Wen das Thema Pulvertemperaturempfindlichkeit interessiert:
Manche Ballistik-Apps rechnen mit getrennten Werten für Pulvertemperatur und atmosphärische Temperatur. Damit das einigermaßen funktioniert, muss man den Faktor seines verwendeten Pulvers zur Temperaturempfindlichkeit eingeben, was gar nicht so einfach ist. Da schwanken die verschiedenen Programme in ihren Auswirkungen ganz erheblich und auch professionelle Sachbuchautoren kommen bei diesem Thema ins Schwimmen.
Deshalb bieten sich die gegenwärtigen niedrigen Temperaturen an, die eigene Labo darauf zu testen und seine Rechenprogramme ggf. auf V3- und die POI-Veränderung anzupassen. Für meine .308 Win Laborierung mit 185 gr. Berger Juggernaut und RS 50 aus der Roedale habe ich das mit meinem Chrony gemessen, indem ich drei Patronen über mehrere Stunden der Außentemperatur ausgesetzt und zwei Patronen in der Hosentasche aufgewärmt habe. Das Ergebnis zwischen ca. 19°C und -2°C Pulvertemperatur war bei diesem Los RS 50 mit kaum 2 m/s zu vernachlässigen. Auch in der Schussgruppe zeigen sich dadurch keine erkennbaren Ausreißer und ich kann neben den anderen wichtigen Parametern bei der Pulvertemperatur übers Jahr mit einer Durchschnittsangabe für die .308 ausreichend exakt rechnen. Das ist aber nicht selbstverständlich und deshalb für jeden Schütze mit seiner Waffen-Patronen-Kombination interessant, der auch mal weiter als 100m schießen möchte.