Waldbrand, Autobahnsperrung, Evakuierung

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 13565
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Ich dachte man bekommt seinen Wald heute nur zertifiziert wenn man Holz unter einem bestimmten Durchmesser bewußt liegen läßt. Dann muß das doch gut sein...
 
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Ist es auch. Wie eigendlich immer im Wald ist das allerdings eine Frage des "wofür" und es gibt immer Wechselwirkungen. Für die Nährstoffnachhaltigkeit und das Mikroklima inkl. (Boden)Feuchte ist Totholz erstmal "gut" und schiebt sogar (wg. der mikroklimatischen Effekte) die Entzündbarkeit etwas hinaus. FALLS es dann jedoch brennt sorgen die Totholzstücke für eine höhere Brandlast und damit für eine größere Feuerintensität. In "normalen" Wäldern ist das kein besonderes Problem, da kommt man ja mit Löschfahrzeugen i.d.R. gut ran und kann fast sofort massiv bekämpfen. Problematisch ist das in Berglagen und auf munitionsverseuchtem Gelände, wo man eben nicht an die Brände in initialen Stadien direkt rankommt, oder bei extremen Brennstoffangeboten wie aktuell auf den geräumten Kalamitätsflächen.
 
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interessant, dass die polnische Kruk immer noch gebaut wird und als Löschflugzeug fliegt. Erinnerte mich an meine Kindheit, als wir im Straßengraben lagen und die Agrarflieger über uns hinweg starteten und landeten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Es geht nicht um das Überleben eines schwachen Lauffeuers.
War es nicht, aber sei es drum.
Ist es auch. Wie eigendlich immer im Wald ist das allerdings eine Frage des "wofür" und es gibt immer Wechselwirkungen. Für die Nährstoffnachhaltigkeit und das Mikroklima inkl. (Boden)Feuchte ist Totholz erstmal "gut" und schiebt sogar (wg. der mikroklimatischen Effekte) die Entzündbarkeit etwas hinaus. FALLS es dann jedoch brennt sorgen die Totholzstücke für eine höhere Brandlast und damit für eine größere Feuerintensität. In "normalen" Wäldern ist das kein besonderes Problem, da kommt man ja mit Löschfahrzeugen i.d.R. gut ran und kann fast sofort massiv bekämpfen.

Totholz ist erstmal immer! problematisch. Solange das Material brutfähig ist, besteht unabhängig vom Waldbrand für den übrigen Bestand immer ein extremes Problem. Das ist ein Thema welches von Theoretikern ständig ausgeblendet wird.

Im Brandfall ist es auch auf munitionsfreien Flächen ein Problem, da sich die Feuerwehrmänner und -frauen auf der Fläche nicht bewegen können. Der unaufgeräumte Wald wird dann nicht mehr gelöscht, klare Ansage von Seiten der Wehr!


CdB
 
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Huhu Ald de, die Feuerlöschflugzeuge sind keine Kruk sondern Dromedar. In Deutschland fliegt eine Kruk in Stadtlohn. Die zwei Dromedare haben mehr Leistung und mehr Nutzlast.
Mohawk, warum liegt soviel "Brennstoff" aund den Käferkaalamitätsflächen. Als ich in den 80zigern im Fürstl. Privatwald mit Käfer bekämpft haben, ist ALLES verbrannt worden, was nicht als Holz aus dem Wald geschafft worden ist. Da blieb nix liegen, und der Käfer war auch in den Folgejahren kein Thema. Vielleicht liegen die Probleme bei der "ökologischen" Waldbewirtschaftung?
 
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War es nicht, aber sei es drum.

Schön, freu Dich. Ich vermute ja auch dass die Kiefer mehr abkann als ihr zugetraut wird, aber wenn mir die Leute auf dem LFE dann mit "haben wir versucht, funktioniert i.d.R. nicht" kommen muss ich das akzeptieren. Richtig analysiert mit Feuerintensitätsbestimmung etc. hat das in D m.W. aber auch noch keiner.

Totholz ist erstmal immer! problematisch. Solange das Material brutfähig ist, besteht unabhängig vom Waldbrand für den übrigen Bestand immer ein extremes Problem. Das ist ein Thema welches von Theoretikern ständig ausgeblendet wird.

Komm mal bitte aus der Nadelholzecke raus und erinere Dich daran, dass auch da ein Abwägungsprozess stattfinden muss und nicht jedes Stück Totholz automatisch brutfähig ist. Ich gehe übrigens davon aus, dass Praktiker diese Abwägung - die ich ja angesprochen hatte, ich hatte darauf hingewiesen, dass es nicht nur Vorteile hat - im Einzelfall durchführen können. Ist das zuviel verlangt?

