Weitgehende Hunde

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Ich habe bei der Jagd oft Probleme mit meinem
Hund (Kleiner Münsterländer Rüde). Auf der Jagd, vor allem in größeren Senfschlägen, geht er oft sehr weit . Er ist noch relativ jung (fast 2Jahre) und eigentlich kann man ihm oft keinen Vorwurf machen, weil er einfach nur weit geht um sich Wind zu holen. Ich hab es schon mit dem Teletak versucht (bin aber eigentlich ein Feind davon), jedoch geht er mir dann nicht mehr von den Hacken, außerdem will ich auf der jagd auch keinen Hund mit so einem "Telefon" haben. Ich denke die Grundursache liegt darin, daß er zuviel Energie ( über einen ha Auslauf - Kein Zwinger!)hat, wenn am Ende der Jagd alle Hunde fast umfallen kann er mit einem Mal alles richrig machen. Radfahren vor der jagd oder so will ich nicht machen, da es auf dauer ein Fass ohne Boden ist. Ich bin dankbar für jeden Tipp.
 
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hi jochen,
wie weit ist denn dein hund bis jetzt ausgebildet? (jep, vgp etc.)
und was macht der grundgehorsam?

bin zwar kein hundeguru aber grundsätzlich:

bevor du ein e-reizgerät einsetzt, solltest du deinem hund mit "handarbeit" klar machen, was du von ihm willst. und mögl. kein teletakt verwenden, zu hohe impulse, nur für triebblockaden geeignet, das resultat kennst du ja schon.

grundsätzlich ist ein weit jagender hund ja nicht schlecht, kommt auf die revierverhältnisse an.
um dieses potential auch weiterhin zu nutzen, solltest du ihn bei der feldsuche zunächst auf kurze pfeifkommandos konditionieren.
d.h. ihm eine systematische quersuche beibringen, meinetwegen feldkante zu feldkannte.
lange feldleine, zur wendung kurzer pfiff usw.
dann leine weg, später pfiff weglassen.
man kann auch ein e-reizgerät mit einbauen. aber sehr niedrige impulse (muss man sich noch ins gesicht halten können)

nur, bevor du damit beginnen kannst, ist sicher noch ein wenig arbeit am grundgehorsam nötig, dem "brückenfundament". gerade bei so einem energiebündel.
dafür ist es nie zu spät. auf einem schwachen fundament hält die brücke nicht lang.

so, ich glaube nun habe ich genug schlau dahergeredet.
wenn mir noch was besseres einfällt werd ich mich melden.

weiterhin viel spaß!

und denk dran, bremsen kann man immer, anschieben ist schwierig.
so, schluss jetzt, schon wieder 'ne floskel :)
 
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Danke erst einmal für die Tipps. Ich hab das so auch schon versucht und es geht auch einigermaßen, nur der Hund hat einfach zuviel Power. Wenn ich etwas mit ihm übe kann er es auch perfekt, aber auf der Jagd freut er sich so und ist so geladen, daß sie einfach mit ihm durchgehen. In ihm ist nun einmal die Einstellung drin, daß es Action geben muß. Stillsitzen ist da manchmal schwer.

Ach so zu den Prüfungen. Ich hab mitz dem Hund die normale Brauchbarkeitsprüfung gemacht, da war er genau ein Jahr alt(war jüngster Hund hat es gut gemacht). Auf die anderen Prüfungen wollte ich ihn auch nie schicken, da er nicht zur Zucht da ist und für die Prüfungen zum Teil eh nur dummes Zeug lernen soll. Ich will schließlich keinen Schauhund sondern einen Gebrauchshund. Ich werde diese Prüfungen mein ganzes leben nie besuchen, da sie Schickane und Wichtigtuerei der Verbände sind. Brauchbarkeitsprüfung ist ja noch verständlich, für die Versicherung.
 
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hi,
kommt mir irgendwie bekannt vor :)

mein "monster" hat wohl in seiner jugendzeit die gesellschaft anderer hunde nur mit action und viel spaß verknüpft.
da hab ich dann anfangs auf jagden oder sonstigen massenveranstaltungen (auch prüfungen ;-)) etwas zu kämpfen.
aber mit dem alter scheint er sich dann doch auf das wesentliche zu konzentrieren. er ist zwar auch erst 3,5 j. und ein kopfhund aber - schaun mer mal.

weiterhin viel spaß und viel waidmannsheil
 
F

Foxy

Guest
Je weiter ein Hund geht, desto schlechter hört er zwangsläufig. Das Kommando kommt eben viel leiser an seine Ohren.
Gewöhne ihn an leise Kommandos, damit Du auf Entfernung Einfluss gewinnst. Und sei konsequent, daß er auf das ERSTE Wort und nicht das zweite oder dritte hört.
Pfeife ihn konsequent ab einer gewissen Entfernung DOWN. Kann er kein DOWN, dann übe das mit ihm, bis es sicher klappt. Es ist zu seiner Sicherheit!! Wenn er down gemacht hat, wird er Dich ansehen und auf Deine Kommandos achten!
 
