Wehmut - DK - und letztes Halali

S

scaver

Guest
Ich gehöre nun auch schon zu Denen, die in den späten 60ern, gerade mal den Windeln entledigt, schon irgendwie wussten, das der Hirsch vom Reh Bock heisst. Und wir hatten natürlich einen Deutschkurzhaar.
Neulich habe ich einen alten Förster besucht, der das letzte Halali erwartet. An der Wand alte, kernige Böcke, wie man sie selten sieht, natürlich auch der verdiente Lebenshirsch (ja verdient!). Das wird ja heute auch sehr negativ diskutiert, das mit dem Lebenshirsch.

Eine Plakette an der Wand- Deutsch Kurzhaar.
Ich frag ihn also, was er denn an Hunden geführt hätte. Deutschkurzhaar, war die Antwort, Deutsch Langhaar hatte er auch. - ABER der Deutsch Kurzhaar, der war der Beste.

Lange ists her.

Was ist heute das Beste? Es war vieles gut und schön vor langer Zeit, es war nicht alles schlecht, wie man mancherorts hört.

Was ich aber sagen will ist: Der Deutschkurzhaar, das ist schon ein Hund, da must Du lange suchen.
sca
 
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In meinem jagdlichen Umfeld werden 2 Deutschkurzhaar geführt und ein anderer Jäger schwört auf seine Brandlbracke. Diejenigen die den Deutschkurzhaar führen haben entweder schon den zweiten oder wollen nie wieder einen anderen .........
 
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Ich gehöre nun auch schon zu Denen, die in den späten 60ern, gerade mal den Windeln entledigt, schon irgendwie wussten, das der Hirsch vom Reh Bock heisst. Und wir hatten natürlich einen Deutschkurzhaar.
Neulich habe ich einen alten Förster besucht, der das letzte Halali erwartet. An der Wand alte, kernige Böcke, wie man sie selten sieht, natürlich auch der verdiente Lebenshirsch (ja verdient!). Das wird ja heute auch sehr negativ diskutiert, das mit dem Lebenshirsch.

Eine Plakette an der Wand- Deutsch Kurzhaar.
Ich frag ihn also, was er denn an Hunden geführt hätte. Deutschkurzhaar, war die Antwort, Deutsch Langhaar hatte er auch. - ABER der Deutsch Kurzhaar, der war der Beste.

Lange ists her.

Was ist heute das Beste? Es war vieles gut und schön vor langer Zeit, es war nicht alles schlecht, wie man mancherorts hört.

Was ich aber sagen will ist: Der Deutschkurzhaar, das ist schon ein Hund, da must Du lange suchen.
sca

Was meinst du den explizit mit „der beste“ und warum „muss man lange suchen“?
Mfg
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,
ich bin mit Hunden verschiedener Rassen groß geworden, unser erster Jagdhund war ein DK, ebenso der zweite Vierbeiner - danach hatten Vater und ich kein eigenes Revier mehr, es kam ein Teckel. Ich führe derzeit keinen Hund, aber :
In einem Revier, in dem es auch Niederwild gibt, kann ich wirklich keinen besseren Hund empfehlen, immer unter Beachtung der Tatsache, dass er regelmäßig jagen kann.
Unsere Nr.1 hatte mehr vom sog. "alten Leithundblut", war nicht nervös, für Außenstehende fast betulich - aber es war eine Pracht, wie er sich sehr genau Wind holte, wenn es an einen Rübenacker oder dergl. ging, man konnte an der Stellung der Rute erkennen, ob er Feder- oder sonstiges Wild (oder - wie es damals hieß - Raubzeug) vorstand. Auf der Wundfährte war er für unser Revier (Rehwild, SW, Rotwild seltenes Wechselwild) unschlagbar, auch, wenn es um Straßenverkehrsopfer ging.
Unsere Nr. 2 war wesentlich nerviger, viel Passion, immer Vollgas und absolut mannscharf, sehr auf mich und meine damalige Freundin geprägt, nachdem mein Vater nicht mehr so konnte - gewöhnungsbedürftig, klar, wäre mir heute aber zu anstrengend .
Was unbedingt für den DK spricht, er ist in der Wohnung pflegeleicht. Und ich bin überzeugt davon, dass die beste Führerbindung entsteht, wenn der Hund i m m e r dabei sein kann.
Ich habe einen guten Freund, der hat eine junge DD- Hündin, die finde ich ebenso ganz toll - aber j e d e r findet seinen augenblicklichen Hund toll... .
 
