Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Oh, ja, hier die Links...




Da ist auch der von z/7 eingebrachte Einwand etwas näher erläutert - nicht alle Flächen lassen sich, so wie von einigen Grünen gefordert wieder vernässen - ist technisch nicht machbar, bzw. für den CO2 Ausstoß kontraproduktiv. Einige Flächen hingegen, lassen sich problemlos vernässen und die Thematik Wasserbüffel zielt da auch in die richtige Richtung - neben so ein paar anderen Arten die dafür geeignet sind.

Vor einem Jahr sprach man noch von 2000 Euro Förderung pro Hektar, wenn ein Landwirt sich am Moorschutzprogramm beteiligt. Aufgrund der Wertigkeit und der CO2 Bindung wird das noch nach oben korrigiert werden müssen. Schon alleine wegen der Planbarkeit und des flatterhaften Gebarens der "Ökologischen" Seite.

Und ja, Mohawk ist hier mit seiner Meinung nicht alleine.
 
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..

Oder meinst Du die Aussiedelung, davon hatte ich gehört, das war damals bei uns so eine Sache die uns die Zornesröte ins Gesicht getrieben hatte. Damals hatten wir hier noch eine Rot/Grüne Landesregierung...
Genau die meine ich.
Damals sollte die Halbinsel bis auf die Küstenorte entvölkert werden. Irrsinnig, was die Grünen sich da ausgedacht hatten.
 

z/7

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Genau die meine ich.
Damals sollte die Halbinsel bis auf die Küstenorte entvölkert werden. Irrsinnig, was die Grünen sich da ausgedacht hatten.
Naja, was dem Braunkohleabbau lieb ist, sollt der entsprechenden CO² Einsparung vllt nur recht sein. War wohl so der Gedankengang...

Fakt ist, der Mensch ist übergriffig. Rückzug angesagt. Blöd für jene, die es trifft. Höhere Meerwasserstände sind aber auch recht selektiv. Vllt rechtzeitig überdenken, wo man sich niederläßt.
 
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Naja, was dem Braunkohleabbau lieb ist, sollt der entsprechenden CO² Einsparung vllt nur recht sein. War wohl so der Gedankengang...

Fakt ist, der Mensch ist übergriffig. Rückzug angesagt. Blöd für jene, die es trifft. Höhere Meerwasserstände sind aber auch recht selektiv. Vllt rechtzeitig überdenken, wo man sich niederläßt.
Ja, möglich...

da geht das aber um ganz andere Dinge die man hier nicht mit dem Thema in einen Topf werfen sollte...

1) Der Jade-Weserport wurde hauptsächlich gebaut wegen Rhenus-Midgard, mittlerweile durch den Brexit ist der genauso obsolet geworden wie der Cux-Port oder die zwei zusätzlichen Container Kaie in Bremerhaven. Es findet dort gerade massiv ein Personalabbau statt, nicht wenige Landwirte die im Nebenerwerb tätig waren (extensiv) haben jetzt dadurch die Not sich eine andere Arbeit für den Haupterwerb zu suchen. Rotterdam ist einfach näher, und hat auch eine tausendmal bessere Logistik als alle deutschen Standorte - das ist einfach ein Fakt.

2) Wir wollen uns hier nicht über den CO2 Ausstoß eines 400m+ Containerschiffes unterhalten, damit kannst Du Bequem alle Moore auf dieser Welt, plus die eine oder andere europäische Autonation freihalten... Natürlich alles im Namen des freien Güterflusses - ob das wohl auch viel wichtiger ist, als zum Beispiel den Erhalt der indigenen Kulturen direkt an der Küste... das wage ich zu bezweifeln.

3) Das war rein politisch gesteuert, man sieht ja wie gut Politiker darin sind sich von Schuld reinzuwaschen (Ahr) und gleichzeitig durch Handlungsunwilligkeit auch noch zum Schaden, den Spott auf die Betroffenen auszuschütten. Ein echter Ehrenmann wäre vor 40 Jahren noch von allen Ämtern zurückgetreten.