K

Köster

Guest
Lieber Jochen,
Du äußerst Dich in Deinem Beitrag sehr despektierlich über die Hundeprüfungen der Verbände.Gleichzeitig rühmst Du Dich mit Deinem einjährigen?! Hund die BrP gut bestanden zu haben.Ich frage mich in welchem Bundesland es eine BrP gibt,die ein so junger Hund bestehen kann.In Niedersachsen kann das jedenfalls nicht gewesen sein.
Weiter lehnst Du jede weitere Prüfung ab,mit dem Hinweis Du wolltest einen Gebrauchshund und keinen Schauhund.Ich frage mich,ob Du jemals in einem Jagdgebrauchshundeverein an einem Kurs oder an einer Prüfung teilgenommen hast? Natürlich sind die VJP und die HZP vor allem Anlageprüfungen.Sie zeigen aber dem Züchter ob er mit seinen Hunden auf dem richtigen Weg ist.Ob Du selber züchten willst ist dabei zunächst unerheblich.
Die VGP/Btr/Vbr/VSchwP sind dann aber alles Prüfungen,die sich am praktischen Jagdbetrieb ausrichten.Jeder guter Richter wird dabei die Prüfungsordnung so auslegen,daß jagdnah geprüft wird.Nichts im Leben ist perfekt:Keine Prüfungsordnung,kein Verein,kein Richter und vor allem kein Führer.Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß sich alle große Mühe geben brauchbare !!
Jagdhunde zu "produzieren".
Mit Schau hat das jedenfalls nichts zu tun.
Ich würde Dir raten,Deine Ansicht noch einmal zu überdenken und im Interesse Deines Hundes und einer tierschutzkonformen Jagd doch an einem Kurs und an den entsprechenden Prüfungen teilzunehmen.
Dabei viel Spaß und viel Erfolg !
Mathias K.

[Dieser Beitrag wurde von Köster am 08. Januar 2001 editiert.]
 
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Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden. die Prüfungen sind in meiner sicht Schickane für einen normalen Jagdgebrauchshund.
Das fängt bei der BrP schon an. Wiso mussein Hund der für den Jagdeinsatz bestimmt ist hinter der lebenden Ente arbeiten. wenn mein hund das nicht kann ist er ja für meine Zwecke nicht unbrauchbar. Mit solchen Zusatzübungen ist man ja fast auf dem Level einer echten Verbandsprüfung und das finde ich falsch, denn es ist bei vielen so, daß gerade solche Dinge mühen bereitet. Die meisten wollen doch die BrP um Ruhe vor den Versicherungen zu haben und da sind solche Schickanen überflüssig.
Ein weiterer Punkt ist das schießen über den Hund hinweg wenn er die ente holt. Normal kommt doch der Schuß vor dem holen und nicht hinterher. Ich kenne sowiso niemanden der auf die Idee kommen würde in richtung eines arbeitenden hundes zu schießen.
Meiner Meinung nach ist den Verbänden die BrP ein dorn im Auge. Die wollen doch am liebsten jeden Hundeführer dazu kriegen, daß er die drei Prüfungen absolviert, deswegen wird die BrP immer schwerer gemacht.
Die VGP oder wie sie alle heißen sind doch auch Mist. Du sagst die orientieren sich am praktischen Jagdbetrieb ?
Ne das tun sie eben nicht. ich hab jetzt meinen hund doch in den Griff gekriegt, so das er nicht so weit geht, aber eben auf diesen Prüfungen wird von den Hunden erwartet, daß sie selbstständig arbeiten und weit gehen.
Außerdem ich brauche keinen Hund der auf Schweiß geht oder mir einen fuchs über Hindernisse schleppt!
Ich bin nun einmal der Meinung, daß ich einen Hund auf der Jagd führen soll und nicht für irgendwelche Prüfungen trainiere. Es gibt genug Leute, die einen Jagdhund auf allen Prüfungen mit bravour führen, aber nur zwei mal im Jahr auf Jagd mit ihm gehen. Ich hab es schon oft erlebt, daß Hunde auf Prüfungen top waren aber im normalen Jagdeinsatz versagt haben, jämerlich versagt.
Ich finde auf diesen Prüfungen gibt es zu viele Leute die nicht in dem hund selber interressiert sind, sondern im Prüfungsergebnis. Jeder soll meinetwegen diesen Irrsinn durchlaufen, ich aber nicht, es sei denn die Verbände ändern was.

Die besten Hunde sind die, die in der Praxis geführt werden und nicht auf Prüfungen!!!

Hab ich ja fast vergessen. Mein Hund ist am Tag der Prüfung genau ein Jahr alt geworden. Sicher er war etwas aufgeregt, aber er hat alles ordentlich bestanden. Hätte er Papiere wollten die den auch zu allen Prüfungen schicken, weil er eine super Nase hat (keine übertreibung, hat der Oberprüfer selber gesagt). Aber die hat er wahrscheinlich dadurch das er viel Praxis hat und kein armer Zwingerhund zu denen will ich mal nichts sagen, sonst werden zuviele dull auf mich)

[Dieser Beitrag wurde von Jochen am 08. Januar 2001 editiert.]
 
