Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

Registriert
1 Feb 2015
Beiträge
2.462
@Swerve:
Danke für Infos...in diesen Jahren beschränkte sich mein Waldinteresse noch auf Budenbau in unserem großen Garten und Vater die Karnickel im Revier hinterherzuschleppen...aber danach gings los ! ;) Im mittleren Westen hat man von diesen Orkantiefs offensichtlich weniger abgekriegt.
Ich könnte mir sogar vorstellen, wir sind ein ähnlicher Jahrgang. Dennoch hab ich es hinbekommen, mir(!) mein erstes Kanin von meinem Vater hinterhertragen zu lassen, noch eh die 70er verstrichen waren :whistle: ... alles längst verjährt :ROFLMAO:
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.248
Ich könnte mir sogar vorstellen, wir sind ein ähnlicher Jahrgang. Dennoch hab ich es hinbekommen, mir(!) mein erstes Kanin von meinem Vater hinterhertragen zu lassen, noch eh die 70er verstrichen waren :whistle: ... alles längst verjährt :ROFLMAO:
möglich...bei mir wars der erste Rote als die 70er so gerade verstrichen waren, aber getragen hab ich ihn allein...mit Opas Hahndrilling... der Wald ist groß und nachts sehr dunkel...:giggle:
 
Registriert
1 Feb 2015
Beiträge
2.462
und das wurde dann so aufgeforstet, das für die Zukunft resistente Wälder entstehen wie man heute sieht (y)
Genau so ist es:

1.) Wenn du meine Aufzählung zur Kenntnis nimmst: Auf den Sturmflächen wurden immer min. drei Baumarten gemischt. (Wir wussten nicht, welche wo das Rennen macht: keine Erfahrung auf diesen Böden. Bevor dort Kiefer wuchs, gab es bis vor etwa 100 Jahren nur Heide. Vielleicht war das der Kardinalfehler: dort überhaupt Wald etablieren zu wollen. Aber jetzt ist er da und es wird weitergemacht.)

2.) Wir wussten: nur eine Mischung allein wird nicht vor Windwurf schützen, da Altersklassenwald: also wurde die alte Kiefer unterbaut, um die Bestände zu stabilisieren.

3.) Wir wussten, es gibt noch andere Gefahren als Sturm. Daher Vielfalt auf allen Flächen, falls aufgrund von Pilz oder Käfer eine Baumart komplett ausfällt.

4.) Wir wussten: Wir tun das auch oder vor allem der Wirtschaftlichkeit zuliebe. ;-)

So hat es auf einigen Hektar Wiederaufforstung bereits vor 20 Jahren Strobe und Fichte erwischt (Aufs und Abs, wie ich schrieb). Übrig blieb die Lärche. Und ich brannte, sie endlich mit Tanne/Douglas/Eiche/Buche zu unterpflanzen. Aber sie waren dafür eigentlich viel zu jung! (Hätt ich´s mal gemacht: jetzt hat 7ha davon der Käfer gefressen und drunter wächst kein Wald.)

Wo die Lärche mit Eiche/Tanne/Douglasie gemischt steht, da siehts besser aus. Und der Altbestand sieht besser aus - trotz Diplodia rund um uns zu. Auch die Buche, zwar dienend und unterständig geschützt, aber keinen Pfifferling wollte manch einer dafür geben ... auch die Buche hat sich die letzten drei Jahre ganz gut geschlagen. Die Küstentanne hat mich am meisten erstaunt: kaum Schäden.

Ja und so schlägt man sich damit rum :)
Und so gehen längst viele vor - und das nicht erst seit 2018 - und wir waren auch wahrlich nicht die ersten :ROFLMAO:

Aber @Jagerloisel: Das ist es, wovon hier alle so viel schreiben.
Jaja Ich denke wieder viel zu kurz.. :p
Du denkst genau so weit, wie du denken kannst.