Nicht anders würde sich das hier verhalten, wenn mal an der Küste ein Deich bricht. Die Deichgrafen haben lange genug gewarnt davor, dass die Mittel zu gering sind, und über kurz oder lang ist dann auch die Bevölkerung im Binnenland von den Problemen betroffen. Nicht umsonst gibt es den Spruch hier oben, "Wer nich will dieken, der mutt wieken!" Deichbau ist den Grünen übrigens auch ein Dorn im Auge, zeitgleich gibt es eine Wohnsiedlung hier in der Ecke, die vorwiegend Grün wählt, direkt achterm Diek.

4) Der Mensch siedelte schon immer an Gewässern, warum? Ich bin auch noch Fischer nebenher, kenne also auch deren Leid und Probleme - die Zahlen sind Rückläufig, durch die Erwärmung des Wassers sterben einige Arten hier über kurz oder lang aus, oder werden durch Neozooen - bzw. Neophyten verdrängt. Es gab in den 80er Jahren mal eine Schautafel die von den Grünen erstellt wurde, damals hatten die schon gewisse Dinge in ihrer Maxime... diese Schautafel zeigte Deutschland im Jahre 2020... und schon damals orakelten sie, dass bis Hamburg alles Land 10 Meter tief unter Wasser stehen würde - unsere Landschaft wäre wieder das, was sie im 15 bis 16 Jhd. noch gewesen ist, eine Wurtenlandschaft.

Dass das irgendwann passieren wird, wenn wir alle nicht irgendwie die Kurve kriegen, steht für mich ausser Frage, aber bisher waren wir alle sehr wehrhaft und haben die kleineren und größeren Sturmfluten der vergangenen 35 Jahre sehr gut überstanden. Das eine "Manndränke" noch lange nicht vom Tisch ist, das steht dabei für mich auch vollkommen klar fest. Wer weiß, vielleicht war Rungholt dass, was Wilhelmshaven, Cuxhaven und Husum in Zukunft sein werden... Man kann es nicht wissen. Und daher sollte man sich "spekulativ" auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Es gibt dann nämlich nicht mehr viel, wo man in Deutschland wirklich siedeln könnte ohne dabei Angst vor irgendwelchen Naturkatastrophen haben zu müssen. Risikominimierung geht an der Realität des Lebens vorbei.
 
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Wenn die Fichte keine Zukunft hat, welchen Nadelbaum kann man denn dann pflanzen?

Auf meiner kleinen Abraumhalde (ehemaliger Braunkohletagebau) ist die Lärche gut gekommen, ebenso die Kiefer. Strobe war wegen Rost Totalausfall. Jetzt habe ich noch die ehemaligen "Sukzessionsflächen", die dünn mit Erle bestockt sind. Höhe 300m über NN, Ostsachsen, also tendenziell eher trocken.

Roteiche ist gut gekommen, nach 25 Jahren bereits Mast. Für das Pflanzen von Eichen gibt es Zuschüsse, aber ich würde (gerade fürs Wild) auch gerne einige Fichtenhorste einbringen. Oder doch besser Kiefer? Oder - ganz unvorstellbar - doch die Douglasie ?
 

z/7

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Weniger Wildschutzprobleme hat man mit der Douglas erstmal auch nicht. Insbesondere gepflanzt. Die wird zu gern verfegt, und verbissen wird sie auch mal, wenn nix anderes da ist.

Auf ner Rekultivierungsfläche hat man zusätzlich die Einschränkung, daß am besten erstmal typische Rohbodenbesiedler wachsen. Eile erstmal also keine. Eh besser, wenn Du unterschiedliche Alter auf der Fläche hast, so von wegen nachhaltiger Nutzung.
Wenn die Fichte keine Zukunft hat, welchen Nadelbaum kann man denn dann pflanzen?

Auf meiner kleinen Abraumhalde (ehemaliger Braunkohletagebau) ist die Lärche gut gekommen, ebenso die Kiefer. Strobe war wegen Rost Totalausfall. Jetzt habe ich noch die ehemaligen "Sukzessionsflächen", die dünn mit Erle bestockt sind. Höhe 300m über NN, Ostsachsen, also tendenziell eher trocken.

