Weiteres bleifreies, slovenisches Jagdgeschoss - OK

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Rauch in der Wundhöhle, wo soll der herkommen? Granate?
Die temporäre Wundhöhle wird durch Wasserdampf gebildet, der schlagartig kondensiert und ein nahezu vollkommenes Vakuum zurückläßt, in das das Gewebe (oder hier die gewebsähnliche Gelatine) völlig ungebremst zurückfällt. Der Hohlraum ist annähernd kugelförmig und wenn in der Mitte die Massen ohne Gaspolster dazwischen zusammentreffen, entsteht ein enormer Druck beim Zusammenprall, der auch zu hohen Temperaturen führt. In der Zeitlupenaufnahme sieht man einen kurzen Blitz aufflammen in diesem Augenblick, vor die Wundhöhle wieder expandiert. Diese Verbrennung gibt naturgemäß auch Rauch, der durch den Einschuss ausgestoßen wird.

Dieses Zusammenfallen kondensierender Dampfblasen nennt man Kavitation. Die Druckspitzen sind so hoch, daß sogar Metalle durch sie zerschlagen werden. Sehr schwache Kavitation ist auch das Prinzip, mit dem Ultraschallreiniger arbeiten. Einfach mal nachlesen und die oben verlinkten Videos ansehen. Man kann klar erkennen, ab wann es Rauch gibt.
 
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Hier meine ersten Eindruecke vom OK+ in 9.3, das jetzt ueber ein Jahr bei mir auf der Werkbank geschlummert hat. Ich hatte noch genug MJG und die Waffe, fuer die die Murmeln gedacht waren, war auf Lapua Mega's eingeschossen (und 286gr Kugeln mit 810 m/s oder 2650 fps haben schon Bums und Reichweite fuer Elch und Baer. Dann aber: Kein Los fuer Elch gezogen, drastische Kuerzung um 60% fuer alle "Settler" im Lande. Bah. Mehr Hirsch jagd.
Also eine flacher schiessende Kugel sollte her.
Patrone ist 375 Ruger, eingeengt auf 9.3, 62 cm Heym Lauf auf einer FN-Mauser.
Schon paarmal hier vorgestellt. Dies ist jetzt die SCHOENE waffe nach dem 1 Versuch an einem esthetisch nicht so berauschenden A-BOLT 3 (der mit Plasteschaft aber immer noch gut ist wenn es denn mal wieder 1 Woche regnet).
Dann habe ich auch noch IMR 4895 gefunden, aehnliche Abbrandklasse wir WV135.
Also, da kein Quickload und kein Beschussamt, Ladungsleiter, maximale V0 sollte bei 3450 fps liegen.
Laenge zu den Zuegen: 86.8 mm, also mit L6 86.3 mm angefangen
Anfangsladung mit 74 gr ergab schon 3260 fps/964 m/s, keine Druckzeichen
79 grain ergaben dann 3423 und 3431 fps, die 4 Schuesse der Ladungen mit 78 und 79 gr lagen in einem Loch siehe Bild. Aber >30 cm hoeher als die Lapua Mega. Haltepunkt war die
Stecknadel. Also schmerzlos und schnell zum Schiessen zu bringen. Mal sehen, was im Herbst jetzt noch damit umfaellt.

IMG_2534.jpeg
IMG_2536.jpeg
 
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Nach der Geschossform müsste die Wirkung ähnlich wie bei denen von Möhler sein, also größtenteils recht gut.
Dass es negative Ausnahmen gibt, denke ich ist normal…
 
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die Hohlspitze mit der Plastikfuellung ist schon besser als die Steckspitzen bei Moeller.
 
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Nach der Geschossform müsste die Wirkung ähnlich wie bei denen von Möhler sein, also größtenteils recht gut.
Dass es negative Ausnahmen gibt, denke ich ist normal…
Heute ging es wieder auf einen Dam- Spießer. Zuvor noch gestern Mittag Laufreinigung und am Abend noch die Waffe von 308 OK+ auf altmodische 308 180 gr SP von Sellier und Bellot umgeschossen. Davon hatte ich noch drei Schüttpackungen im Keller herumliegen und immer verschmäht, weil Teilmantel mit Bleispitze. Die starten aus meiner Waffe mit ca 720m/s und lassen sich bis 175m ohne Visierkorrektur schießen. Das sind 25m weniger als bei den OK+ Splittergranaten. Na dann halte ich eben auf 200m 11 cm höher an...