Im Brandfall ist es auch auf munitionsfreien Flächen ein Problem, da sich die Feuerwehrmänner und -frauen auf der Fläche nicht bewegen können. Der unaufgeräumte Wald wird dann nicht mehr gelöscht, klare Ansage von Seiten der Wehr!


CdB

Dann sind aber auch jede Menge Kiefern-Jungbestände "fällig". Was da alles nicht gepflegt wurde und jetzt etwas schwieriger zu begehen ist ... :rolleyes:

Das macht im Wirtschaftswald aber auch nichts, der sollte hinreichend "barrierefrei" erschlossen sein dass man da nicht so große Flächen abbrennen lassen muss und da liegt auch nicht sooo viel rum wie auf den Kalamitätsflächen. O.k., Kahlschlag im Privatwald, aber das sind dann doch deutlich geringere Flächengrößen ... ;)

Mohawk, warum liegt soviel "Brennstoff" aund den Käferkaalamitätsflächen. Als ich in den 80zigern im Fürstl. Privatwald mit Käfer bekämpft haben, ist ALLES verbrannt worden, was nicht als Holz aus dem Wald geschafft worden ist. Da blieb nix liegen, und der Käfer war auch in den Folgejahren kein Thema. Vielleicht liegen die Probleme bei der "ökologischen" Waldbewirtschaftung?
Es gibt immer trade-offs. Dein Privatwald hat mit seiner "sauberen Wirtschaft" ökologisch draufgezahlt und seine Standorte verarmt, also sein Produktionskapital geschädigt.
 
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Am Rande des Themas; gestern zur Frühsendung Kai Zorn Wetter zufällig auffällig die
regenlose Blase im Land der 30 000 Welten rettenden Windräder während rundum alles
seinen gewohnten Gang geht. (ca. ab 04.00)
Übrigens ein weitgehend Propaganda freier Kanal.
 
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Am Rande des Themas; gestern zur Frühsendung Kai Zorn Wetter zufällig auffällig die
regenlose Blase im Land der 30 000 Welten rettenden Windräder während rundum alles
seinen gewohnten Gang geht. (ca. ab 04.00)
Übrigens ein weitgehend Propaganda freier Kanal.
Ich denke, dass wir in diesem Jahr hier im westlichen Brandenburg erstmals 2 Monate in Folge komplett ohne Regen erleben.
Gruß-Spitz
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Komm mal bitte aus der Nadelholzecke raus und erinere Dich daran, dass auch da ein Abwägungsprozess stattfinden muss und nicht jedes Stück Totholz automatisch brutfähig ist.
Hallo? Was ist hier das Thema? Über Waldbrand in den Laubholzecken des Reviers muß ich nicht nachdenken.
Dann sind aber auch jede Menge Kiefern-Jungbestände "fällig". Was da alles nicht gepflegt wurde und jetzt etwas schwieriger zu begehen ist .
Genau so ist es und das ist nicht etwas schwieriger zu begehen. Zieh mal die Schutzbekleidung eines Feuerwehrmanns an und lauf mit Last durch einen Bestand. Das wird auch ohne Feuer ein einprägsames Erlebnis.
Das macht im Wirtschaftswald aber auch nichts, der sollte hinreichend "barrierefrei" erschlossen sein dass man da nicht so große Flächen abbrennen lassen muss und da liegt auch nicht sooo viel rum wie auf den Kalamitätsflächen. O.k., Kahlschlag im Privatwald, aber das sind dann doch deutlich geringere Flächengrößen ..
Komm mal bitte aus deiner Landeswaldecke raus, wo Wege gepflegt und Bestände vorbildlich bewirtschaftet sind. Im Privatwald, auf großen Schutzgebietsflächen, tlw auch im Bundesforst, findet man nicht oder nicht überwiegend ideale Zugangsmöglichkeiten vor. Und die Bestände sehen auch ohne Vorgaben aus dem Umweltministerium problematisch aus.



CdB
 
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Hallo? Was ist hier das Thema?

Gefragt war explizit nach Totholz. Und das nicht nur im Zusammenhang mit Waldbrand.

Über Waldbrand in den Laubholzecken des Reviers muß ich nicht nachdenken.

Solltest Du aber vielleicht doch mal tun. Wir hatten auch schon Bodenfeuer in der Laubstreu von Buchenwäldern und da soll es sowas ja gar nicht geben ...

Genau so ist es und das ist nicht etwas schwieriger zu begehen. Zieh mal die Schutzbekleidung eines Feuerwehrmanns an und lauf mit Last durch einen Bestand. Das wird auch ohne Feuer ein einprägsames Erlebnis.

