WDR 1Live - Jäger finden Töten geil! | 1LIVE Dumm Gefragt

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Yumitori

Guest
Ich stehe seit 2-3 Jahren auf dem Standpunkt, dass ich mich überhaupt nicht rechtfertigen muss. Warum auch? Ich werde mein Gegenüber nicht überzeugen können. Also lass ich es. Ist verschwendete Energie. Mich kann ja auch kein Vegetarier überzeugen nur noch Grünzeugs zu essen.
Ich habe einen Jagdschein und verhalte mich gesetzeskonform, warum muss ich mich rechtfertigen und vor wem?
Ist aber heute immer mehr in Mode, sich wegen allem und jedem zu rechtfertigen. Fragt mich letztens, auch so ein sozial studiertes Mädel auch, warum ich so ne dicke Karre fahre und ob das sein müsste. Hab mich dabei ertappt, wie ich im Hirn eine Begründung zusammengebastelt habe. Hab aber dann noch die Kurve bekommen und einfach gesagt: weil ich es will und kann.

Robert
Zum Gruße,
da bin ich ganz bei Dir, es geht mir beim Großen Jäger nicht um die Rechtfertigung nach außen - ich will aber mit mir selbst so weit im Reinen sein, zu wissen, warum ich etwas unternehme und eine andere Sache sein lasse.
Das Ganze ist eine Spirale, die sich immer schneller dreht, immer enger wird.
Die Umwelt bedrängt einen immer mehr und will wissen, warum man dies oder jenes tut oder lässt und baut so einen bewussten Gruppenzwang auf: Kannst Du nicht vor der Gruppe (wie immer die auch beschaffen ist) rechtfertigen, was Du tust, wirst Du und Dein Tun in Frage gestellt - und weil so viele zu einer (dieser) Gruppe gehören wollen...
Was habe ich in einer Werbung kürzlich gelesen ?
"Weil jeder eine Community braucht..."
Natürlich ist der Mensch ein soziales Wesen, keine Frage, aber immer, wenn ich Gruppenzwang verspüre, sehe ich meine Freiheit eingeengt und dann muss ich die Gruppe prüfen, nicht umgekehrt... .
 
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wirklich der Auffassung, dass derjenige, der keine Tiere töten könnte grundsätzlich kein Fleisch essen sollte.
Wer keine Schafe halten und scheren, Wolle spinnen, Stoffe weben, Sakkos schneidern kann, sollte grundsätzlich kein Tweed tragen.....
Wer keine Baumwolle anbauen, ernten, spinnen, weben, schneidern kann, sollte grundsätzlich kein Schiesser tragen....

Es ist nunmal bei sozial lebenden Kreaturen so, dass nicht jeder alles können können muss, die Königin kann auch keinen Honig sammeln ;)
 
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Ich stehe seit 2-3 Jahren auf dem Standpunkt, dass ich mich überhaupt nicht rechtfertigen muss. Warum auch? Ich werde mein Gegenüber nicht überzeugen können. Also lass ich es. Ist verschwendete Energie. Mich kann ja auch kein Vegetarier überzeugen nur noch Grünzeugs zu essen.
Ich habe einen Jagdschein und verhalte mich gesetzeskonform, warum muss ich mich rechtfertigen und vor wem?
Ist aber heute immer mehr in Mode, sich wegen allem und jedem zu rechtfertigen. Fragt mich letztens, auch so ein sozial studiertes Mädel auch, warum ich so ne dicke Karre fahre und ob das sein müsste. Hab mich dabei ertappt, wie ich im Hirn eine Begründung zusammengebastelt habe. Hab aber dann noch die Kurve bekommen und einfach gesagt: weil ich es will und kann.

Robert

Geschenkt,

von einer Rechtfertigung im juristischen Sinne redet ja auch niemand. Es geht eher um den (kolonialistischen, bevormundenden) Gesellschaftstrend, seine eigene Moral über alle anderen zu erheben ("am Deutschen Wesen soll die Welt genesen"), mit dem jeder mal konfrontiert wird.

