Warme Füße im Winter - Kanada-Boots, Heizsohlen, Heizsocken, Wärmepads

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Wie handhabt ihr das mit der Sitzunterlage? Könnt ihr da ein Kissen bzw. ein Material empfehlen? Der Markt gibt ja vieles her von Stoff über Loden hin zu Fell. Bei der Größe bin ich recht flexibel, ich nutze den kostenlosen Jungjägerrucksack von Frankonia welcher lediglich mit dem Gehörschutz und dem Fernglas „gefüllt“ ist.


Einfach einen ausreichend großen Sitzfilz, rund 2cm stark, de begleite mich seit fast 30 Jahren.
Warm und wasserdicht.
Ist keine echte Polsterung, aber man schaukelt auch nicht drauf herum.
 
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Wie handhabt ihr das mit der Sitzunterlage?

Seit ewigen Zeiten Filz,
ansonsten so wie äsungsfläche, die Pads werde ich testen.
Über die Hose eine Ansitzhose, im Rucksack mitgeführt, obenrum ist meist kein Problem.
In der rechten Jackentasche einen Benzintaschenofen.... Fleece-Handschuhe ohne Fingerspitzen
mit Klappfäustlingen.

Für den Ansitz in der Kanzel, Schuhe aus, (evtl 2 Paar Strümpfe oder Filzlinge)
Ansitzsack ,unten mit Filzsitzkissen,
bessere Isolierung und die kann die Hitze der Benzintaschenöfen gut ab.

Remy
 
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Horrido zusammen,


5. Elektroheizung
Damit habe ich letztes Jahr angefangen zu experimentieren (Link). Meine Selbstbau-Lösungen haben funktioniert, jedoch war das Kabelgefummel von der Sohle bis zur Powerbank in der Hosentasche auf Dauer zu umständlich, so daß sie doch oft im Auto oder zuhause liegen blieben, was ich dann später bitter bereut habe.

Die Heizsocken habe ich wieder zurückgeschickt. Doof bei diesem System ist, daß man da natürlich das Heizelement mitwaschen muß, was der Haltbarkeit sicher nicht zuträglich ist. Außerdem waren die Socken an den Waden recht eng und das Kabel über den Rist spürbar. Hat mir nicht gefallen.
Vorteilhaft ist, daß das Heizelement über und unter den Zehen war und sie im Vergleich zu normalen dicken Socken nicht aufgetragen haben.

Hängen geblieben bin ich schließlich an diesen Teile (Amazon Link)mit Akkus an der Wade. Das Heizelement ist groß und gut positioniert, geht von ganz vorne an den Zehen bis hinter den Fußballen. Mit ca. 4-5mm ist die Sohle auch nicht zu dick und ist zusammen mit dem dünnen Kabel praktisch nicht spürbar.. Die 7.2V / 2500mAh Akkus an der Wade spürt man ebenfalls kaum, sie halten auf höchster Stufe 3-4h, auf den kleineren Stufen ewig. Nachdem man sie bei Bedarf aktivieren und die Heizstufe wählen kann, ist das für jegliche Drückjagd und die Pirsch kombiniert mit kürzeren Ansitzen (i.d.R. 2-3h) ausreichend.
Nun bleibts in meinen gefütterten Le Chameau-Schleich-Gummistiefel auch in Bewegungspausen schön warm.

Fazit:
Mein Optimum ist nach heutigem Stand die Kombination Ansitzmantel für längere Sessions sowie den Einlegesohlen für Pirsch/kürzere Ansitze/Drückjagden. Das Ganze kombiniere ich noch mit einer Heizweste. Vor allem die steuerbare Wärmezufuhr ohne Gefummel und überdicke Kleidungsschichten ist bei den Elektro-Lösungen ein riesen-Vorteil bei wechselnder Aktivität (Pirsch/Ansitz) oder notwendiger Bewegungsfreiheit (DJ).

Waidmannsheil
Ratatoskr
Könnte alles was Du schreibst, vollinhaltlich bestätigen!(y)
Genau diese Sohlen habe ich jetzt im Einsatz. Statt teurer Boots für 300 Euro sind das knapp 70 Euro für alles: Egal ob Gummistiefel oder leichte Filzstiefel. Meist fahre ich nur mit 25 oder 50 % Leistung. Das reicht normal aus. Ich sitze meistens 4-6 Stunden, Ansitzsack je nach Bedarf wird zugeschaltet. Heute auf der Treibjagd mit 25 % "gefahren", die Akkus halten ein paar Stunden.
Hab meinen tschech. Jagdfreuden jetzt auf Weihnachten auch welche gekauft.
NIcht kaufen würde ich die Sohlen für Partnerinnen, da ist es ja besser wenn sie mit kalten Füßen "angekrochen" kommen und Du bist der Held für "lau":LOL:
 
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Ach ja,
in den Ansitzkarren gerne auch die hier, mit ner 5 kg Flasche.
Hat natürlich den Vorteil, weniger Kleidung, weniger Beschlag auf den Glasoberflächen.

