Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Servus zusammen!

Beim Lesen diverser Fäden hier fällt mir auf, dass viele hier vom Waldbau reden, teilweise aber die Begrifflichkeiten durcheinanderwerfen, mit Halbwissen prahlen und es auf kurz oder lang auf ein gegenseitiges Einklopfen hinausläuft. Von daher finde ich es an der Zeit, dass es mal einen rein fachlichen Faden gibt, wo die Förster (in allgemeinverständlicher Sprache) untereinander diskutieren und sich austauschen können (gerne mit Bildern und Schematas, wo es nötig ist) und v.a. wo sich die Jäger einbringen können und Verständnisfragen stellen können, die dann hoffentlich der ein oder andere Förster erklären kann. Danben könnt ich mir auch vorstellen, dass man sich hier auch über verschiedene Verfahren und Neuerungen in der Forstwirtschaft austauschen kann oder Besonderheiten aus dem eigenen (Forst)Revier vorstellt. Damit das ganze hier sachlich bleibt, würde ich darum bitten, dass die Wildfrage weitestgehend außen vor bleibt. Technische Wildschadensverhütung, Zaunbau, Einzelschutz etc. soll schon Thema sein, aber eben nicht die Intensität der Bejagung.

Ich fände es z.B. als Landwirtschaftslaie auch interessant einen vergleichbaren Faden für die Landwirtschaft zu haben. Und wenn es ganz gut läuft, könnte man hier innerhalb des Forums vllt. sogar mal an eine entsprechende Rubrik denken, damit die Suche nach entsprechenden Themen innerhalb der Forst- bzw. Landwirtschaft einfacher wird.
 
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Und weil es schon spät ist, ich aber trotzdem noch einen Einstieg in den Faden liefern will, hier ein Tipp zum Schwarzwild und Kulturzäunen:
Hier hats reichlich Sauen. In meiner Zuständigkeit hab ich viele Zäune. Das Schwarzwild dringt immer wiedermal in die Kulturen ein. Per se ist das meist kein Problem, denn Flächen wo die Sauen drin hocken, werden von Rehen meist gemieden, zudem fressen sie auch Mäuse. Ärgerlich ist es allerdings, wenn durch die entstandenen Saulöcher die Reh eindringen. Die üblichen Heringe zum Niederhalten des Zaunes sind dabei oft ein Problem. Die Sau hebt den Zaun an, der Hering wird mit dem unteren aus dem Boden gezogen, findet aber sein loch nimmer sondern "hält" den Zaun für ungebetene Gäste hoch: Die Reh nutzen das Loch und schon ist die Kultur gefährdet...

Besser ist es, statt alle 14 Tage Reh raus (aus dem Zaun) und die Heringe rein (in den Boden) zu treiben, ist es geschickter, ein bis zwei (drei) etwa armdicke Knüppel an den untersten Draht zu binden (Am besten mit 2 bis 3 Bindedrähten). Die Sauen können ihre Wechsel weiterhin nutzen und durch den Knüppel fällt der zaun hinter ihnen wieder auf den Biden. Die Reh können so nicht in die Fläche schlüpfen. Positiver Nebeneffekt. Hört man das "Ploing" vom Draht, weiß man, die Sauen haben soeben ihren Einstand im Zaun verlassen. Je öfters "Ploing" umso größer die Rotte!
 
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Das Verfahren mit den Saupendeln ist uralt und ich habe es im Spessart schon vor über 40 Jahren gesehen. Leider habe ich es hier und anderswo in Bayern nicht mehr gesehen, nur die Zaunlöcher die man im einen oder anderen Fall sicher vermeiden könnte. Oft sind es alte Wechsel, wo die Sau der Zaun nicht wirklich aufhält. Dort sollte man zur Vermeidung künftiger Schäden den Pendeldurchschlupf einbauen. Guter Vorschlag. Aber ich bin kein Förster. Jetzt habe ich da schon wieder mitgeschnabelt:unsure:
 
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Wie hoch ist eigentlich die maximale Walddichte!? Wieviele Bäume bekommt man auf einen m2!?
 
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Würde es funktionieren statt Monokulturen und aufwendige Schutzmaßnahmen einfach Mischkulturen pflanzen mit gezielten "Opfergehölze" einbauen die stark nachwachen. Das Wild könnte sich an diesem Opfergehölze austoben und den Nutzwald (Pflanzen) schonen. Gibt es hierzu Versuche, Studien und Kostenrechnungen oder geht das gar nicht und warem? Wie müsste ein entsprechender Versuch aufgebaut sein (Welche Pflanzen- Kombinationen, Abstände usw.)?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Würde es funktionieren statt Monokulturen und aufwendige Schutzmaßnahmen einfach Mischkulturen pflanzen mit gezielten "Opfergehölze" einbauen die stark nachwachen.

Wird gerne als zusätzliches Bonbon mitgenommen, ändert aber nicht viel wenn du "Revierexoten" in die Erde steckst. Bei Hauptbaumarten des Reviers muß die Verjüngung auch so klappen.

Die üblichen Heringe zum Niederhalten des Zaunes sind dabei oft ein Problem.

Einpflügen! Von den Heringen halte ich nicht viel. Oder wie du richtig geschrieben hast unten mit Holz beschweren.


Von denen halte ich auch nichts, da gehen auch Rehe durch.


CdB
 
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Einpflügen! Von den Heringen halte ich nicht viel. Oder wie du richtig geschrieben hast unten mit Holz beschweren.

Bei uns sind in allen Gattern Sauklappen, 2/3 Zaunfelder links und rechts der Klappen ist der Draht , an der Erde, durch einen aufgenagelten Halbling fixiert, falls mal ein Frischling den Anschluß verpasst, wird das blindwütige anrennen gegen den Draht verhindert, bzw. seitens des Stückes aufgegeben.
 
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Von denen halte ich auch nichts, da gehen auch Rehe durch.
CdB
Ist vielleicht wie so oft im Leben: Die Idee ist nicht schlecht aber die Durchführung hat Mängel. Wenn das Reh irgendwo an der Seite den Kopf durchbringt, dann gehts auch ganz durch. Warum haben das die Spessartförster in ihren Eichenzäunen gemacht? Und die hatten damals noch mehr Rehe als heute denke ich.
 

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