Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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Und ehrlich, wenn wir mehr Massivholzmöbel für Generationen bauen würden, gäbs für die ganze Schreinerware auch keine Absatzprobleme. Solange jeder meint, er braucht alle 5 Jahre eine neues Preßspanwohnzimmer für lau, wird das nicht besser mit den Edelhölzern, die als Furnier jede Mode mitmachen müssen. Aber das ist eine Randerscheinung. Die undurchforsteten Fichten brechen uns das Genick.
Lieber @z/7 da sprichst du genau das an, was unsere lieben Ökologen, klimaschützer und selbsternannten Moralapostel vergessen:nämlich die Nachhaltigkeit im gebrauchen!
Aber leider regieren die "Geiz ist geil" und "Gier frisst Hirn" Konsumenten anders

Seh ich auch so. Hab im Wohnzimmer angefangen und den Pressscheixx rausgeschmissen. Mehr als 100 Jahre alte Schränke rein und wir ernten nur Beifall von allen Besuchern. Ist natürlich Geschmacksache, aber in unseren Augen zeitlos.

Unsere bestens erhaltenen schreinergefertigten Fenster hab ich vor 10 Jahren schon aufgearbeitet und mit Leinöl-/Standölfarben gestrichen. Alle paar Jahre mal mit nem öligen Lappen drüber. Fertig. Die Fenster haben schon 60 Jahre auf dem Buckel und halten noch für Generationen, wenn man sich nur ein bisschen kümmert. Das mach mal mit Plastikfenstern. Nach ein paar Jahrzehnten ist die Oberfläche so rauh und hässlich, dass sie wieder rausgerissen werden. Bei uns in der Firma ist schon die zweite Generation Plastefenster innerhalb bald 30 jahren verbaut, weil die erste total verzogen und ausgeleiert war. Nachhaltigkeit geht anders. Wenn man sich öfter an unsere Altvorderen halten täte, wäre schon viel gewonnen. Die mussten mit wenig Geld auskommen und konnten sich sowas nicht leisten!
 
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Mannlicher764

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@Andal das ist bei uns ähnlich. Wir haben den schwiegerelterlichen resthof umgebaut und das Einzige aus beton und Stein sind der Schornstein, der fussboden unten und die brandschutzmauer. Alles andere ist aus holz: Dielen aus eiche und Kiefer (ausser Badezimmer), Lärchendeckelschalung über Holzwolledämmung und alte Schränke.
Sehr schön und nachhaltig
 
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@Mannlicher764. Ein Traum. Mein Haus ist das Elternhaus und wurde Mitte 60er Jahre gebaut. Nicht unbedingt mein Stil, aber das Grundstück ist ausreichend groß und von der Lage her angenehm. Aus dem mach ich halt das Beste. Mein Neid sei dir gewiss 😉
 
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Mannlicher764

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@Andal unsere Heizung ist ein holzvergaser. Wir brauchen ca. 25rm im Jahr für 300qm Wohnfläche. Die andere Wohnung ist jetzt fewo im hellen Stil. Da muss ich zugeben waren wir schon beim grossen Schweden und haben das Sofa gekauft. Ist halt auswechselbar der Bezug. Ansonsten auch nachhaltig mit holzfenstern und Türen.
 
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IMG_20210418_144643.jpg
Zum Thema Erlenholz, hier als echte Massivholz Küche, mit Arbeitsplatte aus Buche: Wenn man jetzt z.B. Kinder hätte die da wie die Vandalen mit dem Bobbycar rum rumpeln wäre Erle tatsächlich zu weich. Für uns ist sie bezüglich Härte ausreichend. Größtes Problem ist das speckig werden dort wo man regelmäßig hin fasst. Das ist dann halt speckig oder man reinigt und ölt oder lasiert ggf. nach. Falls mal wirklich was voll mit Macken oder speckig, verfärbt etc wäre, dann könnte man im Gegensatz zur abgeplatzten Beschichtung schleifen und neu behandeln. Ist z.B. bei der Arbeitsplatte fällig. Mach ich dann zusammen mit neuem Herd und Spülbecken. Aufgrund der Mängel darf die Küche halt nie schön aufgeräumt sein, dann sucht auch das Auge nicht danach, ich hoffe das im Bild gut gestellt zu haben :LOL:
 
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Schockierende Informationen zum Wald, tolle Projekte und ein prächtiger Vorzeigeförster !

 
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Vorzeigeförster? Kann man so sehen. Der Thomas Ullrich ist ein ruhiger und kompetenter. :whistle:
 
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Vorzeigeförster? Kann man so sehen. Der Thomas Ullrich ist ein ruhiger und kompetenter. :whistle:
Bei dem wurde ja gar nicht erwähnt, dass er Förster wäre.
Aber wen interessiert das schon, wenn sich einer der "wichtigsten, bekanntesten und prominentesten Förster Deutschlands" die Ehre gibt ?!
Ausserdem geht der Impuls ja sowieso Richtung Erle und nebenher entstehen praktisch von selbst noch ein par kleine Birken, Fichten und Buchen für die Klimarettung ... :)
 
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z/7

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Oh weh. Naja. Wieviel Tiefe und Differenzierung will man auch in 10 Minuten packen?
 
