Weidgerechtigkeit in der Jagdpraxis

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Hallo Zusammen.
Sehr schönes Thema. Danke an den TS. Das Thema Waidgerechtigkeit muss und wird hoffentlich jeder für sich selbst festlegen. Natürlich wird derjenige, auch andere nach seiner eigenen Haltung beurteilen. Das ist sein gutes Recht.
Ich schieße, zum Beispiel keinen Hasen in der Sasse, würde auch bei Gelegenheit keinen Infanteristen beschießen. Genauso wie ich keine führenden Muttertiere (egal welcher Gattung) schieße. Wenn mir jetzt irgendjemand unterlassene Chancenauswertung vorwerfen möchte, dann darf er das natürlich tun. Ich lasse mir jedoch meinen Respekt vor der Kreatur nicht kleinreden. Ich habe auch schonmal einen schlechten Schuss angetragen oder auch einen Fehler beim Ansprechen gemacht. So etwas beschäftigt mich dann auch erstmal einen Weile. Auch Stelle ich dann mein Tun in Frage. Die Liebe zur Natur mit ihren Geschöpfen und die Passion zur Jagd halten mich aufrecht.
Im übrigen täte unserer Gesellschaft mehr Respekt untereinander, vor dem Eigentum, vor dem Recht, vor der Natur, etc. gut.
Waidmannsheil
 
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... Beim Raubwild schaut es mit der Moral gleich ganz anders aus......
Du diskutierst ansonsten nicht im öffentlichen Bereich? Oder mit anderen Diskussionspartnern ...

Warum sonst veröffentlichst Du eine nicht belegte Unterstellung wie im obigen Zitat mit vermeintlich hoher agitativer Wirkung und erwartest dann tatsächlich, dass die Mitdiskutanten diese offensichtliche Unterstellungsdialektik als gegeben hinnehmen?

Pauschaler und primitiver geht es wohl kaum noch. Zum einen die Identifikation einer vorgeblich vorhandenen "Niederwildszene", zum anderen die Unterstellung der Kenntnis der Moral jedes einzelnen Angehörigen dieser Szene.

btw: @Hasenhahn schrieb in seinem Post von "Raubwild", Du schreibst von "Raubzeug". Das unterstützt die These von @Hasenhahn sehr erheblich:
... schau lieber mal in Literatur oder Netz nach, bevor du dich hier zu Themen (Niederwild) äußerst, zu denen du keine Erfahrungen hast, wie ich zumindest vermute.

Ja, ich weiß: Niemand mag Klugscheißer. Darum versuche ich zum Schluss dieses Posts meine - ggf. für Dich zu komplexen - Gedanken noch einmal in profane Terminologie zu simplifizieren: Du hast keine Ahnung.
 
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Du diskutierst ansonsten nicht im öffentlichen Bereich? Oder mit anderen Diskussionspartnern ...

Warum sonst veröffentlichst Du eine nicht belegte Unterstellung wie im obigen Zitat mit vermeintlich hoher agitativer Wirkung und erwartest dann tatsächlich, dass die Mitdiskutanten diese offensichtliche Unterstellungsdialektik als gegeben hinnehmen?

Pauschaler und primitiver geht es wohl kaum noch. Zum einen die Identifikation einer vorgeblich vorhandenen "Niederwildszene", zum anderen die Unterstellung der Kenntnis der Moral jedes einzelnen Angehörigen dieser Szene.

btw: @Hasenhahn schrieb in seinem Post von "Raubwild", Du schreibst von "Raubzeug". Das unterstützt die These von @Hasenhahn sehr erheblich:
Ich passe mich nur dem Forum an😉
 
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Das wird dir nicht gelingen-
Das völlige Versagen der Umgangsformen kannst Du nicht kompensieren, nicht einmal
mit deinem rotzlöffeligen Frechheiten, deinem durch nichts begründeten Streben nach
eitlem Elitarismus und deiner ständig dahergeplapperten Wiederholung deines so sehr
gewünschten Status als dringend benötigtem Killer.

Nichts.

