Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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welchen Einfluß mag der großflächige Anbau von Mais auf unseren Wasserhaushalt haben?
 
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welchen Einfluß mag der großflächige Anbau von Mais auf unseren Wasserhaushalt haben?

Positiv!
Boden der ab Juli ungeschützt wäre - und auch bei ausbleibenden Niederschlägen keine Zwischenfrüchte etablieren könnte - ist bis in den Herbst hinein geschützt.

Und speziell wo Mais-Mulchsaat mit Zwischenfruchtanbau betrieben wird, steigt die Einsickerungsrate und reduziert sich die Verdunstung.
 
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Bezüglich Privatwälder, die ja die eigentlichen Experten bei den Fichtenmonokulturen waren und jetzt besonders betroffen sind.
Klar sollen die umbauen, aber bitte auf eigene Kosten. Die Gewinne vorher haben sie ja auch selbst eingesackt.
Gewinne privatisieren und Verluste vergesellschaften, so nicht.

Dir ist der Unterschied zwischen Kapital und Gewinn bekannt? Es gab in der FoWi keine Gewinne, die solche Kapitalbeträge, wie sie in den letzten Jahren zwangsliquidiert wurden, ausgleichen konnten. Der Holzpreis ist auch zeitweise abgestürzt, so dass oft die Einschlagserlöse keine Neubegründung decken.
 
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Aha. Wie sollen denn die "großflächigen Fichtenplantagen" umgewandelt werden, wenn nicht durch großflächigen Umbau? Wie soll man am Standort nicht vorhandene Arten einbringen, wenn nicht durch Kunstverjüngung?
...
Auch bei grösster Anstrengung gelingt es dem Forst in den wenigsten Fällen, alle anderen Bäume als die Fichte komplett auszurotten.
Meistens sind noch Samenbäume anderer Arten verstreut vorhanden, die man nutzen kann (und zwar nicht in der Form von Einschlag).
Und so gut wie alle Fichtenmonkulturen, die ich selbst kenne (und das sind einige), haben als Altbestand am Boden fast ausschliesslich Laubholz-Naturverjüngung, die wurde nur früher bekämpft und wieder durch künstliche Fichtenpflanzungen ersetzt. Damit muss ebenfalls Schluss sein.

Ausserdem wird oft unterschätzt, welche ungeheuren Mengen von Samen durch Vögel von aussen eingetragen werden.
Wenn geschlossene Fichtenbestände z.B. durch Sturmwurf umgelegt werden und so Licht auf den Boden kommt, wächst danach die Vogelbeere innerhalb weniger Jahre wie die Haare auf dem Hund. Damit ist der Boden schon mal geschützt und der Verbissdruck auf die Hauptbaumarten ganz natürlich reduziert.
Und dann kann man ja auch wirtschaftlich gewünschte und vom Standort her geeignete Baumarten wie z.B. Weisstanne und Bergahorn nachpflanzen, den Bestand sozusagen also etwas modulieren.

Diese Forderungen sind in ihrer Radikalität jedenfalls komplett daneben und wären eine ungeheure Verschwendung von Steuergeldern :

"... Zur Realisierung der Waldumbauszenarien wird künstliche Verjüngung unterstellt, da die vorhandene Bestockung größtenteils nicht übernommen werden kann. ..."

"... Ebenso ist beim Umbau mit neuen Baumarten mit erhöhten Kosten für Zaunbau oder Verbissschutz sowie für die Entfernung unerwünschter“ Naturverjüngung zur Konkurrenzregulation zu rechnen. ... "

Wer so etwas fordert, hat aus früheren Fehleren offensichtlich nichts gelernt !
Der propagiert ja sogar noch den Zaunbau, das ist ja sowas von daneben.
 
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Du hast ganz offenkundig keine Ahnung von dem Umfang, in dem Verjüngung in vielen Fällen nötig wäre und wieviel davon aus NV wirklich kommen kann. Darüber hinaus bist Du nicht mal ansatzweise darüber informiert, welche Herkunft und welche Baumart auf welchen Standort zukunftsfähig sind. Auf manchen Standorten spricht da nichts gegen NV, auf manchen spricht alles gegen die vorhandenen Arten und / oder Herkünfte. Alles zusammenbrechen lassen und auf NV warten ist zwar der feuchte Traum vieler Naturschützer, aber im Hinblick auf die gesamten anderen Leistungen des Waldes absolut inakzeptabel - aus gesellschaftlicher wie aus Eigentümersicht.

