Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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Mammutbäume gibt es zwei (3) Arten. Mit dem Riesen Mammutbaum ( Seqoiadendrum giganteum) macht man bereits seit 170 Jahren Anbauversuche. Die Küstensequoje (Sequoia sempervirens) stammt aus humiden Klimaten der westamerik Küstenregenwälder und dürfte mit Sommern wie unseren letzten überhaupt nicht zurechtkommen. Als winterhart gilt sie auch nicht.
 
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Ein wichtiges Versuchs Revier ist das Burgholz in Wuppertal. Dort gibt es langjährige Versuchsanbauten aller möglichen nicht-europäischen Baumarten.
Für dendrologisch Interessierte immer einen Besuch wert...
 
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Das mag sein, dass es mehrere Arten gibt, ist mir bekannt und trotzdem machen diese Bäume, in seinem Revier, einen hervorragenden Eindruck, trotz 3 Trockenjahren und einem richtigen Winter, wir hatten vor 2 Wochen -20 Grad.
 
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Jetzt habe ich mal ein grundsätzliches Verständnisproblem:

Warum sollte z.B. kein Wasser aus einem Flussbett oder Bachbett (-ufer) in den Untergrund versickern können und von der daneben liegenden Wiese schon? Über die Menge kann man im Einzelfall sicherlich diskutieren, aber über die grundsätzliche Möglichkeit sicherlich nicht, oder irre ich mich da komplett.

Es gibt doch in Deutschland auch "Extremfälle" in Karstgebieten, wo Bäche wieder komplett verschwinden, oder?

Und gerade die großen Flüsse haben doch auch gerne in Flussnähe große Brunnen von Wasserversorgern - kein Uferfiltrat, sondern Grundwasser. Da kann ich Dir z.B. aus dem Inntal einige Beispiele zeigen und mir fehlt einfach die Vorstellungskraft, daß dieses Wasser komplett vom Fluss getrennt sein soll.

Es ist bei uns, d.h. in unserem Klima,

grundsätzlich so, dass das Grundwasser zum Vorfluter hin abfließt - Wasser fließt immer von hoch zu tief. Vorfluter sind alle Flüsse, Seen und das Meer. Ein Fluß, z. B. die Donau, bekommt permanent Wasserzufluß von beiden Uferseiten - Grundwasserspiegel stellen sich bei uns immer so ein, das sie beim schneiden mit einer Geländeoberfläche, einem Tal eben, dort zu Tage treten. Da entsteht eben ein Bächlein, das mit zunehmender Länge immer mehr Wasser erhält und irgendwann in ein Größeres mündet, das ebenfalls dauernd aus seinen Ufern Zufluß erhält. Wäre das nicht so, müsste ja das komplette Wasser aus seiner Quelle ausreichen bis zur Einmündung des nächsten Bachs usw. - wenn dann noch Wasser aus dem Fluß permanent in den Untergrund versickerte, käme es nicht weit. Das ist eben in ariden und semiariden Klimata der Fall.

Wenn, wie im Fall der oberen Donau, der Fluß in ein Karstgebiet gerät, in dem der natürliche Grundwasserspiegel tiefer liegt, als der Fluß in seinem Eintrittsbereich, tritt eben das ein - er versickert schnurstracks. Und dort, wo der tiefer liegende Grundwasserspiegel sich wieder mit einer Geländeoberfläche schneidet, bildet er wieder ein Quellgebiet und letztlich einen neuen Fluß, eine neue alte Donau bei uns.

Die Griechen haben daraus die Sage des Kampfes des Herakles mit der 9-köpfigen Hydra gemacht. Grundlage ist ein großer Talkessel auf dem Peloponnes am Rande eines Karstgebietes. In normalen Zeiten ist der Talgrund, ein alter verlandeter See, trocken, mit hohem Grundwasserstand und fruchtbarem Boden. Wenn es sehr weit entfernt stark regnet, hebt sich der Grundwasserspiegel im Karst etwas an und es bilden sich sofort Quellen, die den Talboden unter Wasser setzen - Ernte futsch. Wenn man eine Quelle abdichtet, entsteht daneben eine neue, der Hydra wächst ein neuer Kopf. Herakles, so das Wunschdenken damals, musste also den einen entscheidenden Kopf finden, der Hydra zum versiegen brachte.

