"Warum es immer weniger Feldhasen gibt"

Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Blödsinn ? was sind denn deiner Meinung nach die Ursachen für immer weniger Hasen ??
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Wir mussten unsere Treibjagd seit dem Krieg nur zweimal ausfallen lassen, davon einmal letzten Herbst, obwohl wir genug Wild hatten.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.662
Die Frage ist, was ein guter Besatz ist.
Ein guter Besatz stört doch anscheinend die Bauern.

Die Witterung war einfach die letzten Jahre gut für das Niederwild! Und aufgrund der Verbissproblematik bin ich auch auf weiter steigende Zahlen gar nicht scharf.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Ich schau ja genau hin was unsere Landwirte so treiben. Einige Biobetriebe haben den Striegel sogar verkauft. Ein Rinderzüchter räumt das Feld ab für GPS da geht auch das ganze Beikraut mit rein. Der andere Biolandwirt erzeugt Biokleesaatgut. Das aufkommende Hirtentäschelkraut bekommt einen Schröpfschnitt. Gedroschen wird spät, die Fahrgeschwindigkeit ist vergleichsweise langsam bei der Ernte.
Die Felder sind relativ sauber hinterher.

Unsere Felder sind relativ "kalt" da liegen die Hasen ungerne. Man sagte früher immer sie wandern ab Richtung CZ. Durch unsere Art der Heckenpflege mit unheimlich viel Totholz, auch in Form von stärkeren Stämmen sind die so gepflegten Hecken für den Hasen "wohnlich" geworden. So halte sie auch unseren hohen Besucherdruck besser aus.

Die wichtigste Regel ist dabei: Hände weg von der Hecken"pflege" (ähm Vernichtung) Bayern. Kommunen sollen in ihrem Stadtpark bleiben und all die Schlaumeier welche hier oft den Ton angeben ebenfalls.
Durch das Zurückschieben mit dem Frontlader entstehen oft Wurzelteller als Windschutz und Brutplatz für Vögel so ganz nebenbei.. Die Hecken müssen aber unten noch für das Wild passierbar bleiben, also keine Benjeshecke.
IMG_1331.JPG
IMG_0886.JPG
Inzwischen machen die Landwirte gut mit, freuen sich über ihre Hackschnitzel. Entlang der Wege daher mehr Hackschnitzel, in der Fläche mehr Totholz.

Was ich nicht mehr mache, ist die Ansaat von sog. "Hasenapotheken". Das habe ich schon vor "bio" eingestellt.
 
Registriert
22 Nov 2015
Beiträge
3.004
Die Frage ist, was ein guter Besatz ist.
Ein guter Besatz stört doch anscheinend die Bauern.
Wenn Du bei einem 700ha Revier ca. 25 ha Wald als kleine Inseln eingestreut hast, dann lernst Du ganz schnell kennen was Hasenschaden bedeutet!

Im letzten Verbissgutachten (2018) hatte ich in einem Waldstück mit ca. 10ha Gesamtfläche bei Buche ca. 90% Hasenverbiss an der Naturverjüngung und unter 5% Rehverbiss - jeweils als Gesamtverbiss, nicht nur Leittrieb. Aber die Hasen lassen teilweise wirklich nur noch ein "Daumenstück" stehen.

Also spar Dir Dein übliches Bashing der Landwirte und geh lieber Wollsocken kaufen...
 
Registriert
22 Nov 2015
Beiträge
3.004
Noch dazu, weil man ständig erklären darf das es nicht das Rehwild war sondern der Hase!

Und das ist echt lästig und teilweise auch nervenaufreibend - teilweise hole ich mir schon meinen Beratungsförster zu solchen Gesprächen dazu, weil es bei einer neutralen Person einfach glaubwürdiger ist. Am besten sind dann Waldbesitzer die (noch) einzäunen, aber Geld sparen wollen und den Zaun mit weiten Maschen unten haben. Aber dann angeblich die Rehe über den Zaun gehüpft sind...
 
