Was bedeutet eigentlich Drückjagderfahren?

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um den thread Schützenalter zu entzerren...

Was ist Drückjagderfahrung?

Durchhaltevermögen auf dem Dreibein?
Wetterresistenz?
40 JJ und noch keine Sau auf Drückjagden geschossen?
Der 10. erlegte Drückjagdkugelfuchs auf 100m hochflüchtig?

Das Problem ist doch, daß man sich als Jungjäger seine jagdliche Umgebung nicht aussuchen kann. Man braucht auf jeden fall einen, der einen mitnimmt. Und dann darf man auf keinen Fall irgendeinen Fehler (es sei denn er trägt zu einer Runde beim Schüsseltreiben bei) machen, sonst wird man eben nicht mehr mitgenommen. Wenn man dann mal "drin ist" obwohl man nix geschossen hat, sondern nur bewiesen hat, daß man zu der Gruppe passt, wird man auch immer wieder eingeladen. Sei es dass man nur gut Witze erzählen kann oder sonst irgendwelche Eigenschaften hat, die der Gesellschaft genehm sind.

Daher erklärt sich auch die Zusammensetzung der Drückjagdgesellschaften...
 
A

anonym

Guest
*Lächel* Nett geschrieben, habe geschmunzelt.

Beansprucht Deine (soziologisch ja durchaus stimmige) Deutung Allgemeinverbindlichkeit, oder bezieht sie sich vor allem auf private (heißt: nicht-staatliche) Drückjagden ?

Gruß, Carcano
 
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@Carola
Der Stand muß auch passen, d.h Schußfeld und was ganz wichtig ist, anwechselndes Wild, ohne das nützt auch die Liste nichts. Das richtige Verhalten läßt aber eher Wild anwechseln, weil dieses sich nicht vorher seitwärts in die Büsche schlägt.

Aber nicht die Hoffnung aufgeben, irgendwann platzt der Knoten.
An wieviel Drückjagden hast du als Schützin denn schon teilgenommen?

[ 14. Januar 2003: Beitrag editiert von: blaserr93 ]
 
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auch wichtig:

- wenn zwei (besser vieleicht auch 1)Stück nicht in Sichtweite verendet. Hahn in Ruh
- Anschüsse merken
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von JROB:
auch wichtig:

- wenn zwei (besser vieleicht auch 1)Stück nicht in Sichtweite verendet. Hahn in Ruh
- Anschüsse merken
<HR></BLOCKQUOTE>

Ersteres sollte morgens beim Briefing bekannt gegeben werden. Manche wollen nur einen Anschuß, andere sagen, dass auf einem Anschuß nicht nochmals Wild beschossen werden soll.
Zweiteres gilt generell für die Jagd mit der Schußwaffe (außer beim Fangschuß in der Kastenfalle).
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steve

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Heh...ich bin bei der Checkliste glatt durchgefallen(Lodenmantel, Drilling, Sitzstock und Hutband ist leider meine Ausrüstung
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)!

So ein Mist! Ladet mich bloß nicht mehr ein! Bin total untauglich...und das Schlimme ist: Ich hab mit diesem Schund auch noch Erfolg!!!
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Meiner Meinung nach ist die Ausrüstung eines Schützen sehr sehr nebensächlich (wenn man nicht gerade mit dem Luftgewehr erscheint)! Mir kann es doch schnurz sein was einer für eine Kleidungsmarke trägt! Was mir sehr wichtig erscheint ist Besonnenheit! Schützen die die Ruhe weg haben...dass sind für mich die Leute mit denen ich gern jage. Schußhitze, Neid o.ä. verleidet mir den Geschmack an einer Jagd doch sehr...da geh ich dann lieber nach Hause (das kann leider nur derjenige machen, der über ausreichend Jagdmöglichkeit verfügt).

Sicherlich sind rotinierte mitjäger sehr nett, nur ist eben niemand als "allestreffendes Drückjagdgenie" auf die Welt gekommen worden. Deshalb mein Rat: Ruhig mal die Jungen einladen! Die werden nicht jeder Situation gewachsen sein, aber dass war ich am Anfang (und bin es immer noch) auch nicht!


Weiterhin ist mir eine gewisse Schießfertigkeit wichtig, wobei mir es egal ist ob diese mit einer R 93; einem 98er oder mit einem Drilling erbracht wird. Schließlich soll die Jagd erfolgreich sein und das ist sie 1. wenn niemand verletzt worden ist und 2. wenn ordentlich Strecke gemacht wurde.

Auch nach dem Kaliber sollte ein guter Jäger nicht ausgesucht werden...weitere Kommentare erspar ich mir jetzt, solche Diskussionen führen nämlich nie zu etwas!