Ein anderes bekanntes Beispiel ist der Okavango. Er entsteht im regenreichen atlantischem Klima Angolas und fließt nach unten, in diesem Fall nach Südsüdost. Er landet in einer Senke, die heute keinen Abfluß hat und die in einer Region, die ein semiarides Klima hat. Dort bildet er, hilflos, ein Binnendelta, einen zuwachsenden See, und das Wasser verdunstet und etwas versickert auch, zum Schaden der Namibier nicht genug. Die Verdunstung über seiner offenen Wasserfläche beträgt gut 2m pro Jahr und Quadratmeter. Aber dort findet tatsächlich Grundwasserneubildung aus dem See statt.

Hydrogeologisch betrachtet ist das wenig, ebenso, wie die Neubildung aus den Rivieren dort - Grundwasserneubildung findet eben über die Fläche statt, auf denen Niederschlag versickern kann.

Du kannst einen Brunnen in die Nähe eines Flusses bauen und wirst finden, dass der Wasserspiegel im Brunnen höher liegt, als der Wasserspiegel im Fluß - ergo fließt das Grundwasser in Richtung Fluß. Wenn Du dicht genug an den Fluß gehst und den Brunnen bepumpst, geht der Wasserspiegel darin vom Ruhewasserpegel in den Betriebswasserstand und es bildet sich um den Brunnen herum ein Absenktrichter aus, d.h., das Grundwasser fließt dem bepumpten Brunnen zu. Wenn die Oberfläche des Grundwassers im Absenktrichter/Brunnen niedriger liegt, als der Wasserspiegel im Fluß/See/Meer, fließt das Wasser von dort zum Brunnen.

Wenn man typischerweise ein Brunnenfeld in einer Flußkehre anlegt, die vom Flußwasser durchströmt wird, gewinnt man eben „Uferfiltrat“. Das bietet eine Menge technischer Vorteile, weil man konstante Mengen an Wasser permanent entnehmen kann, aus vergleichsweise flachen Brunnen, und nicht Gefahr läuft, Grundwasserleiter zu übernutzen. Das durch den Boden bereits gut gefilterte Wasser kann problemlos aufbereitet werden.

Gruß,

Mbogo
 
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Selbstverständlich versickert Wasser auch unter Gewässern. Die Menge ist unterschiedlich von „sehr wenig“, wenn z.B. ein Ton darunter ansteht oder massiver Fels mit wenig Klüften bis hin zu “alles“, wie man bspw. bei der Donauversickerung bei Geisingen beobachten kann, die dort im Karst verschwindet und an der Aachquelle wieder hervorkommt um Dennis Rhein zu landen. Das Wasser der Quellflüsse endet also nicht im Schwarzen Meer sondern in der Nordsee.

Die Tracerversuche haben anderes ergeben,

aber wenn Du meinst ...

Mbogo
 
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Unter den riesigen voralpinen Schotterfeldern von Rhein, Iller, Lech, Isar, Inn, Donau etc. befinden sich enorme Grundwasservorkommen, die oft deutlich unter dem Niveau der Flusspegel liegen und in die von den Gewässern aus grosse Mengen von Wasser einsickern.
Dass auch Niederschagswasser versinkert und den Grundwasserkörper speist, ist doch trivial.

Pauschal kann man sagen, dass Wasser der Schwerkraft folgt. Wenn der Untergrund durchlässig ist, fliesst es vom höheren zum niedrigeren Bereich (hydrostatischer Druck).
Ist der Gewässerpegel höher als das Grundwasser, sickert es von der Oberfläche in das Grundwasser, liegt der Grundwasserpegel höher als das Oberflächengewässer, fliesst es vom Grundwasser in der das Oberflächengewässer. Das kann sich in einer Region mehrfach wiederholen.
Baggerseen in der Ebene werden höhengleich durchströmt, auf der einen Seite tritt das Grundwasser in den See ein, auf der anderen von dort wieder aus.

Dabei belasse ich es jetzt aber auch, das war ausserdem nur ein Randaspekt im Faden.
Die Grundwasservorkommen

in der alpinen Molasse werden durch Niederschläge am Alpenrand gebildet und liegen da, wo Du beschreibst, sehr tief und unter einer jüngeren, wenig durchlässigen Deckschicht. Mit dem darüber liegenden höheren Grundwasserkörper haben sie sehr wenig Austausch, wenn überhaupt. Das ist über die diversen Wasserstoffisotopen zig-fach nachgewiesen.

Und für die höheren GW Körper dort gilt das Gesagte: sie entstehen aus versickerndem Niederschlag an Ort und stelle und entwässern in die Vorfluter, so wie überall sonst auch.

