Ob ein Drilling mit eingebautem EL weniger elegant erscheint, als ohne diesen, stelle ich mal in den Raum. Wenn ein Drilling wie eine gut liegende Flinte geschäftet ist, ist die Senkung für den Schuss über ZFR viel zu stark.
Für den "Genuss-Jäger", dem nicht an der Beute, sondern mehr daran liegt, sich an dem über den Schenkeln liegenden Drilling und dessen Holz und Gravur zu erfreuen, ist er genau das richtige.
Wann wird der zweite Schrotlauf benötigt? Eeeben - und deshalb steckt man einen EL rein, der je nach Bedarf und Geschmack ein gleiches, ähnliches oder kleineres Kugelkaliber hat.
Der Genuss-Jäger erfreut sich an der separaten Kugelspannung, aber auch an der Umschaltung und dem Rückstecker, er kommt in Ekstase, wenn sich das automatische Visier aufstellt, oder wenn beim nachladen des Büchslaufes die beiden oberen Patronen rausfallen, denn etwas Bewegung nach stundenlangem Ansitz und Betrachten der Diana-Gravur und deren strammen Möpsen ist auch ein Kunstgenuss.
Was am Boden läuft bejage ich mit der Kugel und schon als ich vor 60 Jahren mit einer BBF anfing, wurde mit Schrot wenig geschossen. Durch Zufall bekam ich einen Drilling mit 16/65 und 8x57JR in den Schrank. Möglicherweise knapp 100 Jahre altes Stück. Alle Läufe blitzblank und Verschluss dicht. Seit er wieder weg ist, vermisse ich ihn nicht, was Jäger die sich von einer Waffe getrennt haben, immer wieder überkommt.
Einen "richtigen" Drilling gibt es für mich nicht. Vielleicht schon deshalb, weil es auch ohne Funken gerissen zu haben, ein "richtiger" Jagdtag war.