Wandel in der Jagd

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27 Jan 2016
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Bei Sammelansitzen insbesondere am Feld heißt es immer keinen Fuchs schießen, sonst kommen die Sauen nicht mehr. Ich bin immer froh, wenn ich alleine draußen bin, oder in einem Revierteil weitab vom Schuss und da auch Füchse schießen kann.
Ansonsten hab ich auch immer das Gefühl schief angesehen zu werden, wenn ich mal von vorne herein sage, dass ich "nur" auf Rehwild ansitze... Wichtig sind scheinbar nur die Sauen...
Kenne ich. Mit ein Grund, warum ich mich gerade jagdlich neu orientiere. Der Pächter sagt, wo es lang geht, aber irgendwann ist es genug und das Beste für beide Seiten, wenn man sich trennt.
 
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Ja, überall ähnlich. Aber das Niederwild aufzugeben ist für uns keine Option. Ich habe auch Freunde, jagende Landwirte, die geben nicht einen Pfennig für Reviergestaltung aus, Maschinen vorhanden, Land vorhanden aber kein Interesse:cool:
 
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Würde man nur nach diesen Unterhaltungen gehen, könnte man meinen, es besteht nur noch Interesse an der Saujagd. Die Rehe laufen halt so mit, Niederwild scheint viele (junge) Jäger kaum noch zu interessieren. Ist ja eh kaum noch was da, kann ich dann hören. Was natrülich auch nicht verwundert, wenn das Interesse daran so nachlässt und kaum noch jemand Raubwild bejagt bzw. Raubzeug kurzhält.

Mich würde einfach interessieren, wie andere Jäger darüber denken. Meine große Befürchtung ist, dass wir in absehbarer Zeit nur noch Wildarten bejagen (dürfen), bei denen eine Bejagung aus Gründen der Land- und Forstwirtschaft unerläßlich ist. Mangelndes Interesse der Jäger am Niederwild (Friedwild wie Raubwild) spielt den Leuten in die Hände, welche die Jagd so weit wie möglich einschränen möchten. Hase und Fasan, Fuchs und Marder etc. wären für uns dann tabu. Für mich als Revierinhaber und -betreuer ein unerträglicher Gedanke.

Kann ich dir nur zustimmen! Auch wenn bei mir der Drilling aufgrund des Komforts mit Schalldämpfer auch zumeist im Schrank bleibt hat die Raubwildbejagung nach wie vor einen hohen Stellenwert, auf den Balg kommt es mir nicht an. Und es lohnt sich meines Erachtes, überall wird gejammert von wg. keine Hase, wir haben reichlich. In Revier meines Mentors das ich nach dem Schein noch mit bejagte, dort waren die Bedingungen anders von der Struktur, wurde das Raubwild auch ordentlich bejagt, dort hatten wir Fasan, Rebhuhn, Hasen.

Bei den jungen Jägern merke ich auch immer mehr nur noch diese Youtube Ansichten von wegen auf der Drückjagd im Idealfall 20 Schuss raushauen und zehn Sauen liegen haben. Dann kommt nach den ersten erfolglosen Ansitzen und DJ ohne Anlauf schnell der Frust. Außerdem die "Angst" wen Raubwild geschossen wird könnte man dadurch ja die Chance auf Sau mindern. Was ich auch immer mehr merke ist der "Trend" nicht mehr morgens zu gehen sondern nur in tiefster Nacht auf Sau zu sitzen mit der jetzt erlaubten Technik.
 
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Ich habe keinen Drilling, keine Lodenjacke, keine Camouflage. Ich gehe jeden Tag im Niederwildrevier was um mein Haus liegt auf Jagd. Tatsächlich ist immer genug Wild da, manche sehen es nur nicht.
Es wäre schön wenn alle Jungen auch das Recht dazu bekommen würden.
Übrig bleiben aber nur die wenigsten und die haben immer Jagdmöglichkeiten.



Nicht des Reihers oder des Königsmilans wegen jagten die Fürsten und

Großen mit den edlen Falken, sondern um des Schönen willen in der Beizjagd,

die unvergleichliche Bilder im Reich der Lüfte gibt.

Und um des Heldentums willen, den der kleine, so beherzte Edelfalk im

Kampf mit dem großen , wehrhaften Gegner bewies.

Was hoch über uns der Falke an rücksichtslosen Mut und

stolzer Gewandtheit zeigt, das leistet tief unter uns

in seiner Art der kleine, jagdedle Teckel.

