Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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O.t. ......
Zu meinen Studentenzeiten Ende der 90er wurde in Eberswalde noch praktische Forstwirtschaft gelehrt und gelernt.
Die Prof's kannten jeden Studenten mit Namen und wenn man in einer Vorlesung nicht anwesend war, wurde beim nächsten mal nach dem Grund gefragt!!!
Es war studieren mit Anwesendheitspflicht!!!👍
Hat keinen geschadet der Schliff und die Ordnung!!👊
Man hat sehr gutes Rüstzeug mitgekriegt!!👍
Lockow,Bergmann,Bergmann,Erdmann, Schill,v.d.Wense,Linde,Schill,Ott, Fromhold, Lützke..........
Keine Phantasten,sondern Arbeiter!!
 
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Praktische FoWi kannst Du da heute auch noch lernen, aber Spathelf, Guericke, Schröder und Co. sind nicht so medienaffin wie Ibisch.

Ich kenne auch viele Leute im BMUB, im UBA, im BfN und im BMEL sowie bei deren Ressortforschung. Ich kenne aber keine*n beim BMUB, UBA oder BfN mit wirklich Ahnung von Waldwachstumskunde und bei deren üblichen "Sachverständigen" siehts ähnlich düster aus. Deshalb fallen die auf Ibisch und die Truppe an der Leuphania rein.

Muß der so deutlich demonstrieren, daß er von Forstwirtschaft keine Ahnung hat?

Ja, muss er. Und er schickt hier die Blumröder vor, die hat auch keine Ahnung davon. Ich habe die bei verschiedenen Veranstaltungen live erlebt und würde ihr das auch direkt ins Gesicht sagen.

Zum relevanten Zeitpunkt (nach der Durchforstung) kann man Überschirmung und Bestockungsgrad gleichsetzen. Jeder Förster, der nachhaltig wirtschaften will und keine Zuwachsverluste in Kauf nehmen, wird sich hüten, den Bestockungsgrad unter 0,8 abzusenken.

Bis zur Endnutzung ...

Kiefern-Durchforstungen aufzuschieben führt mitnichten zu dichterem Schirm, nur zu Zuwachseinbußen.

Jein. Wenn man, was hier wieder diskutiert wurde, auf den absoluten Massenertrag schielt, dann sind geringe Durchforstungen in der Kiefer besser. Die reagiert auch relativ wenig auf Freistellung, im Extrem sogar mit einem Stopp des Höhenwachstums, kann man hier auf einigen Durchforstungsversuchen schön sehen.

Und bei rechtzeitigem Vorbau oder Naturverjüngung übernimmt dieselbe Zug um Zug die Schirmfunktion, während der Altbestand peu á peu genutzt wird. Anders gesagt: wo der Bestockungsgrad/Überschirmungsgrad des Altbestands abnimmt, steigt derselbe der Verjüngung untendrunter. Wenn ich Schorfheide schon höre...

Wan warst Du denn das letzte Mal hier?

Das ist alles heiße Luft, was der produziert. Im wahrsten Sinn des Wortes...

Ich sage da nichts mehr zu, ich habe heute Sonntag ...
 

z/7

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Bis zur Endnutzung ...
Soviel hab ich jetzt vorausgesetzt, aber danke für die Ergänzung.
Jein. Wenn man, was hier wieder diskutiert wurde, auf den absoluten Massenertrag schielt, dann sind geringe Durchforstungen in der Kiefer besser. Die reagiert auch relativ wenig auf Freistellung, im Extrem sogar mit einem Stopp des Höhenwachstums, kann man hier auf einigen Durchforstungsversuchen schön sehen.
Selbstverständlich dem Reaktionsvermögen der Baumart auf dem jeweiligen Standort entsprechend. Es gilt aber auch bei der Kiefer, abiotische und biotische Gefährdungen bei der Durchforstungsstrategie zu berücksichtigen. Der schönste Zuwachs nützt nix, wenn er dann plötzlich zerbröselt am Boden liegt. Und gerade heute ist es sinnvoll, das Holz eher früher als später hiebsreif zu bekommen. Lärche und Eiche verhalten sich ähnlich. Auch die Fichte. Eigentlich jede Baumart. Warum soll man großartig nach oben wachsen, wenn man die Assimilationsfläche auch seitlich anlegen kann? Für repräsentative Höhenmessungen sind Randbäume ungeeignet.
Wan warst Du denn das letzte Mal hier?
Kollege grad erst wieder. Die Heide ist groß und nicht jeder Betrieb hat sein Wild im Griff.
 
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Na ja, die Kiefer ist in der DF wohl die Baumart, die am wenigsten reagiert. Aber egal, das sind Feinheiten. Die Ergänzung mit der EN habeich für die Nicht-Förster gebracht und Mitleser, die gerne generalisieren.