(ach ... ich möchte doch auch etwas Zeder noch pflanzen: ich mag den Duft :)
und Esskastanie natürlich!)
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Gibt es eigentlich Untersuchungen bei den fremdländischen Arten bezüglich der Verbissbelastung? Ich muss immer wieder an die stufigen Dgl.Bestände in den Karlsbader Kurwälder denken. Dazu eine Rotwildichte bei der manch einer hier ärztlichen Beistand bräuchte.
Denken wir an die unseelige spätblühende Traubenkirsche? Hab da auch noch keinen Verbiss gesehen. Nein, diese Baumart ist mit Sicherheit "außen vor", nur mal so als Vergleich.
Könnte mir auch vorstellen, dass alle Arten die einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen haben (dazu zähle ich auch die Dgl.) nicht so gerne verbissen werden.
Die Lebensbaumarten fallen mir da ein.
Wollte mal meinen Schafen was Gutes tun und hab Heu aus Roßminze gemacht. Die wären eher verhungert.
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.248
@Swerve:
Ihr habt alles richtig und dem Wissenstand entsprechend umgesetzt! Auf Mischung gesetzt und Struktur - das in einschichtige Altersklassenbestände aus Aufforstung hinein zu bekommen, ist nicht einfach und braucht halt Zeit für die Umbauarbeit.

Und genau diese wichtigen Parameter in der Waldbehandlung werden schon seit Jahrzehnten gelehrt, ich kann mich an meine Hochschullehrer in den 80ern sehr gut erinnern. Sie brannten längst für den naturnahen, gemischten Wald, der auch seiner Aufgabe als Rohstoffproduzent nachkommt. Egal ob Forstbotaniker, Genetiker, Arbeitswissenschaftler oder Waldbau-Profs.

Es waren keine Ibisch oder selbstgestrickte Esoterik Förster, denen man heute öffentlich soviel Stimme gibt und die den forstlichen Nachwuchs versauen... :rolleyes:
Keine "Ökos" heutiger Prägung, aber auch keine Reinertragskundler mehr. Klare Bekenntnisse zu Forstwirtschaft mit dem Konzept Waldpflege durch Nutzung.

Apropos BA:

Auf KTA wurde zwar viel gesetzt, weil schnellwüchsig, jedoch ist sie in der Verarbeitung nicht beliebt und sie ist schlechter vom Holz als WTa. Auch ist sie nicht unbegrenzt dürreresistent.
Ein Freund im Schwäbischen hat alle seine Bestände in den letzten Dürrejahren genauso verloren wie die paar Fichten, die er in seinen oft plenterartigen FI/TA/BU Typen noch hatte.

Eßkastanie wurde und wird aktuell viel gepflanzt, da gibts schon einige Erfahrungen.
Im Pfälzer Wald gibts schöne Beispiele...

Zeder ist glaub grad vielgefragt und daher knapp, spricht alle Welt von...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.595
@Diplomwaldschrat , lesen und verstehen, ist wohl nicht so Deines :unsure:
Ich habe überhaupt nichts geschrieben, sondern einen Artikel aus der topagrar, hier eingestellt, weil ich Ihn interessant fand, die Quelle habe ich auch angegeben.
Ausserdem finde ich es schäbig, wieder über die Jäger her zu ziehen, aber , da Du ja sicher, Deinen, oder den Dir anvertrauten Wald längst Zukunftssicher gestaltet hast, könntest Du, für alle Unwissenden, wie mich, mit Tipps aufwarten, statt mit Dreck zu schmeissen.

Danke für die Blumen!
Ich hab Dich mit meinen Ausführungen auch nicht gemeint, sondern DJV und die zitierten Experten. Ich habs auch grad nochmal durchgelesen und keinen Bezug zu DIr gefunden. Aber künftig werd ich es dazuschreiben, damit wir beide mit unseren Auffassungsschwächen auch wissen, wovon und worüber ich schreibe...

Was ich sagen wollte: Zumindest in Bayern steht das, was die Herren vorschlagen (Naturverjüngung muss ohne Zaun funktionieren), schon seit zig Jahren im Gesetz und in den von mir betreuten Reviern (ohne Staatsjagden) auf nicht mal 50% der Reviere. Die Eiche kommt so gut wie nirgends ohne Zaun hoch. Darum bleib ich dabei, es braucht eine Verschärfung, denn das was jetzt schon im Gesetz steht wird in vielen Revieren geflissentlich ignoriert. Von Seiten des BJV hab ich noch nicht einmal gehört, dass das Revier x oder y künftig mehr schießen soll. Stattdessen werden, wenn überhaupt, alternative Maßnahmen gefordert (natürlich nicht von den Jägern, sondern Waldbesitzern, Bauern und v.a. den übrigen Waldbesuchern...)

