Was Deutschland bewegt: Der Streit um den Wolf

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Danke für die Empfehlungen und Dank auch für das Lob, dass ich auf der richtigen Spur sei, immerbergauf.
Wenn man sich nur lange genug wissenschaftlich und international erfolgreich betätigt hat, dann freut es einen immer, so ein Lob zu bekommen, auch wenn es dessen nicht bedurfte. Allerdings sollte man von Diskutanten auch erwarten, dass sie nicht nebulös fabulieren, um sich einen alles wissenden und Recht habenden Anstrich zu geben. Man sollte sich klar und verständlich ausdrücken und im Zweifel Quellen nennen, damit andere einen verstehen.
Nebenbei noch etwas, ich weiss einiges über das Verhalten des Wolfes, nicht nur weil ich zugehört und gelesen habe, nein, weil ich ihn (Mehrzahl) erlebt habe und erlebe. Insofern bin ich nicht sicher, noch grossartig Nachhilfestunden nehmen zu müssen.
Nochmals Danke, mit bestem Gruss, DKDK.

Nachtrag: Ich halte es ganz gern mit der Primärliteratur.
 
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Nichts gegen Ulrich Wotschikowski und seine Aus-/Aufarbeitung der Primärliteratur.
Die trägt den Titel:
Wolves – Behaviour, Ecology and Conservation von L. David Mech und Luigi Boitani.

https://www.press.uchicago.edu/ucp/books/book/chicago/W/bo3641392.html
Dort gibt es Stichworte zu den verschiedenen Kapiteln.
Die Taschenbuchausgabe kostet etwa 25€. Sprache: Englisch

Wieder nur als Information für Interessierte gedacht.

Ulrich Wotschikowski hat darüber hinaus eine Menge zum Thema Wolf publiziert, Gesa Kluth ja auch.
Gruss, DKDK.
 
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Guest
Wer es als Jäger noch schafft, sich vorurteilsfrei einfach gutgemachte Bücher mit Aufnahmen und informativen Texten des Wildtiers Wolf in Deutschland anzusehen :

Axel Gomille: Wilde Wölfe

und neu: Heiko Anders: Das Leben unserer Wölfe

Natur-Fotografen die im offiz. Monitoring eingesetzt sind und sich lange Zeit mit dem Thema beschäftigen, kann man sicherlich gewisse Kenntnisse in Bezug auf Wolfsverhalten und -Lebensweise bestätigen.
Man kann sie klar trennen von Balkon-Biologen, die mit Kamera überall rumtrampeln und rumknipsen, um dem mainstream der "Naturverbundenheit" zu folgen.

Wir alle haben, obwohl viel draußen, wenn überhaupt nur höchst seltene Zufallsbegegegnungen mit dem Großräuber.
Da schadet es nicht, sich auch zu belesen und fachlich weiterzubilden.
 
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Wer es als Jäger noch schafft, sich vorurteilsfrei einfach gutgemachte Bücher mit Aufnahmen und informativen Texten des Wildtiers Wolf in Deutschland anzusehen :



.
Da schadet es nicht, sich auch zu belesen und fachlich weiterzubilden.

Lesen tu ich heute in meiner Tageszeitung:

"Nutztiere schützen und Nutztierhalter entschädigen sind aus Sicht eines internationalen Forscherteams... die effektivsten Mittel im Umgang mit dem Wolf in Deutschland und anderen europäischen Ländern.eine Kontrolle der Population durch Bejagung führe oft zu noch größeren Problemen."

Wie heißen die größeren Probleme?
 
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Lesen tu ich heute in meiner Tageszeitung:

"Nutztiere schützen und Nutztierhalter entschädigen sind aus Sicht eines internationalen Forscherteams... die effektivsten Mittel im Umgang mit dem Wolf in Deutschland und anderen europäischen Ländern.eine Kontrolle der Population durch Bejagung führe oft zu noch größeren Problemen."

Wie heißen die größeren Probleme?

