Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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Trotz anderweitiger Absichtserklärungen herrscht bei der Forstpartie real eine weit verbreitete Zurückhaltung bis hin zu offensichtlicher Verweigerung bzgl. des Einsatzes der Weisstanne auch an gut geeigneten Standorten.
Ähnliches gilt bei uns auch für die Eiche.
 
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Die WTa ist halt etwas verbissgefährdet. Mehr muss man dazu nicht sagen, oder? ;)

@z/7 :
Mir ging es eigendlich darum, zu erklären, warum man so häufig die Buche als Vor- / Unterbau in Fichte findet und keine anderen BA. Dass man da wenn man ALLE Hebel selber in der Hand hat und nicht gerade die armen / sauren StO vorfindet durchaus auch mehr machen kann ist klar. Aber die Buche ist halt die in Sachen Standort, Licht und Bestandesbehandlung nachsichtigere Baumart.
 
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Das ist doch das Kernproblem: welche Laubbaumart außer der Buche kann in Fichte unter- oder vorangebaut werden? Gerade da will und wollte man Laubholz haben und die meisten Laubhölzer sind nun mal lichtbedürftiger als Buche und brauchen deutlich lichtere Bedingungen,
Die Buche ist halt eine waldbaulich einfache Baumart. Aber sie ist sowohl wirtschaftlich wie auch klimatisch nicht der Weisheit letzter Schluss.
 
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Mannlicher764

Guest
Moin,
das Problem ist bei der Weißtanne unter anderem die Vermarktung. Bei uns wird man sie nur als Stammholz, Palette oder im Export los. Es gibt zwar einen kleinen Korridor bei einem Säger als Abschnitt (Palettenpreis). Das Stammholz wird in etwa 15€ schlechter als Fichte bezahlt, also auf Sitkafichtenniveau. Die schwächeren Dimensionen, bei Fichte und Sitkafichte schon LAS (Abschnitte), gehen bei der Tanne nur in die Verpackung. Das ist schon schade und fördert nicht gerade den Anbauwillen....
 
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Das stimmt, aber wissen wir wie es in 80 Jahren ist?

Konnte sich vor 10 Jahren auch keiner vorstellen, dass die Werke hier keine Kiefer stärker 54 mehr nehmen. Dachten wir doch immer, die starken bringen das Geld.

Heute braucht kaum noch jemand Langholz, die Klebeverbinder ermöglichen jede erdenkliche Konstruktion und sind günstig herzustellen.

Das größte Sägewerk mitten in der Kiefer hat binnen eines Jahres auf Fichte umgestellt und uns vor große Probleme.

Was ich damit sagen will: Richte deinen Waldbau in der jetzigen Zeit ausschließlich an waldbaulichen Zielen aus, das daraus später wird, müssen andere entscheiden. Mische Deine Arten und damit Dein Risiko. Die Industrie wird sich schon anpassen.

Oder setzte auf Altbewährtes und gehe auf Risiko, das würde ich aber nicht empfehlen.
 
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Mannlicher764

Guest
Das stimmt, aber wissen wir wie es in 80 Jahren ist?

Konnte sich vor 10 Jahren auch keiner vorstellen, dass die Werke hier keine Kiefer stärker 54 mehr nehmen. Dachten wir doch immer, die starken bringen das Geld.

Heute braucht kaum noch jemand Langholz, die Klebeverbinder ermöglichen jede erdenkliche Konstruktion und sind günstig herzustellen.

Das größte Sägewerk mitten in der Kiefer hat binnen eines Jahres auf Fichte umgestellt und uns vor große Probleme.

Was ich damit sagen will: Richte deinen Waldbau in der jetzigen Zeit ausschließlich an waldbaulichen Zielen aus, das daraus später wird, müssen andere entscheiden. Mische Deine Arten und damit Dein Risiko. Die Industrie wird sich schon anpassen.

Oder setzte auf Altbewährtes und gehe auf Risiko, das würde ich aber nicht empfehlen.
Das ist genau das was man machen sollte! Ich mische alles was ich habe und bekommen kann. Ich meinte mit dem Anbauwillen auch nicht mich! Bei mir kommt die Weißtanne flächendeckend vor und wird, wo kein Zaun, mit TRICO geschützt.
Ich baue sogar die Traubenkirsche, wenn gute Exemplare da sind, mit ein, denn die ist nun mal da und wird nicht verschwinden. Ebenso kommt die Birke mit ins Portfolio. Habe Exemplare die ordentliche Schäfte bilden und zwischen 30 und 55 cm BHD haben. Die Rotbuche sieht bei mir bescheiden aus, hingegen machen Hainbuche und Linde eine gute Figur, also erhöhe ich gerade deren Anteile. Ich habe auf meinen Flächen: WTa, Hbu, WLi, GKi, Fi, SiFi, Dgl, Lä, SEi, Bi, TrKi, KTa, Bu, BAh, Ul. In der Regel stehen mind. 5-6 BA auf einer Fläche in nennenswerten Größenordnungen. Da ich den Ehrgeiz habe alle BA zu fördern, wenn es Aussicht auf Erfolg verspricht, wird mein Nachfolger sich freuen...

Unser zu betreuendes und zu bewirtschaftendes "Warenhaus" muss/sollte alles oder zumindest sehr viel zu bieten haben, deswegen gehe ich mit deinen beiden letzten beiden Absätzen absolut d'accord.
 
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Mannlicher764

Guest
Was macht ihr damit? Submission?
Womit? Die birke und traubenkirsche versuche ich auf die Submission zu bringen. Einzelne Birken brachten in der Vergangenheit um 150€. Bei der traubenkirsche weiß ich es nicht, geht in den USA als "Black Cherry" glaube ich. Mal sehen! Die birke kommt in ein sammellos von 5-10fm. Das ist für so eine Sache eine gute Größe und vor allem für den Käufer besser planbar. Dem ist lieber er bekommt eine größere Menge an einem Ort, bevor er auf zig Submissionen versuchen muss seine Menge zu bekommen.
 
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Beim uns haben sie jetzt mal Vogel-Kirsche gesetzt, angeblich verträgt die das trockene Rhein-Main Gebiet.
Bin mal gespannt wie hoch die Ausfälle sein werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Vogel-Kirsche gesetzt, angeblich verträgt die das trockene Rhein-Main Gebiet.

Sollte noch funktionieren, ich hab jetzt Niederschlagswerte von 650mm gefunden. Vielleicht nicht in den exponierten Lagen, aber Böden und Temperaturen geben es ebenfalls her.


Die wenige die es gibt geht in Furnier, Möbelbau, Innenausbau.

Früher soll sie in Pferdeboxen verbaut worden sein.

Ich mag die ganz gerne und würde sie auch in den alten Aue- und Moorstandorten anpflanzen, als Beimischung. Aber ich hab doch etwas die Befürchtung, dass es zu trocken wird und bei flächigen Angebot auch der US-Käfer stärker zuschlägt.



CdB
 

z/7

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Noch scheint sie ja erheblich resistenter zu sein als die Bergulme, und ist auf den entsprechenden Standorten ne Alternative zur Esche.
 

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