Nur die Feigheit der Anonymität im Internet.

derTschud, Schießer
 
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Ich predige nicht Wasser und trinke Wein, sonder nich predige was ich selbst lebe. Glaube mir, ich kenne die Niederwildhege mit all ihren teils perversen Auswüchsen. 10 Jahre in einem Extremniederwildhegegebiet haben mich gegenüber dieser Szene kritisch gemacht. Warum bejagst du Hase und Co. überhaupt noch wenn es so schlecht um sie steht? Für die Hasen ists egal ob sie der Fuchs oder der Jäger holt. Das Geschwafel von der ökologischen Notwendigkeit der Raubzeugbekämpfung kann ich nicht mehr hören und nachher wird mit den Streckenfotos geprotzt. Du bist ja ein gutes Beispiel dafür.
Ich bejage Raubwild, weil ich ubedrohten Arten helfen möchte und das auch mit Erfolg tue. Das hat nix mit Geschwafel zu tun, wenn man Ergebnisse hat. Wir haben wieder Bruterfolge von Kiebitz, Krickente, Feldlerche, Rebhuhn und Co. Nebenbei gibt's bei uns extrem viele Feldhamster, über 100 Sichtungen im Jahr sind keine Seltenheit. Das davon Feldhase und Fasan auch stark profitieren, ist klar und da muss dann auch eingegriffen werden im Herbst. Schlecht stehts um die beiden Wildarten hier nicht. Ich darf nochmal auf §2 (1) verweisen, und darauf, dass der Feldhase sehr wohl Wildschadenersatzpflichtig ist bei uns. Ich bin sicher einer der letzten, der Niederwild bejagt, wenn es nicht absolut nachhaltig möglich wäre. Bei uns gibt's unter 80 Hasen pro 100ha keine Jagd, nichtmal Einzeljagd. Das machen nicht viele Reviere.

"Warum bejagst du Hase und Co. Überhaupt noch wenn es so schlecht um sie steht?"
Das sind mir die liebsten, die mein Revier nicht kennen aber über den Wildstand dort Bescheid wissen. Ich frage dich ja auch nicht "Warum bejagst du Rehwild überhaupt noch wenn es so schlecht darum steht?"
 
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Da wir recht wenig Hasen im Revier haben, habe ich bei uns nur einmal einen Weihnachtshasen mit der kleinen Kugel per Kopfschuss erlegt. Sonst nur insgesamt 5 Hasen bei Einladungen
Natürlich ist auch mir bekannt, dass man keinen Hasen in der Sasse schießt und keinen "Infantristen".
Aber geschieht das wirklich nur wegen der Wildbretentwertung? Und ist diese dann wirklich größer als bei einem Volltreffer im Lauf? Ich war bisher der Meinung, dass das eher als unfair betrachtet wird.
Und dieses "unfair" ist ein durchaus zweifelhafte Begründung.
Aber wie gesagt: Wenig Erfahrung.
Beim Hasen in der Sasse

entwertest Du den Rücken, wenn er breit vorbei läuft, triffst Du die Schulter und den Kopf; die Schulter und der Träger kommen in den Hasenpfeffer, wobei im Zuge der Zubereitung die Schrote herausfallen bzw. leicht entfernbar sind, bei Rücke und Keulen entstellt man damit schon das Bratenstück, wenn man jedes Schrot, das man lokalisieren kann, herauspult.

Gruß,

Mbogo
 
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Wer die ethische Verantwortung für die Mitgeschöpfe ernst nimmt, kann Jagd nur dann rechtfertigen, wenn sie sich nach sorgfältiger wissenschaftlicher Prüfung als ökologisch erforderlich erweist und Tiere dadurch von Leiden erlöst oder vor Leiden bewahrt werden.
Nein.

Jagd gehört zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und ist sei der Menschwerdung Grundbestandteil unserer Nahrung und damit unseres Lebens. Ackerbau gibt es erst seit etwa 8 bis 10tausend Jahren, nomadische Viehzucht geringfügig länger. Ein Klacks gegen die Dauer der Geschichte der Menschheit vorher.

