Waldsterben: Satelliten sehen "beispiellose" Verluste im deutschen Baumbestand

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Allein zwischen Anfang 2018 und 2021 ist die Waldfläche in Deutschland um fast fünf Prozent (501.000 Hektar) zurückgegangen, deutlich mehr als bislang angenommen. Das haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) anhand von Satellitendaten ermittelt.

Ausgewertet hat das Forschungsteam Daten der Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2 der ESA und Landsat-8 der NASA. Deren Auflösung und Beobachtungsfrequenz ermögliche eine großflächige und vollautomatisch Ermittlung der Baumbestände.

Einige Landkreise hätten in weniger als drei Jahren zwei Drittel ihrer Fichtenwälder verloren. "Die Schäden der letzten wenigen Jahre sind beispiellos", meint Frank Thonfeld vom DLR.
 
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Ich bin kein Förster. Aber ich erinnere mich gut daran, dass schon vor mehr als zwanzig Jahren die Anlage von immer neuen Fichtenkulturen als Fehler bezeichnet wurde: In den allermeisten Fällen nicht standortgerecht, hieß es damals schon. Was wir jetzt haben, scheint mir daher nicht (nur) klimawandelbedingt, sondern eher der jahrzehntelangen "Waldpolitik" (vor allem im Privatwald) geschuldet zu sein.
 
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Ich bin kein Förster. Aber ich erinnere mich gut daran, dass schon vor mehr als zwanzig Jahren die Anlage von immer neuen Fichtenkulturen als Fehler bezeichnet wurde: In den allermeisten Fällen nicht standortgerecht, hieß es damals schon. Was wir jetzt haben, scheint mir daher nicht (nur) klimawandelbedingt, sondern eher der jahrzehntelangen "Waldpolitik" (vor allem im Privatwald) geschuldet zu sein.
Was sind denn zwanzig Jahre?
Abgängig sind Bestände die deutlich älter sind.42C789A8-FE69-41C6-9F5F-4D10D2B90F56.jpeg

Da kann man schön sehen zu welchem Zeitpunkt man erkennen konnte, dass es Probleme gibt.
Im Nachhinein ist alles einfach.
 
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Ich bin kein Förster. Aber ich erinnere mich gut daran, dass schon vor mehr als zwanzig Jahren die Anlage von immer neuen Fichtenkulturen als Fehler bezeichnet wurde: In den allermeisten Fällen nicht standortgerecht, hieß es damals schon. Was wir jetzt haben, scheint mir daher nicht (nur) klimawandelbedingt, sondern eher der jahrzehntelangen "Waldpolitik" (vor allem im Privatwald) geschuldet zu sein
Schon vor 40 Jahren und mehr lehrten alle forstlichen Hoch- und Fachhochschulen über Waldbau auf ökologischer Grundlage und zum "gemischten Wald" und außer in einigen Privatwaldbetrieben wurden keine Fichten-Reinbestände mehr gepflanzt.
 
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Die Temperaturansprüche von Fichte und Buche sind ziemlich gleich. Der Buchenhype war ähnlich falsch.
 
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Unter damaligen Annahmen ist Mitteleuropa nunmal klimatisch und standörtlich überwiegend Buchenland.
Niemand hat vor Jahrzehnten Klimaveränderungen, wie wir sie in den letzten Jahren erleben, vorhersagen können.
 
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Unter damaligen Annahmen ist Mitteleuropa nunmal klimatisch und standörtlich überwiegend Buchenland.
Niemand hat vor Jahrzehnten Klimaveränderungen, wie wir sie in den letzten Jahren erleben, vorhersagen können.
Mein Reden, gilt für die Ansprüche der Fichte aber genauso.
Du kommst doch aus dem Bergischen, da ist zwar mehr Wasser gefallen in den vergangenen Jahren als in Teilen des Sauerlandes, es war aber wärmer, und die Schäden waren deutlich schneller zu spüren.
Das gilt auch für den Bereich Möhne, da ist es mittlerweile deutlich zu warm.
 
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@Busch "
Niemand hat vor Jahrzehnten Klimaveränderungen, wie wir sie in den letzten Jahren erleben, vorhersagen können.
"
das ist leider falsch. Schon in den 90ern des letzten Jahrhunderts haben Experten das vorausgesagt. Zufällig ist der Schwiegervater eines Freundes in einer dieser Arbeitsgruppen, die zusammen mit dem Max Plank Institut zu diesen Themen arbeiteten. Und ich erinnere mich noch gut daran, wie er uns damals erklärt hat, was sie sehen und was das für Auswirkungen hat... und das wurde auch veröffentlicht... da durfte ich sogar Paul Crutzen kennenlernen.
Peter
 
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@Busch "
Niemand hat vor Jahrzehnten Klimaveränderungen, wie wir sie in den letzten Jahren erleben, vorhersagen können.
"
das ist leider falsch. Schon in den 90ern des letzten Jahrhunderts haben Experten das vorausgesagt. Zufällig ist der Schwiegervater eines Freundes in einer dieser Arbeitsgruppen, die zusammen mit dem Max Plank Institut zu diesen Themen arbeiteten. Und ich erinnere mich noch gut daran, wie er uns damals erklärt hat, was sie sehen und was das für Auswirkungen hat... und das wurde auch veröffentlicht... da durfte ich sogar Paul Crutzen kennenlernen.
Peter
In dem Neunzigern? Ja und? Wann sind die Bestände aufgeforstet worden?
Neunzigerjahre sind im Forst quasi gestern.
Ende der Neunzigerjahre haben wir noch gefördert Buche gepflanzt, schön mit Zaun.
 
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Hier wächst Ahorn wie Unkraut. Ich verstehe nicht, weshalb die Waldbesitzer immer noch auf Fichte, Douglasie und Buche setzen. Die müssten nicht einen Cent investieren und sich keinen Kopf um "Waldumbau" machen.
 
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Schon vor 40 Jahren und mehr lehrten alle forstlichen Hoch- und Fachhochschulen über Waldbau auf ökologischer Grundlage und zum "gemischten Wald" und außer in einigen Privatwaldbetrieben wurden keine Fichten-Reinbestände mehr gepflanzt.

Warum immer diese (allzu leicht) widerlegbaren Pauschalaussagen???

Es gibt über viele Teile Deutschlands hinweg, zahllose Gegenbeispiele - auch in Kommunal- und sogar Staatswäldern aus der Zeit bis weit in die 90er hinein; und ein mittelgroßer PW-Besitzer meinte noch am Ende der 90er zu mir, dass in seinen (gepflanzten) Fi/sLb-Beständen bis zum Stangenholzalter "sicherlich die aus fördertechnisch eingebrachten, max. 20% Lh nur zum geringen Teil überleben" würden (was auch immer dies für die bereits empfangenen Förderungen dedeuten möge)...

Ein deutlicher wahrnehmbares Umdenken entwickelte sich selbst in der forstlichen Lehre erst nach Vivian und Wiebke, in den 90ern...
 
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Hier wächst Ahorn wie Unkraut. Ich verstehe nicht, weshalb die Waldbesitzer immer noch auf Fichte, Douglasie und Buche setzen. Die müssten nicht einen Cent investieren und sich keinen Kopf um "Waldumbau" machen.
Ahorn blendet. Ich habe ein bisschen Ahorn, den lasse ich wachsen, aber auch der leidet bei uns.image.jpg
Ich hoffe man kann es erkennen.
 

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