Ernsthaft: es gibt weite Bereiche, wo es für die Fichte in den letzten Jahren grade so noch gereicht hat. Das heißt nicht, daß sie keine Schäden davongetragen hat. Möglicherweise nicht mal die Fichte selber, sondern ihre Mykorrhiza z.B., wer weiß.
Ob das dann ursprünglich ein guter Fichtenstandort war, oder ein schlechter, oder ein mittelprächtiger, ist unwesentlich. Es wird sowieso nichts wieder sein wie es vorher war.
Wenn wir die Standorte betrachten, für die Fichte sich bisher gut eignete, und solche, die man eher als Ausschlußstandort bezeichnen möchte, haben wir eine sehr breite Palette. Darum ist es auch mit "zuviel" und "zuwenig" Wasser nicht getan.
Neben dem absoluten Wasserangebot in Form der Niederschlagshöhe spielt die Darreichungsform eine wesentliche Rolle. Und da kommt die Luft ins Spiel. Die Fichte mag keine sauerstoffarmen Bereiche. Da hält sie sich raus mit ihren Wurzeln. Deshalb stockt sie gerne auf Mooren, aber nur bis zum Wasserspiegel. Normal kein Problem. Wenn ein natürliches Moor Wasser verliert, sackt es einfach bissl zamm, und die Fichte hat immer noch Wasser UND Luft. Mineralisierte Moore sacken nicht zamm, und trockener Torf ist hydrophob. Scheixxxe.
Auf ebenen Pseudogleyen ruiniert sich die Fichte den Standort selber, indem sie statt in Trockenphasen in die Risse des wasserführenden Tons zu wurzeln, fein oberhalb bleibt und mit dem flachen Wurzelteller den Schluff des Al in windigen Naßphasen so breittrampelt, daß das Wasser noch schlechter abfließt.
Auf sandigen Böden passiert dasselbe wie in Mooren, nur sackt da bei sinkendem Grundwasserspiegel nix zamm, und der kapillare Aufstieg hat auch mal ein Ende.
Am besten sind wasserzügige Standorte, ihre standortliche Heimat. Solang das Wasser zieht hat es genug Sauerstoff, da darf es gern auch mal mehr sein, egal.
Deshalb ist "zuviel oder zuwenig Wasser" bei Fichte keine Aussage.