Graf von Schwerin



Alt ist man dann,

wenn man an der Vergangenheit

mehr Freude hat,

als an der Zukunft.
 
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Es gibt slow food, slow tourism, slow fashion, slow work usw. Wie wär's mit slow hunting: Etwas weniger Tempo, Schnelllebigkeit und Hektik und dafür mehr Genuß und Zufriedenheit.
Gibt es, pirsch in Schottland 😉 Sehr viel Jagd mit wenig Beute 😎
Beim Forst, ist Raubwildjagd bis auf Tierschutz untersagt.
Waschbären, Füchse und Nielgänse, werden in 10-15 Jahren in Hessen wahrscheinlich eh das einzige Niederwild sein 😒
 
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Frankonia stellt das in den Katalog was gekauft wird, also müssen wir uns an die eigene Nase fassen.

Ich bin auch jagdlich in einem "Lodenjockel"-Umfeld groß geworden, in dem bei jeden Bock extremer Jagdneid herrschte und wo es stets hieß "wir schießen keinen Fuchs, wir warten auf Sauen"...
Und nach dem Ansitz wurde dann berichtet, daß man zwar ein bis zwei Füchse aber keine Sau im Anblick hatte...
Von genau diesen Lodenjockeln, die auf der Trophäenschau erst so richtig aufgetaut sind und noch gerne "rote Punkte" vergeben hätten, wendet sich halt der Jungjäger mit Grausen ab. Hinzu kommt ein bräsiges verhalten der Jagdverbände, die mit der Politik kuscheln und jede Verschlechterung noch als Erfolg verkaufen. Wo soll hier der Mehrwert sein?

Hinzu kommt, daß viele Waldpachten nicht mehr vergeben wurden und nur noch Begehungsscheine vergeben werden mit dem Verbot Füchse zu schießen.

Ich gehe dennoch auch mit Kombinierten raus und schieße jeden Fuchs, der in Anblick kommt. Erfahrungsgemäß interessieren sich Sauen nicht groß für den Schußknall, wenn sie zum Zeitpunkt noch etwas entfernt sind. Spätestens 15 Minuten können sie parat stehen. Ansonsten wollten sie eh nicht an dieser Stelle vorbei kommen...
 
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Was in den Katalog kommt bestimmen wir selbst.
Wenn ich einen Katalog drucken müsste, der sicher einiges an Geld kostet, dann soll er auch was bringen. Also sich in den Verkaufszahlen bemerkbar machen.
Und wenn Frankonia ihre Auswertungen fahren, dann sehen sie deutschlandweit sehr genau, welche Waffen, welche Kleidung usw am meisten verkauft wurde. Diese und dieser Trend kommt in den Katalog

Robert
 
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Frankonia stellt das in den Katalog was gekauft wird, also müssen wir uns an die eigene Nase fassen.

Ich bin auch jagdlich in einem "Lodenjockel"-Umfeld groß geworden, in dem bei jeden Bock extremer Jagdneid herrschte und wo es stets hieß "wir schießen keinen Fuchs, wir warten auf Sauen"...
Und nach dem Ansitz wurde dann berichtet, daß man zwar ein bis zwei Füchse aber keine Sau im Anblick hatte...
Von genau diesen Lodenjockeln, die auf der Trophäenschau erst so richtig aufgetaut sind und noch gerne "rote Punkte" vergeben hätten, wendet sich halt der Jungjäger mit Grausen ab. Hinzu kommt ein bräsiges verhalten der Jagdverbände, die mit der Politik kuscheln und jede Verschlechterung noch als Erfolg verkaufen. Wo soll hier der Mehrwert sein?

Hinzu kommt, daß viele Waldpachten nicht mehr vergeben wurden und nur noch Begehungsscheine vergeben werden mit dem Verbot Füchse zu schießen.

