Was ist Jagd?

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:unsure: mit solch einer Äusserung hättest du bei meinen Pächtern die ,,volle Punktzahl" erreicht....
MfG.

Mir ist klar, dass man sich mit dieser Einstellung insbesondere bei älteren Baujahren unbeliebt macht. Aber Tradition um der Tradition willen finde ich affig. Wenn jemand drauf besteht tut es mir nicht weh, aber verstehen muss ich das nicht.

Meistens sind das meiner Wahrnehmung nach nur ausreden zum Saufen. Und die brauche ich nicht, wenn ich trinken will dann tue ich das, wenn nicht dann nicht...
 
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Mir ist klar, dass man sich mit dieser Einstellung insbesondere bei älteren Baujahren unbeliebt macht. Aber Tradition um der Tradition willen finde ich affig. Wenn jemand drauf besteht tut es mir nicht weh, aber verstehen muss ich das nicht.

Meistens sind das meiner Wahrnehmung nach nur ausreden zum Saufen. Und die brauche ich nicht, wenn ich trinken will dann tue ich das, wenn nicht dann nicht...
Was ist Jagd, was bedeutet Jagd ??? Das ist in ein paar Zeilen hier NICHT! geschrieben. Fakt ist, wenn die Tradition und das Brauchtum nicht erhalten bleibt, dann sind wir nur noch TOTSCHIESSER! Der ,,letzte Bissen" gehört genau so wie ,,das Verblasen", Schützenbruch, wer kann, einen guten Hund führen (ist aber bei manchen Jaager einfach nicht möglich), Waidgerechtes erlegen usw. Und wenn du nach Verblasen der Strecke ,,geselliges Beisammensein" NUR als Ausrede ,,zum Saufen" ansiehst, dann fällt mir dazu nur noch...irgendetwas stimmt mit ,,Hasi" nicht...o_O ein.
MfG.
 
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Was ist Jagd, was bedeutet Jagd ??? Das ist in ein paar Zeilen hier NICHT! geschrieben. Fakt ist, wenn die Tradition und das Brauchtum nicht erhalten bleibt, dann sind wir nur noch TOTSCHIESSER! Der ,,letzte Bissen" gehört genau so wie ,,das Verblasen", Schützenbruch, wer kann, einen guten Hund führen (ist aber bei manchen Jaager einfach nicht möglich), Waidgerechtes erlegen usw. Und wenn du nach Verblasen der Strecke ,,geselliges Beisammensein" NUR als Ausrede ,,zum Saufen" ansiehst, dann fällt mir dazu nur noch...irgendetwas stimmt mit ,,Hasi" nicht...o_O ein.
MfG.

Mit dem Hund gebe ich dir vollkommen recht, sobald meine Situation es hergibt, wird einer angeschafft. Nicht, dass ich ihn dringend bräuchte aber ein aktiver Jäger sollte einen Hund haben, sofern möglich.

Was den Alk angeht ist mein Problem das umgekehrte: Auto oder Waffen heißt bei mir 0,0 Promille, bei vielen anderen leider nicht. Und da wird dann jegliches Argument vorgeschoben, dass zur Hand ist. Normalerweise finde ich geselliges Beisammensein sehr angenehm.

Ansonsten glaube ich nicht, dass Jagdhörner und Brüche den Jäger vom Schlachter unterscheiden sondern Hege und die Fähigkeit, den Finger gerade zu lassen, auch wenn man schießen könnte.
Und ganz ehrlich, bei dem, was auf Drückjagden teilweise zusammengeschossen wird, ist das Totschießerei. Da hilft auch das Theaterstück davor und danach als Alibi nix.
 
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In CZ würde man mit so einer Einstellung in keine Jagdgesellschaft aufgenommen werden, nie Myslivec werden, allenfalls sich mit Glück als Lovec aud Drückjagden einkaufen oder Mausfallen aufstellen. Was Hänschen nicht lernt....Wo auch?
 