P10406572.jpg
Remy
 
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Bei dem was sich so seit zwei Jahren Winter nennt ist das meiste überflüssig.

Leichte Kleidung, Lodenhose, Ansitzstiefel und drüber den Carinthia ohne Fußteil, nur zur Hälfte zu und schon saß ich gestern Abend 3,5 Stunden warm und gemütlich auf offener Leiter. Waren so 2-3 Grad plus wenig Wind aber klatschnass alles.
 
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in ja auch eher eine "Frostbeule" und friere relativ schnell. Hab da einiges Ausprobiert, darunter auch die üblichen Sachen wie Carinthia Ansitzsack und die Kamik Cody. Oder auch die Deerhunter Rusky (alte Version).

Was sich momentan ziemlich als Optimum rausgestellt hat ist eine elektrische Heizweste, bei mir die von Härkala, zusammen mit sinnvollen Zwiebelschichten und der Rusky Kombination. Kernpunkt bei mir ist, mein Oberkörper muss warm bleiben. Dazu ziehe ich die Heizweste über Funktionsunterwäsche, und dann darüber ein Fleece- Rolli. Dann erst rein in die Latzhose. Damit bleibt der Oberkörper warm, für die Knie dann Kniewärmer, eine Decke zum drauf sitzen. Warme Handschuhe und das passt für mich. Ich kann mit den Cody Auto fahren, muss aber gestehen, ich habe Automatik- Getriebe

was hast Du denn als Kniewärmer?
 

Wheelgunner_45ACP

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was hast Du denn als Kniewärmer?
Um erhlich zu sein, keine Ahnung. Sind welchen aus Schurwolle, die ich von meiner verstorbenen Oma erhalten habe. Sehen etwa so aus:
1607330360482.png

Denke, so was lässt sich im medizinischen Fachhaus oder auch bei eBay finden.
 
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Also ihr habt hier alle wunderbar technische Lösungen, die einen Heidenaufwand erfordern. Hat sicher alles seine Berechtigung. Ich geb jetzt zu, ich bin nicht besonders Kälte-empfindlich, ich komme auch beim Eisklettern bis -5-10Grad meist ohne oder ohne dicke Handschuhe aus. Ich laufe bei der Jagd hier jetzt seit 15 Jahren mit dem in diesem Forum nicht besonders hochgeschaetzten Meindl Kitzbuehel herum, das geht problemlos bis -25 (fuer mich).
Was ich wichtig finde, fängt innen an: eine halbwegs gute Mahlzeit vorher, Fett/Protein/komplexe Kohlenhydrate. Ich vermeide bei Kälte jedweden Kaffee oder Koffein anderer Herkunft ( dehydriert mit nachfolgender Vasokonstriktion was dann wieder mal;te Füße macht). Und ich futter vor mich hin, Salami, Jerky, Trockenlachs, Nüsse, Cliffbars. Trinken/in der Thermos: Minestrone oder Miso-suppe (Salz!). Oder Ovomaltine. Ein Halsschal/Balaklava ist Gold wert. Beim Sitzen muss der Arsch und die Leistenbeuge warm sein, dann sind auch meine Füße warm.
 
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Jeder hat eben ein anderes Kälteempfinden und einen anderen "Trainigszustand",
auch die Gewöhnung und das Alter spielt eine Rolle.
Wer ständig draußen ist und sich an Kälte gewöhnt hat (auch wenn bei uns kaum Kälte ist) der
friert eben auch nicht so schnell, wie jemand, der seine Tage im Büro verbringt.

Das soll und muß jeder für sich entscheiden, auch die Wege, die er geht.
Mir soll die Jagd Spass machen, ich will weder frieren, noch krank werden.

Nur, bin ich (noch) nicht so der Akku-Typ.
Wenn andere in ihrer Lederhose sitzen und ich im Ansitzsack, ist mir das auch völlig schnuppe.