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Hi,

>> Hätte er Papiere wollten die den auch zu allen Prüfungen schicken

Da haben wir doch den Knackpunkt
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So bastelt sich jeder seine Wahrheit
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Horrido!



------------------
Alexander Krause
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Hallo Jochen,

Deine Meinungen zu den Prüfungen kann man akzeptieren oder nicht. Da kann jeder seine eigene Meinung bilden. Ich gebe Dir allerdings recht, dass auf den Prüfungen zu viele Nichtjagdscheininhaber Hunde aus reinen zuchttechnischen Prestigegründen führen.

Nicht nachvollziehen kann ich jedoch Deine Ausführungen bezüglich der Arbeit an der Ente!!!
Warum ist es nicht jagdnah, wenn ein Hund auf einer Brauchbarkeitsprüfung seine Brachbarkeit an der geflügelten Ente unter Beweiß stellen muss ?
Fallen bei Dir alle Enten mausetot vom Himmel? Bei mir leider nicht! Genau hier setzt doch die Arbeit eines brauchbaren Jagdhundes ein.

Und warum ist es nicht jagdnah, wenn mein Hund die geflügelte Ente aus dem Schilf aufs offene Wasser drückt und ich der Ente vor dem Hund den Fangschuss antrage?

Ich jedenfalls könnte keinen Hund brauchen, der die geflügelte Ente nicht greift, bzw. sie nicht apportiert, weil ich auf das Wasser geschossen habe !

Mfg Balou

[Dieser Beitrag wurde von balou am 08. Januar 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von balou am 08. Januar 2001 editiert.]
 
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Ich will hier jetzt auch keine diskussion über den Nutzen von hundeprüfungen entfachen. Ich habe aber letztendlich nicht nur meine Meinung geschildert, sondern auch die von Mitjägern und anderen Hundeführern. Wenn jemand meint mit seinem hund zig Prüfungen durchlaufen zu müssen ist das sein Bier.
Ich und viele andere sind nun einmal der Mienung, daß die BrP auf ihrem alten Niveau genau richtig war. Man hatte einen Nachweis für die Versicherung und musste nicht zu den anderen Prüfungen, aber allmälich kommen zur BrP immer neue Anforderungen hinzu, so daß man sich den Leistungsanforderungen der anderen Prüfungen nähert.
Zur Ente: Die meisten Prüfer sehen heute ja schon den Irrsinn in der Verordnung. Viele Prüfer halten es eben für falsch, wenn man über den schwimmenden Hund hinweg schießt, da keiner auf die Idee kommen würde in Richtung Hund oder aufs Wasser zu schießen (mag ja woanders unterschiedlich gehandhabt werden).
Ich bin nun einmal der Meinung das jeder seinen Hund nach seinen Anforderungen erziehen soll. Früher hatten die Leute hunde die kaum ausgebildet wurden. Die meisten hunde konnten die jagdlich relevanten Dinge einfach so.
Meinetwegen kann jeder seine Hunde von einer Prüfung zur nächsten schleppen und ihm Zeug beibringen was er später nie mehr brauch.
Ich werd es auf alle Fälle nicht tun, aber wahrscheinlich wird die Zeit noch kommen in der die Verbände einen zu diesen Prüfungen zwingen nur um ihre höhergestellte Position zu demonstrieren.
 
W

Wgoeltl2000

Guest
Lieber Jochen.
Leider habe ich langsam den Eindruck, dass du deinen Jagdschein irgendwo gekauft hast.
Ich werde deine Personalien mal an die Untere Jagdbehörde zur Überprüfung weiterleiten. So viel Quatsch auf einmal..das habe ich noch nie gehört.
 
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Tut mir leid wenn du andere Meinungen nicht akzeptieren kannst!
Ich fühle mich aber in meiner Meinung oft genug nur bestätigt, weil viel praktisch denkende Jäger einer änlichen MEeinung sind.
Ich finde es ja auch nicht schlimm, wenn andere ihre Hunde zu den Prüfungen schicken und sie auf alle Dinge trainieren. Manchmcl finde ich es auch gut wenn wir bei unseren jägern einen Schweißhund dabei haben, aber man muss alles relativ sehen.
Wer mit seinem Hund züchten will oder auch sein Hobby darin sieht aeinen Hund zur Prüfung zu schicken (natürlich nur diejenigen die den Hund für die Jagd gebrauchen) sollen es gerne tun. Aber ist es nicht verwunderlich wie viele Jäger mit ihren Hunden nicht zu den Prüfungen gehen oder einen Hund ohne Papiere haben?

Ach so meinen Jagdschein habe ich ehrlich erarbeitet und bestanden, wie es bei dir ist weiß ich ja nicht. Jagdschein ist auch schön und gut, was zählt ist Praxis.
 

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