Mbogo
 
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Auf Wunsch der Bauern wurde für einen Pächter im Knoblauchsland der Hasenschäden wegen schon die Jagdzeit verlängert
 
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Da weder 1920, noch 1970, noch 2020 diese ungeschriebenen, allgemein anerkannten Grundsätze in irgendeiner Form fixiert worden sind, hilft dein Post nicht.
Ein Paragraf, der Texte enthält, die der Willkür Tür und Tor öffnen können, ist das Papier nicht wert.
Dieser Passus im §1 gehört schon längst auf die Müllkippe und durch klare Regelungen ersetzt.
Auch wenn dir das unter Umständen nicht gefallen wird.
Um Himmels Willen, den lass mal schön da drin.

Erkennst du denn die Zeichen der Zeit nicht?
Kontakte zu Anwälten ersetzen gute Erziehung
Rechtsschutz statt Verantwortlichkeit

Ich sagte kürzlich zu unserem BGS - Inhaber:
Es gibt Dinge, die wir Jäger nicht tun, obwohl sie das Gesetz uns erlaubt.
Weil wir mehr Rücksicht auf das uns anvertraute Wild nehmen, weil wir besser wissen, was hier draussen abläuft und weil wir uns ganz bewusst von irgendwelchen Naturkonsumenten abgrenzen wollen.

Was den Wandel des jägerischen Selbstverständnisses angeht, empfehle ich, mal den Bogen von einer möglichst frühen Ausgabe des "Oberländer" über Scherpings "Waidwerk zwischen den Zeiten" bis hin zu Cramer - Klett zu schlagen. Vielleicht dämmert dir ja dann was.

Das Billigste, was man tun kann, ist, sich auf Recht und Gesetz zurück zu ziehen.
Da ist "Was du nicht willst, was man dir tu..." und "Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein" die wesentlich bessere Variante.
Sie erfordert allerdings etwas, das heute kaum mehr als positiv zu bewertende Eigenschaft anerkannt wird, nämlich Charakter.
 
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Wer die ethische Verantwortung für die Mitgeschöpfe ernst nimmt, kann Jagd nur dann rechtfertigen, wenn sie sich nach sorgfältiger wissenschaftlicher Prüfung als ökologisch erforderlich erweist und Tiere dadurch von Leiden erlöst oder vor Leiden bewahrt werden.
Das ist jetzt nicht wirklich ernst gemeint, oder? o_O
Manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln...
 
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... Es gibt Dinge, die wir Jäger nicht tun, obwohl sie das Gesetz uns erlaubt.
Weil wir mehr Rücksicht auf das uns anvertraute Wild nehmen, weil wir besser wissen, was hier draussen abläuft und weil wir uns ganz bewusst von irgendwelchen Naturkonsumenten abgrenzen wollen. ...
Wir stehen damit übrigens keineswegs so alleine da wie Viele glauben.
Sogar die auch in diesem Faden als kulturlos gescholtenen US-Jäger pflegen ihre ungeschriebenen Regeln der "Waidgerechtigkeit" unter dem Begriff "Fair Chase".

test

There are certain aspects of fair chase hunting that extend beyond written laws. For example, shooting at a running deer is not illegal, nor are there any laws regarding shooting at extremely long ranges with a firearm or bow. To those who believe in the responsibility to kill quickly and cleanly, taking such risky shots would be unethical. A large part of the time-honored tradition of hunting has to do with the fact that sportsmen police themselves and others both within and beyond the rule of law.
 
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um mal von der Hasensasse weg zu kommen...

