Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Mal eine Frage in die werte Försterei hinein:

Wäre das ein Konzept, das funktionieren könnte? Eine "klimastabile" Zukunft, einhergehend mit der Sicherung von Arbeitsplätzen, Beitrag zu stabilem ökonomischem Wachstum und nachhaltiger Forstwirtschaft?



Realitätsnahes Zukunftskonzept oder Öko-Vision?
Da gibt es ein schönes Video mit Schellnhuber.
 

z/7

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Auf Nachfrage beim zustaendigem Foerster gibt es die nicht.
Wäre bei erst kürzlich angelegter Rekultivierungsfläche auch ungewöhnlich. Paßt in der Regel eh nicht in die Systematik der gewachsenen Böden. Wenn man grad kartiert, macht man das mit, und beschreibt, was man so vorfindet und wie man Wasserhaushalt und Nährstoffversorgung einschätzt. Die üblichen Merkmale zur Bestimmung dieser Parameter sind auf derart "gestörten" Standorten nicht zuverlässig interpretierbar.
In welcher Größenordnung bewegen sich diese Flächen denn?
 

z/7

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Da würde es sich vllt lohnen, mal mit nem Standorterkunder aus der Gegend zu sprechen. Sooo teuer ist ein kleines Gutachten nicht. Welches Bundesland?

Oder, falls es in der Gegend mehr Rekultivierungsflächen gibt, auch schon ältere, mal da nach Erfahrungen fragen.
 
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Naja, rundherum gibt es ja reichlich aufgeforstete Fläche, die Bestände sind jetzt 30 Jahre alt. Pappel, Erle und Robinie wurden viel gepflanzt, sehe ich aber nicht als forstliches "Investment".

Lärche und Roteiche sind finde ich ganz gut gekommen, Kiefer geht so.
 

z/7

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Pappel, Erle und Robinie
Das sind die Klassiker auf Rekultivierungsflächen. Robinie mit Potential zum ewigen Ärgernis. Die wird als Schmetterlingsblütler genommen zu Anreicherung des Bodens mit Stickstoff, und aufgrund ihrer guten Durchwurzelung. Der Nachteil ist die Neigung zur Wurzelbrut. Die wird man auf der Fläche praktisch nicht mehr los. Holz dauerhaft ähnlich Eiche, aber Schaftqualität meist grausam. Für kurze Produkte gut, oder wo man krumm akzeptabel oder sogar gut findet (Parkett, Spielplatzgarnituren, Pfähle, Stäbe für Wuchshüllen etc.).

Pappel und Weiß(Grau)erle dienen nur der Bodenvorbereitung für die nächste Generation, allenfalls als Energieholz verwertbar. Ob die Lärchen noch ins Ziehen kommen muß man sehen. Bei Roteiche stellt sich auch die Qualitätsfrage, wenn die zu licht stehen, gehen sie in die Breite.

Insgesamt ist es sicher kein Fehler, sich schon mal mit der Frage des Folgebestandes auseinanderzusetzen, auch in Hinblick auf Klimaerwärmung etc. ist eine nicht nur horizontal gemischte Bestockung eine Rückversicherung. Weißerle packt relativ früh ein, schon ab 40 brechen die zusammen, spätestens mit 60 sollte man was in petto haben.
 
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Ca.20 ha, wo manpflanzen könnte.
Also wenn ich 20 ha zu bepflanzen hätte, würd ich mal alles mögliche und unmögliche auf kleiner Fläche (jeweils etwa 500 bis 1000m²) ausprobieren. Aufgrund der Erfahrung dann in 15 bis 20 Jahren meine Erkenntnisse ziehen.
Oder wie schon beschrieben mal schauen und v.a. umhören was auf vergleichbaren Flächen schon mal versucht wurde. Umhören v.a., weil das was nicht ging, meist nicht mehr zu sehen ist! Dabei auch erforschen, warum es nicht geklappt hat!

Unter den genannten Arten fehlt m.E. die Stiel- und die Traubeneiche. Beide kommen mit Freiflächen und lichtem Schirm recht gut zurecht und haben auch gegenüber dem Boden keine großen Ansprüche. Durch die intensive und tiefe Wurzeltätigkeit bringen die auch noch mal Nährstoffe hoch und verbessern den Humus. Wenn möglich lieber gesäht denn gepflanzt!
Esskastanie knnt auch funktionieren.
 

z/7

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Eiche unter lichtem Schirm funktioniert nur, wenn der Schirm ab Pflanzdatum zügig noch weniger wird. Sobald da irgendwas stehenbleiben soll, packt die Eiche wieder ein. Erst recht, wenn die Bodenvoraussetzungen suboptimal sind. Da muß man schon sehr konsequent hinterher sein.
 
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Also wenn ich 20 ha zu bepflanzen hätte, würd ich mal alles mögliche und unmögliche auf kleiner Fläche (jeweils etwa 500 bis 1000m²) ausprobieren. Aufgrund der Erfahrung dann in 15 bis 20 Jahren meine Erkenntnisse ziehen.
Oder wie schon beschrieben mal schauen und v.a. umhören was auf vergleichbaren Flächen schon mal versucht wurde. Umhören v.a., weil das was nicht ging, meist nicht mehr zu sehen ist! Dabei auch erforschen, warum es nicht geklappt hat!

Unter den genannten Arten fehlt m.E. die Stiel- und die Traubeneiche. Beide kommen mit Freiflächen und lichtem Schirm recht gut zurecht und haben auch gegenüber dem Boden keine großen Ansprüche. Durch die intensive und tiefe Wurzeltätigkeit bringen die auch noch mal Nährstoffe hoch und verbessern den Humus. Wenn möglich lieber gesäht denn gepflanzt!
Esskastanie knnt auch funktionieren.

Wie oben schon geschrieben, sind rundherum (bei meinem Nachbarn und mir) diverse Sachen ausprobiert worden. Da durfte sich der Förster der LMBV einmal so richtig austoben. Jetzt geht es nur um die sogenannten Sukzessionsflächen, wo sich vor allem die Erle sehr licht ausbreitet. Da würde ich gerne etwas zwischenpflanzen, was in 80 Jahren auch mal Geld bringen kann.
 

z/7

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Wie gesagt, ohne sich den Standort (Boden und Klima) vor Ort angesehen zu haben, ist das Lotterie. Das kann Dir hier keiner sagen, ob das für Douglas oder Eßkastanie paßt, weil keiner weiß, welchen Boden man aufgeschüttet hat und was drunter ist. Habt ihr keine forstliche Beratung für Kleinprivatwald dort?
 
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Nimm doch einfach einen Bagger und mach mal ein Bodenprofil. So würde ich das machen.
 

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