Werden solche moralischen Statements medial-*öffentlich gemacht, sollte man zu antworten wissen. Hier stehst nicht nur Du, sondern "die Jagd" oder "alle Jäger" in der Pflicht, darauf klare Antworten zu liefern, im Interesse aller Gleichgesinnten oder "der Sache".

Diese Antworten sollten keineswegs defensiv sein, sondern offensiv im Sinne von "mit offenem Visier" (des Helms, damit das Gesicht kenntlich ist). Es geht darum klar zu machen, dass töten etwas völlig menschlich-natürliches ist, seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte, und das die Nutzung getöteter (und lebender) Tiere dazu gehören. Ebenso, wie Geburt und Tod zum Leben gehören.

Klar abgrenzen kann man sich von Tierschutz-widrigen Auswüchsen, die aber -darauf sollte man hinweisen!- eher im Bereich industrieller Massentierhaltung zu finden sind, als bei der Jagd - zumindest rein zahlenmäßig.

Anders wirst Du bei solchen Diskussionen letzter Sieger. Ich führe diese regelmäßig, mit meinen 14 Nichten und 3 Neffen (die Großneffen sind noch zu klein, mögen aber bereits Wildschwein) sowie mit Arbeitskollegen, immer entspannt, freundlich und selbstbewußt. So gewinnst Du bei solchen Diskussionen.

Gruß,

Mbogo
 
S

Schorse2210

Guest
Moin,

das schlimme an unserer Gesellschaft ist das was @Jäger so schön dargestellt hat. Wenn wir unseren Kindern nicht vermitteln wo unsere Nahrungsmittel herkommen und das heißt nicht, das wir uns auf das Fleisch beschränken. Jedem wird im Kindergarten oder in der Schule erzählt , das der Bauer das Korn erntet, dann Mehl, dann Brot usw.
Beim Fleisch glauben alle, das wächst hinter den großen ALDI-Zentrallager auf den Bäumen.
Ich habe meinen Kindern erzählt was Uropa, Opa und Onkel in ihrem Betrieb machen und das da am Ende die leckere Leberwurst, Jagdwurst und Mettwurst herkommt. Gleiches bei der Jagd und der Große will dieses Jahr im Sommer mal mitkommen! Hat auch schon mal zugeguckt wenn Opa seine Wildsau zerwirkt hat, das ist glaube ich kindliche Neugier, die haben erstmal vor gar nichts Angst, die wird ihnen von ihren Eltern gemacht, die meist selbst keine Ahnung haben.

WmH
Schorse
 
Y

Yumitori

Guest
@Mbogo -
Zum Gruße,
alles richtig, ,was Du schreibst - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das jeweilige Gegenüber in der Diskussion willig und fähig ist, zuzuhören und zu verstehen.
Ist dies nicht der Fall und der oder die Jäger sind nur geladen worden, um ein "bashing" zu veranstalten, sollte das Visier geschlossen und der "Turnierplatz" verlassen werden.
 
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3.481
zum besseren Verständnis lies #28...
Habe ich.

Ich möchte - weder real noch auf mentaler, emotionaler Ebene ein Menschherz aufschneiden (vor allem, wenn es noch "angeschlossen" ist) - möchte aber dennoch an einem Solchen operiert werden, wenn es nötig sein sollte.
 
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Moin - ich glaube, dass die Jagd und auch die rote Arbeit zum bewussteren Umgang mit Fleisch führt. Mir jedenfalls ist erst als Jäger wieder wirklich bewusst geworden, wo Fleisch eigentlich herkommt. Ich glaube auch, dass dies letztlich auch zu weniger Verschwendung im Alltag führt und damit letztlich angewandter Tierschutz ist.
 