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.....Ansonsten glaube ich nicht, dass Jagdhörner und Brüche den Jäger vom Schlachter unterscheiden....

Ganz sicher nicht.

Die Unterscheidung findet nur bei jedem Jäger in seinem Kopf statt. Was er selbst schön und wichtig findet, stilisiert er zum Maßstab einer Jäger-Definition und wer davon abweicht, wird mehr oder weniger diskreditiert.
 
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Für mich ist Jagd selbst der (erfolgreiche) Versuch Beute zu machen. Plain simple. Einfach nur eine Definition der Tätigkeit...

So klingt eine rationale Erklärung, die sofort nachvollziehbar ist, auch wenn ich persönlich den Erfolg (in Klammern) weggelassen hätte, weil m. E. selbst der erfolglose Versuch, Beute zu machen, zu 100% Jagd ist. So definiert es auch §1 BJG.
Es ist unter Jägern aber ausgesprochen unbeliebt, so "fokussiert" zu denken und den Drang nach Beute zu sehr zu betonen. Das finde ich ein interessantes Phänomen. Meine Vermutung ist, dass es dazu dient, weniger gierig, also sympathischer zu wirken und einen Beitrag zur Harmonie in der jagdlichen Gemeinschaft zu leisten. Bei Annoncen für Jagdgesuche z. B. wird das zur Entschärfung der Angst, sich ggf. einen Beute-Konkurrent ins Revier zu holen, mit der Bezeichnung: "ruhiger Jäger - kein Schießer" zum Ausdruck gebracht.

..... Diese ganzen umfangreichen Beschreibungen beantworten eine andere Frage: Warum jage ich?
Und darauf ist die Antwort auch bei mir deutlich vielschichtiger.
Einerseits ist Jagd für mich eine Art Urinstinkt, rational nicht erklärbar. Andererseits ein wunderbarer Ausgleich.....

Sehr treffend!

Das Thema dieses Threads ist "Was ist Jagd" und nicht "Warum jagt ihr".

Diese ganzen umfangreichen Beschreibungen, wie Du es nennst, sind auch sehr interessant, zeigen, warum jeder Einzelne hier sich die Mühe gemacht hat, den Jagdschein zu erlangen und was ihm dann im Dunstkreis der Jagdausübung alles Spaß macht. Sie bleiben aber eine ganz private Motivation und taugen nicht zur sachlichen Darstellung dessen, was Jagd ist.

Vorgestern kam wieder "Rambo" in der Glotze und da fragt ein junger Polizist, ob sie Rambo jetzt jagen. "Nein, er jagt uns" war die Antwort. Da ging es nicht um die Jagd auf Wildtiere, sondern auf Menschen. Mit "Jagd" wurde es trotzdem bezeichnet, weil es genau das ausdrückt: eine Beute ins Visier nehmen, sie verfolgen, auflauern und zur Strecke bringen. Ende der Jagd. Es könnte auch die Jagd eines Briefmarkensammlers auf die Blaue Mauritius sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Was ist Jagd, was bedeutet Jagd ??? Das ist in ein paar Zeilen hier NICHT! geschrieben. Fakt ist, wenn die Tradition und das Brauchtum nicht erhalten bleibt, dann sind wir nur noch TOTSCHIESSER! Der ,,letzte Bissen" gehört genau so wie ,,das Verblasen", Schützenbruch, wer kann, einen guten Hund führen (ist aber bei manchen Jaager einfach nicht möglich), Waidgerechtes erlegen usw. Und wenn du nach Verblasen der Strecke ,,geselliges Beisammensein" NUR als Ausrede ,,zum Saufen" ansiehst, dann fällt mir dazu nur noch...irgendetwas stimmt mit ,,Hasi" nicht...o_O ein.
MfG.


Alles außer totschiessen kannst du auch ohne Jagd haben. Das macht die Sache für viele praktisch.
 
