Waschbären und der Einfluss auf die heimische Fauna

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Hi,
in einem Podcast habe ich was zu dem Reichelsheimer Kiebitzprojekt gehört. Dort werden behaarte Fleischfresser ( kannte ich so noch nicht als Begriff) durch Stromzäune ferngehalten. Im Netz finde ich aber ausser Pressemitteilungen nichts was es etwas besser erklärt.
Ergebnis muss wohl eindeutig sein....
Wmh
Peter
 
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Hi,
in einem Podcast habe ich was zu dem Reichelsheimer Kiebitzprojekt gehört. Dort werden behaarte Fleischfresser ( kannte ich so noch nicht als Begriff) durch Stromzäune ferngehalten. Im Netz finde ich aber ausser Pressemitteilungen nichts was es etwas besser erklärt.
Ergebnis muss wohl eindeutig sein....
Wmh
Peter

Das ist doch ein ganz alter Hut:
hinter sicheren Zäunen wächst und gedeiht alles.
Bei den Waldbauern die jungen Bäume, bei den Artenschützern die bedrohten eingezäunten Zielarten, siehe z. B. das Großtrappenprojekt in Brandenburg und in Österreich. Hier wie dort bekommen die Trappen nur hinter dichten Zäunen ihren Nachwuchs groß. Außerhalb absolut Null.
In Brandenburg haben mittlerweile die Seeadler und Kolkraben diese schönen Fressbrettchen entdeckt und machen nun den Trappenschützern allergrößte Sorgen.
Da Zäune sehr teuer sind und zudem den Lebensraum weiter einengen, sind die Förster dazu übergegangen, keine Zäune mehr zum Schutz der jungen Bäume zu bauen. Stattdessen wird beim wiederkäuenden Schalenwild massiv eingegriffen. Und siehe da: die jungen Bäumchen wachsen auf einmal auch ohne Zäune.
Im Artenschutz geht man genau den umgekehrten Weg.
Die Natur- und Artenschützer haben mittlerweile auch gemerkt, dass ihre Zielarten ohne Zaun aufgefressen werden. Während die Forstwirtschaft ihre Zäune niederreißt bzw. erst gar nicht mehr baut, fangen einige Artenschützer an, Zäune zu errichten. Würden sie auch in ihren Naturschutzgebieten eine intensive Prädatorenbejagung zulassen und unterstützen, bräuchten sie keine Zäune ziehen.
Artenschutz hinter Zäunen ist in meinen Augen eine Bankrotterklärung des Natur- und Artenschutzes.
Gruß rotfuchs2
 
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@rotfuchs2
Für mich war es neu...
Soweit ich verstanden habe, geht es darum zu zeigen, dass behaarte Fleischfresser eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Population sind. Dass diese Zäune nicht für immer sind ist klar.
Deswegen würde es mich im Detail interessieren inwieweit es wissenschaftliche Begleitung dazu gibt etc.

Peter
 
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Guest
Der rotfuchs2 hat leider Recht, die wissenschaftliche Begleitung kannst du dir hier ansehen bzw die Informationen einholen. Die Buckower sind da sehr zugänglich.
Ich stimme dem rotfuchs2 auch weitgehend zu, aber gerade bei der Großtrappe liegt der Ball in unserer (Jagd) Hälfte vom Spielfeld. Die Zäune wurden nicht wegen Seeadlern und Raben gebaut, sondern weil speziell der Fuchs dort alles mitnahm was er konnte. Die Buckower haben der Jägerschaft alle Möglichkeiten eröffnet, bis hin zur Fangprämie, aber es hat nichts genutzt.
Die Großtrappe ist eine jagdbare Art, normal hätte dort die Jägerschaft von sich aus jeden Hegemaßnahme ergreifen müssen. Mit den Trappenschützern zusammen, wäre auch etwas gegangen- auch gegen die Misanthropen in Potsdam.


CdB
 
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Der rotfuchs2 hat leider Recht, die wissenschaftliche Begleitung kannst du dir hier ansehen bzw die Informationen einholen. Die Buckower sind da sehr zugänglich.
Ich stimme dem rotfuchs2 auch weitgehend zu, aber gerade bei der Großtrappe liegt der Ball in unserer (Jagd) Hälfte vom Spielfeld. Die Zäune wurden nicht wegen Seeadlern und Raben gebaut, sondern weil speziell der Fuchs dort alles mitnahm was er konnte. Die Buckower haben der Jägerschaft alle Möglichkeiten eröffnet, bis hin zur Fangprämie, aber es hat nichts genutzt.
Die Großtrappe ist eine jagdbare Art, normal hätte dort die Jägerschaft von sich aus jeden Hegemaßnahme ergreifen müssen. Mit den Trappenschützern zusammen, wäre auch etwas gegangen- auch gegen die Misanthropen in Potsdam.