Ich gehe dennoch auch mit Kombinierten raus und schieße jeden Fuchs, der in Anblick kommt. Erfahrungsgemäß interessieren sich Sauen nicht groß für den Schußknall, wenn sie zum Zeitpunkt noch etwas entfernt sind. Spätestens 15 Minuten können sie parat stehen. Ansonsten wollten sie eh nicht an dieser Stelle vorbei kommen...
Servus Lüderitz,
deine Ausführungen kann ich gut nachvollziehen. Ähnliches kann wohl sicher jeder von uns berichten, zumindest diejenigen, die schon ein paar Jährchen zur Jagd gehen.
Allerdings kann ich die relative Gleichgültigkeit des Schwarzwildes gegenüber einem Schußknall nicht so richtig bestätigen.
Ich habe schon Sauen beobachtet, die regelrecht in Panik verfielen, wenn es knallte, auch in einiger Entfernung. Das liegt sicher auch an dem ausgeübten Jagddruck. In meiner Gegend ist er recht stark und ich möchte hier nicht als Schwarzkittel auf die Welt gekommen sein.
Aus dem Grund schieße ich eben kein Raubzeug, wenn ich auf Ansitz bin, denn wenn ich in der zweiten Nachthälfte draußen bin, möchte ich meinen Schlafentzug nicht mit einem Waschbär aufwiegen.
Allerdings bin ich trotzdem ein unbedingter Befürworter der Raubzeugbekämpfung, in der Praxis ist das eben alles oft nicht so einfach unter einem Hut zu bekommen.
Was ich aber immer wieder feststelle, daß hier immer noch viele Jagdpächter Jungjägern einfach nicht die geringste Chance geben, sich jagdlich zu betätigen. Das Feld der Raubzeugbejagung wäre für viele ein guter Einstieg, in das eine oder andere Revier. Aber es wird einfach nicht gemacht. Warum , ist mir schleierhaft.
 
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Von genau diesen Lodenjockeln, die auf der Trophäenschau erst so richtig aufgetaut sind und noch gerne "rote Punkte" vergeben hätten, wendet sich halt der Jungjäger mit Grausen ab.

Also auf unseren letzten Kreistrophäneschauen fand ich, ist der Altersdurchschnitt im Vergleich zu denen vor 20 oder 30 Jahren doch bedeutend nach unten gegangen.
Die Jammerer, die sich wegen jedes "entgangenen" Punktes bei ihrem 180g-Gabler echauffieren, gab´s vor 30 Jahren schon, gibt´s heute und wird´s in 30 Jahren immer noch geben, jung wie alt.
Auffallend bei den neueren Trophäenschauen ist aber, daß Z-Böcke und Z-Hirsche deutl. zunehmen, meist daran zu erkennen, daß nach 1/2-3/4 Jahr der Kiefer einfach "unauffindbar war" und das eigene Unwissen auch bei anderen Vermutend (bei einigen trifft´s sogar zu), daß es kaum reife Böcke/Hirsche gibt, die kaum Rosenbildung haben. :sneaky:
Da mein Vater bis zu seinem Tode 2003 die Auswertung mittels eigener EDV machte und ich ihn dabei unterstütze wurde wirklich jede abgegebene Trophäe gewertet und die waren alleine für den Hegering zahlreicher gewesen und boten einen sehr guten Überblick über den Hegestand, als es heute selbst auf der Kreisschau der Fall ist.
Stimmt also schon: die Lust auf alles was nicht mit Sauen-Drückjagd/-Nachtjagt zu tun hat, sinkt rapide. Sowohl bei den jüngeren "Neujägern", als auch bei den älteren "Eingesessenen", v.a. Pächtern.

Hinzu kommt ein bräsiges verhalten der Jagdverbände, die mit der Politik kuscheln und jede Verschlechterung noch als Erfolg verkaufen. Wo soll hier der Mehrwert sein?

Dieses verbandspolit. "kuschen" der Jagdverbände vor der Legislative und ungleich stärker in deren Entscheidungsfindung involvierten Lobbyverbände, spielt aber gerade dem "neuen Zeitgeist der Jagd" ("Game-mangament" anstatt "Hege mit Flinte u. Büchse", "Wald vor Wild", intervallmäßige Gesellschaftsjagden auf Schalenwild anstatt selektiver Einzelabschuß, etc.) mehr denn je in die Hände.
Eben wohl weil eine immer breitere Basis, auch in den althergebrachten Verbänden, einer immer jüngeren Generation angehört, die für solche Neuerungen viel eher zu sensibilisieren sind.
Die Entscheidungsträger in den Verbänden interessiert nach wie vor eher, ob sie heuer noch günstig an einen Kudu/Büffel-Abschuß in RSA kommen, oder ob die Rothirschbrunft in Bulgarien nun hoffentl. nicht verregnet wird, oder wen sie aus der family alles zur Weltjagdausstellung im nächsten Jahr mitnehmen sollen.
Ist dort nicht anderst als in anderen großen Interessenverbänden auch.
Nur von der Basis aus kann grundlegend was geändert werden. Funktioniert für die flächendeckende Erhaltung artenreicher NW-Bestände aber nicht, wenn´s bei der "Basis" da schon landauf/landab an den Stammtischen heißt: "Nutzt eh nix mehr", oder "Wir konzentrieren uns lieber auf´s SW".
 