Registriert
10 Nov 2010
Beiträge
4.028
Am besten sind dann Waldbesitzer die (noch) einzäunen, aber Geld sparen wollen und den Zaun mit weiten Maschen unten haben. Aber dann angeblich die Rehe über den Zaun gehüpft sind...
Neue Bauernregel :

"Die dümmsten (Wald)bauern haben den stärksten Hasenverbiss ... "
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Steht und fällt auch bei der Buche bei gepflanzten....Nat.Verj. ist weniger das Problem. Aber ich fahr immer wieder an ein paar solchen Flächen vorbei: Die einen waren unter Zaun, die anderen nicht. Man wartete, da man sich die Zeit nahm. Heute schauen die Brennholzbuchen hinter dem Zaun genauso aus wie außerhalb des Zaunes. Aber wenn z.B. aufs Ha 500 Buchen unter Schirm beigemischt werden und der Hase in 100 Schneetagen jede Nacht nur 5 frisst....wer rechnen kann ist klar im Vorteil.
Wenn ich dann so unsere einzelnen Hähersaatbuchen anschaue, dann wachsen die auf einmal ..
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
No, hier ist auch die natürliche Buchenverjüngung gut vom Hasen verbissen. Ich mein, die sind wenig wählerisch. Wenn man wirklich ein Hasenproblem hat, könnte man bei der Pflanzung auf Heister ausweichen, und auf ein zwei schneearme Winter hoffen.
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Die Waldentwicklung lässt sich nur über Jahre gut beobachten.
Als Gast mal in einem Revier zu jagen, ist eine Momentaufnahme.
Naturverjüngung ist eine Frage der bestehenden Baumarten und die Buche bedarf bei Altbuchen keines besonderen Schutzes, zumindest dort , wo ich das seit nunmahr 23 Jahren verfolgen kann.
Besonders gefährdet sind gepflanzte Tannen und Douglasien, die schon selektiert werden. Aber auch da würde sich mit gezieltem Einzelschutz viel erreichen lassen. Außerdem ist ein verbissener Baum ökologisch so wertvoll wie schnurgerader. Man muss wissen, was das waldbauliche Ziel ist.
 

Anhänge

  • Hochstraße 15 Jahre.jpg
    Hochstraße 15 Jahre.jpg
    2,3 MB · Aufrufe: 16
Registriert
4 Jun 2002
Beiträge
1.181
Wenn Du bei einem 700ha Revier ca. 25 ha Wald als kleine Inseln eingestreut hast, dann lernst Du ganz schnell kennen was Hasenschaden bedeutet!
Bin eigentlich der Meinung das normalerweise ein Wald ohne extremen Schutz wachsen muss, aber bei den Verhältnissen, ist es chancenlos, da hilft nur jeden einzelnen Baum schützen.
 
Registriert
4 Jun 2002
Beiträge
1.181
gefühlt sind soviele Hasen wie noch nie, auch wenn es sich nicht bei den Herbstjagden niedergeschlagen hat.
Habe allerdings nicht die guten 70er Jahre erlebt.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.662
Bin eigentlich der Meinung das normalerweise ein Wald ohne extremen Schutz wachsen muss, aber bei den Verhältnissen, ist es chancenlos, da hilft nur jeden einzelnen Baum schützen.
Warum, einfach alles totschießen, gleiches Rezept wie beim Rehwild und fertig.

Was sind den 25ha "Wald" in kleinen Inseln, es ist doch absolut lächerlich da von Wald zu reden oder Verbißschaden, das sind bessere Feldgehölze, vielleicht für ein bisschen Brennholz.
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
25 ha Wald sind 25 ha Wald auch da kann man eine vernünftige Forstwirtschaft betreiben.
25 ha, so sie in einer Hand liegen, sind deutlich mehr, als die meisten Waldbesitzer als ihr Eigentum haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
7
Zurzeit aktive Gäste
561
Besucher gesamt
568
Oben