Erfassung des Bestandes
Zuordnung von Individuen zu Rudeln
Bestimmen der Alfatiere
Bestimmen von "Schadwoelfen"
Lokalisieren von Reviergrenzen
Bestimmen der Abschussquote, lokal og national
Finden von lokal guenstigen Jaktformen
.
.
.
.
Dazu kommen noch, bei euch, moegliche Probleme mit Mitmenschen, welche eine andere Sicht auf die "Wolfproblematik" haben


tømrer
 
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„Günstiger Erhaltungszustand“

Damit jeder weiß, was damit gemeint ist, bitte einen Blick in die Begriffsbestimmungen zum Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) werfen:

Zustand im Sinne von Artikel 1 Buchstabe e und i der Richtlinie 92/43/EWG und von Artikel 2 Nummer 4 der Richtlinie 2004/35/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden (ABl. L 143 vom 30.4.2004, S. 56), die zuletzt durch die Richtlinie 2009/31/EG (ABl. L 140 vom 5.6.2009, S. 114) geändert worden ist.

Mit dem Wissen kann man sich dann wieder dem BNatSchG widmen und weiß Bescheid.

Richtig so, Mohawk?

Richtig. Ergänzen muss man das, da auch in z. B. der RL 92/43/EWG keine Zahlen genannt sind um weitere Vereinbarungen und Gutachten. Beim Wolf stützt man sich dazu auf ein hier auch schon mehrfach verlinktes Papier der LCIE. Darin steht etwas von 1000 ADULTEN Tieren pro isolierte Population.

Ich habe ja den Eindruck, dass die Experten nicht wirklich wissen, wie viele Einzeltiere es wirklich gibt, weil es unklar scheint, wieviele Einzeltiere in den Rudeln leben.

Das ist für den "günstigen Erhaltungszustand ja auch irrelevant.

Weiss hier eigentlich einer der Experten, wer denn für Risse durch ein ausländisches Raubtier haftet, vielleicht die Brüsseler Bürokraten?
Gruss, DKDK.

Wölfe haben keine Nationalität, da gilt das "Territorialprinzip".


Hei Joe!
Ich betrachte auch das "Wild und Hund Forum" als Medium.
Wenn du dir einmal deine letzten Beitraege ansiehst und dir ueberlegst wie andere, ich zum Beispiel, diese verstehen koennen, dann wirst du einsehen warum ich den Eindruck von "zweierlei Mass" habe.

tømrer

Entschuldige bitte, aber wer eine wirkliche Allerweltsart wie das Rehwild mit in keinster Weise bedrohtem Status mit einer Anhang IV-Art gleichsetzt, der offenbart ganz eklatante Mängel in der rechtlichen und naturschutzfachlichen Ausbildung.


Entschuldigung, was haben "biologische Grundlagen" mit der Ansiedlung von Wölfen zu tun, bzw. was ist mit "biologischen Grundlagen" gemeint?

Z. B. die genetischen Aspekte hinter dem "günstigen Erhaltungszustand".

Viele Grüße

Joe
 
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Wenn Du mal in die entsprechende Studie reingeschaut hättest, dann wüsstest Du, dass da auch Angaben für verbundene Populationsn drinstehen. Aber statt zu lesen und zu verstehen pöbelst Du halt lieber rum.
 
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Bei der Rudelstruktur hier in Europa sind sie das in der Regel nicht, weil das Jährlinge (= "subadult") und die Welpen sind. Mir persönlich gefällt statt "adult" auch der Begriff "fortpflanzungsaktiv" besser, weil der genauer beschreibt, worum es geht.
 
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So wird die Zahl für den Erhaltungszustand ständig gedehnt und zurecht gelogen wie man es braucht. Bis ein Jahr "Welpe" ist nichts weiter als ein rhetorischer Schachzug. Dann führen wir also auch Welpen auf die VJP, so ist das also. Jeder Wolf der Nutztiere reißen kann ist bei der Beurteilung ob eingegriffen werden muss einfach Teil der Population, die es in Ihrer Gesamtheit zu bewerten gilt. Alle Gesetze wie auch ein Schutzstatus sind nicht in Stein gemeißelt sondern nur Menschenwerk an dem in diesem Fall mit Kadavergehorsam und allen möglichen Schutzbehaptungen festgehalten wird. Was vor 20 Jahren in Sachen Wolf vielleicht mal richtig war ist es eben heute nicht mehr.
Wie hieß es einmal so schön: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern..."
Ich kenne kein Land wo der Wolf legal oder illegal gejagt wird, dass man so einen Eiertanz veranstaltet. Die alte Fähe nicht, den Vaterrüden nicht, nur einen Jährling? Es wird jeder geschossen der zu bekommen ist, damit sich die Schäden minimieren. Basta!
 
