Sir Henry schrieb:
Für Schlosse, die sich aufgrund der Hebelverhältnisse nicht ohne Stecher halbwegs brauchbar schießen lassen, ist dieser Franz- oder Deutsche Stecher am Platze.
Nahezu ALLE Vorderlader, ob Büchsen oder Pistoen für den gezielten Schuss haben Stecher. Dazu gehören z. Duellpistolen, Jagdbüchsen, Scheibengewehre und Miltärgewehre für "Jäger". Die in Amerika von eingewanderten deutschen Büma gebauten "Kentucky"-Rifles hatten auch Stecher.
Bei den amerikanischen wie den skandinavischen Büchsen ist der Stecher kein Thema und wer würde behaupten wollen, dass in diesen Regionen schlechter geschossen wird als hierzulande.
Mit Verlaub, mir fehlt da jetzt ein bisschen der abgeklärte Überblick des "alten Hasen" der ja auch schon Bücher verfasst hat. :?
Als ich vor über 50 Jahren das Jagen anfing, gab es auch nur Waffen mit Stecher, ob Repetierer (nur 98er und ein paar Mannlicher) oder Bbf und Drillinge. Gerade bei alten kombinierten Waffen müssen schon wegen der Vermeidung des Doppelns die Abzüge "hart" stehen.
Warum man "zielführende" Änderungen an einer Jagdwaffe trotz der jagdpraktischen Vorteile unterlässt oder aus rein traditionellen Gründen ablehnt, erschließt sich mir nicht.
Sollen wir jetzt - Umkehrschluß aus Deinen Thesen - annehmen die Deutschen und Amerikaner hätten immer schon schlechter geschossen? :roll:
Wie kommst du auf diesem Dampfer - verstehst du nicht was du liest ?
Und wenn etwas für "langsame" Schlosse was bringt dann ist es von VORTEIL das wieder aufzugeben wenn man "schnellere" hat?
Das Schloss wird nicht schneller, das bleibt wie es ist.
Der Abzug wird (scheinbar) schneller, das ist alles.
Und jedes Teil, das sich zwischen Abzug und Schloss zu bewegen hat, bringt durch die Mechanik eine Verzögerung.
Ich halte diesen ganzen Heckmeck um den Stecher für einen schlichten Glaubenskrieg - nicht zuletzt ums Rechthaben.
Mit ist es doch völlig wurscht, mit was einer schießt.
Hier stellt einer eine Frage, die er beantwortet haben möchte.
Einige können das mit einer Begründung
Andere können das nicht und nennen das Glaubenskrieg
Mit/ohne Stecher sind zwei verschiedene Arten zu Schießen. Und Harras hat schon sehr schön angemerkt dass diese "andere Art" (so man es denn kann) auch Vorteile bieten kann. Jagdglück ist ein Augenblick. Und genau da taugt die "Stecher-Schießtechnik".
Wenn die Jagd "Glücksache" ist, dann soll einer in der Kirmesbude ein Los ziehen. Warum so viele samt Stecher nix oder schlecht treffen, ist demnach Glüchssache
Mich erinnert das stark an die Diskussionen pro/kontra Loden.
Man MUSS sich abheben von der letzten Generation. Drum hängt man sich ein Stückerl Erdöl, um die halbe Welt gekarrt und äußert "nachhaltig" unter hohem Energieaufwand produziert, zur Jagd um. Natürlich nicht ohne zu betonen wie sehr man sich als Jäger doch der Natur verbunden fühlt. :roll:
Aber Hauptsache "anders" und immer fleißig betonen dass man heute besser ist.
Die Industrie verdient am Erdöl-Jopperl und natürlich auch daran dass man heute die besseren Abzüge verkauft. Muß ja besser sein, klingelt ja die Kassse besser.
Diese Abschweifung in den Textilbereich hat zum Thema wieder echt was gebracht, zumal er ein Vergleich zwischen Erbsen und Wassermelonen ist
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