Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Die wirklich guten Verbundkerngeschosse oder das Nosler Part. - Accubond zähle ich nicht unbedingt dazu - kosten auch so viel wie gute Bleifreie! Der Preis sollte da keine Rolle spielen!
 
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Gelöschtes Mitglied 5390

Guest
Ist mittlerweile wohl so. Der Preisunterschied war da früher stärker ausgeprägt.

Das ist jetzt reine Theorie, aber eigentlich das worauf ich hinaus wollte:
Wäre Blei bei mir erlaubt, und ich hätte die Wahl zwischen blefrei und Blei, beide Geschosse die selbe Leistung und Präzision, Bleigeschoss deutlich günstiger, gebe es bei mir keinen Grund Bleifrei zu schießen. Ausser der Geschwindigkeitsaspekt wie bei meiner 9,3 damals.

Diese an den Haaren herbeigezogene Blei Debatte ist in meinen Augen nur lächerlich...
 
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"Diese an den Haaren herbeigezogene Blei Debatte ist in meinen Augen nur lächerlich..."
Na endlich mal ein "Querdenker" bei uns Jägern:whistle:
 
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Wer kennt einen Menschen oder Menschin, der/die infolge jagdlicher Verwendung von metallischem Blei in gesundheitlicher Hinsicht geschädigt wurde???

Wenn einer nicht selbst was weiß, aus welchen Gründen auch immer, wird was behauptet oder auf andere verwiesen, die irgend etwas wissen oder erlebt haben.

Wer kennt also jemand, ob jagdlich oder nicht, der
1. durch Handhabung im Rahmen des wiederladens mit Bleigeschossen eine Bleivergiftung bekommen hat.
2. durch oftmaligen Verzehr von Wildbret, das mit Bleimetall enthaltenen Geschossen, bzw. Schroten gewonnen wurde erkrankt ist.
3. im Rahmen eines Jagdunfalls metallisches Blei im Körper hat, und von den Verletzungen abgesehen, durch im Körper verbliebes Blei vergiftet wurde.
4. Sportschützen kennt, die sich durch den Umgang mit KK oder LG/LP vergiftet haben.
5. sein Jägerblut auf Belastung durch Blei hat schon einmal untersuchen lassen.

Wer auf Benzin, die alten Römer und ähnliches verweist, verkennt die Zusammenhänge.
 
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#782
Diese an den Haaren herbeigezogene Blei Debatte ist in meinen Augen nur lächerlich...


Geeenau - wie nahezu alles, über was sich Jäger austauschen.
Kaliber - Geschosse - Schussweiten - Wirkung - Schießfertigkeit
Dabe wird nicht nur an den Haaren gezogen, sondern diese auch noch gespalten
 
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Sir,
wende Dich mit deiner Frage mal an Schützen, die sor richtig ordentlich Mengen von Bleigeschossen in geschlossenen Räumen "verballerten" als diese noch nicht so penibel belüftet und gereinigt wurden wie heutzutage...
Und für die genaueren Diagnosen betroffener Schützen frage dann deren Nephrologen...
Ja, ich kenne 2 persönlich; beide begeisterte Schützen, heute wieder aktiv, aber nur noch...
Was soll's nimmste ja doch nicht an.
 
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Sir,
wende Dich mit deiner Frage mal an Schützen, die sor richtig ordentlich Mengen von Bleigeschossen in geschlossenen Räumen "verballerten" als diese noch nicht so penibel belüftet und gereinigt wurden wie heutzutage...
Und für die genaueren Diagnosen betroffener Schützen frage dann deren Nephrologen...
Ja, ich kenne 2 persönlich; beide begeisterte Schützen, heute wieder aktiv, aber nur noch...
Was soll's nimmste ja doch nicht an.
(y)
Danke für diese Info
Geeenau - aber darum geht es nicht.
Die Bleibelastung durch VERSCHIESSEN ist bekannt, weil dadurch lungengängiges Blei entsteht.
Aber schon mal nicht bei Mantelgeschossen.
Aber doch durch verdampfen des Bleis an schlechtem Kugelfängen, durch der Trommelspalt oder Bleipartikel von Bleigeschossen im "Mündungsfeuer".
Jagdlich kaum Belang.
 
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Wieviele dicke Keiler hast Du schon mit 130grsTTSX geschossen? Oder mit 6,5x57?

Ich hätte da ein paar Beispiele auf die Schnelle...

Keiler 112 Kg aufgebrochen

IMG_0744.JPG

IMG_0745.JPG


Keiler 91 KG aufgebrochen


IMG_0787.JPG


Jeweils mit 130gr TSX aus 308 mit Ausschuß am Platz.
( Mit CFE223 auf Speed gebracht )
Fotos von unter 80KG Sauen mache ich keine.

Normalerweise schieße ich aber 150gr TTSX aus der 308.
Wegen besserem BC für Weite Schüsse.

Der Hirsch war zum Beispiel 380 yards entfernt:

https://forum.wildundhund.de/threads/rotwild-2017-2018.111139/
( Leider sind die Fotos bei der SW Umstellung verloren gegangen )

Mein Brot und Butter Kaliber ist aber eigentlich die 7mm08 ( sehr verbreitet in NZ ) vergleichbar 7x57.

