Das Thema ist sehr vielschichtig und jeder hat eine einfache Lösung und die ist falsch:
1. Der Hase ist hauptsächlich von der Beutegreiferdichte abhängig. Er braucht keine Kräuterapotheke. Die deckungslose Feldflur reicht ihn oft schon aus wenn keine Anwarten für Rabenvögel und Bussarde bestehen, die die Junghasen von dort aus entdecken können. Er ist sozusagen die am einfachsten zu hegende Niederwildart.
2. Geht es um Federwild so spielen die Insekten eine Schlüsselrolle für die Jungenaufzucht und die Beutegreifer. Da wird es schon arbeitsintensiver. Für manche Arten ist ein spezieller Lebensraum notwendig, den die Landwirtschaft in unterschiedlicher Qualtiät durchaus bieten kann.
3. Einige Arten kommen aber trotzdem nicht klar, weil die Störungen überwiegen. Beispiel: Ein Modellflugplatz (wir haben an jeder Ecke einen) und Kiebitzbrutgebiet schließen sich aus.
4. Alle bisherigen Versuche, durch irgendein Programm das Dilema zu lösen scheitern oft an:
a) Programmen die den Kontrollettis ein einfaches Leben ermöglichen und nicht zielführend sind
b) Programmen die an den Bedürfnissen der Arten leider vorbei gehen, wie z.B. der Hang nach irgendwelchen Streifen, die zwar Insektennahrung bieten, aber selten Bruthabitat sind. In den Streifen ist einfach die Prädation sehr groß, genau wie in den hirnrissig angelegten Flurbereinigungshecken mit Raubwildpass mitten durch. Der ganze Quatsch mit Randzone, Kernzone, gemacht von Leuten die keinen Schimmer von den Zusammenhängen haben.
5. Der Landwirt kann auf seinen Flächen Artenschutz produzieren wenn die Gesellschaft es so will. Dafür kann und muss er gutes Geld bekommen und darf nicht in ein unsinniges Korsett von Vorschriften eingesperrt werden, die zur Zeit ja dem eigentlichen Zweck zuwiederlaufen. Auf diesen Flächen muss sich alles um die Arten drehen (z.B. Mähzeitpunkt) und nicht irgendwelchen hausgemachten Vorschriften. Wir brauchen im Hinblick auf die Prädation nicht nur Streifen, sondern die Fläche. Dazu gibt es nur ein Mittel: Die mehrjährige Buntbrache ohne Mulchen und Befahren mit einer Mindestfläche von 0,5 ha. Bei meinen Buntbrachen die ich seit dem Jahr 2001 anlege hat sich herausgestellt: So nett wie die oft nur kleinen Ecken sind: Der Inseleffekt macht es den Arten dort nicht leicht. Das Braunkehlchen geht bei uns in Buntbrachen ab ca. 0,5 ha.
Die Vielschichtigkeit des Themas kann man nicht mit einem Posting erschlagen und ich habe sicher noch Details vergessen. War ein Schnellschuss jetzt neben einer Tassse Kaffee.