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Mit dem Hund gebe ich dir vollkommen recht, sobald meine Situation es hergibt, wird einer angeschafft.
Wenn die Voraussetzung nicht stimmen, dann geht das nicht und die können vielfältig sein.

Nicht, dass ich ihn dringend bräuchte aber ein aktiver Jäger sollte einen Hund haben, sofern möglich.
Dann ließe sich auch fragen, wie viele Waffen ein Jäger braucht um "aktiv jagen" zu können

Was den Alk angeht ist mein Problem das umgekehrte: Auto oder Waffen heißt bei mir 0,0 Promille, bei vielen anderen leider nicht. Und da wird dann jegliches Argument vorgeschoben, dass zur Hand ist. Normalerweise finde ich geselliges Beisammensein sehr angenehm.
Ja die "anderen"

Ansonsten glaube ich nicht, dass Jagdhörner und Brüche den Jäger vom Schlachter unterscheiden sondern Hege und die Fähigkeit, den Finger gerade zu lassen, auch wenn man schießen könnte.
Dass man nicht nicht schießt wenn man könnte, hat mit Jagd wenig zu tun. Bei genauerem Hinsehen, gibt es immer einen Grund dafür.
Gründe um ein Stück tot zu schießen, gibt es so viele wie es laufen zu lassen.


Und ganz ehrlich, bei dem, was auf Drückjagden teilweise zusammengeschossen wird, ist das Totschießerei.
Um ganz ehrlich zu sein, ist das sicher auch bei der Einzeljagd der Fall, nur sieht es da kein anderer. Drückjagden werden speziell dafür gemacht, wem das emotional gegen den Strich geht, bleibt weg, wer daran teilnimmt, sollte alles tun, um das beschossene Stück auch "waidgerecht" zu erlegen.

Da hilft auch das Theaterstück davor und danach als Alibi nix.
Aus allem lässt sich ein Theater, Drama, Schauspiel oder "Volksstück" machen

Schönen Sonntag noch und Waidheil
 
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Nur mal so für mich gesprochen:
voriges Jahr habe ich bemerkt und mich entschlossen, aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr an DJ teilzunehmen. Für mich ein Zeichen, dass sich meine Restlaufzeit wohl absehen lässt. Diese Entscheidung ist mir schwer gefallen, obwohl mich Jagdfreunde bedrängt haben, das doch nicht zu machen, denn sie würden das von mir auf DJ erlegte Wild bergen und versorgen.
Diese Haltung fand ich zwar außerordentlich kameradschaftlich, aber wenn sich die Jagd nur noch auf das erlegen (vulgo totschießen) beschränkt, entspricht das nicht meiner Auffassung von Jagd. Auf der Einzeljagd ist das völlig anders und deshalb jage ich auch für mich so weiter wie es über 60 Jahre gemacht habe.
Was Jagd ist, lässt sich schwerlich oder gar nicht um- und beschreiben, weder in launigen Forums-Posts noch in tiefschürfenden psycholgisch gefärbten Wälzern. Der Vergleich mit der Liebe kommt dem noch am nächsten.
Sich die Jagd von der Seele zu schreiben, könnte ein persönlicher Versuch sein, der aber letztlich nur ein kläglicher Versuch bleibt, denn in der Natur ist das anders als vor einer steinzeitlichen Schreibmaschine oder einem modernen PC. Wer es mal versuchen sollte, wird merken wie schwer er sich dabei tut. Versuchen könnte man es, denn mit dem jagen versucht man es ja auch an jedem Jagdtag.
 
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Alles außer totschiessen kannst du auch ohne Jagd haben....

So ist es.
Warum nimmt man die erheblichen Kosten und Mühen auf sich, den Jagdschein zu machen? Nur, um eine Waffe erwerben zu können und damit ein Wildtier erschießen zu dürfen!