Der Treffer mit S&B war hoch Lunge und der Spießer lag nach wenigen Sätzen. Eine makellose weidgerechte Erlegung. Einschuss ca Daumennagel groß. Ausschuss ebenfalls. Am Anschuss Lungenschweiß.

Beim Aufbrechen dann die Überraschung: Außer der zerfetzen Lunge alle inneren Organe völlig in Ordnung und genießbar. Pansen natürlich ebenfalls unbeschädigt. Verlust an Wildbret: Tatsächlich nur das Ein- und Ausschußloch. Sonst alles wunderbar unbeschädigt und hygienisch einwandfrei. Noch besser geht gar nicht.

Alles bisher mit OK+ in 308 erlegte Damwild war übelst zugerichtet.
https://forum.parey-jagdausbildung....venisches-jagdgeschoss-ok.122459/post-4911452

Meine Jagdkameraden hatten mir darum dringend von diesen Geschoßen abgeraten, weil so viel hochwertiges Lebensmittel vernichtet oder durch Panseninhalt beeinträchtigt wurde. Nach der heutigen super erfolgreichen Umstellung auf ein altmodisches Teilmantelgeschoß konnte ich mir einiges über meine Beratungsresistenz anhören. Und wie ich jetzt sehe ganz zurecht!

OK - habe fertig
LM - habe fertig
Sonstige Messing- Splittergranaten - habe fertig.
 
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Ich bin fast überzeugt, wenn du die OK+ auf gleich bummelige Geschwindigkeit lädst statt Oberkante Unterlippe, sähe das Resultat ganz vergleichbar wie bei der Teilmantel aus!

Nur weils den BMW mit 200km/h am Brückenpfeiler übler zerschmettert als den Dacia mit 40km/h ist ersterer nicht zwangsläufig instabiler.

Habe mit den vergleichbaren LOS HT Beschusstests gemacht auf durchnässtes Zeitungspapier.
Mit 900m/s gibt das eine Messingwolke die alles wegbläst und ein beachtliches Loch im Papier. Selbiges Geschoss mit 750m/s ist schon deutlich zahmer und die Splitter gröber und weniger statt viele feinste Brösel.
 
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Ich finde es schwierig, bei den hier so gegensätzlich beschriebenen Erfahrungen eine Tendenz heraus zu lesen. Ich bin zwar grundsätzlich eh der Typ der eigenen Erfahrungen, aber mangels bisheriger Stückzahl an Sauen oder Damwild fehlt es mir hier. Das Möllerprinzip finde ich gar nicht so verkehrt, weil es sich von den üblichen "Bröselkanidaten" abhebt. Der Verzicht von der Plastikspitze zu der vollen Messingvariante des Ok+ finde ich auch sehr gut. Als Selbstvermarkter des Wildbrets kann ich mir aber die von Tarolla beschriebene Wirkung nicht leisten.
Ähnliche Wirkung auf Wild wie die von Tarolla beschrieben hat mein Jagdkollege mit dem RWS Evogreen aus der 30-06 gemacht. Nun schießt er wieder die RWS Hit und es passt wieder.
 
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Ich finde es schwierig, bei den hier so gegensätzlich beschriebenen Erfahrungen eine Tendenz heraus zu lesen.
Das ging mir nicht anders. Und als Konsument der LM- Seite hatte ich viel bis alle dort vorgebrachten Argumente inhaliert und letztlich auch geglaubt. Vieles wie die Präzision und die gerade bahn des Restbolzens trifft zu aber eben so viel dürfte Wunschdenken sein.

Der Verzicht von der Plastikspitze zu der vollen Messingvariante des Ok+ finde ich auch sehr gut.
Das ist ein riesiger technischer Vorteil, der zu einer robusten und unempfindlichen Spitze führt.

