Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Bleifrei, wie man sieht, ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

Es ist nicht zielführend mit solchen unsinnigen Parolen Stimmung zu machen. Ich kann die Begründung zur Einführung bleifreier Geschosse nicht nachvollziehen, dennoch verwende ich sie seit sechs Jahren da sie nun mal vorgeschrieben sind.
Meine Erfahrung: es gibt keinen Grund diese Geschosse als schlecht oder unbrauchbar zu deklarieren. In den allermeisten Kalibern gibt es diverse brauchbare Varianten, sodass jeder etwas für sich finden sollte. Na ja, vielleicht in Deinen bevorzugten Oldtimern nicht ab Werk, aber ansonsten schon.
Von daher sollten diejenigen, die keine Erfahrungen damit haben und nur was vom hörensagen kennen sich vielleicht etwas zurückhalten. Wer umsteigen möchte oder muss wird aber sicher brauchbare Kombis finden. Dazu gehört dann vielleicht auch, althergebrachte Gewohnheiten, wie "saubere Kammerschüsse" mal zu überdenken.
Unabhängig von der Geschosswahl bin ich bereits vorher dazu übergegangen von Kammer etwas weiter vorne anzuhalten. Dies hing mit nicht vorhandener Lust zusammen, den Stücken noch 50 in den Farn, das Schilf oder den Brombeeren hinterherzukrabbeln. Zudem half es bei den Drückjagden auch, bei gutem Anlauf mehrere Stücke zu erlegen, weil die vorherigen Stücke am Anschuss verblieben und mich nicht durch Ungeklärtheit zum Zuschauen verdammten.

wipi
 
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War mein Eindruck. Wirkung auf grössere Entfernung besser wie auf kurze Distanzen. Ich hab da keine Behauptung aufgestellt mit dem Anspruch auf Richtigkeit. Ich habe nur meine subjektiven Eindrücke geschildert.
Ich sage auch nicht, dass Vollmantelgeschosse besser wirken als Deformationsgeschosse (jeweils bleifrei). Ich muss nur auf jeden Fall nachsuchen, so oder so. Dann kann ich auch gleich die wildbretschonenderen Vollmantel nehmen.
Du hattest dich missverständlich ausgedrückt.
Du schriebst "Anlauf" hast aber eigentlich Bremsweg gemeint. Weil eben manche Geschosse durchaus zu schnell sein können um richtig zu wirken (Fahnen abreissen bis Totalzulegung...)
Dh, sie sind zu "weich" oder instabil für hohe Geschwindigkeiten.
Im blauen RWS-Buch steht zB auch für das leichte 30Carbine-Geschoss, dass es in der 300WM so schnell geladen werden kann, dass es sich bereits durch den Luftwiderstand zerlegen("verdampfen") kann.

Anlauf (ausser im Lauf) brauchts aber definitiv nicht.
Gruss, w
 
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Das soll keine Entschuldigung oder Verharmlosung sein: Aber ausgeheilte Laufschüsse gibt es. Niemals aber Gebrechschüsse. Da wird einem völlig gesundem Wild eine unvorstellbare Quälerei angetan, die immer mit dem Tod durch Verhungern/Verdursten endet. Etwas weiter hinten gehts in den Nacken, da fressen die Maden dann das Stück normal sauber, aber deren Kot kann nicht abfallen. Es folgt eine Blutvergiftung. Die Stücke können den Kopf auch nicht mehr bewegen. Hab einen Scheckenkeiler mit Nackenschuss erfolglos nachgesucht, nach 7km war Ende. Sechs Wochen später wurde er an einer Kirrung erneut beschossen, es musste schnell gehen. Nochmals Nachsuche mit Waidwundschuss. Ich werde das Bild nie vergessen. Der Keiler wog vielleicht noch die Hälfte, der Kopf war nur noch Knochen, Der Rest auch. Das Größte war noch die Pürzelquaste. Dachte im ersten Moment da hat einer ein geschecktes Pony erschossen, hatte nicht mehr viel Ähnlichkeit mit einer Sau. 7x66 SE v. Hofe nur der Vollständigkeit halber.

(y)(y)Das Bild gehört ausgedruckt und auf jede Kanzel getackert.
Ja das sollte man sich immer vor Augen halten, Wild ist keine Zielscheibe aus Pappe !!! Es sind LEBENDE KREATUREN, die so schmerzfrei wie möglich zu erlegen sind, dass nennt man auch Waidgerecht.
Keiner! ist vor einem schlechten Schuss gefeit, dass kann verschiedene Ursachen haben. Aber von vornherein schon ein ,,Kunst(Küchen)schuss", Träger, oder Schüsse auf's Haupt anzutragen, ist für mich UNVERANTWORTLICH! Das sind für die Kreatur Schmerzen und Leid, dass nicht sein muss.
MfG.
 