Ich hab folgendes Problem: Der Rehwildbestand in dem von mir bejagten Revier ist durch folgendes gekennzeichnet:
Das Revier hat eigentlich eine gute Struktur, kleinparzellierte Waldstücke mit reichlich Äsung (Muschelkalk), abwechslungsreiche Deckungen, viele Freiflächen/Wiesen (mansche besser, andere mit weniger Äsung (Magerrasen), aber überall Felder mit Wintergrünung, Raps oder Wintergetreide in Reichweite.
2. Die Wildpretgewichte sind sehr niedrig. Bei den Böcken haben die sich in den vergangenen 10 Jahren schon etwas nach oben bewegt (von 12 auf 15 bis 16 kg bei Mehrjährigen), bei den Geißen und Schmalrehen sind einzelne dabei, die auch im normalen Bereich von 14 bis 16kg liegen, die Kitze sind zu 95% bescheiden. Im Dezember Januar im Schnitt bei 8 bis 9kg.
3. Alle, wirklich alle Mehrjährigen Stücke, die wir die letzten Jahre (teilweise aus "Versehen" weil als Kitz angesprochen) im Dezember/Januaur erlegt oder von der Straße gelesen haben, sind in die Tonne gewandert, weil mit hunderten Dasselfliegen belegt und Rücken, Keulen und Blätter vereitert waren. Alles anzeichen für einen überhöhten Bestand.
Wir schießen auf 230ha seit Jahren steigende Zahlen. Angefangen haben wir vor 10 Jahren mit 16 Stücken, im zurückliegenden Jahr waren es Jahr waren es 32 Stück (knapp 14 Stück/100ha). die Nachbar schießen ein Bruchteil davon, irgendwas zwischen 3 und 5 Stück/100ha (?). Deren Stücke sind aber wohl alle gesund und die Wildpretgewichte sind nicht so gering wie bei uns.

Zu meiner Frage der Waidgerechtigkeit:
So stark wie die Stücke von den Hautdasseln befalen sind, geh ich davon aus, dass sie massiv leiden. Leidende Stücke zu erlegen ist wohl waidgerecht, oder?

Bis Mitte Ende Oktober sieht an nix von den Dasseln, da leiden die wohl auch noch nicht. Wenn die Maden wachsen und die Stücke darunter massiv leiden, sind sie wiederum nicht verwertbar, also für die Tonne - was wiederum nicht waidgerecht ist.

Aber ist es waidgerecht, desswegen alle kranken Stücke zu erlegen? Das würde bedeuten, dass wir alle Reh (älter als 1 Jahr) bei uns erlegen müssten. Die Kitze stehen lassen (die haben keine Hautdasseln) und die Geißen wegschießen ist aber auch nicht waidgerecht.

Was würdet Ihr tun, was ist in Euren Augen waidgerecht?
 
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um mal von der Hasensasse weg zu kommen...

Zu meiner Frage der Waidgerechtigkeit:
So stark wie die Stücke von den Hautdasseln befalen sind, geh ich davon aus, dass sie massiv leiden. Leidende Stücke zu erlegen ist wohl waidgerecht, oder?
Sehr gutet Aspekt!
Die Waidgerechtigkeit hat mit Hautdasseln eher weniger Verbindung, denn selbst starker Befall ist am lebenden Stück nicht zu erkennen. Ich stelle entsprechende Bilder nicht ein, aber wenn ich schon Stücke verworfen habe, lässt sich vielleicht der Befall erahnen
Bis Mitte Ende Oktober sieht an nix von den Dasseln, da leiden die wohl auch noch nicht. Wenn die Maden wachsen und die Stücke darunter massiv leiden, sind sie wiederum nicht verwertbar, also für die Tonne - was wiederum nicht waidgerecht ist.
Die Dasselfliege kommt nicht über all vor, offensichtlich vermehrt dort wo Wasser ist
Es kann auch waidgerecht sein, etwas für die Tonne oder den Luderplatz schießen zu müssen.
Über 30 Jahre im Oberfrankenjura gejagt, kaum oder kein Bafall damit. Im Aisch- und Ebrachgrund dagegen sehr stark
Aber ist es waidgerecht, desswegen alle kranken Stücke zu erlegen? Das würde bedeuten, dass wir alle Reh (älter als 1 Jahr) bei uns erlegen müssten.
Wenn und ob Stück Rehwild leidet, sieht man am Spiegel, am "Husten oder Nießen" oder am mageren Erscheinungsbild und dürfte einen strengen Winter nicht überstehen. Alle von mir mit Dasseln befallen Stück haben proper ausgesehen und wurde im Rahmen der Jagd, meist Kitz-Geiß-Dubletten erlegt Bei geringem Befall ist das Stück gut verwertbar und es wird nix verkauft, das ich nicht selbst essen würde.