Und nochmal: Es gibt für die Jagd in unserer Gesellschaft eigentlich nur noch eine einzige Legitimation, nämlich die Schäden von der Natur abzuhalten. Die Gewinnung von Wildfleisch wird schon teilweise kritisch gesehen. Dass die Jäger Spaß am Jagen und Erlegen (Töten!) haben, ist vielen Menschen heute schon suspekt und wird eher skeptisch gesehen. (Deswegen ist es für mich Motivation und nicht Legitimation). Die Jagdverbände bezeichnen sich ja gerne als Naturschutzorganisationen. Das mag im kleinen z.B. wenn es um Bodenbrüter geht auch stimmen, aber es wird im Zusammenhang mit dem Waldumbau und der Zukunftsfähigkeit der Wälder zunehmend kritisch betrachtet. Die Einnahmen aus der Jagdpacht sind belanglos, wenn die Waldschutzkosten deutlich über den Einnahmen liegen (und da bewegen wir uns definitiv drauf zu, wenn sich die etablierte Jägerschaft nicht bewegt und Pflanzungen und Saat geschützt werrden müssen, wie es DJV fordern). Deswegen: Kommt hinterm Ofen hervor und zeigt Eure uneingeschränkte Unterstützung! Das tut man nicht mit solchen Expertenaussagen, wie sie zitiert wurden. Tut alles, dass Ihr endlich als Lösung und nicht als Teil des Problems wahrgenommen werdet!
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.595
Auf Ertragsoptimierung für die Eigentümer legt zB. OVS immer wieder sehr hohen Wert.

Definitiv Nein! Ihm geht es zum einen darum, das künftige Risiko zu minimieren, sonst würde er weiterhin mit der Fichte Wirtschaften. Zum anderen senkt er seine Betriebskosten durch konsequente Jagd. Andernfalls müsste er alles zäunen.

MIt der Jagd lässt sich als Waldbesitzer nachhaltig kein Geld verdienen. Vorübergehend mag das möglich sein, aber nicht über einen Zeitraum eines Bestandesalters (+-100Jahre). Mit entsprechender Jagd lässt sich aber viel Geld sparen!
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Danke für die Blumen!
Ich hab Dich mit meinen Ausführungen auch nicht gemeint, sondern DJV und die zitierten Experten. Ich habs auch grad nochmal durchgelesen und keinen Bezug zu DIr gefunden. Aber künftig werd ich es dazuschreiben, damit wir beide mit unseren Auffassungsschwächen auch wissen, wovon und worüber ich schreibe...

Was ich sagen wollte: Zumindest in Bayern steht das, was die Herren vorschlagen (Naturverjüngung muss ohne Zaun funktionieren), schon seit zig Jahren im Gesetz und in den von mir betreuten Reviern (ohne Staatsjagden) auf nicht mal 50% der Reviere. Die Eiche kommt so gut wie nirgends ohne Zaun hoch. Darum bleib ich dabei, es braucht eine Verschärfung, denn das was jetzt schon im Gesetz steht wird in vielen Revieren geflissentlich ignoriert. Von Seiten des BJV hab ich noch nicht einmal gehört, dass das Revier x oder y künftig mehr schießen soll. Stattdessen werden, wenn überhaupt, alternative Maßnahmen gefordert (natürlich nicht von den Jägern, sondern Waldbesitzern, Bauern und v.a. den übrigen Waldbesuchern...)

Und nochmal: Es gibt für die Jagd in unserer Gesellschaft eigentlich nur noch eine einzige Legitimation, nämlich die Schäden von der Natur abzuhalten. Die Gewinnung von Wildfleisch wird schon teilweise kritisch gesehen. Dass die Jäger Spaß am Jagen und Erlegen (Töten!) haben, ist vielen Menschen heute schon suspekt und wird eher skeptisch gesehen. (Deswegen ist es für mich Motivation und nicht Legitimation). Die Jagdverbände bezeichnen sich ja gerne als Naturschutzorganisationen. Das mag im kleinen z.B. wenn es um Bodenbrüter geht auch stimmen, aber es wird im Zusammenhang mit dem Waldumbau und der Zukunftsfähigkeit der Wälder zunehmend kritisch betrachtet. Die Einnahmen aus der Jagdpacht sind belanglos, wenn die Waldschutzkosten deutlich über den Einnahmen liegen (und da bewegen wir uns definitiv drauf zu, wenn sich die etablierte Jägerschaft nicht bewegt und Pflanzungen und Saat geschützt werrden müssen, wie es DJV fordern). Deswegen: Kommt hinterm Ofen hervor und zeigt Eure uneingeschränkte Unterstützung! Das tut man nicht mit solchen Expertenaussagen, wie sie zitiert wurden. Tut alles, dass Ihr endlich als Lösung und nicht als Teil des Problems wahrgenommen werdet!
Warum habe ich eigentlich immer das Gefühl, das die Eskalationsstufen in Bayern immer zwei Nummern höher sind als im Norden der Republik. Egal ob Wald oder Milch immer ist das Zusammenführen der Interessen in Bayern scheinbar extrem schwierig.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.595
An anderer Stelle schrieb ich schonmal, es gibt unterschiedliche Förster. Ich habe zwei im Revier, mit jeweils völlig unterschiedlichen Ansätzen.
Der Sinn von Verbissgehölzen scheint zum Beispiel nur einem bekannt zu sein.

