Weitschuss unter jagdlichen Bedingungen

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Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Ich weis nicht, was in NRW für die DJ verlangt wird, aber hier war die Rede von "sitzend" und "aufgelegt" auf 100 Meter. Stehend angestrichen oder gar freihändig wie DJ Situation ist eine andere Hausnummer. Ich dachte immer, ein Leistungsnachweis sei nicht nötig.

War mal nötig, jetzt nur "Teilnahme".
Wirklich kein Scherz. Aufgelegt bekommen das nicht alle hin. Traurig....
 
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Werter Mohawk-

Seltsamerweise sehe ich nur negative Auswirkungen von Leuten,
die überhaupt keinen sportlichen Ehrgeiz haben!

Mein lieber Tschud,

Sie lesen doch sonst nicht so oberflächlich. Ich habe nicht wider den sportlichen Ehrgeiz geschrieben, sondern gegen das "sich an der absoluten Spitze orientieren sollen".

Es ist ja hin und wieder ganz nett, mal zu sehen, was möglich ist, aber für 99,9% der Jäger ist eine Schießkunst "wie die besten" selbst bei Einsatz von enorm viel Technik und Zeit nicht erreichbar. Die von außen dann immer an dem Ideal zu messen, oder sie selber dazu aufzufordern, selbiges zu tun, führt oft entweder zu Frustration und Aufgabe oder zu so verbittertem Ehrgeiz, dass andere wichtige Sachen vernachlässigt werden. Man macht Leute nicht besser, indem man ihnen ihre Distanz zur Elite immer wieder vorhält, man macht sie besser, indem man ihnen zeigt, was sie aktuell für sich selber verbessern können und sie dazu bringt, von sich aus - von ihrem Stand aus - besser werden zu wollen. Und dabei zählt jeder kleine Erfolg. Erfahrung aus über 20 Jahren Trainertätigkeit ...

Die Handvoll Leute, die sich an "den Besten" orientieren können, sind die 0,1% - für alle anderen ist das IMHO nicht empfehlenswert. Und das hat absolut nichts damit zu tun, ob schlechte Schüsse toleriert werden oder nicht! Da kenne ich das Bedauern über schlechte Schüsse von sich übernommen habenden eher nicht so guten Schützen genauso wie die Attitüde "kann ja auch einem Spitzenschützen mal passieren" von Leuten, die sich für "die besten" halten, weil sie so viele tolle Löcher in Papier machen können.

Nein, mein lieber Mohawk, Sie stellen hier gar nichts auf den Kopf.
Wir haben unsere sportlichen Vorbilder und Sie eben keine.

derTschud

Stimmt, ich habe keine Vorbilder. Ich hatte auch noch nie welche. Ich hatte Zeiten zu schlagen (Meldezeiten und meine eigenen Bestzeiten) oder Gegner zu bezwingen, das kann kein Vorbild für einen erledigen, das muss man schon selber machen.
 
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Mein lieber Tschud,

Sie lesen doch sonst nicht so oberflächlich. Ich habe nicht wider den sportlichen Ehrgeiz geschrieben, sondern gegen das "sich an der absoluten Spitze orientieren sollen".

Es ist ja hin und wieder ganz nett, mal zu sehen, was möglich ist, aber für 99,9% der Jäger ist eine Schießkunst "wie die besten" selbst bei Einsatz von enorm viel Technik und Zeit nicht erreichbar. Die von außen dann immer an dem Ideal zu messen, oder sie selber dazu aufzufordern, selbiges zu tun, führt oft entweder zu Frustration und Aufgabe oder zu so verbittertem Ehrgeiz, dass andere wichtige Sachen vernachlässigt werden. Man macht Leute nicht besser, indem man ihnen ihre Distanz zur Elite immer wieder vorhält, man macht sie besser, indem man ihnen zeigt, was sie aktuell für sich selber verbessern können und sie dazu bringt, von sich aus - von ihrem Stand aus - besser werden zu wollen. Und dabei zählt jeder kleine Erfolg. Erfahrung aus über 20 Jahren Trainertätigkeit ...