Trotz Sonntag konnte ich nicht anders und habe mir den Originalartikel mal runtergeladen. "Nett" sind auch die Reviewerkommentare zum ersten Entwurf:


:whistle:
 
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die Kiefer ist in der DF wohl die Baumart, die am wenigsten reagier
Das liegt sicher mit daran, daß sie vorzugsweise auf sparsamen Standorten zum Einsatz kommt. Und dann ist es halt auch eine Altersfrage. Wenn man mit dem DF freilich wartet, bis der Schuß raus ist...
 
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Jetzt seit mal nicht so streng. Er ist Biologe und Prof. an der FH Eberswalde für "Nature Conservation".

Jetzt fragt sich der Laie, was das mit Forstwissenschaft zu tun hat und gockelt, weil Brockhaus gerade nicht zur Hand ...

"Nature conservation is the moral philosophy and conservation movement focused on protecting species from extinction, maintaining and restoring habitats, enhancing ecosystem services, and protecting biological diversity. A range of values underlie conservation, which can be guided by biocentrism, anthropocentrism, ecocentrism, and sentientism".

Hat natürlich auch was mit Bäumen zu tun.....
 
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Man sehe dazu

S 4. machts klar.
ich erinnere an due unsägliche Behauptung von Frau Schulz, MU könne die Gelder für Förderung der Forst besser verwalten als ML.

Na gut, die olle Schulz ist ja bald Geschichte, aber wie ist denn die Meinung der werten Försterschaft hierzu?

 
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Falls die Meinung meiner Wenigkeit auch zählt: ich halte von Stilllegung zum Klimaschutz nicht viel.

Ja, die Vorräte können erhöht werden, und ja, dadurch wird Kohlenstoff gebunden.

Das Problem was ich dabei sehe:
Das Ganze ist begrenzt. Irgendwann wird ein Punkt erreicht an dem der Wald (fast) keinen weiteren Kohlenstoff mehr bindet, es wird durch den Zerfall und das Verrotten genau so viel frei wie in (nach)wachsenden Bäumen gebunden wird.

Was m.b.M.n. besser ist:
Sinnvolle nachhaltige Holznutzung.
Ein tragender Balken aus Holz kann evtl. einen Stahlträger oder Beton ersetzen. Dadurch wird Energie und CO2 gespart, das Ganze nennt sich Substitutionseffekt.

Zusätzlich ist in dem Balken der Kohlenstoff erst einmal gespeichert, während dessen kann in dem Wald durch neue Bäume weiterer Kohlenstoff aufgenommen werden.

Am Ende seines Lebens kann der Balken evtl. noch zu einer Holzwerkstoffplatte werden und im Optimalfall wird das Holz zu allerletzt noch energetisch genutzt.
Diese ständige Wiederverwertung nennt man Kaskadennutzung.
...und wer mit Holz geheizt hat braucht kein Heizöl mehr ;)

Das war meine bescheidene Meinung dazu und eine sehr knapper Abriss zu einem sehr umfangreichen Thema.

Bitte steinigt mich jetzt nicht


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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z/7

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Jetzt seit mal nicht so streng. Er ist Biologe und Prof. an der FH Eberswalde für "Nature Conservation".

Jetzt fragt sich der Laie, was das mit Forstwissenschaft zu tun hat und gockelt, weil Brockhaus gerade nicht zur Hand ...
Die Arbeit hat sehr viel mit Forstwirtschaft zu tun, fängt schon beim Titel an. Sie wurde überhaupt nur durchgeführt, um einen Schuldigen zu finden: die Forstwirtschaft. Klingt aus jedem Satz. Der ganze Versuchsaufbau hatte nur das zum Ziel. Angefangen damit, das sie im ersten Jahr nicht mal Überschirmungsgrade festgestellt haben. Ein Witz, wenn man einfach nur Bestandsinnenklima ermitteln wollte. Die wollten ihre Behauptung, Vorratsreichtum sei allesentscheidend, untermauern.
 
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Jetzt seit mal nicht so streng. Er ist Biologe und Prof. an der FH Eberswalde für "Nature Conservation".

Jetzt fragt sich der Laie, was das mit Forstwissenschaft zu tun hat und gockelt, weil Brockhaus gerade nicht zur Hand ...

Der Ibisch kritelt immer an der Fowi rum, ohne davon wirklich Ahnung zu haben. Das ist so als würde jemand die Politik der USA in Bezug auf ihre Ureinwohner alleine auf Basis der "Winnetou"-Bücher von Karl May beurteilen.

Na gut, die olle Schulz ist ja bald Geschichte, aber wie ist denn die Meinung der werten Försterschaft hierzu?