Die Kitze stehen lassen (die haben keine Hautdasseln) und die Geißen wegschießen ist aber auch nicht waidgerecht.
Was würdet Ihr tun, was ist in Euren Augen waidgerecht?
Eine auch von mir gemachte Beobachtung: je älter die Stücke, umso stärker der Befall im Herbst. Habe aber keine Befunde, wie sich das nach der Verpuppung zur Fliege darstellt.
Komisch nur, dass bei allgemeinem Rückgang an Insekten die Dasselfliege in bestimmten Gebieten häufig ist. Nochmals: Auch stark befallene Stücke ließen das nicht erkennen.
 
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um mal von der Hasensasse weg zu kommen...

Ich hab folgendes Problem: Der Rehwildbestand in dem von mir bejagten Revier ist durch folgendes gekennzeichnet:
Das Revier hat eigentlich eine gute Struktur, kleinparzellierte Waldstücke mit reichlich Äsung (Muschelkalk), abwechslungsreiche Deckungen, viele Freiflächen/Wiesen (mansche besser, andere mit weniger Äsung (Magerrasen), aber überall Felder mit Wintergrünung, Raps oder Wintergetreide in Reichweite.
2. Die Wildpretgewichte sind sehr niedrig. Bei den Böcken haben die sich in den vergangenen 10 Jahren schon etwas nach oben bewegt (von 12 auf 15 bis 16 kg bei Mehrjährigen), bei den Geißen und Schmalrehen sind einzelne dabei, die auch im normalen Bereich von 14 bis 16kg liegen, die Kitze sind zu 95% bescheiden. Im Dezember Januar im Schnitt bei 8 bis 9kg.
3. Alle, wirklich alle Mehrjährigen Stücke, die wir die letzten Jahre (teilweise aus "Versehen" weil als Kitz angesprochen) im Dezember/Januaur erlegt oder von der Straße gelesen haben, sind in die Tonne gewandert, weil mit hunderten Dasselfliegen belegt und Rücken, Keulen und Blätter vereitert waren. Alles anzeichen für einen überhöhten Bestand.
Wir schießen auf 230ha seit Jahren steigende Zahlen. Angefangen haben wir vor 10 Jahren mit 16 Stücken, im zurückliegenden Jahr waren es Jahr waren es 32 Stück (knapp 14 Stück/100ha). die Nachbar schießen ein Bruchteil davon, irgendwas zwischen 3 und 5 Stück/100ha (?). Deren Stücke sind aber wohl alle gesund und die Wildpretgewichte sind nicht so gering wie bei uns.

Zu meiner Frage der Waidgerechtigkeit:
So stark wie die Stücke von den Hautdasseln befalen sind, geh ich davon aus, dass sie massiv leiden. Leidende Stücke zu erlegen ist wohl waidgerecht, oder?

Bis Mitte Ende Oktober sieht an nix von den Dasseln, da leiden die wohl auch noch nicht. Wenn die Maden wachsen und die Stücke darunter massiv leiden, sind sie wiederum nicht verwertbar, also für die Tonne - was wiederum nicht waidgerecht ist.

Aber ist es waidgerecht, desswegen alle kranken Stücke zu erlegen? Das würde bedeuten, dass wir alle Reh (älter als 1 Jahr) bei uns erlegen müssten. Die Kitze stehen lassen (die haben keine Hautdasseln) und die Geißen wegschießen ist aber auch nicht waidgerecht.

Was würdet Ihr tun, was ist in Euren Augen waidgerecht?
Es ist bitter Wild zu töten ohne es sinnvoll verwerten zu können. Aber Du hast es doch schon selbst gesagt: Alles weist auf einen überhöhten Bestand hin. Ich bin nicht firm darin dies zu bestätigen, aber für diese Frage gibt es kompetente Fachleute. Und wenn es dann tatsächlich so sein sollte ist es wahrscheinlich besser für alle (auch für das Wild) den Bestand tatsächlich radikal zu reduzieren um anschließend einen verringerten aber gesunden Bestand zu haben.
Wie gesagt, wildbiologisch verifizieren und - das würde ich tun - vorab mit allen Beteiligten und Nachbarn kommunizieren.
 

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