Als Selbstvermarkter des Wildbrets kann ich mir aber die von Tarolla beschriebene Wirkung nicht leisten.
Ein Jagdkollege schoß regelmäßig Rotwild auf recht große Entfernungen mit 6XC und LM- Geschoßen auf sehr große Entfernungen. Die Verhältnisse im Revier zwangen zu den Weitschüssen. Über Jahre war er geradezu ein höchst begeisterter LM Referenzkunde. Dann führte LM seine neuste Generation ein und daraufhin bekam er vom Wildhändler einen Anruf, daß die Stücke komplett zerschossen wären und er etwas ändern müsse, sonst würde er ihm kein Stück mehr abnehmen. Also war schnelles Handeln angesagt und durch das Ableben vom LM eine Weiterentwicklung bzw Verbesserung nicht mehr zu erwarten. Somit stellte er auf ELD-X um und ist seither äußerst zufrieden mit der Präzision und geringen Entwertung.

Meine wenigen Stücke mit ELD-X waren ebenfalls sehr schonend erlegt, wobei man dann doch sehr genau treffen muß, weil die Wirkung eben ziemlich eng auf den Schußkanal beschränkt ist.

Ähnliche Wirkung auf Wild wie die von Tarolla beschrieben hat mein Jagdkollege mit dem RWS Evogreen aus der 30-06 gemacht. Nun schießt er wieder die RWS Hit und es passt wieder.
Das sehe ich so ähnlich. Ein Kollege hatte einen Spießer mit RWS EVO aus 3006 geschossen. Das EVO hatte massig Matsch erzeugt.
 
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Das ging mir nicht anders. Und als Konsument der LM- Seite hatte ich viel bis alle dort vorgebrachten Argumente inhaliert und letztlich auch geglaubt. Vieles wie die Präzision und die gerade bahn des Restbolzens trifft zu aber eben so viel dürfte Wunschdenken sein.


Das ist ein riesiger technischer Vorteil, der zu einer robusten und unempfindlichen Spitze führt.


Ein Jagdkollege schoß regelmäßig Rotwild auf recht große Entfernungen mit 6XC und LM- Geschoßen auf sehr große Entfernungen. Die Verhältnisse im Revier zwangen zu den Weitschüssen. Über Jahre war er geradezu ein höchst begeisterter LM Referenzkunde. Dann führte LM seine neuste Generation ein und daraufhin bekam er vom Wildhändler einen Anruf, daß die Stücke komplett zerschossen wären und er etwas ändern müsse, sonst würde er ihm kein Stück mehr abnehmen. Also war schnelles Handeln angesagt und durch das Ableben vom LM eine Weiterentwicklung bzw Verbesserung nicht mehr zu erwarten. Somit stellte er auf ELD-X um und ist seither äußerst zufrieden mit der Präzision und geringen Entwertung.

Meine wenigen Stücke mit ELD-X waren ebenfalls sehr schonend erlegt, wobei man dann doch sehr genau treffen muß, weil die Wirkung eben ziemlich eng auf den Schußkanal beschränkt ist.


Das sehe ich so ähnlich. Ein Kollege hatte einen Spießer mit RWS EVO aus 3006 geschossen. Das EVO hatte massig Matsch erzeugt.
Beim Green ist der Name Programm ein mitpächter hatte es auch verwendet und war damit garnicht zufrieden alles grün bei rehwild sehr schade
 
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Das Evo green wurde doch nun überarbeitet und von 8,8g auf 9g sowie sonstige Änderungen gemacht und soll seither ganz brauchbar sein? Habe aber keine persönliche Erfahrungen mit diesem Geschoss gesammelt.
 
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Ich zitier mich jetzt einfach selber :D
Also ich schieß das Ok+ vor RS40 mit um die 900m/s aus meiner 308. Das ist viel, aber mit Sicherheit nicht ideal für Rehwild. Ich hab es letztes JJ in der DJ Saison auch geschossen und hab nach 2 Stücken aufgehört Rehwild auf unter 50m zu schießen.

Das reißt bei Rehwild einfach zu starke Löcher. Das Geschoss ist ideal auf SW und stärkeres Wild, auf Rehwild würd ich das aber wirklich bleiben lassen. Geht da auf einen Deformator und gut ist.