Meine Meinung dazu ist nicht druckreif. Da hat die KOM im Waldbereich ihre eigene Inkompetenz und Faulheit zur Tugend erklärt und einige Wechselwirkungen "übersehen".
 

z/7

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Na gut, die olle Schulz ist ja bald Geschichte, aber wie ist denn die Meinung der werten Försterschaft hierzu?

Das haben wir im Faden "Waldzustandsbericht ..." schon ausgiebig gehasst. Den tu ich mir jetzt nicht nochmal an.
 
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Die Arbeit hat sehr viel mit Forstwirtschaft zu tun, fängt schon beim Titel an. Sie wurde überhaupt nur durchgeführt, um einen Schuldigen zu finden: die Forstwirtschaft. Klingt aus jedem Satz. Der ganze Versuchsaufbau hatte nur das zum Ziel. Angefangen damit, das sie im ersten Jahr nicht mal Überschirmungsgrade festgestellt haben. Ein Witz, wenn man einfach nur Bestandsinnenklima ermitteln wollte. Die wollten ihre Behauptung, Vorratsreichtum sei allesentscheidend, untermauern.
M.M.n. ist es viel schlimmer!

Mir fällt da der Begriff "nützlicher Idiot" ein.

Es geht noch immer, immer wieder, schon wieder, immer mehr um die "Flächenhoheit!"
Der Naturschutz hat mit den Ausweisungen der Schutzgebietsverordnungen nach FFH ganz massiv an Einfluss in die forstwirtschaftliche Nutzung unserer Wälder gewonnen. Das reicht aber noch nicht, man will alles - Schulz hat es ja klar gemacht.

Also baut man mit Hilfe willfährtiger Wissenschaftler öffentlichen Druck auf.

Wie das funktioniert, sieht man an den zahllosen Hektaren der Landesforstverwaltungen, die ohne jeden gesetzlichen Zwang Flächen still gelegt haben, teilweise mit furchtbaren Folgen für die heimische Wirtschaft. Wer es nicht glaubt, rede z.B. mit einem der vielen, heute nicht mehr arbeitenden Säger in der Eifel.
Wie das funktioniert, sieht man am Wolfsschutz.
Wie das funktioniert, sieht man am Atomausstieg und dem Windpark - Hype, übrigens einem der einträglichsten Geschäfte für den Naturschutz.

In dem Zusammenhang:
Bei allen relevanten Planungen ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit zwingend vorgeschrieben, im Vorfeld der sog. Träger Öffentlicher Belange, zu denen auch die NGO`s gehören. Wer NGO wird, bestimmt aber das Naturschutzrecht.

Wie kann es angehen, dass Vereinigungen Stellung zu gebiets - oder flächenrelevanten Planungen nehmen, wenn sie bei passendem Ergebnis hinterher damit Geld verdienen?
Nur mal so am Rande....
 
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Wie das funktioniert, sieht man an den zahllosen Hektaren der Landesforstverwaltungen, die ohne jeden gesetzlichen Zwang Flächen still gelegt haben, teilweise mit furchtbaren Folgen für die heimische Wirtschaft. Wer es nicht glaubt, rede z.B. mit einem der vielen, heute nicht mehr arbeitenden Säger in der Eifel.
Bei vielen kommunalen oder körperschaftlichen Betrieben ist es noch schlimmer. Je größer die Kommune, desto grüner der Rat ... man muß ja selbst kein Geld mit dem Wald verdienen, praktische Ahnung hat man eh keine, je größer die Kommune, desto weniger, und Substitutionseffekte und ähnliches, wie von @RebhuhnNRW so griffig beschrieben, fallen unter die Informationshoheit der NGOs. Also unter den Tisch. Dafür steht die Freizeitkulisse im Vordergrund.
 
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:unsure: Seltsam, aber auch grüne Räte wollen auf ihren Sitzungen wichtig, wichtig mit Papier-Unterlagen herumwedeln; ihre Privathäuser mit Holzdachstuhl und nicht Alu-/Stahl-Trägern bauen, vielleicht sogar einen schicken Schwedenofen im Wohnzimmer stehen haben und vor allem sich den Hintern mit weichen Hygienepapieren abwischen und dafür keine Waschlappen wiederverwenden, oder ?

Jeder, der einer reduzierten Holznutzung im Inland das Wort redet, muß sich im klaren darüber sein, daß alle in so vielen Lebensbereichen selbstverständlichen Produkte aus dem nachwachsendem Rohstoff Holz irgendwie substituiert werden müssen. Sei es durch andere, weniger umweltverträglich erzeugte Rohstoffe oder zumindest durch den energieaufwendigen Import von Roh-Holz aus fernen Landen, super Sache...! :devilish: :evil:
 
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