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So wird die Zahl für den Erhaltungszustand ständig gedehnt und zurecht gelogen wie man es braucht. Bis ein Jahr "Welpe" ist nichts weiter als ein rhetorischer Schachzug. Dann führen wir also auch Welpen auf die VJP, so ist das also. Jeder Wolf der Nutztiere reißen kann ist bei der Beurteilung ob eingegriffen werden muss einfach Teil der Population, die es in Ihrer Gesamtheit zu bewerten gilt. Alle Gesetze wie auch ein Schutzstatus sind nicht in Stein gemeißelt sondern nur Menschenwerk an dem in diesem Fall mit Kadavergehorsam und allen möglichen Schutzbehaptungen festgehalten wird. Was vor 20 Jahren in Sachen Wolf vielleicht mal richtig war ist es eben heute nicht mehr.
Wie hieß es einmal so schön: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern..."
Ich kenne kein Land wo der Wolf legal oder illegal gejagt wird, dass man so einen Eiertanz veranstaltet. Die alte Fähe nicht, den Vaterrüden nicht, nur einen Jährling? Es wird jeder geschossen der zu bekommen ist, damit sich die Schäden minimieren. Basta!

Du weisst doch, es kann nicht sein was nicht sein darf. :poop:
Und zudem ist die ganze Wolfskuschlerindustrie doch für gewisse Klientel seeeehr lukrativ. :mad:
 
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....................
Entschuldige bitte, aber wer eine wirkliche Allerweltsart wie das Rehwild mit in keinster Weise bedrohtem Status mit einer Anhang IV-Art gleichsetzt, der offenbart ganz eklatante Mängel in der rechtlichen und naturschutzfachlichen Ausbildung.
.....................

Viele Grüße

Joe

Hallo Joe,
dieser Beitrag ist deiner nicht wert!
Du willst doch den Wolf nicht als "bedroht" darstellen, oder?
Selbst mit viel Fantasie und Begriffen wie "Inselpopulation", "Schutzgebietsnetz" oder "genetischer Austausch" ist dein Satz nicht zu begreifen.
Die Vorgaben in den FFH- Richtlinien sind dehnbarer wie jedes Kondom und sogar deren Verfasser geben zu, dass nichts in diesen Richtlinien klar definiert werden kann.

Saetze wie:
-Die Umsetzung dieser Vorgaben in die Praxis ist jedoch nicht immer einfach
-Aber wie erfolgt die Abgrenzung der Population? Sind damit nur die "Verwandten" innerhalb eines großen Waldgebietes gemeint oder größere Regionen wie - sagen wir einmal - Nordhessen?!
-Bei der Wildkatze versucht man sich an größeren, abgrenzbaren Waldregionen zu orientieren
-Selbst wenn man klare Vorstellung von der Abgrenzung einer Population hat, ist es schwierig zu beurteilen, ob sich tatsächlich etwas verschlechtert.


So kann ich noch bis Ragnarok weiter machen.
In dieser Richtlinie gibt es mehr Fragen wie Antworten. Mehr Spekulation wie konkrete Aussagen.

Die ganze FFH-Richtlinie ist ein Machwerk von politisch gefoerderten Amateuren die schon in den 90Jahren undurchfuehrbare Fantasien hatten. Besonders pervers ist, das økonomisch unbedeutende Gruppen wie Jeger und Bauern verurteilt werden sich daran zu halten, Industrie und Energiversorger sich aber voellig ungestraft darueber hinwegsetzen koennen.
Mein momentanes Lieblingsbeispiel ist Deutschlands Metanpipeline. Es reicht nicht eine Energiekvelle zu waehlen, die 4mal schaedlicher ist wie CO2, nein auch Tierarten wie
Baltischer Stoer, Weisseiten Delfin, Europaeischer Stoer, Maifisch, diverse Weichtiere und Insekten werden geopfert.
Dazu kommt alles was an Land der Pipeline geopfert werden musste.
Das ein so politisch stabiles Land wie Russland als Lieferant gewaehlt wurde, ist einfach unbegreiflich dumm. Ok, ich korrigiere mich Gerhardt und Vladimir wissen sicher warum.