Dann erklär uns doch bitte mal den Sinn von Verbissgehölzen. Ich hab hier sehr viele Verbissgehölze, überwieggend Laubholz, Eiche, Buche, Edellaubhölzer werden sehr gerne verbissen. Die Hainbuche auch. Den Sinn darin (warum das gut sein soll) hab ich aber noch nicht begriffen...
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Definitiv Nein! Ihm geht es zum einen darum, das künftige Risiko zu minimieren, sonst würde er weiterhin mit der Fichte Wirtschaften. Zum anderen senkt er seine Betriebskosten durch konsequente Jagd. Andernfalls müsste er alles zäunen.

MIt der Jagd lässt sich als Waldbesitzer nachhaltig kein Geld verdienen. Vorübergehend mag das möglich sein, aber nicht über einen Zeitraum eines Bestandesalters (+-100Jahre). Mit entsprechender Jagd lässt sich aber viel Geld sparen!
Kostenreduzierung ist doch im Sinne des Eigentümers.
 
Registriert
1 Feb 2015
Beiträge
2.462
@Busch Weißtanne haben wir uns einfach nie getraut. Schade: man wüsste jetzt einfach mehr. Aber meine Gedanken kreisen sehr um die klassischen Brotbäume, sie jetzt nicht ganz abzuschreiben, sondern weiter überall dabei zu haben. Und die Küstentanne verjüngt sich enorm, kommt (bei uns) mit der Trockenheit noch gut zurecht und hat dann halt früh Zielstärke, weil man vielleicht keine Wunder erwarten sollte, dass die hier ewig so weiter wächst. Aber das wissen wir nach 45 Jahren halt noch nicht. Exemplare von teilweise 50cm BHD auf unseren kargen Sandböden sind halt auch verführerisch. Aber das sich die Douglasie z.B. besser verkauft ist mir auch klar. Nur um die mach ich mir fast mehr Sorgen: die hat gerade Stress ohne Ende.
Nächste Woche kommt Regen :)
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.595
Warum habe ich eigentlich immer das Gefühl, das die Eskalationsstufen in Bayern immer zwei Nummern höher sind als im Norden der Republik. Egal ob Wald oder Milch immer ist das Zusammenführen der Interessen in Bayern scheinbar extrem schwierig.
Ich denke, das hängt hier an der traditionell engen Verbindung von BJV und CSU. Vocke war auch CSU Landtagsabgeordeter.
Schau Dir mal an, wie in Bayern die Jagdgesetze bremsen: Schonzeit der Böcke, weiterhin ab Mitte Oktober, Vorverlegung der Bockjagdzeit auf 1.5. dafür Verkürzung im Januar auf 15.1. (statt vorher 31.1).
Vorverlegung auf April? da wird nichtmal drüber diskutiert...
Abschusspläne für Rehwild mit Obergrenze. Nachbeantragen wird abgelehnt wenn die revierweise Aussage tragbar oder besser. Verbot Schalenwild außer Schwarzwild auf Treibjagden (mit mehr als 4 Treibern) zu erlegen...
Dazu kommt zumindest hier, dass private Jagdpächter von ihren Nachbarn angefeindet werden, wenn Sie Drückjagden abhalten und dabei Rehwild frei geben, auch wenn nur sauber geschossene Kitze und weibliche Reh auf der Strecke liegen. (Btw, von Jagdnachbarn deren Abschuss zum überwiegenden Teil die Straße erfüllt).
Ich werd den Eindruck halt nicht los, dass die Priavten hier in ihrer Blase leben und alles, wass sich ändert erstmal schlecht ist. (Es gibt auch einige, die behaupten, "früher gabs mehr Reh!" obwohl heute ein Vielfaches der früheren Strecken erlegt wird...)
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
173
Zurzeit aktive Gäste
565
Besucher gesamt
738
Oben