MfG

Steve

[ 14. Januar 2003: Beitrag editiert von: steve ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


Ersteres sollte morgens beim Briefing bekannt gegeben werden. Manche wollen nur einen Anschuß, andere sagen, dass auf einem Anschuß nicht nochmals Wild beschossen werden soll.
Zweiteres gilt generell für die Jagd mit der Schußwaffe (außer beim Fangschuß in der Kastenfalle).
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<HR></BLOCKQUOTE>
1. so sollte es sein
2. natürlich

besonders wichtig:
Handy ausschalten, zumindest stummschalten
(Ausnahme Jagdleiter, Gruppenführer, Ansteller, Tierarzt)
 
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Die Liste ist schon sehr ausführlich, allerdings hat Steve auch recht, Ausrüstung ist nicht alles. Ich kenne einen Förster der mit seinem 98er und 8x56 ZF und auch noch S&B Mun. ein sehr guter Drückjagdschütze ist.
Er kann es eben und hat die nötige Routine.
Entscheidend ist wohl in der Beziehung das man seine Waffe kennt und ihr vertraut, dann kann ein Drilling genauso gut sein wie eine Doppelbüchse oder Repetierer.
 
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Ach ja zuhören was freigegeben wird.
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"Ich dachte Keiler wären auch frei gewesen".
"Wie nur Spießer bis Lauscher hoch."
Hört man ja immer wieder, gell.

Und das man keine kleinen Hunde erlegen darf!!!
Füchse die spurlaut sind und evtl. ein Glöckchen tragen sind doch seeeeeehr selten!!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">ZitatAber nicht die Hoffnung aufgeben, irgendwann platzt der Knoten.
An wieviel Drückjagden hast du als Schützin denn schon teilgenommen?

Jagdschein habe ich 1995 gemacht. Im Schnitt sind es wohl 3 - 4 Drückjagden pro Saison.
Es ist aber nicht so, dass ich keinen Anblick hätte - nur eben kein freigegebenes Wild und wenn, dann nicht auf Schussdistanz.
Bei aller Ernsthaftikeit der Jagd sehe ich das aber nicht so eng. Ein Jagdtag ist immer ein schönes Erlebnis und ideal um den überquellenden Schreibtisch für einige Stunden zu vergessen.
Gruß
Carola
 
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@steve
Ich glaube, du hast was in den falschen Hals bekommen.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Heh...ich bin bei der Checkliste glatt durchgefallen(Lodenmantel, Drilling, Sitzstock und Hutband ist leider meine Ausrüstung )!

Mit Lodenmantel wollte ich diesen nicht als minderwertiges Kleidungsstück abqualifizieren, auch spricht nichts gegen einen Sitzstock, aber wenn ich Nachbarschützen sehe, die keine vier Stunden auf ihrem Sitzstock hocken können, weil es einfach unbequem wird und wenn sie dann aufstehen wollen, um Wild zu beschießen, sich mit dem Mantel am Sitzstock verfangen und selbigen umreißen, was auch ein schwerhöriges Reh mitbekommt, dann erklärt dass meine Ablehnung dieser Sachen. Ich habe keine Marke bevorzugt, als Aldi-Fan habe ich mal festgestellt, dass ich bei einer Jagd, außer Schuhen und Lodenjacke, alles von Aldi anhatte, Unterhose, T-Shirt, lange Unterhose, Socken, Hose, Hemd, Fleecejacke,
Wenn du mit deinem Lodenmantel klarkommst, kein Problem, ich kenne aber auch zur Genüge dass weiter oben genannte.

Ich habe auch nicht das Hutband generell angegriffen, sondern diese rotweißen Baustellen-Absperr-Verlegenheitshutbänder.
Wenn ich Werbung für die Realtreejacke mache, dann aus zwei Gründen. Erstens habe ich sie ausgiebig getestet und bin von ihrer Tarnwirkung begeistert, wenn man nicht gerde rumhampelt, sieht das Wild einen nicht, was bessere Chancen bedeutet. Die lodengünen Säulen werden wesentlich besser wahrgenommen. Zweitens ist die Sicherheitswirkung wesentlich größer als die eines Hundbandes. Das Baustellenband sieht man nach 50 m nicht mehr, die von Paul Parey nach 100 m und die leuchtorangenen nach 150 m etwa. Die Jacke siehst du viel besser und sehr stark wasserabweisend ist sie auch noch.

