Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

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Achso, darauf zielte die Frage ab.
Entschuldige, dass wusste ich nicht, kannte auch diesen offensichtlichen Zusammenhang nicht, hätte ich mal meine unqualifizierten Äusserungen für mich behalten...
Nein, sorry, so ausschließlich ist das nicht, es ist EIN Aspekt. Denke, @Diplomwaldschrat hatte eher Deckung im Sinn bei seiner Bemerkung. Es ist nur tatsächlich so, daß man mit Astung das Gegenteil von Wertsteigerung erreichen kann, wenn Rotwild im Spiel ist. Dichte und oder lange Beastung auf den ersten drei Metern ist der natürlichste Schutz gegen Schäle.
 
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Mannlicher764

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Bei mir steht fast nix mehr drüber!

Wieviel lasst ihr oben drüber stehen?
 

z/7

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Gute Frage. Kommt auf die Baumart an. Unter Kiefer geht das auch bei Vollbestockung, unter Fichte würd ich bei üblichen Auflichtungsgraden anfangen, also 0,8, und aber sukzessive drauf achten, daß es in den folgenden Jahren heller wird. Minimum für den erwünschten Effekt sag ich mal 0,3. In der Praxis wird man für alles dankbar sein, was noch Schatten produziert auf den Kahlflächen. Weiß nicht, ob Du meine Ergänzung des Posts noch gesehen hast? Bei Konkurrenzflora ist es imho eher die verbesserte Windruhe durch den geschlosseneren Bestand und damit das bessere Bestandsinnenklima ohne große Lichtkonkurrenz durch die Birke.

Dafür wäre Vogelbeere sicher auch eine gut geeignete Beimischung.

Deine Theorie mit dem Wurzelraum hat aber auch was. Bei euch in der Nachbarschaft gibt es Versuchsflächen zur Esche, in den Wäldern vom Oldenburg, da untersucht man das Zusammenspiel der Bäume mit den begleitenden Pilzen. Gut möglich, daß die immer schon vorhandenen Birken durch ihre Naturverjüngung eine Kontinuität der Mykorrhiza und des Humusbioms vermitteln, die auch den gepflanzten Individuen zugute kommt. Daß damit die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessert wird, ist ja bekannt.
 
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Mannlicher764

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@z/7 ich werde mal Fotos machen von 2 Flächen. Die eine ist PW Wald und die andere ist bei mir. Diese Flächen liegen Luftlinie vielleicht 300m auseinander. In der Fläche des PW ist kaum Birke, die Fläche wurde nach dem Sturm komplett gemulcht und auf unserer Fläche wurde das Material nur auf Wälle geschoben, bzw gepackt. Wahrscheinlich werden diese irgendwann Rückegasse.
Man sieht deutliche Unterschiede, denn sie wurden zur gleichen Zeit wiederbegründet.
 
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Mannlicher764

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Klar, wir haben sogar Empfehlungen zur Bestockung. Eigentlich alles was man braucht. Letztlich hängt es am Kollegen, was er daraus machen kann, will und möchte.
 
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Mannlicher764

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Ich denke Standortskarten sind natürlich hilfreich, allerdings sollte man auch hier nicht dogmatisch daran festhalten. Gerade im Hinblick auf die Klimaänderungen werden/müssen/können Standortskarten neu definiert werden.
Ich hatte schonmal die Stiftung von August Bier in Sauen erwähnt. Das ist echt lesenswert und einen Ausflug wert, was der Mann sich gedacht hat.

Sauener Wald (stiftung-august-bier.de)
 
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z/7

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Mich hätte nur interessiert, ob die standörtlichen Voraussetzungen beim Nachbarn dieselben sind wie auf Deiner Fläche. Daß er angrenzt muß ja nicht heißen, daß es flächig dasselbe ist. War der Vorbestand identisch?
 
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@z/7 In der Fläche des PW ist kaum Birke, die Fläche wurde nach dem Sturm komplett gemulcht und auf unserer Fläche wurde das Material nur auf Wälle geschoben, bzw gepackt. Wahrscheinlich werden diese irgendwann Rückegasse.

Geschoben? Autsch. Das hat man in Niedersachsen nach dem Sturm von '72 auch gemacht. Dabei kam es zu einer Nährstoffkonzentration an den Wällen und einer Auszehrung dazwischen, so dass man später bei den Baumhöhen der Kulturen deutliche Wellenmuster erkennen konnte und mitten zwischen den Wällen später Wuchsrückstände um mehrere Meter auftraten. Die Wälle waren 30 Jahre später noch nicht wieder "platt". Ich hoffe, das habt ihr nicht so intensiv gemacht.
 
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Mannlicher764

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@Mohawk war etwas brutal ausgedrückt. Richtig geschoben nicht, eher gezogen, geräumt. Die Humusschicht ist größtenteils erhalten geblieben. Ich werde versuchen einige dieser Wälle als Gassen zu nutzen und mulche sid in den nächsten Jahren, auch um jagdschneisen zu bekommen. Ohne diese sind etliche Flächen nicht bejagbar.