Bekannt, aber das ist überall ein Problem, wo nicht betoniert oder gefliesst ist. Und wo der Wald betreten werden DARF ist das auch i.d.R. nicht so das Problem, weil man an die Feuer frühzeitig rankommt und die schnell erledigt bekommt. Es hat in der Nachbarschaft von JB ja am WE auch "plötzlich" an vier, fünf Stellen im "normalen" Wald gebrannt und das war recht schnell erledigt.

Komm mal bitte aus deiner Landeswaldecke raus, wo Wege gepflegt und Bestände vorbildlich bewirtschaftet sind. Im Privatwald,

... wurde und wird Erschließung gefördert. Wenn "die" nicht in die Puschen kommen ...

auf großen Schutzgebietsflächen,

We in JB? Da ist das sch...egal, wenns brennt, solange das nicht in den umliegenden Wirtschaftswald reinläuft oder die Siedlungen bedroht. Und da kann man dann i.d.R. besser bekämpfen.


tlw auch im Bundesforst, findet man nicht oder nicht überwiegend ideale Zugangsmöglichkeiten vor.

Dann muss man eben Perimeter kontrollieren und wie die eine oder andere Scheune kontrolliert abbrennen lassen. Shit happens.

Und die Bestände sehen auch ohne Vorgaben aus dem Umweltministerium problematisch aus.

Das ist letztlich eine Frage der Risikoabwägung des Eigentümers, ob er davon überhaupt weiss oder nicht.
 

z/7

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Das ist letztlich eine Frage der Risikoabwägung des Eigentümers, ob er davon überhaupt weiss oder nicht.
Im Kleinprivatwald eben nicht. Da sitzt man mit allen Nachbarn im selben Boot, und die (fehlende) Risikoabwägung des einen oder weniger oder auch vieler hat Auswirkungen auf alle.
 
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Doch, auch da. Da sind die Rahmenbedingungen evtl. verschärfter und man kann / muss auf einer anderen Ebene arbeiten. Im Prinzip ist das aber trotzdem eine Frage der individuellen Risikoabwägung - was man macht, nicht macht und wem man auf die Füße tritt oder wie man sich organisiert. Viele wägen halt nicht bewusst ab oder schieben die Verantwortung auf die Situation.
 
  • Haha
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Gefragt war explizit nach Totholz. Und das nicht nur im Zusammenhang mit Waldbrand

Solltest Du aber vielleicht doch mal tun. Wir hatten auch schon Bodenfeuer in der Laubstreu von Buchenwäldern und da soll es sowas ja gar nicht geben ...
Irrelevant
Na dann
wurde und wird Erschließung gefördert. Wenn "die" nicht in die Puschen kommen ...
OMG, du hockst tatsächlich nur im Landeswald, von den Problemen im Kleinprivatwald bist du Lichtjahre weg.

Rest ist vom Hölzchen aufs Stöckchen, da geh ich nicht weiter.


CdB
 
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DU hast doch generalisiert ("Totholz ist immer ..."). :rolleyes:

OMG, du hockst tatsächlich nur im Landeswald, von den Problemen im Kleinprivatwald bist du Lichtjahre weg.

Nö, die habe ich aktuell sogar auf dem Tisch. Aber ich kann das "Mimimi" einfach nicht mehr hören. Macht euren Job als Beratungsförster, nehmt die Vernünftigen mit und lasst die Unwilligen auf der Strecke. Sonst wird das Problem auf anderer Ebene ganz anders gelöst (ordnungsrechtlich z.B.) oder der Kleinprivatwald fällt völlig hinten runter.

Rest ist vom Hölzchen aufs Stöckchen, da geh ich nicht weiter.

Sorry, aber bei generalierten Fragen lasse ich mich nicht auf verengte Blickwinkel beschränken. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Mitforisti das so eng sehen bzw. meinten wie Du.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
DU hast doch generalisiert
Sicher, aber ich hab auch die Überschrift gelesen, bin davon ausgegangen, das der Kontext erkennbar ist.


nehmt die Vernünftigen mit und lasst die Unwilligen auf der Strecke.

Wie schon gesagt, du stehst da nicht in der Materie. Was nutzt dir bspw ein Weg der nur 100m passabel ist und dann 1km nicht und dann wieder 100m?

Sowas kann man niemanden vermitteln. Zudem, ist ein Weg in gutem Zustand gibts Probleme mit allem (Müll, Brand etc). Da machen selbst sonst Vernünftige den Stand dicht.


CdB
 
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