Die Handvoll Leute, die sich an "den Besten" orientieren können, sind die 0,1% - für alle anderen ist das IMHO nicht empfehlenswert. Und das hat absolut nichts damit zu tun, ob schlechte Schüsse toleriert werden oder nicht! Da kenne ich das Bedauern über schlechte Schüsse von sich übernommen habenden eher nicht so guten Schützen genauso wie die Attitüde "kann ja auch einem Spitzenschützen mal passieren" von Leuten, die sich für "die besten" halten, weil sie so viele tolle Löcher in Papier machen können.



Stimmt, ich habe keine Vorbilder. Ich hatte auch noch nie welche. Ich hatte Zeiten zu schlagen (Meldezeiten und meine eigenen Bestzeiten) oder Gegner zu bezwingen, das kann kein Vorbild für einen erledigen, das muss man schon selber machen.


Es ist ganz einfach. Die Entfernungen, die ein Jäger für seine jagdlichen Verhältnisse benötigt, müssen sitzen, d. h. auf diese Entfernungen muss der Jäger einen tierschutzgerechten Schuss anbringen können. Entsrprechend muss er üben. Alles, was darüber hinaus geht, ist Schießsport. Wer das will, kann das tun. Wer das nicht will, braucht sich um andere nicht zu kümmern.
 
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.....Es ist ja hin und wieder ganz nett, mal zu sehen, was möglich ist, aber für 99,9% der Jäger ist eine Schießkunst "wie die besten" selbst bei Einsatz von enorm viel Technik und Zeit nicht erreichbar....

So ist es und das spürt auch jeder Mensch.

.....Man macht Leute nicht besser, indem man ihnen ihre Distanz zur Elite immer wieder vorhält, man macht sie besser, indem man ihnen zeigt, was sie aktuell für sich selber verbessern können und sie dazu bringt, von sich aus - von ihrem Stand aus - besser werden zu wollen. Und dabei zählt jeder kleine Erfolg. Erfahrung aus über 20 Jahren Trainertätigkeit ...

Volle Zustimmung.

....Die Handvoll Leute, die sich an "den Besten" orientieren können, sind die 0,1% - für alle anderen ist das IMHO nicht empfehlenswert.....

Stimmt schon, aber wie schaut es damit aus, sich an BESSEREN zu orientieren?

....Stimmt, ich habe keine Vorbilder. Ich hatte auch noch nie welche.....

Schade, darin liegt aus meiner Sicht ein Hauptgrund für den entscheidenden Mangel an Ehrgeiz, der einen antreibt, ständig besser werden zu wollen. Wer nur sich selbst im Blick hat, wird kaum so viel Motivation für (zeitintensives, teures, anstrengendes) Training aufbringen, wie es nötig wäre, wirklich an die eigenen Grenzen zu gelangen, weil man ohne Vorbilder schneller mit seinem Ist-Zustand zufrieden ist.

Auch wenn man zur persönlichen Frustvermeidung den Vergleich mit Besseren und den Besten scheut, kommen wir aus dem uns ständig begleitenden Wettbewerb, dem ununterbrochenen, wenn auch oft unbewussten, Vergleichen untereinander nicht heraus.

Nur das gibt uns eine Information darüber, was unsere eigene Leistung "wert" ist. Gäbe es nur einen einzigen Menschen auf der Welt, einen lebenslangen Kaspar Hauser, hätte er keine Ahnung, ob es gut oder schlecht ist, mit einer Zielfernrohrbüchse auf 50m ein Scheunentor, einen Medizinball, einen Apfel oder einen Kirschkern treffen zu können.

Mir wird es immer ein Rätsel bleiben, wie man damit zufrieden sein kann, als Jäger seine Waffen nicht bestmöglich zu beherrschen, die eigene Jagd oft deshalb nicht erfolgreich mit Beute abschließen zu können, weil die eigene schwache Treffsicherheit wieder mal der größte limitierende Faktor war. Der disziplinierte Jäger hat wenigstens eine Patrone gespart, der Hasardeur eine Nachsuche produziert. Beides auf Dauer unbrauchbar für anspruchsvolle jagdliche Zielsetzungen (wie z. B. Managementjagd, Ernte-, Treib- und Drückjagden).