Remy
 
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Das ist das Problem. Andere Leute können nicht für einen selber entscheiden wann man friert. Diese Diskussion kann man sich getrost sparen. Vor fast 35 - 40 Jahren wärend meiner BW Zeit war Frieren fast ein Fremdwort. Und das bei einer schei.... Ausrüstung gegenüber heute. Nur - die Zeiten haben sich für einen selber geändert - und für die Meisten von uns werden sie sich auch noch ändern. Der Körper baut mit der Zeit ab. Anfangs bin ich mit meiner Ausrüstung abends auf die Kanzel und wir haben uns zum Frühstück wieder getroffen ( teilweise bis -10Grad ). Heute sitze ich fast nur noch um die 3 - 5 Stunden und empfinde das Wetter ganz anders. Es sind auch deutliche Unterschiede wie der Wind da mitspielt. Wir sind im Bereich Sauerland und auf ca 600m Höhe. Das ist schon teilweise ordentlich wie kalt der Wind bläst. Und dann fange ich oft schon im Vergleich ohne Wind nach zwei Stunden an zu frösteln. So ist eben ein Vergleich zwischen den Menschen und Örtlichkeiten schwer möglich ..... und eigentlich auch nicht wichtig. Jeder soll seine Ausrüstung für sich finden. Meiner Meinung nach hinken auch oft die Vergleiche. Ich habe manchmal den Eindruck das die Leute nicht über Erfahrungen schreiben, sondern sich etwas ausdenken.... wie es sein müsste. Auch beim Material. Ich schätze zB Loden sehr. Optisch - Haptisch - Technisch. Aber meiner Meinung nach hält er mit modernen Konstruktionen nicht mehr mit. Er hat für mich nur noch den haptischen - optischen und Geräuscharmuts-vorteil. Wärmetechnisch gibt es deutlich bessere Sachen. Aber ...... das ist ja das Schöne - Jeder sol sich das anschaffen was er für richtig hält. Wer eine tolle Kombi kaufen möchte die vom Preis her in meinen Augen top ist - Deerhunter Rusky. ( Preislich fast immer irgendwo im Angebot ). Die Kombi hat mich bis heute vom P/L immmer noch am meisten überzeugt. ( Preis- Stabilität - Wärmeleistung - Schnitt - Geräuscharmut). Wer sich als Jungjäger etwas beim Preis zurücknehmen muss weil er eben viele Dinge anschaffen muss........mein Tip.
Als Universalhose kann ich eine Lederhose empfehlen. Ich bin immer wieder extrem überrascht wie gut die das Klima oder Wärme regeln. Leder ist bei Wärme noch angenehm als auch wenn es mal kälter ist.
Aus dem Grund reizt es mich extrem mir noch einmal eine Fell - Leder - Hose für den Ansitz zu besorgen. Wird ja oft empfohlen - das könnte wirklich das Maß aller Dinge sein.
 
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Was wer als warm oder kalt empfindet hat mit der Durchblutung der Extremitäten und dem allgemeinen Stoffwechsel zu tun. Frauen frieren schneller als Männer. Das ist Fakt, wobei es natürlich immer Übergänge gibt.
Kälte ist natürlich Gewöhnung, sonst könnten die Bewohner von Oimjakon ja niemals bei -50° vor die Tür gehen. Dabei sind die Häuser i.d.R. völlig überheizt, also die Differenz zwischen drinnen und draußen extrem hoch. Der Körper schafft das weil er sich an so etwas gewöhnen kann, siehe auch Sauna mit Lufttemperaturen über 100°C.

Soll jeder anziehen was er will.
Wird es richtig kalt geht imho auf lange Sicht kein Weg an dem Carinthia Ansitzmantel mit Fußteil vorbei, als Alternative der Überwurf mit Fußteil von Dittrich, allerdings keine Konkurrenz bei der Preisdifferenz, sondern eher was für Liebhaber.

Die meisten Jacken und Hosen Kombis haben den Nachteil der exponierten Füße. Wenn man sieht wieviele Fäden es jedes Jahr zum Thema Winterstiefel gibt, ist das tatsächlich ein Problem, so auch in diesem Faden geschildert.
Wer meint mit Akkus das Problem zu beseitigen war noch nie drei Tage ohne Stromanschluß.
Aber manche haben ja schon Probleme mit ein paar Plastikbeuteln.

und zum Thema Loden. Bis jetzt wurde noch kein Material entwickelt was auch nur annähernd alle Eigenschaften des Lodens verbindet. Dasselbe gilt für Daune.
Wer nicht gerade im Fels jagt, oder wie unsere Norweger im Kahlfjäll ist mit Loden als Außenschicht gut bedient, vorallem weil Jagd meist bedeutet über Nacht in einer beheizten Unterkunft zu sein.
Im übrigen ist Wolle auch noch ein ziemlich umweltfreundliches Material und hält wesentlich länger als die meiste Plastikausrüstung.
Wer nicht auf das letzte Gramm Gewicht achten muss, wie wohl 98% aller hier, ist mit Loden als Schutzschicht gut bedient.
Man schaue sich den Friedl Wetterfleck an.
Loden gedoppelt in der Schulter für alle Tage auf der Jagd.
Im Winter das Innenfutter rein und den Kragen mit Kapuze drauf, das bedeutet, das im Bereich der Schultern bis zur Brust runter das Material vierfach liegt.
Dann noch eine gute Winterjacke drunter und ich weiß nicht wie man preiswerter an eine Ganzjahreskombi, auch für extremes Wetter kommt.
Wer möchte kann das Innenfutter in Rotfuchs machen lassen und man könnte auch in Sibirien im Winter unterwegs sein.
 
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