Ja, da gehen gerade die Begriffe etwas durcheinander.
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Ich greif das mal auf, um die Begrifflichkeiten zu erklären (Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre oder was durcheinander bringe):
Bei der Einteilung von Trupps, Gruppen, Horsten und Beständen orientiert man sich meist an der zu erwartenden Höhe der Bäume. Um es vereinfacht darzustellen nehmen wir für die Höhe mal 30m an.
Trupp: Der Trupp ist i.d.R. die kleinste Einheit und macht etwa eine halbe Baumhöhe aus (etwa 15m Durchmesser). Mischungen (in der Jugendpahse), die deutlich kleiner wie "truppweise" sind, werden i.d.R: als "Einzelmischungen" bezeichnet.
Einzelmischungen versucht man in der Verjüngung zu vermeiden, da sie i.d.R. zu hohen Pflegekosten führen. Es müssen dort meistens starke Eingriffe erfolgen, damit die gewünschte Mischung erzielt werden kann. Funktionieren tut sie nur, wenn die zu mischenden Baumarten in der Jugend und möglichst bis zum Erntealter ein deutlich unterschiedliches Wachstum zeigen, dies auch gewünscht ist und zu unterschiedlichen Erntezeitpunkten (Mischung auf Zeit) oder zu unterschiedlichen Schichtungen innerhalb der Verjüngung führen sollen. Also entweder zu Vorwaldstrukturen, wo vorwüchsige Pionierhölzer die eigentliche Verjüngung schützen sollen, oder wo sich unter der eigentlichen Verjüngung eine zweite Schicht an unter- und zwischenständigen Schattlaubhölzern etablieren soll.
Gruppe: die nächst größere Einheit über dem Trupp ist die Gruppe. Sie hat etwa eine (zu erwartende) Baumhöhe als Durchmesser (+/- 30m).
Ein Horst hat 2 bis 3 Baumhöhen als Durchmesser (50 - 100m). Alles was darüber ist, wird bereits als (Klein-) Bestand bezeichnet.
Die Mischung erfolgt auf der Fläche i.d.R. trupp bis gruppenweise. Ziel ist es, dass die Bäume einer Baumart innerhalb des Trupps/ der Gruppe / des Horstes nahezu rein erwachsen (ggf. mit Schattlaubholz darunter) und durch innerartige Konkurrenz die Vitalsten übrig bleiben. Die Eingriffe können sich dabei (Zumindest beim Laubholz) auf die negative Auslese beschränken (Zwiesel, Protzen etc.) Muss zusätzlich die Mischwuchsregulierung durchgeführt werden (z.B. das Laubholz gegenüber dem Nadelholz gefördert werden) werden die Pflegeeingriffe intensiver und kostspieleiger. Im Nadelholz will man meist lange grüne Kronen um stabile und schnell wachsendes Holz zu produzieren. Dazu muss man meist frühzeitig den Standraum auch für die Vitalen erweitern, immer dann, wenn die Nadelhölzer sich nicht selbst in Höhen und Dickewachstum selbst differenzieren.
Die von Mohawk angesprochenen "Eichennester" sind eigentlich keine waldbauliche Einheit, sondern vielmehr eine waldbauliche Technik. Erwachsen aus einem Trupp noch bis zu drei Bäume in der Endstellung, kann es aus einem Nest sehr bald nur noch einen geben (Highländerprinzip) Dazu werden auf engstem Raum vergleichsweise viele Eichen gepflanz, damit diese im Jugendstadium sich gemeinschaftlich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen können. Das Pendant dazu wäre die Plätzesaat. Auch da werden auf kleinster Fläche relativ viele Individuen ausgebracht. Waldbilder aus einer solchen Nesterbegründung hab ich noch keine gesehen, wär mal interessant, solche zu sehen...
Ähnlich verfährt man im Hochgebirgswaldbau durch sog. "Rottenpflanzungen". Hier werden auch auf kleiner Fläche (3 bis 7m durchmesser, evtl. Ttropfenförmig) mit verdichteter Pflanzenzahl einzelne Verjüngungskegel geschaffen, mit dem Ziel, kleine Kampfgemeinschaften zu begründen. Wir haben (vor langer Zeit) mal gelernt, dass man diese Rotte mit Pflanzverbänden von 0,5x0,5m begründet. Möglichst auf Gunststandorten (Köpferln) mit geringerer Schneelast. Darum bleiben Flächen bewußt ausgespart, um eine ungleichmäßige Schneeablagerung zu begünstigen. Vllt. können die Kollegen aus den Bergen genaueres schreiben und mich Flachlandtiroler verbessern.
Weitere (pflanzensparende) Verjüngungsverfahren sind beispielsweise das Nalderrad. Wobei es da eher darum geht, die gewünschte Zielbaumart in der Stückzahl zu reduzieren und durch "billigere" oder weniger verbissbelastete baumarten zu ersetzen.