@z/7 bei uns ist zum Glück nicht so kleinstandörtlich. Da hast du durchaus mehrere Dutzend Hektar den gleichen Standort.
 
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Es wird hier immer von den eigenen (standörtlichen) Verhältnissen erzählt.

Es wäre hilfreich, wenn die Autoren kurz beschreiben könnten, wo das in etwa ist.

Das würde den Informationswert eines Beitrags wesentlich erhöhen.


Gruß

HWL
 
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@HWL: Das WO beim Standort ist eigentlich nicht entscheident! Wichtiger ist, WIE der Standort beschaffen ist. Dazu gibt es verschiedene Faktoren:
- Klima/Wetter; Niederschläge, Sonneneinstrahlung, Temperatur (-verläufe und daraus resulierend die Länge der Vegetationsperiode), Wind, usw.
- Geologie und daraus resultierend
- Nährstoffversorgung: Niedrig, mittel, hoch. (dazu noch, ob einzelne Nährstoffe im Mangel sind) evtl. Tiefe, in der diese Nährstoffe verfügbar sind usw.
- Bodenbeschaffenheit: Mächtigkeit, Durchwurzelbarkeit, Skelettanteil (Steine im Boden) Körnungen bzw. deren Abstufungen, Speicherkapazität bzgl. Nährstoffen und Wasser, Durchlüftung.
- Besonderheiten (Stauschichten, Grundwassereinfluss oder Spätfrostlage)
- Exposition und Hangneigung
- Humusform und Mächtigkeit
- Vorbestand und Begleitvegetation

Aus all dem muss der Waldbauer seine Erkenntnisse ziehen und die Waldzusammensetzung der nächsten Generation planen. Dazu muss man aber die in Frage kommenden Baumarten und deren Anprüche und Konkurrenzverhalten untereinander kennen oder zumindest einschätzen können (bei round about 40 Laub- und 10 bis 15 Nadelbaumarten is das auch nicht immer so einfach)
 
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Bei mir steht fast nix mehr drüber!

Wieviel lasst ihr oben drüber stehen?

Das ist total unterschiedlich. Ich guck mir i.d.R. die Verjüngung an, wie die wächst. Bei der Eiche will ich nen Johannistrieb sehen, sonst wird nachgelichtet, wenn der ausbleibt. Buchen sollten noch oben wachsen und nicht nach der Seite. Beim Ndh die Jahrestriebe nach oben. Bei vielen meiner Standorte hier im Lee einer Mittelgebirgskette und geringen Niederschlägen seh ich zunehmend, dass nicht das Licht der Mangelfaktor ist, sondern die Wasserverfügbarkeit. Drum wächst teilweise die Eiche mit der Pfahlwurzel bei gleicher Beschattung besser als die Buche (Schirmgrad 0,5 bis 0,7 unter Kiefer!). Auch spielt teilweise die Heidelbeere mit 10cm Moosschicht einen limitierenden Faktor bei der Wasserversorgung. Im Sommer kommt dan selbst bei nem Platzregen mit 20ltr/m² nix im Wurzelraum an.
 
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@HWL: Das WO beim Standort ist eigentlich nicht entscheident! Wichtiger ist, WIE der Standort beschaffen ist. Dazu gibt es verschiedene Faktoren:
- Klima/Wetter; Niederschläge, Sonneneinstrahlung, Temperatur (-verläufe und daraus resulierend die Länge der Vegetationsperiode), Wind, usw.
- Geologie und daraus resultierend
- Nährstoffversorgung: Niedrig, mittel, hoch. (dazu noch, ob einzelne Nährstoffe im Mangel sind) evtl. Tiefe, in der diese Nährstoffe verfügbar sind usw.
- Bodenbeschaffenheit: Mächtigkeit, Durchwurzelbarkeit, Skelettanteil (Steine im Boden) Körnungen bzw. deren Abstufungen, Speicherkapazität bzgl. Nährstoffen und Wasser, Durchlüftung.
- Besonderheiten (Stauschichten, Grundwassereinfluss oder Spätfrostlage)
- Exposition und Hangneigung
- Humusform und Mächtigkeit
- Vorbestand und Begleitvegetation

Aus all dem muss der Waldbauer seine Erkenntnisse ziehen und die Waldzusammensetzung der nächsten Generation planen. Dazu muss man aber die in Frage kommenden Baumarten und deren Ansprüche und Konkurrenzverhalten untereinander kennen oder zumindest einschätzen können (bei round about 40 Laub- und 10 bis 15 Nadelbaumarten ist das auch nicht immer so einfach)

Dazu braucht man sicher viel Erfahrung...

Wie lange betreibst du das Geschäft schon?


Gruß

HWL
 

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