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Wenn die Lodenjockel langsam weniger werden liegt das wohl daran dass nix ewig währt...... und da bin ich auch nicht böse..... wenn sich jemand weigert mit der Zeit zu gehen ist er ein Relikt vergangener Zeiten.
Ich wurde schon mal gefragt "ob man mit so einem Gewehr überhaupt jagen darf"........ und neulich wurde mir von einem Pächter verboten noch mehr Füchse zu schießen weil ich bei 5 Ansitzen 7 Stück erlegt habe - Begründung war "Füchse schießt man nur im Winter bei der angesetzten Fuchsjagd" - die letzten 6 Jahre wurden bei dieser Fuchsjagd mit 10-12 Jägern und 5-6 Hunden nie mehr als 2 Füchse erlegt (3 hab ich geschossen) ........ das sind für mich die ewig gestrigen.
Habe fertig

CD
 
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Was in den Katalog kommt bestimmen wir selbst. Wenn ich einen Katalog drucken müsste, der sicher einiges an Geld kostet, dann soll er auch was bringen. Also sich in den Verkaufszahlen bemerkbar machen.
Und wenn Frankonia ihre Auswertungen fahren, dann sehen sie deutschlandweit sehr genau, welche Waffen, welche Kleidung usw am meisten verkauft wurde. Diese und dieser Trend kommt in den Katalog

Vor ein paar Jahren, als sie "Knatsch" mit B. hatten, waren deren Erzeugnisse aber recht sparsam im Jahreshauptkatalog bei Frankonia vertreten, obwohl sie bestimmt vom Verbraucher nicht minder begehrt/gekauft wurden.
 
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Servus Lüderitz,
deine Ausführungen kann ich gut nachvollziehen. Ähnliches kann wohl sicher jeder von uns berichten, zumindest diejenigen, die schon ein paar Jährchen zur Jagd gehen.
Allerdings kann ich die relative Gleichgültigkeit des Schwarzwildes gegenüber einem Schußknall nicht so richtig bestätigen.
Ich habe schon Sauen beobachtet, die regelrecht in Panik verfielen, wenn es knallte, auch in einiger Entfernung. Das liegt sicher auch an dem ausgeübten Jagddruck. In meiner Gegend ist er recht stark und ich möchte hier nicht als Schwarzkittel auf die Welt gekommen sein.
Aus dem Grund schieße ich eben kein Raubzeug, wenn ich auf Ansitz bin, denn wenn ich in der zweiten Nachthälfte draußen bin, möchte ich meinen Schlafentzug nicht mit einem Waschbär aufwiegen.
Allerdings bin ich trotzdem ein unbedingter Befürworter der Raubzeugbekämpfung, in der Praxis ist das eben alles oft nicht so einfach unter einem Hut zu bekommen.
Was ich aber immer wieder feststelle, daß hier immer noch viele Jagdpächter Jungjägern einfach nicht die geringste Chance geben, sich jagdlich zu betätigen. Das Feld der Raubzeugbejagung wäre für viele ein guter Einstieg, in das eine oder andere Revier. Aber es wird einfach nicht gemacht. Warum , ist mir schleierhaft.

... meinst Du nur Raubzeug, oder auch Raubwild?
D.T.
 
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Evtl. bekommt aber dein Pächter Ärger, wenn viele Füchse geschossen werden. Du als Begeher brauchst dir den Mist ja nicht anhören. Zumindest bei mir so. Die Bauern sehen es absolut nicht gern, wenn Füchse geschossen werden. Am liebsten keiner. Außer es gibt die Räude. Aber sonst sind die komplett unentspannt, was Füchse betrifft.
Alles kann zwei Seiten haben, muss nicht immer der lodenjockelige Pächter sein.

Robert
 
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Wenn ich mich richtig erinnere entscheiden die Firmen teilweise selber was in den Katalog kommt. Die Seiten müssen jeweils auch von den Herstellern bezahlt werden. Zahlt er nichts kommt gar nichts rein und den Artikel gibt es nur online. Siehe Krieghoff vor einigen Jahren. Das ist auch einer der wesentlichen Unterschiede warum der Katalog früher besser war. Da waren die Artikel zB. Munition nicht nach Hersteller sondern nach Kaliber sortiert und man konnte einen tollen Überblick gewinnen.
 

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