Wir haben ja viele Jagdgäste in NZ, mit Magnums kommen hauptsächlich die Deutschen an und ab und zu ein paar Amis.
Zwischen Schießfertigkeiten und Kaliberperformance besteht oft keine Korrelation.

Was immer wieder zu Kopfschütteln der Einheimischen führt, die hauptsächlich mit 243, 260, 270, 7mm08, 308 ihr RW, Tahr und Wapitis schießen.
 
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Gelöschtes Mitglied 5390

Guest
"Diese an den Haaren herbeigezogene Blei Debatte ist in meinen Augen nur lächerlich..."
Na endlich mal ein "Querdenker" bei uns Jägern:whistle:

Und ich dachte Querdenker sind die, die keine andere Meinung ausser ihre eigene akzeptieren...🤔

Du scheinst jedenfalls den Durchblick zu haben.

Wie fing diese ganze Bleidebatte nochmal an? Ahh, da ging es um bleivergiftete Adler.
Eine Herleitung zu gesundheitsschädlichen Bleiresten im Wildbret kam doch erst sehr viel später, als entschieden wurde auf dieses Pferd aufzusatteln!

Mir ist es egal ob Blei oder Bleifrei. Ich muss aber nicht immer alles fressen was mir auf den Teller gelegt wird.

Immer schön mit dem Mainstream...hop, hop!
 
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Ich hätte da ein paar Beispiele auf die Schnelle...

Keiler 112 Kg aufgebrochen

Anhang anzeigen 150636

Anhang anzeigen 150637


Keiler 91 KG aufgebrochen


Anhang anzeigen 150638


Jeweils mit 130gr TSX aus 308 mit Ausschuß am Platz.
( Mit CFE223 auf Speed gebracht )
Fotos von unter 80KG Sauen mache ich keine.

Normalerweise schieße ich aber 150gr TTSX aus der 308.
Wegen besserem BC für Weite Schüsse.

Der Hirsch war zum Beispiel 380 yards entfernt:

https://forum.wildundhund.de/threads/rotwild-2017-2018.111139/
( Leider sind die Fotos bei der SW Umstellung verloren gegangen )

Mein Brot und Butter Kaliber ist aber eigentlich die 7mm08 ( sehr verbreitet in NZ ) vergleichbar 7x57.

Wir haben ja viele Jagdgäste in NZ, mit Magnums kommen hauptsächlich die Deutschen an und ab und zu ein paar Amis.
Zwischen Schießfertigkeiten und Kaliberperformance besteht oft keine Korrelation.

Was immer wieder zu Kopfschütteln der Einheimischen führt, die hauptsächlich mit 243, 260, 270, 7mm08, 308 ihr RW, Tahr und Wapitis schießen.

.....und Nachsuchen gibt es sicherlich keine!
 
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.....und Nachsuchen gibt es sicherlich keine!

Wirkliche Nachsuchen gibt es in Neuseeland schon allein deshalb nicht, weil es dort kein Hundewesen gibt, daß mit D vergleichbar wäre. ( Was zugeben in D weltweit einmalig ist ).

Deswegen legt aber schon aus Eigeninteresse keiner wert darauf, daß das Stück noch weit geht.

Zumal das Gelände oft schwierig ist und man auch mal 2 Stunden zum Anschuß klettert.
Da würde dir ein guter Hund auch nur bedingt nützen.

Wenn du 2 Wochen Urlaub nimmst, mit dem Helikopter oder zu Fuß 2 Tage in die Berge gehst, 10 Tage eingeschneit wirst und dann am vorletzten Tag zum Schuß kommst, das Wild aber wegen zu geringem Kaliber verlierst wäre das auf Dauer mehr als doof.

Aber du kannst kannst ganz beruhigt sein, innerhalb der normalen Fehlertoleranzen funktioniert es.
Und wenn nicht, ist man auch so ehrlich, sich selbst die Schuld zu geben und nicht seinem Werkzeug.
 
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Es wäre arrogant zu behaupten, dass es nur in D ein gutes Nachsuchenwesen gibt, Österreich und alle Länder der ehemaligen k u k - Monarchie sind da genauso gut aufgestellt!
 
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Es wäre arrogant zu behaupten, dass es nur in D ein gutes Nachsuchenwesen gibt, Österreich und alle Länder der ehemaligen k u k - Monarchie sind da genauso gut aufgestellt!

Man kann auch das Haar in der Suppe suchen, da meine Frau Österreicherin ist und aus einer Jägerfamilie stammt, ist mir das durch aus bewußt.

Fakt ist jedenfalls, daß es etwas vergleichbares in 95% aller Länder in denen gejagt wird nicht gibt.
Und deshalb ist das Interesse dort an selbst kurzen Totsuchen noch geringer.
Das führt aber trotzdem nicht zu irgendwelchen Materialschlachten, eher das Gegenteil.