Bei den herbstlichen Schießnachweisen wird man oft Zeuge jämmerlicher Fähigkeiten am Abzug und dann denke ich mir, wie peinlich es sich für die armen Typen anfühlen muss, mit solchen grottigen Vorstellungen vom Stand zu schleichen, nur weil sie sich weigern, zu den Besseren oder Besten aufzublicken, nicht bereit sind, ausreichend trainieren zu wollen und sich lieber auf ihre Disziplin bei der Einhaltung minimaler Leistungsgrenzen zurückziehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Doch..man sollte! Man sollte erstmal auf eine Ringscheibe ein brauchbares Ergebniss vorzeigen können bevor man auf Bildchen ohne Anhaltspunkt schießt. )
Das setze ich eigentlich voraus. Aber nachher halte ich es für sinnvoller vermehrt auf Praxisbezogene Scheiben zu schiessen. Ich habe da ein Verhältnis von ca 30% auf Ringscheiben und 70% auf Wildscheiben
 
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Es ist ganz einfach. Die Entfernungen, die ein Jäger für seine jagdlichen Verhältnisse benötigt, müssen sitzen, d. h. auf diese Entfernungen muss der Jäger einen tierschutzgerechten Schuss anbringen können. Entsrprechend muss er üben. Alles, was darüber hinaus geht, ist Schießsport. Wer das will, kann das tun. Wer das nicht will, braucht sich um andere nicht zu kümmern.

Premiumpost(y)
Wie viele "gute Jäger ich schon auf dem Stand hatte die nicht in der Lage waren auf 100m die 9 der DJVScheibe sicher zu halten kann ich nicht mehr zählen, ich würde behaupten selbst nach dem Einschießen der Waffe sind es keine 50% geschweigeden mit CBS.
@Mohawk
Sich an den Besseren oder Besten zu orientieren heißt nicht sich zu frustrieren, so interliegent sollte jeder sein zu begreifen dass diese Leistungen nur von Ausnahmen zu erreichen sind, es hilft aber zu sehen was Möglich ist. Und dann kann jeder entscheiden welche Ergebnisse man selbst erreichen möchte, Pareto läst grüßen. Leider sind viele nicht bereit selbst diese 20% zu investieren die ihnen wirklich weiterhelfen, und dadurch viel Tierleid verhindern, würden.
 
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Solange wir den Begriff "ausreichende Treffsicherheit" mit 26/50 Ringen auf der Bockscheibe schon bei der Jägerprüfung quasi amtlich definieren, dreht sich doch jede Diskussion über Verbesserungen zwangsläufig immer im Kreis.

Einziger Lichtblick sind wohl Revierinhaber wie @doghunter, die in ihrem Bereich die Latte so hoch legen, dass die dort Jagenwollenden zur Einsicht gezwungen werden.

Basti
 
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Ich halte den "Bierdeckel" auch für ein sehr geeignetes Ziel.
Zu sagen auf welche Entfernung ich den sicher, mit dem ersten Schuss, treffe fällt mir allerdings schwer. Bei vernüntiger Schießposition und Wind Bofor 2 - 3 sind das irgendwo 150 - 200 m.
Gerade der Wind ist für mich das zentrale Thema. Ich schiesse lieber über 300 m Grasland, wo ich den Wind beobachten kann, als 150 m im stark durchbrochenen, hügeligen Gelände. Wenn man die Gegend nicht kennt kann man da böse Überaschungen erleben.
 
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Ich halte den "Bierdeckel" auch für ein sehr geeignetes Ziel.
Zu sagen auf welche Entfernung ich den sicher, mit dem ersten Schuss, treffe fällt mir allerdings schwer. Bei vernüntiger Schießposition und Wind Bofor 2 - 3 sind das irgendwo 150 - 200 m.
Gerade der Wind ist für mich das zentrale Thema. Ich schiesse lieber über 300 m Grasland, wo ich den Wind beobachten kann, als 150 m im stark durchbrochenen, hügeligen Gelände. Wenn man die Gegend nicht kennt kann man da böse Überaschungen erleben.

Bei Schalenwild mag der Bierdeckel ein verlässliches Maß sein, bei Niederwild und Raubzeug ausser Reh ist er eindutig untauglich.
 
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