haben.

3. Wenn sie in normalen Zeiten zuviel Wasser haben, könnten sie

rischtisch -
standörtlich betrachtet falsch sein.
 

z/7

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Ernsthaft: es gibt weite Bereiche, wo es für die Fichte in den letzten Jahren grade so noch gereicht hat. Das heißt nicht, daß sie keine Schäden davongetragen hat. Möglicherweise nicht mal die Fichte selber, sondern ihre Mykorrhiza z.B., wer weiß.

Ob das dann ursprünglich ein guter Fichtenstandort war, oder ein schlechter, oder ein mittelprächtiger, ist unwesentlich. Es wird sowieso nichts wieder sein wie es vorher war.


Wenn wir die Standorte betrachten, für die Fichte sich bisher gut eignete, und solche, die man eher als Ausschlußstandort bezeichnen möchte, haben wir eine sehr breite Palette. Darum ist es auch mit "zuviel" und "zuwenig" Wasser nicht getan.

Neben dem absoluten Wasserangebot in Form der Niederschlagshöhe spielt die Darreichungsform eine wesentliche Rolle. Und da kommt die Luft ins Spiel. Die Fichte mag keine sauerstoffarmen Bereiche. Da hält sie sich raus mit ihren Wurzeln. Deshalb stockt sie gerne auf Mooren, aber nur bis zum Wasserspiegel. Normal kein Problem. Wenn ein natürliches Moor Wasser verliert, sackt es einfach bissl zamm, und die Fichte hat immer noch Wasser UND Luft. Mineralisierte Moore sacken nicht zamm, und trockener Torf ist hydrophob. Scheixxxe.

Auf ebenen Pseudogleyen ruiniert sich die Fichte den Standort selber, indem sie statt in Trockenphasen in die Risse des wasserführenden Tons zu wurzeln, fein oberhalb bleibt und mit dem flachen Wurzelteller den Schluff des Al in windigen Naßphasen so breittrampelt, daß das Wasser noch schlechter abfließt.

Auf sandigen Böden passiert dasselbe wie in Mooren, nur sackt da bei sinkendem Grundwasserspiegel nix zamm, und der kapillare Aufstieg hat auch mal ein Ende.

Am besten sind wasserzügige Standorte, ihre standortliche Heimat. Solang das Wasser zieht hat es genug Sauerstoff, da darf es gern auch mal mehr sein, egal.

Deshalb ist "zuviel oder zuwenig Wasser" bei Fichte keine Aussage.
 
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@pudlich: Sorry, aber da hasst Du mich falsch verstanden (und ich Dich genauso wie der Büffel auch): Ich komm hier aus der Sahelzone Bayerns im Windschatten der Rhön. Wir haben die niedrigsten Niederschläge in Bayern. Die "wiederholten und reichlichen" Niederschläge gab es bislang in der aktuellen Vegetationsperiode (2021), die trockenen Jahre waren 2018 bis 2020. Eigentlich auch schon 2015 und 2017 in ertwas weniger scharf ausgeprägter Form.

Hier gäbe es ohne menschlichen Einfluss im kompletten Landkreis fast keine Nadelbäume, die nicht giftig sind ;) . Die einzigen Nadelbäume wären eine Handvoll Kiefern und Fichten an den Moorrändern - Überbleibsel der letzten Eiszeit auf kleinräumigen Sonderstandorten. Sonst wäre hier Buchonia - oder wie es die Botaniker über den Heinsimsenbuchenwald auf Buntsandstein sagen: "Fagetissimum".

Die Fichtenstandorte der Zukunft werden bestenfalls entlang von Bachläufen an nordseitigen Unterhängen auf tiefgründigen Böden sein. Sonst sehe ich für die Fichte keine Chancen mehr. Der Borkenkäfer schaft aktuell Tatsachen. Ich hab die ersten Gemarkungen, die bis auf ein paar grüne Reste an Fichtenstangen keine lebende Fichten mehr haben. Auch die enínzeln eingestreuetn Fichten in großen Laubholz oder Kiefernbeständen wurden vom Borkenkäfer gefunden.

Traurig ist es mit anzusehen, wie auch größere Wälder mit ehemals 30 bis 70% Fichtenanteilen sich inzwischen in Auflösung befinden. Aufarbeitung in 3m breiten Minigrundstücken, teilweise in Erbengemeinschaften von 5 bis 25 Personen, unrealistisch!
Die engagierten Waldbesitzer können inzischen vor Brennholz nimmer aus dem Garten raus schauen. Das aufgeschnittene Holz macht die Scheunen unbegehbar - es ist ein Trauerspiel. Obwohl die Preise inzwischen wieder ordentlich bis sehr gut sind - es hat kaum noch jemand Lust, weiterhin Käferholz einzuschlagen...
 

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