M

MeierHans

Guest
Bei den DK muss man mittlerweile aufpassen.

Ich kenne ein paar, einige sind wirklich "nervenstark", andere sind hypernervös und eigentlich nicht zu gebrauchen - mich jedenfalls würden die in den Wahnsinn treiben mit ihrem Gewimmer.
 
Y

Yumitori

Guest
Bei den DK muss man mittlerweile aufpassen.

Ich kenne ein paar, einige sind wirklich "nervenstark", andere sind hypernervös und eigentlich nicht zu gebrauchen - mich jedenfalls würden die in den Wahnsinn treiben mit ihrem Gewimmer.
Zum Gruße,
ich bin wirklich eher Hundenarr als Hundefachmann - aber genau d i e Tendenz habe ich auch beobachtet, vielleicht zu viel Pointerblut, man wollte immer n o c h schneller, n o c h weiter usw.usf. - aber angeblich, so hat mir mal eine sehr erfolgreiche Züchterin geschrieben, wirke man seit einigen Jahren dem entgegen... .
 
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Jehova! Die eigentliche Frage ist doch, der beste wofür....?

In annähernd grauer Vorzeit

habe ich 2 Jahre in Spanien als Geologe im Gelände gearbeitet. Ein befreundeter Farmverwalter einer großen Jagdfinca in den Montes de Toledo hatte 2 DK; er hatte die Rassen als Gastarbeiter in der Schweiz kennen und schätzen gelernt. Er machte nach den Monterías die Nachsuche auf Hirsch, Sau und Muffel mit ihnen, in dem extrem schwierig zu begehenden Gelände der Montes. Sie machten das gut, inkl. Stellen und Niederziehen.

Brillieren taten sie beim Vorstehen (und apportieren) auf Rothuhn und Wachtel, das war eindeutig ihre Domäne.

Gruß,

Mbogo
 
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Bei den DK muss man mittlerweile aufpassen.

Ich kenne ein paar, einige sind wirklich "nervenstark", andere sind hypernervös und eigentlich nicht zu gebrauchen - mich jedenfalls würden die in den Wahnsinn treiben mit ihrem Gewimmer.

Also "Wimmern" kenne ich von allen unerzogenen Hunden - die irgendwann als Welpe mal mit dieser Masche Erfolg hatten und diese Untugend dann beibehalten.


Es gibt bei den DK, soweit ich die Sache überblicke, wirklich aktuell zwei Richtungen. Sehr agile, schlanke, schnelle und vielleicht auch in den ersten Jahren etwas nervöse Hunde von eher zarter Gestalt. Das sind wirklich Hunde, wie sie international als "GSP" teilweise sogar Settern und Pointern den Rang als elegante Feldjäger, bombenfeste Vorsteher und sichere Apporteure abgenommen haben.

Und dann den eher schweren Schlag, der eigentlich in Statur und Gewicht dem DD in nichts nachsteht - wenn man mal von der schönen, seidigen DK-Decke absieht. Neulich wurde hier irgendwo in der Hunderubrik eine Rüde abgebildet. Dieser entspricht sicher dem schweren Schlag.