Der Drilling ist m.E. keine geeignete Drückjagdwaffe, da nur ein Kugelschuß vorhanden ist, ausgelöst über einen harten Abzug oder Stecher. FLGs werden häufig nicht zugelassen. Auf der Drückjagd ist die geeigneste Waffe eine Repetierbüchse mit Flüchtigglas oder, wer es sich leisten kann und will, eine DB. Auch das Kaliber sollte ruhig an Mindestabmessungen orientieren, der Schweißhundführer ist dankbar.
Wer jetzt einmal im Jahr nur zur Drückjagd eingeladen wird und als einzige Waffe im hochwildtauglichen Kaliber einen Drilling führt, wird sich wohl keine Repetierbüchse zulegen wollen. Er/Sie wird aber auch nicht zu einer erfahrenen Drückjagdteilnehmer(in) werden, mangels Möglichkeit zur Erfahrungssammlung.
Ein Kollege von mir führte jahrelang seinen Drilling und schoß auch durchweg gut mit ihm, manchmal auch auf der Drückjagd. Als er dann auf gekreiste Sauen einen Überläufer anflickte und dieser, bis er nachgeladen hatte, ausser Sicht- und Schußweite war, kam er am nächsten Tag zu mir und sagte "Ich möchte mir einen Repetierbüchse kaufen."Wir sind zu Uwe gefahren und haben eine Musgrave aus Südafrika und ein kleines Drückjagdglas mit Leuchtpunkt (kein Markenglas, aber vollkommen ausreichend) mit EAW-Montage ausgesucht für 1600 oder 1800 DM, das Glas war gebraucht, aber neuwertig. Nach den ersten Jagend kam er zu mir und meinte, die Waffe wäre sch..., er würde jetzt ständig treffen. Diese Anekdote zum Schluß.

[ 14. Januar 2003: Beitrag editiert von: blaserr93 ]
 
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Ich habe Blaser's Aufzählung so verstanden, das man einen Drilling mit 8x56er Glas kaum als geeinete Bewaffnung bei einer Drückjagd sehen kann. Versucht doch mal, mit achtfacher Vergrößerung eine flüchtige Sau in's Glas reinzubekommen
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!
WH
Michel
 
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Drückjagderfahrung hat drei Sparten:

- als Schütze
- als Hundeführer
- als Organisator

Erfahrung wird landläufig schon durch zahlreiche Teilnahmen unterstellt (blaserr93 schrieb es).

Wir sagen Erfahrungen, meinen aber eher Fähigkeiten. Die stellen sich nun nicht automatisch mit wachsender Anzahl von Drückjagdteilnahmen ein.

Leider scheinen nur wenige Jäger wirklich Ehrgeiz (im positiven Sinn) in die Verbesserung ihrer Fähigkeiten (und Ausrüstung - die wird häufiger von Geschmacksfragen bestimmt)zu stecken.

Wenn junge (nach Lebensalter wie JJen) Jäger(innen) diesen Ehrgeiz ausstrahlen, sollte es für die Revierinhaber eine Freude sein, sie zu beteiligen. Weil auch nichts besser Jagd übt, als zu jagen. Ein akzeptabeler Weg ist, sich durch genutzte Chancen (weil auf dem Schiessstand trainiert) oder, wo angezeigt, besonnenes Zurückhalten für weitere Beteiligung zu empfehlen. Bei auffallender Leistung auch für zukünftig aussichtsreichere Positionierung. Klar bestimmt auch die "Chemie" das Miteinander etwas, wie überall im Leben. Und Fehler machen alle mal. Es dürfen nur keine Fehler mit der Waffenhandhabung sein!

Meine Aussagen treffen eher auf die erfolgsorientierte Variante von Drückjagden zu. Für eine gesellige "Altmännerrunde" mit gelegentlichem Abfeuern von Schusswaffen mag anderes gelten.

WH

F.
 
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Hallo,
es mag ja vieles Genannte stimmen, ein Jungjäger sollte sich daran orientieren und man überprüft sich und sein Verhalten sowie seine Ausrüstung ständig selbst, aber der letzte Satz von Stöberjäger bezüglich seiner "Altherrenrunde" ist sowohl von der Sache als auch vom Ton her absolut falsch und rein polemisch.
Die besten Erfahrungen macht man, wenn man auf Drückjagden regelmäßig eingeladen wird. Ich meine dabei die gleichen Jagden. Somit kann sich ein junger Jäger auf die Situation vorbereiten, weiss was ihn erwartet und schleppt nicht 50kg Ballast rum. So entwickelt man eine gewisse "Routine" und wird auch in Zukunft besser an die Vorbereitung und Ausrüstung gehen.
Zur Waffe: Auch eine Doppelflinte kann unter Umständen eine gute Drückjagdwaffe sein. Man muss nur schiessen können, aber das gilt für jede Waffe.
Leider werden auf Drückjagden oft keine Jungjäger bzw. jungen Jäger als Gäste mit einem erfahrenen Jäger zugelassen, so könnte schon etwas "Übung" vor der ersten Drückjagdteilnahme vorhanden sein.
Wer ein Kind hat, das den Jagdschein gemacht hat, wird wohl diesem Erlebnis mit gemischten Gefühlen entgegensehen.

Weidmannsheil
Norbert
 

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