Weimaraner - edel, elegant und ausserdem nett...

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Unter den "Top 40" in der deutschen "ELLE" (Ausgabe April 2002) steht zwischen Blumenmuster, Inseltrip und Used Look der Weimaraner: "Weimaraner. Er sieht aus wie eine in Messing gegossene Statue. Der Weimaraner ist elegant, edel und ausserdem nett. Das Pendant zum Rennpferd. Wem Ton in Ton allein zu langweilig ist - es gibt die Schoenheiten auch mit blitzblauen Augen. Zum Verlieben!"

Vielleicht hat man einfach aus Versehen Jagdpassion, Haerte, Wildschaerfe etc. in der Beschreibung vergessen?
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Oder sollte man mal bei der Redaktion nachfragen...? www.elle.de

BTW: in der online-Ausgabe findet man leider nur die erste Haelfte der Top 40, aber ein Weimi-Foto ist zumindest dabei: http://www.elle.de/PE1G/pe1g.htm?snr=1923


Viele Gruesse
vom PolarFuchs,
der es hasst, wenn Jagdhunde zu Modehunden werden
 
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10 Aug 2001
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Jetzt mal ehrlich: der Weimaraner ist doch längst ein Modehund ! Schau Dich mal um, was im Grunewald (nur so als Beispiel) an Weimaranern rumläuft. Von denen gibt es bald mehr als Golden Retriever oder Irische Setter.
 
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Jawuff,
dann blüht ihnen das Gleiche wie meinen Verwandten in den letzten Jahren.
Wir gelten ja auch als nette Haushunde.
Wobei immer mit dem Begriff "leichtführig" herumgealbert wird, was aber eigentlich heißt das wir schnell lernen und nicht das wir sofapinscher sind.
Meine armen Verwndten die nicht´s lernen durften und keine Arbeit haben erkennt man immer daran, dass ihr Herrchen oder Frauchen hinter der Leine das Fliegen lernen.
Bedaure jetzt schon meine Kollegen Weimaraner. Der einzige Trost ist das da dann Frauchen /Herrchen wahrscheinlich waagerecht hinter Leine sind.
Und wahrscheinlich heißen dann alle "Arnold"
 
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ich frag mich, wie es dazu kommen kann, dass der weimaraner ein modehund wird...

eigentlich wird er doch nur an Jäger abgegeben...wo ist das schlupfloch?

die züchter, die die hunde so abgeben, sollte stark bestraft werden!
 
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Fragt die Foxterrierleute - die kämpfen heute noch drum, dass aus der Rasse wieder mehr jagdlich brauchbare Hunde hervorgehen. Einige Linien haben noch viel jagdliches Blut und auch die entsprechende Passion - aber sie werden (wegen des Rassestandards und der Anzahl der im Deckgeschehen stehenden Zuchthunde) immer wieder mit den sog. Schönheitslinien gekreuzt, dadurch dauert es natürlich!

Drum - wehret den Anfängen!!!!!
 
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eben, isch krisch plack, wenn ich den fernseher einschalte und grad die pedigre werbung läuft....
da könnt ich ko****

was dann aus modehündchen wird, sieht man ja am Labrador....
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eigentlich ein jagdhund, aber jeder muss heute einen Labrador haben....
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kranich:

was dann aus modehündchen wird, sieht man ja am Labrador....
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eigentlich ein jagdhund, aber jeder muss heute einen Labrador haben....
<HR></BLOCKQUOTE>

und die Golden Retriever? Und auch der Pudel - vorzugsweise der Königspudel - soll ja in alten Zeiten mal ein hervorragender Jagdhund gewesen sein (bevor sie angefangen ihn so schön zu scheren!!!!
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) nicht umsonst hat man ihn in den Pointer eingekreuzt und daraus den Pudelpointer gezogen.
Die Liste lässt sich sicher noch verlängern!

Aber dafür haben wir ja jetzt die "Ridgis"
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Froggy:
Und auch der Pudel - vorzugsweise der Königspudel - soll ja in alten Zeiten mal ein hervorragender Jagdhund gewesen sein <HR></BLOCKQUOTE>

Ach, so alt sind die Zeiten gar nicht. In den USA wurden Königspudel bis in die 40er Jahre als Apportierhunde eingesetzt, und heute noch bemühen sich einige unerschütterliche Fans, die jagdlichen Anlagen der Pudel zu erhalten. Siehe:
bmpie.jpg


Es gibt nichts Schlimmeres für eine Rasse, als Moderasse zu werden! Erst recht, wenn es sich um eine Jagdhundrasse handelt. Jedenfalls sehe ich die derzeitige Entwicklung der Weimaraner mit sehr großer Besorgnis, woran der US-Fotograf und Weimi-Fan William Wegman nicht unschuldig ist:
home-10789e.gif

Ich fürchte nur, die Entwicklung ist nicht aufzuhalten (dazu sehe ich zu viele Weimis an der Alster). Ob man sie mit der Forderung "Weimis nur in Jägerhände" bremsen kann, wage ich zu bezweifeln. Dazu gibt es zu viele Züchter, die sich nicht an das Vereinsgebot halten, und inzwischen auch zu viele Schwarzzüchter, die den profitablen Modetrend hinterherhecheln.