Und jetzt kommen wir mal noch ganz kurz zum größten Nachteil vom OK+: Diese "kontrollierten" Splitter (my ass), landen in seltenen Fällen halt Gott weiß wo. Wirkung und Schweiß sind wirklich top, wer Probleme damit hat das die Leber mal einen weg hat, oder auch mal der Waidsack offen ist durch einen Splitter, sollte was anderes kaufen. Ich werd sie in meiner Ansitz 308 mit der ich Sauen schieße weiterhin nutzen. Für die DJ Saison brauch ich aber was anderes. Das war mir eindeutig zu heftig.

Und dabei bleibe ich auch über ein Jahr später. Ok+ auf Sauen funktioniert nahezu perfekt, bis auf Splitter die sich selten einmal verirren. Von der Wirkung ist es brutaler als jeder Deformator, mit aber halt entsprechend Schweiß. Ich schieß damit halt kein Rehwild, drum ist es mir egal. Auf den DJen dieses Jahr wo ich beides abdecken muss, werd ich mal das Hasler Bull testen.
 
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Ich habe heut abend einen Fuchs, ein Kitz und eine Gais erlegt mit der .223 Rem und dem OK+
Treffersitz Fuchs, Blätter, 0 Flucht (klar...)
Kitz hinterm Blatt tief, 0 Flucht
Gais hinterm Blatt hoch, 0 Flucht
Alles so auf 80-90m
Ausschüsse so 4-5cm durchmesser mit der 5er Lochung, beim Fuchs hab ich nicht geschaut
In der .308 waren die Ausschuss-5en fast Bierdeckel groß, das war mir auf den Rippen zu viel. Hab die auch mal auf 800m/s gedrosselt, war immer noch für mich zu grob.
Diagonale Schüsse, oder auf die Blätter traue ich mich auch mit der .223 nicht.
Für meine Zielwahl ist die Murmel im kleinen Kaliber super.
Selten Flucht und wenn kurz, keine Sulzerei und Einblutungen.
Wenn eine 50 kg Sau kommen würde, hätte ich auch keine Sorge das die nicht wirkt.
Das ist mal wenigstens ein Geschoss das auch zwischen den Rippen aufmacht und berechenbar austritt mit groben Splittern
 
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Ich habe heut abend einen Fuchs, ein Kitz und eine Gais erlegt mit der .223 Rem und dem OK+
Treffersitz Fuchs, Blätter, 0 Flucht (klar...)
Kitz hinterm Blatt tief, 0 Flucht
Gais hinterm Blatt hoch, 0 Flucht
Alles so auf 80-90m
Ausschüsse so 4-5cm durchmesser mit der 5er Lochung, beim Fuchs hab ich nicht geschaut
Das liest sich verlockend! Hast Du schon länger diese gleichmäßig guten Erfahrungen?

Wir lassen die Stücke im Kühlraum nach dem Aufbrechen einige Tage reifen, bevor sie zerwirkt werden. Da erst stellt sich dann das endgültige Ausmaß der Schäden dar. Hast Du eventuell Informationen über den Zustand zum Zeitpunkt des Zerwirkens nach mehreren Tagen Reifung?

Wurde die Mündungsgeschwindigkeit gemessen? Gibt es vielleicht Ladedaten, so daß man mal so ein Erfolgsrezept nachbauen könnte?
Diagonale Schüsse, oder auf die Blätter traue ich mich auch mit der .223 nicht.
Perfekt unter 90 Grad breit stehende Stücke wünsche ich mir auch. Über 150m sieht es oft durch das ZF danach aus, aber die Stücke stehen doch ein klein wenig anders und ein Splitter findet den Pansen. Das ist derzeit mein großes Problem mit OK+ in 308. Und dazu kommen eben noch teils viel flacher seitlich abgehende Splitter, die auch bei breit stehendem Stück den Pansen finden.
Für meine Zielwahl ist die Murmel im kleinen Kaliber super.
Selten Flucht und wenn kurz, keine Sulzerei und Einblutungen.
Wenn eine 50 kg Sau kommen würde, hätte ich auch keine Sorge das die nicht wirkt.
Das ist mal wenigstens ein Geschoss das auch zwischen den Rippen aufmacht und berechenbar austritt mit groben Splittern
Sehr gut! Eigentlich der Kompromiss, den man sich wünscht. Und das ganze noch in einer derart rückstoßarmen Patrone, daß man durch das Glas noch sicher das Zeichnen sehen kann. Fast zu schön, um wahr zu sein.
 

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