Und was die "Forderungen" anbelangt: Du hattest schon mal ein besseres Lese-Verständnis-Vermögen. Das sind keine Forderungen, sondern beschreiben die Ansätze der Bewertung und spiegeln das, was in vielen Bereichen zu erwarten ist.
 
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Was mich an der Diskussion stört ist das Verteufeln der Fichte.
Weshalb wurde denn vor 70 Jahren massiv Fichte gepflanzt? Weil Deutschland entwaldet war, Holz als Reparation v.a. nach England liefern musste, weil man hochwertiges Bauholz benötigt...
Weiterhin hat die Waldfläche in Deutschland stark zugenommen, das geht auch nur mit schnell wachsendem Holz.

Was mich interessiert ist, ob eine veränderte Landwirtschaft („Agrarsteppe“ und Wegfall von Hecken und Feldinseln) zu einem veränderten Wasserhaushalt beiträgt?

PS: soeben war Kieling im BR zu hören, er hat zur Enttäuschung der Moderatorin gesagt, dass es dem Wald in der Eifel sehr gut geht da man ausreichend Niederschlag hat. Ferner filmt er aktuell Rothirsche „die es in Bayern fast gar nicht mehr gibt“...
 
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Die Lage ist also wieder mal katastrophal? :eek:

Das ist wie mit dem Schneechaos. 1x damit Kasse gemacht das als Schlagzeile zu bringen - und schon ist bei jeder Schneeflocke Schneechaos.
Wie oft ist jetzt der Wald schon gestorben? :cool::ROFLMAO:
 
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Irgendwie hab ich das Geweine das die Waldwarlords erheben unter dem Vorzeichen "saurer Regen" schon mal gehört.... :rolleyes:

Damals war es auch berechtigt, Stichworte: Rauchgasentschwefelung, Katalysator, Waldkalkung - Du kannst Dir die Probleme heute noch im tschechischen Erzgebirge anschauen, wenn Du die Zeichen zu deuten vermagst. Bei uns ist das weitestgehend überwunden.
 
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Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Damals war es auch berechtigt, Stichworte: Rauchgasentschwefelung, Katalysator, Waldkalkung - Du kannst Dir die Probleme heute noch im tschechischen Erzgebirge anschauen, wenn Du die Zeichen zu deuten vermagst. Bei uns ist das weitestgehend überwunden.

Schwarzschlammdüngung...
 
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Du hast ganz offenkundig keine Ahnung von dem Umfang, in dem Verjüngung in vielen Fällen nötig wäre und wieviel davon aus NV wirklich kommen kann.
Je grösser die Flächen sind, desto kostengünstiger ist Naturverjüngung.
Auf sehr stark forstwirtschaftlich geschädigten (entmischten) Flächen wäre auch Saat eine Option.

https://www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/181467/index.php

... Darüber hinaus bist Du nicht mal ansatzweise darüber informiert, welche Herkunft und welche Baumart auf welchen Standort zukunftsfähig sind. ...
Das wisst ihr doch selber nicht, wie man schon am forstinternen Streit über die Buche sieht.
 
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Warum lässt man nicht einfach den Wald Wald sein ? Was nicht standortgerecht ist stirbt ab, was passt und mit dem Klimawandel zurecht kommt, wächst nach. Vielleicht nicht sofort, auf Dauer aber auf jeden Fall.

Der Wald sieht dann anders aus, jünger, bunter, DIVERSER, vielleicht weniger ertragreich. Die Wildtiere muss man dann auch nicht ausrotten, die machen sich den Wald schon passend.

Wenn man bisher keinen Ertrag mit dem Wald erzielen konnte, dann ist es doch Unsinn, jetzt viel Geld und Subventionen in den Wald zu stecken, wenn es in der Zukunft tendenziell noch schwieriger wird.

Einfach mal wachsen lassen.

Und die "armen" Waldbesitzer ? Wenn die mit dem neuen Konzept nicht glücklich sind, können die ja einfach verkaufen. Die Waldpreise waren noch nie so hoch.
 

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