Auf so eine Richtlinie stuetzt du, Mohawk, deine Aussage in der du anderen eklatente Maengel in der naturwissentschaftlichen Ausbildung anlastes?

Denk noch einmal ueber die Kvellen nach, auf die du dich hier stuetzen moechtest.

tømrer
 
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@Mohaw,

wenn ich mich so durch den Blätterwald arbeite und den verschiedenen Radionachrichten zuhöre, dann habe ich doch den Eindruck, dass es sehr wohl bzw. auch um Einzeltiere geht, die ganz offensichtlich nicht erst gestern dem Welpenalter entwachsen sind. (Ich kann den Wolf aber auch einfach bei mir anschauen.) Insofern habe zumindest ich meine Zweifel, dass man sich stets auf den „günstigsten Erhaltungszustand“ zurückziehen kann.

Das Territorialprinzip ist ja schön und gut, aber das wird den betroffenen Schafs-, Rinder- oder Pferdehalter nicht interessieren. Für den ist es ganz bestimmt keine Freude zuzusehen, wie eines seiner Tiere erst gejagd und dann zu Tode gebracht wird (hast Du das in unseren Landen schon mal in Natura miterlebt, vielleicht bei Wildtieren?). Zumindest sollte er dann eine Entschädigung erwarten können, der Halter. Die ist aber an Voraussetzungen geknüpft, worauf Du ja schon wiederholt hingewiesen hast. Ich denke aber, sicher im Gegensatz zu Dir und anderen, dass nicht der „Müllmann“ oder die „Krankenschwester“ die Entschädigung zahlen sollte, sondern die Gemeinschaft diejenigen, die alles für die Verbreitung und das Wohlbefinden des Wolfes tun.

Nun zu der Senkenberg-Datenbank bzw. dem Verwandtschaftsgrad der Wölfe, ob Welpe oder nicht, das ist vollkommen egal. Darauf gehst Du nicht ein. Woher kommen sie? Die einen sagen, das sei Natur, sie werden von den Eltertieren vertrieben und suchen sich ein eigenes Revier. Die anderen sagen, da gibt es zahlreiche Wölfe, deren „Wurfort“ eben nicht auf einem Truppenübungsplatz in der Lausitz oder sonstwo in Deutschland war, sondern die aus Nachbarländern importiert wurden. Und das sollte nachgewiesen werden können, also das müssen die in Senkenberg wissen, weil sie jedes Haar, jeden Speicheltropfen und jeden Kothaufen eines hiesigen Wolfsverdachtes DNA-mässig (gentechnisch) untersuchen. Es ist bedauerlich, dass sie diese Information nicht herausrücken. (Ich weiss aber auch nicht, wieso die für so eine Untersuchung 6 Wochen und mehr brauchen.)

Man sollte sich also über den günstigsten Erhaltungszustand nicht zu streiten, es reicht, wenn die Erkenntnisse offen gelegt werden und zu den Erkenntnissen gehört es auch zu wissen, wie viele Wölfe es tatsächlich gibt, eben nicht nur so ein paar niedliche Rudel, weil es ja in der Natur auch der Wöles liegt, dass sich die Jungtiere ein eigenes Revier suchen müssen. Die Gesamtanzahl ist nach meiner Auffassung eben nicht egal oder irrelevant, sondern elementar. Wenn die vermeindlichen Experten nicht alles daran setzen, das zu erfahren und zu sagen, dann sind sie in meinen Augen eben nur Schwadroneure, wobei diejenigen verantwortlich sind, die die mit dem Thema betrauen.

Mit bestem Gruss, DKDK.
 

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