Ähmm, Sven, eigentlich gehört der Thread zu den Hunden, finde ich. Kannste mal wieder schieben?

Mit lieber unmodischen Grüßen,
Die Leitbache

[ 25. M
 
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So ziemlich mit das schlimmste, was einer Jagdhundrasse passieren kann, ist hier dem Weimaraner widerfahren. Eine Zeitschrift redet ja ihren Lesern nach dem Munde und weil eben der Weimaraner schon zum Modehund verkommen ist, kommt es zu solchen schwachsinnigen Reportagen. Wieviel Welpen werden beim Weimaranerverband jährlich ins Zuchtbuch eingetragen? Wieviele von den Modehunden sind tatsächlich nach den Richtlinien des Verbandes gezogen? Eine Äußerung von kompetenter Seite ist wünschenswert. Horüdho!
 
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Vielleicht kann man aber auch als einzelner Jaeger ansatzweise ein bisschen gegensteuern, selbst wenn man gegen richtige Modeerscheinungen nicht unbedingt ankommt.

Das hiesige regionale Tierheim hatte vor einigen Jahren ein Weimaranerpaar mit Welpen reinbekommen und in einem grossen Zeitungsartikel wurden diese Hunde neben anderen zur Vermittlung vorgestellt. Die Beschreibung der Weimaraner bezog sich rein auf's Aeussere und als idealen Besitzer stellte sich die Tierheimleitung nette Familien mit Kindern vor. Kein Wort ueber jagdliche Veranlagung und andere Eigenschaften des Weimaraners oder gar Anforderungen an den neuen Besitzer. Ich rief beim Tierheim an und fragte den zustaendigen Mitarbeiter erstmal aus - denen war uebrigens gar nicht bewusst, was sie da zur Vermittlung hatten, so dass ich ihm dann erklaerte, wodurch sich Weimaraner normalerweise auszeichnen und zu welcher Gruppe Hunde sie gehoeren.

Wie diese Weimaraner vermittelt wurden, weiss ich nicht, aber mit Zufriedenheit sah ich einige Jahre spaeter, als es wieder einen Weimaraner im Tierheim gab, dass der Hund im neuen Zeitungsartikel gar nicht mehr als suesses hellaeugiges Familienhundchen angeboten wurde, sondern dass man sich wohl was zu Herzen genommen hatte und bestimmte Anforderungen an Interessenten stellte und die Rasse ganz anders beschrieb als vorher.
icon_smile.gif


Das mag nur ein winziger Schritt sein, aber ich denke, man koennte viel haeufiger praeventiv dafuer sorgen, dass Jagdhunde einer Rasse nicht in falsche Haende geraten, in dem man z.B. einfach bei Anfragen und Beschreibungen auf die Punkte achtet, die relevant sind. Antwortet man bei der typischen Anfrage "Was ist denn das fuer ein suesser Welpi? Ach ist der niedlich und huebsch! Sowas haette ich auch gerne! Wo kriegt man denn so einen?", dass es sich um einen Jagdhund handelt, der z.B. ausgepraegte Raubwildschaerfe hat und der ohne ausreichende Beschaeftigung zum Problemhund wird, der vielleicht auch noch extrem konsequente Erziehung benoetigt, sorgt man schon ein bisschen dafuer, dass interessierte Leute ein richtiges Bild von einer Rasse bekommen.

Und warum sollte man bei den Zeitschriftenartikeln wie dem obigen der ELLE nicht mal protestieren, genauso als ginge es um Vorurteile gegen Jaeger? Selbst wenn ein Artikel bereits gedruckt ist ueberlegt sich die Redaktion vielleicht spaeter doch, ob man wirklich auf einer Modewelle mitschwimmen soll oder diese gar noch mit verursacht, wenn es dabei um Lebewesen geht.


Hoffende Gruesse,
PolarFuchs
 
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@ Kranich! Hallo Dirk, inzwischen habe ich mich im Internet schlau gemacht. Laut homepage der Weimaraner werden dort nur etwa 500 Welpen pro Jahr eingetragen, 1972 waren es noch 300. Zum vergleich bei DD 3500, bei DK 1600-2000, bei KlM 1200 Weipen pro anno.Mit diesen Zahlen kann man keinen Modetrend setten. Die Modehunde an Spree und Alster kommen daher von wilden Züchtern.
@ Polarfuchs Deine Idee ist goldrichtig. Schreib die Zeitung an und verweis darauf, welches Unheil solche Artikel anrichten. Die Nachfrage steigt weiter. Bei den Schweinekobenzüchtern wird jede Hündin zweimal pro Jahr gedeckt, keiner hat Zeit für die Welpen. Es fehlt nicht nur an ausreichender Pflege, auch an entsprechender tierärztlicher Betreuung usw. Aktiver Tierschutz fängt bei gesunden Elterntieren an etcetc. Ich hoffe nur, dass die im Weimaranerverband organisierten Züchter eine gesunde Zuchtbasis dieser wunderbaren Rasse erhalten. Horüdho!
 

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