Und wenn wir gerade bei Österreich sind, warum kann man da Hochwild mit einer 243 schießen ?
Deiner Auslegung nach, jagen die da dort schon waidgerecht ?
 
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Ich kann mich an einige Fälle erinnern, wo die .308Win mit Silvertip 180grs absolut unzureichende Tiefenwirkung zeigte(Silvertip war hier in .30/06 und..308 Win mal Standard, da sehr billig) dieses habe ich auch mit Billig-TR in der 9,3x62/74R nie erlebt!
Die meisten starken Sauen, die ich gesucht habe, hatten aber sehr schlechte Schüsse - bei einem Laufschuss ist das Kaliber ziemlich egal, bei Waidwundschüssen ist aber ein dickes Kaliber mit hoher kinetischer Dnergie auf jeden Fall von Vorteil, sei es nur um mehr Schweiß zu finden!

Auf schwere Sauen (80kg+) bestreitet das auch niemand! Aber wie viele (ggf. in Prozent) sind das übers Jahr und über alle Jäger? Bei mir sind das 1 bis 2 von 100. Wenn ich meine Gesamtstrecke betrachte (über alles Schalenwild) dann bin ich bei schweren Stücken im Promillebereich. Schlechte (weiche) Schüsse auf selbige noch deutlich weniger... Die beschworene Tiefenwirkung hat ein großes Problem: Sie geht genau mit der zuvor beschriebenen mangelhaften Energieabgabe auf schwaches Wild einher.

Wie schon geschrieben: Meine längsten Nachsuchen waren Frischlinge in der 20 bis 30kg Klasse mit nem rein weichen Schuss aus der 9,3x62 (lange bevor bleifrei verbreitet oder vorgeschrieben war). Zum Vergleich: Ich hatte heuer auf einer Drückjagd leider einen vergleichbaren Schuss mit der 308. und nem 130gr TTSX. Es war der letzte Frosch in einer Rotte, die mich ne halbe Stunde vor Treiben angelaufen ist. Ich habs gleich gemerkt, dass der Schuss zu weit hinten sitzt.:mad::sick:
Mein junger Wachtel hat gleich nach dem Schnallen die Fährte aufgenommen und hat nach 80m die bereits verendete Sau gebeutelt. Hätt sie noch gelebt, hätt der Hund anders reagiert. 80m, halbe Stunde! Wie weit wär die Sau mit dem selben Treffersitz mit ner schweren 9,3x62 wohl gerannt???

Keinen Ausschuss mit dder 308. hatte ich in Summe weniger wie 10mal bei ner vierstelligen Schalenwildstrecke. Und wenn ich keinen Ausschuss hatte, dann lag das Stück stets am Platz! Kein Ausschuss heißt auch: Die gesamte Energie bleibt im Stück!

Pirschzeichen auf der Wundfährte sind ne feine Sache, aber ganz ehrlich, iIch steh lieber nach spätestens 300m vor nem verendeten Stück, dass das Gescheide noch zur Gänze im Leib hat, als dass ich nach 800m die 10. Darmschlinge gefunden hab, und das arme Wutzchen sich immernoch plagt. Aber das mögen andere anders sehen. Ich führ allerdings auch keine Statistik über die Länge der Riemenarbeit und die Häufigkeit der Hetzen im Anschluss...;)

Ich seh es so: Bis 50kg aufgebrochen sind die Mittelkaliber gegenüber den dicken langsamen Pillen deutlich im Vorteil. Das sind 60 bis 70% allen erlegten Schalenwildes (vorsichtig geschätzt). Zwischen 50 und 100kg seh ich keinen großen Unterschied. Über 100kg haben die dicken Pillen Vorteile, aber wieviele Stücke sind das unterm Strich? (und zum Tragen kommt das auch nur bei schlechten Schüssen hinterm Zwerchfell)

Nachtrag: Die meisten Berufsjäger und Förster mit hohen Jahresstrecken die ich kenne, führen die 308, 30/06 oder 8x57IS, also ein Mittelkaliber. Nur die, die einen Schweißhund im Kofferraum sitzen haben, führen überwiegend ne 9,3. Ist die dicke Pille also gut für den Hund, oder gut um hohe Jahresstrecken zu erzielen...:unsure::unsure::unsure:
(Jetzt hör ich aber auf mit Zündeln:devilish: :evil:)
 
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Es ist halt immer die Frage ob man sich als Jäger in D für den 95% Fall rüstet oder eher so aufstellt das die 5% der Jagd gaaanz sicher abgedeckt sind. Wenn man sich bei den 95% findet und nicht jeder jagdliche worst case Situation mit ausplant dann reichen eben alle üblichen Mittelkaliber aus. Ja wenn man meint für den 150 kg+ Keiler in D auf 250 m gerüstet sein zu müssen dann wird halt eine Dicke Patronen im Magazin sein.
Manchmal habe ich das Gefühl dass am Stammtisch die Sauen mit jedem Bier größer werden und die Hirsche schwerer, und stehen immer weiter weg... und am Ende muss zu der Geschichte auch noch die Patrone und die Wumme passen sonst ist es nicht glaubwürdig 😁
 
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