Das sich diese beiden Schläge schon früher voneinander trennten, liest man schon bei Frevert, der darauf hinweist, dass in seiner Kindheit der Vater noch einen DK vom "schweren, westfälischen" Schlag hatte und inzwischen, zu seinem Bedauern, neumodische und nach englischem Vorbild gezüchtete DKs im Vordergrund stehen (so sinngemäß ging die Diskussion in etwa).

Wir haben selber eine DK-Hündin, die derzeit dritten Feld steht. Leichter Schlag, sehr führig, sehr leistungsstark - mit 1,5 Jahren alle Prüfungen und Leistungsmerkmale einschließlich VGP mit 2x Suchensieger und einem II.Preis.

Gute Leistungen im Sauengatter und sie meistert inzwischen die 1000m Fährtenschuh und wir bereiten sie auf die entsprechende Prüfung vor (das letzte was auf ihrer Ordensschnalle noch fehlt).

Aber, auch in diesem Alter sehr nervös noch. Kleinste Bewegung im Garten - und sie steht sofort an der Terrassentür und will raus. Wuselt immer zwischen den Beienen herum und will arbeiten. Kenne ich in der extremen Form so von keinem meienr anderen Hund zuvor.

Für beide DK Schläge gibt es Interessenten und entsprechende Reviere. Für uns und unser Wald, Feld, Wiese und Bauminsel Revier mit Bächlein und Gräben, DW, RW, SW, Enten, Gänsen im Herbst und Fasan, macht solch ein leichter Schlag Sinn. Ausgewachsene Füchse und auch große Hasen apportiert die zarte Lady sicher und passioniert, auch wenn das für sie eine vergleichsweise große Schlepperei ist.

Für meine Bedürftnisse benötige ich keinen schwereren Vorsteher, der dann auch größere Frischis apportiert etc.

Und solch einem eleganten, zarten aber dafür ungemeinen schnellen und gründlichen Feldjäger bei der Suche zuzusehen, bombenfestes Vorstehen und geschmeidiges Nachziehen... ein traumhafter Anblick.

Das ist übrigens der Rüdenvater:

0906-09.jpg


http://www.deutsch-kurzhaar.de/zuchtrueden/0906-09.htm


Seine Tochter ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten:

Ginger.png
 
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Ja, es gibt schon tolle Hunde unter den DKDK. Und sicher gibt es auch tolle Hunde aus anderen Rassen. Der eine schwört auf die Rasse x und der andere auf die Rasse y, so ist es und das ist bestimmt auch gut so. Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Ich schwöre vor allem auf den Hund bzw. die Rasse, die meinen Jagd und Revierbedingungen gerecht wird. Und denen ich als Jäger gerecht werden kann.

Das Jagdhunde einfach auch dadurch einzigartig und faszinierend sind, dass sie zu den wenigen Rassen gehören, die in der Regel noch für das eingesetzt werden, für was sie einst erdacht und gezüchtet wurden, macht eine deratige Hundeführung nochmals zu etwas ganz besonderem.

Des Jägers Hund ist hinter Wild
Des Herrn getreues Spiegelbild.
Stets gilt im Feld und Waldesgrund:
„Es taugt der Herr, wenn taugt sein Hund.”
 
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in Haus und Garten bei meinen jagdlichen Englandausflügen waren stest die üblichen Labis vorhanden.
Wenn aber Schalenwild nachzusuchen, war bat der Hausherr den Gamekeeper zu kommen mit seinem DK Rüden.Die heimischen Hunde konntest dafür vergessen,die zogen nix nieder.
 
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10 Jan 2018
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in Haus und Garten bei meinen jagdlichen Englandausflügen waren stest die üblichen Labis vorhanden.
Wenn aber Schalenwild nachzusuchen, war bat der Hausherr den Gamekeeper zu kommen mit seinem DK Rüden.Die heimischen Hunde konntest dafür vergessen,die zogen nix nieder.

Und in einigen Fällen kommen jetzt auch diese hier...;)
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https://www.uksha.org.uk/events
 

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