Hier hat jeder RL das zehnfache an Waldbesitzern...
Dann hätten sich die Häuptlinge, die das veranlasst haben besser vorher mal mit jemandem unterhalten, der sich damit auskennt.
Du schreibst, manche Revierleiter bei euch hätten > 3000 Waldbesitzer zu betreuen.
Unterstellen wir mal, jeder Waldbesitzer würde nur einen homogenen Bestand bewirtschaften. Wie wissen, daß die Durchforstungsintervalle bei 1 bis 2 pro Jahrzehnt liegen, im Schnitt sind es 1,7. Dann kommen auf den RL im Jahrzehnt > 5.100 Bestände resp. 510 pro Jahr zu.
510 Bestände bedeuten 510 Beratungsgespräche, bedeuten mit Fahrzeit mindestens 1020 Arbeitsstunden, bedeuten 120 bis 130 Arbeitstage von jährlich roundabout 220. Rechnen wir für den sog. Inneren Dienstbetrieb 25 % der Gesamtarbeitszeit, also 55 Arbeitstage. Dann bleiben noch sagenumwobene 35 Arbeitstage, um das Ergebnis der Beratungsgespräche umzusetzen.
So kann man Privatwald nicht bewirtschaften, da kann man nur scheitern.
Und dann darf man sich nicht wundern, wenn die Bundes - Umweltministerin der Bundes - Landwirtschaftsministerin mitteilen lässt, sie möge doch besser die Finger vom bundesdeutschen Wald lassen. Eine Forstbehörde, die solche Zustände duldet, beweist nicht nur völlige strategische Inkompetenz, sie beweist auch mangelnde Sozialkompetenz ihren Mitarbeitern gegenüber und nicht zuletzt handelt sie den ihnen anvertrauten Waldbesitzern gegenüber völlig verantwortungslos. Sie leistet letztendlich der Flächenstillegung Vorschub.
Wenn die Betreuung des Privatwaldes gesetzlicher Auftrag ist, und das ist zumindest bei uns so, dann muss auch die Personaldecke entsprechend sein. Und dann muss auch die Leitung diese Aufgabe in vollem Umfang wahrnehmen. Oder ihren Hut nehmen!
Und abschließend:
Aktuell herrscht bundesweit ein eklatanter Mangel an qualifiziertem Personal. Wie kommen eure Bosse auf die Idee, ein junger Uni - oder FH - Absolvent könne so abgrundtief dämlich sein, bei euch zu unterschreiben???