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Oh weh. Naja. Wieviel Tiefe und Differenzierung will man auch in 10 Minuten packen?
Bei den ersten Fernseh-Interviews ist das auch ziemlich frustrierend, was am Ende nach einem mehrstündigen Aufenthalt mit dem Kamerateam dabei herauskommt.
Um so differenzierter man versucht zu erklären, um so schlimmer wird oft am Ende der Murks.
Kurze einfache Botschaften.
 

z/7

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Naja. Eine kritische Frage an den Hr. W., wie das zu vereinbaren wäre, Vermeidung der Abholzung tropischer Wälder für Viehzucht und Viehfutter einerseits, und andererseits bei uns Wiederbewaldung von Weideflächen (die im übrigen in mehrfacher Hinsicht rein technisch nicht ganz unproblematisch ist, u.a. werden die Flächen oft nicht aus Jux als Grünland genutzt). Will er uns alle zu veganer Lebensweise verdonnern? Stillegung dito.

Wie lang braucht man, um diesen Absatz zu lesen? Dafür ein bissl weniger Layout Schnickschnack, und schon wurde der werte Zuschauer auf Widersprüche aufmerksam gemacht und dafür sensibilisiert, warum es eben keine einfachen Lösungen gibt. Und was er selber tatsächlich tun kann. Die Bäume-Pflanzerei ist purer Aktionismus und bewirkt rein sachlich 0,0. Aufforsten ist nett, passiert aber ohnehin bereits seit Jahren, die deutsche Waldfläche steigt unaufhaltsam. Wichtiger wäre, bestehende Wälder konsequent zu pflegen und zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit geeigneten Baumarten anzureichern.

Was ich bei all diesen Themen immer vermisse ist eine Veranschaulichung des Umstands, daß man Wälder eben nicht aus dem Boden stampft, von heut auf morgen die Baumarten wechselt, das mögliche Spektrum an Baumarten sehr vom Standort abhängt und vor allem, daß nachhaltige Forstwirtschaft ein geschlossener Kreislauf mit seeeeeehr langen Intervallen ist. Man kann nur ernten, was der Großvater gepflanzt oder verjüngt hat. Der natürliche Prozeß einer stammzahlreichen Verjüngung aus noch viel zahlreicheren Samen, von denen nur die keimen und überleben, die auf den richtigen Platz zur richtigen Zeit gefallen sind, ist das Vorbild. Das ist erklär-und verstehbar. Wie lang dauert es, diesen Absatz zu lesen und zu verstehen? Mit den richtigen Bildern hinterlegt?
 
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Bei der Förderung der Pflanzmaßnahmen stellen sich die (bayrischen) Ämter dermaßen hinterwäldlerisch an, dass es kein Wunder ist, wenn viele lieber Douglasie im Weitverband ohne Förderung setzen. Das erspart einem viel Nerven und ist wenigstens nicht am Markt vorbei produziert.
Wenn der Waldbesitzer mit dem Wald kein Geld verdient, kann der Waldumbau nicht funktionieren. Das geht schon beim Hackschnitzel los. Da müsste die Förderung und Unterstützung durch die Politik ansetzen. Stattdessen überall Maismonokulturen für Biogas. Wenn ich da die Reden von Fr. Klöckner höre und mir anschaue wie’s draußen läuft, kommt mir die Galle hoch.
 
G

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Guest
Förderung der Pflanzmaßnahmen stellen sich die (bayrischen) Ämter dermaßen hinterwäldlerisch an, dass es kein Wunder ist, wenn viele lieber Douglasie im Weitverband ohne Förderung setzen.


Das ist eine bundesweite Seuche, die Waldbesitzer müssen vorab ein regelrechtes Buch schreiben als F-Antrag und wehe wenn die beantragte Fläche von der Messung/Zählung/Schätzung der "Götter*" abweicht.

* Die mit denen man noch reden kann sitzen im ALFF, die unerreichbaren ein Sandkorn höher.

Und um welche Summen geht es dabei? Die Abweichung macht einige € aus (+/- wohlgemerkt), aber die politisch verantwortlichen für diesen Bockmist schmeißen Milliarden aus dem Fenster und ruinieren zahllose Betriebe.

:mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad:



CdB
 
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Die Leut im AELF sind ja selber Opfer, auch wenn am Ende der Antragsteller gebissen ist.

Nicht, daß das alles Unschuldslämmer sind. Laubholzanteile zur Förderung pflanzen und nach der Bindungsfrist wieder rauspflegen ist gängige Praxis. Am Ende müßte das Personal vor Ort die Befugnis haben zu entscheiden, wem was genehmigt wird, die kennen ihre Pappenheimer am besten.
 

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