CdB

CdB, natürlich wurden die Zäune, wie in vielen anderen Schutzprojekten, z. B. zum Schutz der Wiesenbrüter in Niedersachsen, nur zur Abwehr des Haarraubwildes, insbesondere des Fuchses, gebaut. Die Fliegenden Prädatoren hatte man ausgeblendet bzw. ihnen nicht die Relevanz zugeordnet. Gerade bei den Trappen ging es jahrelang mit den Trappen gut, denn Seeadler und Kolkraben haben erst imLaufe der Jahre dieses Fressbrettchen entdeckt. Und jetzt wird man sie nicht wieder los. Richtig ist auch, dass über einen längeren Zeitraum mit Hilfe der Jägerschaft eine intensive Prädatorenbejagung, insbesondere mit Hilfe von Fallen, praktiziert wurde. Sogar ein Berufsjäger - unser Forumsmitglied Paul R. - war eingestellt worden. Woran es letztendlich scheiterte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute, dass die Prädatorenbejagung (Fallendichte? Fallenarten?) nicht so intensiv durchgeführt wurde, wie sie es hätte müssen, um auch eine mess- und zählbare Wirkung zu zeigen.
Aber, wie gesagt, das ist nur eine Vermutung von mir.
Beste Grüße
rotfuchs2
 
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Auch von diversen Vogelschutzinseln, auf denen eine straffe Raubwildbejagung stattfindet, hört man einhelig Klagen über die Zunahme von Seeadlern, die andere seltene Seevögel über die Maßen dezimieren.
In anderen Vogelschutzgebieten ist der Räuberdruck, "drumrum" so stark, dass ein Vakuum immer wieder neues Raubwild anzieht.
Hier messen die bekannten Schalenwildmanager in den unterschiedlichsten Vereinen mit zweierlei Maß.
Weil Raubwildbejagung ja nix bringt.......:mad:

Bausaujäger
 
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. Würden sie auch in ihren Naturschutzgebieten eine intensive Prädatorenbejagung zulassen und unterstützen, bräuchten sie keine Zäune ziehen.
Artenschutz hinter Zäunen ist in meinen Augen eine Bankrotterklärung des Natur- und Artenschutzes.
Gruß rotfuchs2

Gegen die freilaufende Hunde im Stundentakt in manchen sensiblen Wiesenbrütergebieten ist der Zaun aber ganz unnütz.;)
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Also ausgehend von der Großtrappe; in den Gebieten findest du tatsächlich noch mehr Füchse als freilaufende Hunde.

Das ist alles nicht in Großstadtnähe.
Noch nicht ganz am Arsch der Welt, aber man kann ihn schon viel besser erkennen.

CdB
 
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Hi,
ich bin der Meinung, dass diese Hegegemeinschaften im Moment einen der grössten Beiträge zum Ansehen und Fortbestand der Jagd machen da sie echten Naturschutz betreiben und dummen dahergerede bzgl. Fuchs und Waschbär mit Fakten entgegenstehen.
wmh
Peter
 
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Waschbär wird Weihnachtsbraten.

"Die Familie hat sich zum Festtagsessen um den Tisch versammelt. Es duftet nach Klößen und Bratensoße. In der Mitte steht der dampfende Weihnachtsbraten. Der besteht in diesem Jahr aber nicht aus Hirsch oder Gans – sondern aus Waschbärfleisch."

Der NABU meint, "die Liste der jagdbaren Tiere [muss] deutlich verkleinert werden. Der Waschbär, der in NRW dem Landesjagdgesetz unterliegt, gehört dann nicht mehr dazu."

https://rp-online.de/nrw/panorama/l...fleisch-waschbaer-zu-weihnachten_aid-54645011

Guten Appetit!
 

BAL

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Es ist doch irrelevant was ÖJV, NABU oder sonstwer über den Waschbären denkt. Bei uns in Deutschland steht das, was die EU will, über allem und unsere Politik packt da gern noch eine Schippe oben drauf.

Dann mal los:

Nach der EU-Verordnung muss Deutschland für weit verbreitete invasive Arten geeignete Managementmaßnahmen festlegen.
Quelle: https://www.bmu.de/themen/natur-bio...ler-artenschutz/invasive-gebietsfremde-arten/

Auszug aus der Liste invasiver, gebietsfremder Arten:
Nilgans
Nutria
Waschbär
Marderhund
Quelle: http://neobiota.bfn.de/unionsliste/art-4-die-unionsliste.html
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Solange Zaunbau als geeignete Managementmaßnahme angesehen wird, ist das wohl schon relevant.

Irrelevant ist das was die Normalos, auch im NABU etc., wollen, leider. Die Politik wird von den gutbezahlten Schreihälsen in der obersten Etage gemacht, auch leider.


CdB
 

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