.....Es ist ja hin und wieder ganz nett, mal zu sehen, was möglich ist, aber für 99,9% der Jäger ist eine Schießkunst "wie die besten" selbst bei Einsatz von enorm viel Technik und Zeit nicht erreichbar....
So ist es und das spürt auch jeder Mensch.
.....Man macht Leute nicht besser, indem man ihnen ihre Distanz zur Elite immer wieder vorhält, man macht sie besser, indem man ihnen zeigt, was sie aktuell für sich selber verbessern können und sie dazu bringt, von sich aus - von ihrem Stand aus - besser werden zu wollen. Und dabei zählt jeder kleine Erfolg. Erfahrung aus über 20 Jahren Trainertätigkeit ...
Volle Zustimmung.
....Die Handvoll Leute, die sich an "den Besten" orientieren können, sind die 0,1% - für alle anderen ist das IMHO nicht empfehlenswert.....
Stimmt schon, aber wie schaut es damit aus, sich an BESSEREN zu orientieren?
....Stimmt, ich habe keine Vorbilder. Ich hatte auch noch nie welche.....
Schade, darin liegt aus meiner Sicht ein Hauptgrund für den entscheidenden Mangel an Ehrgeiz, der einen antreibt, ständig besser werden zu wollen. Wer nur sich selbst im Blick hat, wird kaum so viel Motivation für (zeitintensives, teures, anstrengendes) Training aufbringen, wie es nötig wäre, wirklich an die eigenen Grenzen zu gelangen, weil man ohne Vorbilder schneller mit seinem Ist-Zustand zufrieden ist.
Auch wenn man zur persönlichen Frustvermeidung den Vergleich mit Besseren und den Besten scheut, kommen wir aus dem uns ständig begleitenden Wettbewerb, dem ununterbrochenen, wenn auch oft unbewussten, Vergleichen untereinander nicht heraus.
Nur das gibt uns eine Information darüber, was unsere eigene Leistung "wert" ist. Gäbe es nur einen einzigen Menschen auf der Welt, einen lebenslangen Kaspar Hauser, hätte er keine Ahnung, ob es gut oder schlecht ist, mit einer Zielfernrohrbüchse auf 50m ein Scheunentor, einen Medizinball, einen Apfel oder einen Kirschkern treffen zu können.
Mir wird es immer ein Rätsel bleiben, wie man damit zufrieden sein kann, als Jäger seine Waffen nicht bestmöglich zu beherrschen, die eigene Jagd oft deshalb nicht erfolgreich mit Beute abschließen zu können, weil die eigene schwache Treffsicherheit wieder mal der größte limitierende Faktor war. Der disziplinierte Jäger hat wenigstens eine Patrone gespart, der Hasardeur eine Nachsuche produziert. Beides auf Dauer unbrauchbar für anspruchsvolle jagdliche Zielsetzungen (wie z. B. Managementjagd, Ernte-, Treib- und Drückjagden).
Bei den herbstlichen Schießnachweisen wird man oft Zeuge jämmerlicher Fähigkeiten am Abzug und dann denke ich mir, wie peinlich es sich für die armen Typen anfühlen muss, mit solchen grottigen Vorstellungen vom Stand zu schleichen, nur weil sie sich weigern, zu den Besseren oder Besten aufzublicken, nicht bereit sind, ausreichend trainieren zu wollen und sich lieber auf ihre Disziplin bei der Einhaltung minimaler Leistungsgrenzen zurückziehen.