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mit meinem #175 scheine ich nicht ganz verkehrt zu liegen.
Dennoch, umso besser der Erstschuss gut war, umso weniger braucht es (kaum und selten) eines Nach-, Zweit- oder Fangschusses.
Wie viele Jäger können auf die Strecke von #1 zurückblicken um Geschosse und Kaliber hinsichtlich deren Wirkung überhaupt zu beurteilen?
 
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Mich interessiert eigentlich weniger die Wirkung auf Elch u afrikanische Tiere, als auf die heimischen wildesten. Aber gut. Dt wild war ja auch dabei.
 
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Ich mag Hauptschüsse allein schon nicht weil das Wild nicht ordentlich ausschweißt.
genau so,....der von Sonntag morgen war innen vollgelaufen .....
hoher Lungenschuß mit Durchtrennung der großen Körperhohlvene......!
Das Fleisch ist so von hoher Qualität, und nach dem Abhängen nicht dunkelrot ,
sondern ( beim 50kg ÜL) zartrosa ....!
20210108_215947.jpg
......alle freuen sich schon auf den Schinken.......
Mittelkaliber 8x57 , Hornady TMR, 11,2g .....allerdings hatte die Kugel sich schon mächtig am Schild deformiert, so dass der Ausschuß kleiner als der Einschuß war .....
Grüße +WMH Olli
 
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Gruselig!
Aber, um wie viel Zentimeter ist dieser Schuß nach inks und unten daneben gegangen?
Richtig, so viel, dass der Haltepunkt Blatt einen bösen Lauftreffer ergeben hätte. Da fehlt's nicht am Haltepunkt, sondern an der Schießleistung, und das gewaltig.
......die Schiessleistung nützt nichts wenn das Tier sich plötzlich bewegt , und das ist umso wahrscheinlicher je größer die Entfernung ist .....
Grüße +WMH Olli
 
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......die Schiessleistung nützt nichts wenn das Tier sich plötzlich bewegt , und das ist umso wahrscheinlicher je größer die Entfernung ist .....
Grüße +WMH Olli
Das ist im Prinzip das gleiche, als wenn das Wild stehen bleibt und der Jäger sich plötzlich bewegt.
Simpel ausgedrückt "muckt". Mucken ist einer der Hauptkriterien für mangelhafte Schießleistung.
Wild steht auch beim Verhoffen nicht ewig, wer auf Wild solange braucht, um wie auf dem Stand einen Schuss loszuwerden, muss immer damit rechnen, dass sich das bezielte Stück bewegt.
 
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#139
Alles nette Punkte, aber wie und wo lernt denn ein Jäger so zu schießen und zu treffen, dass man von einer jagdlich guten Schießfertigkeit reden kann????
Demnnach nicht auf dem Stand?? Dann bleibt eigentlich nur das Wild, odrrrrr?
Ohne Übung geht es nicht, aber wenn schon, muss wenigstens das kleine 1x1 sitzen, bevor es extrem wird.
Meinem Sinnspruch Nr. 4 scheint ganz offensichtlich überall mit größter Sicherheit nachgekommen zu werden.