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@Mbogo -
Zum Gruße,
alles richtig, ,was Du schreibst - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das jeweilige Gegenüber in der Diskussion willig und fähig ist, zuzuhören und zu verstehen.
Ist dies nicht der Fall und der oder die Jäger sind nur geladen worden, um ein "bashing" zu veranstalten, sollte das Visier geschlossen und der "Turnierplatz" verlassen werden.

Wenn

das Gegenüber nicht diskutieren will, kämpfe ich trotzdem -öffentlich- mit offenem Visier weiter, das hinterlässt einen besseren Eindruck bei den Zuschauern ...

Ein Bashing muss man eben umdrehen und selber bashen - Kolonialismus, Meinungsdiktatur, Neusprech, Scheinheiligkeit, …. such Dir die passenden Ausdrücke aus. Anders geht's nicht. Sollen die PETAner doch pöbeln, verdrehen, lügen - es kommt drauf an, ihnen das so zu sagen. Deutlich, nicht pöbelnd, mit einem ironischen Unterklang ("Gemüsetaliban").

Gruß,

Mbogo
 
Y

Yumitori

Guest
Wenn

das Gegenüber nicht diskutieren will, kämpfe ich trotzdem -öffentlich- mit offenem Visier weiter, das hinterlässt einen besseren Eindruck bei den Zuschauern ...

Ein Bashing muss man eben umdrehen und selber bashen - Kolonialismus, Meinungsdiktatur, Neusprech, Scheinheiligkeit, …. such Dir die passenden Ausdrücke aus. Anders geht's nicht. Sollen die PETAner doch pöbeln, verdrehen, lügen - es kommt drauf an, ihnen das so zu sagen. Deutlich, nicht pöbelnd, mit einem ironischen Unterklang ("Gemüsetaliban").

Gruß,

Mbogo
Zum Gruße,
Der Große Jäger erhalte Dir Deinen Glauben an die Zuschauer; ich traue insoweit keinem Menschen mehr Objektivität zu und bin es selbst - allerdings dazu stehend- ja ebenfalls nicht.
Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Rhetorik - Lehrgänge man mir aufgedrückt hat - das, was wirklich hilft, ist die schneidende Präzision im Argument und die bewusste "Vernichtung" des Gegners, Ironie ist etwas fürs Theater, nicht fürs "Wahlvieh" - die sitzen doch nicht da, um von der Jagd etwas zu hören, die wollen sehen, wie die Jagd gebashed wird und sonst nichts.
Ich g l au b e einfach nicht mehr an die netten Zuschauer.
Wo ich allerdings ganz bei Dir bin, ist, dass es prima funktioniert, den Gegner der Lächerlichkeit preiszugeben.
 
Registriert
2 Apr 2001
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7.263
Dann wende das so an,

wie Du es gelernt hast und so, wie Du damit Erfolg gehabt hast. Wer heilt hat recht, fertig. Ist doch gut. Viele Wege führen nach Rom, ankommen muss man, nicht sich frustriert auf die Bank setzen, Zitronenwasser trinken und schlafen.

Gruß,

Mbogo
 
S

Schorse2210

Guest
Moin,

ich bin da bei @Mbogo immer dagegen halten, keinen Zentimeter Boden preisgeben.
Denn wenn der Klügere immer nachgibt herrscht der Dumme!

WmH
Schorse
 
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17 Nov 2009
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2.452
Um noch mal zu dem Beitrag von 1Live zurück zukommen, ich fand ihn gut.
Die Begründung mit dem Naturschutz ist natürlich etwas formelhaft aus einer DJV- Broschüre, aber ja auch nicht ganz verkehrt. Ehrlicher ist es zu sagen, das man Jagd um Beute zu machen. Heutzutage ist die Aussage, man jagt für den Kochtopf, allein wegen der Massentierhaltungsdiskussion, vollkommen akzeptiert unter Jägern. Das war nicht immer so!
Als "Fleischjäger" war man früher nicht so gut angesehen. Die Älteren werden das noch wissen.
Im dritten Reich waren Metzger und Gastwirte sogar nicht Pacht fähig.
 

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