Für alles weitere hier angeführte Brimborium könnte man sich den Jagdschein sparen, müsste nur einen Jagdpächter finden, der einen im Revier Hochsitze bauen, Wildäcker und Blühflächen einsäen, Nistkästen aufhängen, einen Jagdhund ausbilden, Mais einzäunen, die Kirrung beschicken, Wild zerwirken, Kitze suchen, Fotofallen kontrollieren lässt und vieles mehr. Der wäre sicher beigeistert und eine Mitgliedschaft in der Bläsergruppe ist auch ohne Jagdschein sehr willkommen, wenn die Töne nicht schief sind.
Und wäre man damit ein Jäger?
NEIN!

..... Das macht die Sache für viele praktisch.

Wieso sollte das für Viele die Sache praktisch machen?
 
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Warum nimmt man die erheblichen Kosten und Mühen auf sich, den Jagdschein zu machen? Nur, um eine Waffe erwerben zu können und damit ein Wildtier erschießen zu dürfen!

Das ist allerdings gesellschaftlich oft schwer zu verkaufen und noch schwerer sich selbst einzugestehen. Deshalb kommt wird es auch so aggressiv bestritten.
 
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Diese Haltung fand ich zwar außerordentlich kameradschaftlich, aber wenn sich die Jagd nur noch auf das erlegen (vulgo totschießen) beschränkt, entspricht das nicht meiner Auffassung von Jagd.
Ich kenne ein paar ältere Jaager die werden auf DJ's voll unterstützt, heist nicht mehr so weit laufen und zumindest das ,,Bergen" wird von jüngeren ,,Kollegen" übernommen(y) und warum auch nicht, der der sich noch ,,traut" auf Ansitz die Büchse zu führen kann (wenn er will) auch mit zur DJ. Verständnis wg. des Alters ist bei den meisten ,,jüngeren" Jaagern vorhanden.
MfG.
 
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Ansonsten glaube ich nicht, dass Jagdhörner und Brüche den Jäger vom Schlachter unterscheide
Der ,,Vergleich hinkt" aber gewaltig :sneaky:....im übrigen....man muss beim geselligen zusammensein sich nicht zwangsläufig ,,die Birne zukippen". Aber man kann über jagdliche Erlebnisse zB. ,,Fachsimpeln"und von erfahrenen Jaagern sich den ein oder anderen ,,Kniff" noch ,,ablauschen". Aber das auch nur, wenn man sich in seiner eigenen Arroganz NICHT für ,,den Besten" hält:cool: Und was das Jagdhornblasen insbesondere die Totsignale anbelangt, die gehören, zu mindest bei einer Gesellschaftsjagd genau so wie die Fichtenzweige auf dem Streckenplatz einfach dazu.
MfG.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Nicht nur bei den Tschechen schätze ich mal:sneaky:
MfG.

Die Differenz solcher Brauchtumsansprüche zu hochgeschätzter Jagdliteratur wie Kanadisches Scherzo im Parallelfaden ist schon auffällig. Da jagt Mehrhardt-Ilow allein, blässt kein Horn, hält sich nicht an Bekleidungs— noch Waffen- oder Kalibervorgaben, praktiziert Haupt- und Trägerschüsse, verwirft ganze Stücke weil aus purer Freude an der Jagd erlegt und ohne Verwendung fürs Wildpret, erlegt in der Schonzeit, übergibt sich keine Brüche, hat keinen Hund, wagt überweite Schüsse und hat noch nie Begriffe wie Umwelt- oder Naturschutz gehört. Dafür wird er gefeiert, das Buch ist das meistverkaufte Jagdbuch des Pareyverlages.

Aber jeder, der hier im Forum ähnlich agiert kann dagegen kein teutscher Jäger sein. Ein Aasjäger wäre er, ein Totschießer. Da fragt man sich schon wann das hochgeschätzte Brauchtum entstanden ist, auf welcher Basis und wer es wirklich lebt und nicht nur Theater spielt. Fürs jagen scheint es ja nicht wirklich notwendig zu sein.
 
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