Roteiche ist gut gekommen, nach 25 Jahren bereits Mast. Für das Pflanzen von Eichen gibt es Zuschüsse, aber ich würde (gerade fürs Wild) auch gerne einige Fichtenhorste einbringen. Oder doch besser Kiefer? Oder - ganz unvorstellbar - doch die Douglasie ?
Lärche ist doch gut. Sieh zu, daß sie viel Licht um ihre Kronen haben, wenn sie aus dem Sturm und Drang raus sind, und pflanz ne Schattbaumart drunter. Winterlinde würd ich in dem Fall vorschlagen.

Wenn die Erlen, vermutl Weißerlen allmählich ausfallen, kannst unter Schirm vllt schon mit Douglas arbeiten. Vllt auch mit nem anderen Fremdländer, aber laß Dir da Zeit, andere Erfahrung sammeln, von der Du dann profitieren kannst.
 
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Birken - Vorwald
Das sollte zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Waldstandort bekommen und das wird nicht so gut klappen, wenn du dich nicht zumindest näherungsweise an die natürliche Waldentwicklung hältst.
 
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Das Ding war ja ein Rekultivierungsvorzeigeprojekt der LMBV - sprich da ist alles ausprobiert worden, was einem als Förster so einfallen könnte.

Robinie gibt's viel, Pappeln und auch Birken. Der Tagebau ist seit 25 Jahren zu, da muss jetzt nicht mehr Vorwald entwickelt werden.

Jetzt geht es darum, für die kommenden Generationen etwas zu pflanzen, was in 80 oder 100 Jahren Geld bringen könnte.

Da Nadelbäume momentan "böse" sind, würde ich gerne antizyklisch trotzdem gerne auf Nadelholz setzen.

Wie könnte man denn Lärche zwischen die Erlen pflanzen ? Mit Einzelschutz ?
 

z/7

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Wie könnte man denn Lärche zwischen die Erlen pflanzen ? Mit Einzelschutz ?
Vor allem nur da, wo die Erle schon am Einpacken ist. Lärche ist extrem lichthungrig, wenn die zudem sowieso mit dem Boden noch ein wenig am kämpfen ist, sollte sie zumindest genug Licht haben. Auch wächst sie gerne dem Licht nach, und dann kommen krumme Schäfte raus bei einseitiger Belichtung. Unter dem Schirm der Erlen wäre eine weniger lichtbedürftige Baumart besser. Also Douglas könnt schon klappen. Wäre interessant, welchen Boden man da bei der Rekultivierung aufgebracht hat. Hoher Kalkgehalt ist für Douglas ungünstig. Sandiger Lehm wär besser.
 
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Mal eine Frage in die werte Försterei hinein:

Wäre das ein Konzept, das funktionieren könnte? Eine "klimastabile" Zukunft, einhergehend mit der Sicherung von Arbeitsplätzen, Beitrag zu stabilem ökonomischem Wachstum und nachhaltiger Forstwirtschaft?



Realitätsnahes Zukunftskonzept oder Öko-Vision?
 
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Bauen mit Holz speichert Kohlenstoff, das leuchtet ein!

Zu bedenken ist jedoch, dass nicht jedes Holz uneingeschränkt als Bauholz/Konstruktionsholz geeignet ist.
Gute Eigenschaften finden sich hier meist beim Nadelholz. Durch technologische Holzberarbeitung lässt sich jedoch auch anderes Holz verwenden, ein Beispiel hierfür wäre BauBuche.

Zusätzlich steht Holzproduktion immer in Konflikt mit anderen Interessen. Hier sei auf die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes verwiesen, gerade Flächenstilllegungen sind in dem Zusammenhang zu nennen.

Ob es möglich ist, zukünftig nur noch mit Holz zu bauen, hängt von vielen Faktoren ab: Holzzuwächse, Waldfläche, Bevölkerungswachstum, Bedarf an Fläche pro Person, etc.
Das ist m.M.n. schwer abzuschätzen.

Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen,
ansonsten können die Experten bestimmt weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 

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