Du drehst mir die Worte im Munde herum! Ich habe nicht gesagt dass der Jäger nicht regelmässig auf den Schiessstand gehen soll, erstens um seine Waffe zu überprüfen und zweitens um seine Schiessfertigkeit zu trainieren! Aber da gibt es einen Unterschied zwischen dem besonnenen Jäger und dem Schiesser der bei jedem Ausgang im Revier, mindestens einen Schuss los werden muss oder Kunstschützen die so von sich eingenommen sind, dass sie nur Tellerschüsse abgeben, oder über andere Jäger lästern weil die angeblich nicht so gut schiessen! Alle diese Jäger stehen noch vor ihrem ersten Versagen wo sie vor Augen geführt bekommen dass auch sie nicht unfehlbar sind. Ihnen fehlt noch die Demut und Respekt vor dem Wild! Über die Fleischjäger möchte ich erst gar nicht reden! Ich hatte kürzlich einen Jäger aus meinem Revier rausgeschmissen der ein neues WB Vorsatzgerät angeschafft hatte. Ich habe ihn auf einen Hochsitz gesetzt und ihm Schwarzwild frei gegeben. Ich war nicht im Revier, aber mein Reviernachbar hat einen Schuss gehört. Der Jäger meldete sich vorschriftsmässig ab und sagte dass nix los gewesen wäre. Da ich ihm nicht traute habe ich am anderen Morgen eine Nachsuche gemacht und den Anschuss von einem Stück Rehwild gefunden. Vor dem Hochsitz, auf ca. 120 Meter durch eine Hecke geschossen und das Reh erlegt. Ich habe die Beweise eingesammelt und den Anschuss fotografiert. Als ich ihn mit den Beweisen konfrontiert habe, gab er seine Tat zu. Er sagte mir dass er „einfach Schussgeil war und sich nicht beherrschen konnte“. Dass er das Reh mit nach Hause genommen hat, das hat er noch nicht einmal erwähnt!
Das sind für mich ganz böse Buben die Schiesser und Fleischjäger sind. Nie ins Revier gehen ohne die Knarre sprechen zu lassen!
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Ich mag meine 8x68 schon gerne. Hat mich , wenn ich meinen Teil getan habe, nie enttäuscht. Am Weizen wo Rehwild auch bejagt wird und nachts am Mais oder auf den Wiesen. Ging bei mir vorher aber auch mit der 7x64 und 7x65R . Ich hatte in D immer die Möglichkeit das Schwarzwild anwechselt. Da geh ich nicht mit der 222 oder 223 raus. Da wuerde ich mich selbst limitieren. Und das Stück muss liegen. Das ging mit der 8x68 sehr gut. Spreche aber nur für mich. Heute kommt meist die 30-06 mit. Einfach weil mir die 8x68 auch zu schade ist. Mond Nächte gibt es für mich nicht mehr.
Ansonsten machen mir die ganzen verschiedenen Kaliber,Systeme, Typen aber schon Freude 🤣🥃
 
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Ich hatte kürzlich einen Jäger aus meinem Revier rausgeschmissen der ein neues WB Vorsatzgerät angeschafft hatte. Ich habe ihn auf einen Hochsitz gesetzt und ihm Schwarzwild frei gegeben. Ich war nicht im Revier, aber mein Reviernachbar hat einen Schuss gehört. Der Jäger meldete sich vorschriftsmässig ab und sagte dass nix los gewesen wäre. Da ich ihm nicht traute habe ich am anderen Morgen eine Nachsuche gemacht und den Anschuss von einem Stück Rehwild gefunden. Vor dem Hochsitz, auf ca. 120 Meter durch eine Hecke geschossen und das Reh erlegt. Ich habe die Beweise eingesammelt und den Anschuss fotografiert. Als ich ihn mit den Beweisen konfrontiert habe, gab er seine Tat zu. Er sagte mir dass er „einfach Schussgeil war und sich nicht beherrschen konnte“. Dass er das Reh mit nach Hause genommen hat, das hat er noch nicht einmal erwähnt!
Das sind für mich ganz böse Buben die Schiesser und Fleischjäger sind. Nie ins Revier gehen ohne die Knarre sprechen zu lassen!

:)(y)

Da hast du Recht getan. Wird aber leider in Zukunft eher der Status quo als die Ausnahme sein, zumal der Gesetzgeber es durch das neue Jagdgesetz auch noch fördern wird. o_O
Aber das ist jetzt bestimmt wieder "Polemik", ähnlich der Behauptung, daß bleifreie Geschosse nicht so verlässlich wirken wie bleihaltige, weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf. :sneaky:
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
:)(y)

Da hast du Recht getan. Wird aber leider in Zukunft eher der Status quo als die Ausnahme sein, zumal der Gesetzgeber es durch das neue Jagdgesetz auch noch fördern wird. o_O
Aber das ist jetzt bestimmt wieder "Polemik", ähnlich der Behauptung, daß bleifreie Geschosse nicht so verlässlich wirken wie bleihaltige, weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf. :sneaky:

Du hast doch von beiden Dingen keine Ahnung. Also wie ein Blinder von Farben reden.
Bei dir geht es lediglich um deine Museumsdirektormeinung und der Hetze gegen Dinge die du nicht magst oder hast.

Wenn jemand den Fehler macht, Nachts Rehwild zu beschiessen, dann liegt das nicht an der WBK sondern dem Jäger der sie unerlaubt und falsch genutzt hast.
Wie viele schwarze Klumpen wurden mit deinem geliebten absehen 1 schon in der Nacht beschossen, und dann stellte es sich als führende Bache raus.
Gehört das Absehen 1 jetzt verboten, weil damit Fehler produziert wurden ?
Hier jetzt du gegen bleifrei Geschosse , und durch die Hintertür suchst du Erfahrungen bei deren Verwendung in deinen Kalibern .
 
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das problem mit bleifrei ist das blei irgendwann komplett verboten wird, für alles.

wer damit kein problem hat ... hat dann wohl glück gehabt.
 

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