Wenn Du es gerne hättest, dass es andersrum geht, musst Du Dir die Mühe machen, den GW Spiegel unter das Niveau des Flußwassers dauerhaft abzusenken, dann bekommst Du Dein Uferfiltrat.

Der Baggersee ist der Nachweis, dass man einen Grundwasserleiter auch großflächig anschneiden kann, sozusagen ein Schachtbrunnen großen Durchmessers. Nichts weiter.

Bleib einfach bei Deinen Leisten und erklär‘ den Förstern, wie man Wald macht... Oder vielleicht findest Du ja noch einen Chirurgen, dem Du die korrekte Blinddarmoperation erklären kannst?

Gruß,

Mbogo
 
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Die Grundwasservorkommen

in der alpinen Molasse werden durch Niederschläge am Alpenrand gebildet und liegen da, wo Du beschreibst, sehr tief und unter einer jüngeren, wenig durchlässigen Deckschicht. Mit dem darüber liegenden höheren Grundwasserkörper haben sie sehr wenig Austausch, wenn überhaupt. Das ist über die diversen Wasserstoffisotopen zig-fach nachgewiesen.

Und für die höheren GW Körper dort gilt das Gesagte: sie entstehen aus versickerndem Niederschlag an Ort und stelle und entwässern in die Vorfluter, so wie überall sonst auch.

Wenn Du es gerne hättest, dass es andersrum geht, musst Du Dir die Mühe machen, den GW Spiegel unter das Niveau des Flußwassers dauerhaft abzusenken, dann bekommst Du Dein Uferfiltrat.

Der Baggersee ist der Nachweis, dass man einen Grundwasserleiter auch großflächig anschneiden kann, sozusagen ein Schachtbrunnen großen Durchmessers. Nichts weiter.

Bleib einfach bei Deinen Leisten und erklär‘ den Förstern, wie man Wald macht... Oder vielleicht findest Du ja noch einen Chirurgen, dem Du die korrekte Blinddarmoperation erklären kannst?

Gruß,

Mbogo
Vielleicht solltest du deine verstaubten Schinken aus dem Regal entfernen und durch neuere Literatur ersetzen.
Bei der aktuellen Untersuchung eines Trinkwasserschutzgebietes mit den modernsten Methoden hat sich gezeigt, dass der oberste Grundwasserspiegel unter dem Niveau des dort vorbeifliessenden Flusses liegt und deshalb vom Fluss her aufgefülllt wird.
Es gibt entlang der Bäche und Flüsse in Tälern auch zahlreiche Gebäude, deren Keller ohne Abdichtung tiefer liegen als die Flusssohle und völlig trocken sind. Auch dort liegt also der Grundwasserspiegel ständig deutlich unter der Flussohle und wird durch den hydrostatischen Druckunterschied vom Fluss her gespeist.
Für die Planung von einem grösseren Wasserbauprojekt wurden über eine Strecke von mehreren Kilometern die Grundwasserpegel gemessen, alle lagen deutlich unter der Flusssohle (im Schnitt ca. 5 bis 10 Meter). Auch diese Grundwasservorkommen werden also vom Fliessgewässer aufgefüllt und fliessen dort nicht in das Gewässer.
Und wir reden hier nicht von Karstgebieten, sondern von Talsohlen und Ebenen mit ganz normalen Schotter- und Kiesvorkommen.

Bleib besser doch einfach DU bei DEINEM Spezialgebiet und erkläre hier Erstlings-Hundeführern, wie man Hunde mit speziell präparierten Korallen so richtig ausbildet.
 
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Man sollte vielleicht auch bisschen wirtschaftlich und ANTIZYKLISCH pflanzen. Ich pflanze bei uns gerne FICHTE, denn

- bei den feuchten Standorten kommt sie ganz gut zurecht
- wenn alle anderen nur noch Laubbäume pflanzen, wird man in Zukunft für Nadelholz wieder was bezahlen
- bietet die Fichte in jungen Jahren ein sehr gute Deckung für Rehwild, Hase, Fasan und Kaninchen

Da ich es aber gewohnt bin, eine gewisse Risikostreuung zu betreiben, mische ich natürlich auch den einen oder anderen Laubbaum unter.
 
