In CZ werden die Jäger in zwei Gruppen eingeteilt:
Jäger heißt meist Lovec. Darunter versteht man einen Jäger der nur schießt, sich für Waffen, etc. interessiert usw. Bei uns wären das z.B. die Ökos. Es sind auch meist Jäger, die in keiner Jagdgesellschaft sind, sondern nur Teilnehmer an Gesellschaftsjagden. Alle Gesellschaftsjagden müssen angemeldet werden.
Jagdgäste werden auch nur als host = Gast bezeichnet.
Die andere Bezeichnung ist Myslivec. Die Bezeichnung ist eine Wortverschmelzung die aus
myslit/myslet (= denken) abgeleitet ist. Myslivec könnte als "denkender Jäger" übersetzt werden. Jetzt kommt bestimmt gleich einer mit dem Umkehrschluss daher. Im Gegensatz zum Lovec ist er auch Heger, füttert das Wild und wählt aus was er schießt. Z.B. auch Raubwild, welches mit "Schadwild" übersetzt werden könnte. Biotophegemaßnahmen wie bei uns sind meist nicht nötig. Neben der intensiven Land- und Forstwirtschaft gibt es genug Naturräume, die sich selbst überlassen werden. Gezielte Anpflanzungen kenne ich eigentlich nur aus den Fasanerien.
Fallenjagd ist nicht so sehr verbreitet, außer Kastenfallen. Der Myslivec ist in einer Jagdgesellschaft integriert und beteiligt sich an allen Revierarbeiten wie z. B. Hochsitzbau, Fütterungen.
Jagd ist nationales Kulturgut. Niemand diskutiert wie hier ob und wo es herkommt. Eure ganzen Sorgen sind dort völlig unbekannt. Eventuelle braune Ursprünge haben den Kommunismus überdauert. Es ist halt so, nationales Kulturgut, basta!
Und da haben sich alle dran zu halten. Z.B. Platzordnung beim Streckelegen. Zum Überreichen des Bruches stellt sich jeder zu seinem Stück. Dann sehen es auch die anderen wer was und wie erlegt hat.
Bei einem ev. Jagdgericht wird die "Strafe" nicht an Ort und Stelle "versoffen" sondern die lautet auch mal auf 1 Sack altes Brot oder 50 kg Hafer für das Revier. Aber meist gönnt sich das Gericht schon einen Becherovka.
Die Strecke wird meist nur von einem Bläser/einer Bläserin verblasen. Könnte mal ein paar Fotos einstellen, dann gehts hier gleich wieder ab.
Die Jagdgesellschaften welche ich kenne, veranstalten auch jedes Jahr ein Jägerball. Die Karten sind sehr begehrt und es kommen auch viele Nichtjäger. Die Mädels voll aufgebrezelt. Es gibt eine Tombola. Hauptpreis ist meist ein zwar aufgebrochener, aber komplett mit Schwarte eingefrorener Überläufer. Dazu anderes Schalenwild und Fasanen und Enten, sowie ein paar Hasen. Niederwild ist nicht ausgeweidet und alles ebenfalls tief gefroren.