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Vielleicht solltest du deine verstaubten Schinken aus dem Regal entfernen und durch neuere Literatur ersetzen.
Bei der aktuellen Untersuchung eines Trinkwasserschutzgebietes mit den modernsten Methoden hat sich gezeigt, dass der oberste Grundwasserspiegel unter dem Niveau des dort vorbeifliessenden Flusses liegt und deshalb vom Fluss her aufgefülllt wird.
Es gibt entlang der Bäche und Flüsse in Tälern auch zahlreiche Gebäude, deren Keller ohne Abdichtung tiefer liegen als die Flusssohle und völlig trocken sind. Auch dort liegt also der Grundwasserspiegel ständig deutlich unter der Flussohle und wird durch den hydrostatischen Druckunterschied vom Fluss her gespeist.
Für die Planung von einem grösseren Wasserbauprojekt wurden über eine Strecke von mehreren Kilometern die Grundwasserpegel gemessen, alle lagen deutlich unter der Flusssohle (im Schnitt ca. 5 bis 10 Meter). Auch diese Grundwasservorkommen werden also vom Fliessgewässer aufgefüllt und fliessen dort nicht in das Gewässer.
Und wir reden hier nicht von Karstgebieten, sondern von Talsohlen und Ebenen mit ganz normalen Schotter- und Kiesvorkommen.

Bleib besser doch einfach DU bei DEINEM Spezialgebiet und erkläre hier Erstlings-Hundeführern, wie man Hunde mit speziell präparierten Korallen so richtig ausbildet.
Du solltest Dich auf eine C-4 Professur

für Hydrogeologie bewerben....

Wenn ein Fluß, hier in Deutschland, einen Grundwasserleiter anreichern würde, dann läge der Grundwasserleiter nicht unterhalb der Flußsohle sondern auf gleichem Niveau mit dem Wasserspiegel im Fluß ....

Es gibt allerdings Fälle, wo (gespannte) Grundwasserleiter unter Flüssen liegen, getrennt durch Grundwassernichtleiter. Das ist nicht unbedingt selten, allerdings liegt dann darüber, über dem Nichtleiter, ein oberflächennaher GWL, der in den Fluß drainiert. Täte er das nicht, wäre da kein Fluß....

Mit Karsthydrogeologie möchte ich Dich nicht verwirren, Du solltest Dir erst mal die Grundlagen anlesen, hier eine leicht zu verstehende Einführung ... Solltest Du Fragen zu bayerischen Verhältnissen dazu haben, ruf einfach Prof. Einsiedl, TU München an (schöne Grüße von mir).

Das mit den Hunden gehört in einen anderen Trööt, aber vielleicht solltest Du mal versuchen, einen zu führen?

Gruß,

Mbogo
 
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Du solltest Dich auf eine C-4 Professur

für Hydrogeologie bewerben....

Wenn ein Fluß, hier in Deutschland, einen Grundwasserleiter anreichern würde, dann läge der Grundwasserleiter nicht unterhalb der Flußsohle sondern auf gleichem Niveau mit dem Wasserspiegel im Fluß ....

Es gibt allerdings Fälle, wo (gespannte) Grundwasserleiter unter Flüssen liegen, getrennt durch Grundwassernichtleiter. Das ist nicht unbedingt selten, allerdings liegt dann darüber, über dem Nichtleiter, ein oberflächennaher GWL, der in den Fluß drainiert. Täte er das nicht, wäre da kein Fluß....

Mit Karsthydrogeologie möchte ich Dich nicht verwirren, Du solltest Dir erst mal die Grundlagen anlesen, hier eine leicht zu verstehende Einführung ... Solltest Du Fragen zu bayerischen Verhältnissen dazu haben, ruf einfach Prof. Einsiedl, TU München an (schöne Grüße von mir).

Das mit den Hunden gehört in einen anderen Trööt, aber vielleicht solltest Du mal versuchen, einen zu führen?

Gruß,

Mbogo
Hallo Mbogo
Ich habe mal eine ganz andere Frage zu Hydrogeologie.
Hilft mir deine Buchempfehlung auch, um zu verstehen, wie die oberflächennahen Grundwasserkörper bei der Düngeverordnung unterteilt werden? Dann würde ich das kaufen.
 
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Hallo H.Pb,

gib mir etwas Zeit, da etwas geeignetes zum Thema zu finden. Ich melde mich.

Grundsätzlich sind Oberflächen-nahe Grundwasserleiter ungespannte, d.h. freie GWL, da sind die Tiefe unter Gelände und die Art des Bodens/Gesteins darüber, die sg. vadose Zone, wichtig für das Filtationsverhalten von Dünger. Bakterien z. B. aus Gülle werden oft sehr schnell und annähernd restlos abgebaut, reine Phosphat oder Stickstoffdünger können sich anders verhalten.

Gruß,

Mbogo
 

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