Welche Hunderasse für welches Revier?

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Über den jagdlichen Einsatz kann ich wegen seltener Jagdmöglichkeit nichts sagen.
Als Besitzer eines Flat-Coated-Retrievers kann ich Dir aber was über Wollmäuse in der Wohnung sagen!!!!!!!!

Solltest Du Wert auf das Fortbestehen Deiner Ehe/Beziehung legen, kann ich Dir nur zu einem kurzhaarigen Hund raten, wenn Du ihn in der Wohnung halten willst.
Bei uns reichen schon zweimal täglich fegen, damit es nicht aussieht wie in einer Spinnerei!

Waidsmannsheil!

gecko
 
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Hallo GL,
bei der von Dir beschriebenen Jagdmöglichkeit wäre auch ein "Wachtel" nicht zu verachten.
Evtl. wäre auch ein "Foxl" möglich. Wenn Du einen kurzhaarigen wählst, dann hast Du weniger "Fusseln" in der Wohnnung.
Entscheident ist u.a. auch wieviel Zeit Du täglich mit dem Hund verbringen kannst.
Als Beispiel: ein Teckel ist auch mal mit nur einem 30-Minütigen "Spaziergang" am Tag zufrieden. Für hochläufigere Hunde reicht dies nicht aus.
 

GL

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Hallo in die Runde,

ich beabsichtige, mir wieder einen eigenen Jagdhund anzuschaffen. Ich jage in einem Niederwildrevier (80 % Feld / Wald 20 %) mit Rehwild und Sauen und Damwild als WW sowie in einem reinen Hochwildrevier (Mittelgebirge) mit Rehwild, Sauen und Muffel als Standwild sowie Rotwild als WW.

Entscheidend ist, dass ich zwar in einer großen, geräumigen, aber eben doch in einer Stadtwohnung lebe. Auslauf für den Hund ist aber im nahen Revier und Stadtwald vorhanden. Der Hund wird also in der Wohnung leben.

Welche Hunderasse könnt' ihr mir empfehlen? Es sollte ein Jagdgebrauchshund sein mit Allround-Fähigkeiten (auch Schweiß) sein. Ich hatte an einen Kleinen Münsterländer (Hündin) gedacht.

Dank im Voraus und Waidmannsheil

Georg
 
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Zur Erinnerung für alle Rassenfanatiker
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:

Das Folgende ist meine persönliche Meinung zu einer schwierigen Frage, die, aufgrund der von Georg bejagten Reviere eigentlich nur mit einer EIERLEGENDEN WOLLMILCHSAU beantwortet werden könnte -> also Kompromisse oder mehrere Hunde (?!)
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Unter den genannten Umständen (ohne Berücksichtigung des Geschmacks) würde ich eher zu einem Stöberhund neigen. Für mich gehören neben Wachtel und Spaniel (Springer/Cocker) auch die Terrier und Bracken dazu, nicht zu vergessen unsere kleinste "Bracke" der Teckel
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Dies insbesondere, da Du mit dem Spektrum an (Hoch-)Wild, auch mit Bewegungsjagden und vor allem Nachsuchen rechnen mußt.

(Mit Nachsuchen meine ich nicht die 2500m Fährte mit 42h Standzeit
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, sondern die 100..350 m vom Anschuß in den Einstand, die auch ein Schmaltier oder ein Überläufer mit gutem Schuß geht !!)

Bewegungsjagden mit hochläufigen, schnellen und damit zur Hetze neigenden Hunden (faktisch alle Kontinentalen Vorstehhunde) lehne ich ab! Gerade für Nachsuchen sind aber die genannten Rassen (ich meine natürlich die Stöberhunde-nicht die Vorsteher!) gut geeignet.

Nur wenn wirklich "Feldarbeit" zu tun ist (und das Feldrevier häufiger bejagt würde) hat nach meiner Meinung der Vorstehhund (also auch der KLM) seine Berechtigung. Ich nehme an, jetzt werden alle Vertreter der sog. Vollgebrauchshunde (DD, DK, PP, ...) aufschreien, aber diese Rassen haben eben bei Bewegungsjagden und Nachsuchen auf mich bisher keinen befriedigenden Eindruck gemacht (jaja es gibt auch viele positive Beispiele).


Außerdem wollen hochläufige Hunde eben auch mehr bewegt werden, ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Herzinfarktgefährdete Patienten
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aber man solls eben auch nicht übertreiben mit dem Herz
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Unter diesem Gesichtspunkt ist der KLM unter den Vorstehhunden sicher das kleinste "Übel".

Als Teckelführer (auch im Mittelgebirge) würde ich natürlich immer auch zum Teckel raten, mit der Einschränkung, das schon große Enten, höhere Schneelage und dichtes Schilf den Einsatz (fast) unmöglich machen.

Andererseits, ...


------------------
Horrido und allzeit Weidmannsheil
Thoralf

[Dieser Beitrag wurde von Horrido1964 am 19. April 2001 editiert.]
 
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Hallo Horrido,
freut mich zu lesen, daß ich nicht der einzige Rauhaarteckelfan hier bin. Zugegeben - mit dem Gehorsam ist das so eine Sache wenn die Burschen mal eine Wildfährte aufgenommen haben. Zumindest die meinigen kann ich dann nicht mehr zurückpfeifen, dann sind sie erstmal für ne halbe Stunde (oder auch länger) weg. Aber zu Hause absolut liebe Familienhunde, auch mit kleinen Kindern. (in meinem Fall: Enkel)
Das Arbeiten auf einer "roten Fährte" mußte ich meinen 2 Dackelinen kaum beibringen - das konnten die "fast" von alleine.
Baujagd mach ich nicht; erstens wegen dem Rest der Familie (Schwere Rügen von der "Besseren Hälfte" ) und weil wir auch "Felsenbauten" und viele Dachse haben. Und "Dachsrein" sind die meinigen nicht.
Viel Glück mit Deinen RT.
 
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Hallo GL,
die Revierfrage wäre ja geklärt, aber wie jagst du ?

Machst du viel Feldarbeit, brauchst du oft Schweißarbeit, macht Ihr Drückjagden, oder Baujagd ?

Und was hast Du früher für Hunde geführt ?

Gruß Jack.

[Dieser Beitrag wurde von Jack am 19. April 2001 editiert.]
 
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kann dir zum klm raten: im feldrevier kannst du die vorsteherqualitäten nutzen und außer fuchsapportieren fällt mir nichts ein, was ein grösserer vorstehhund besser könnte.

von der grösse her ist er noch wohnungstauglich und als im allgemeinen freundlicher (auch freundlich aussehender) hund auch stadtparkfähig (da klappt´s auch mit den nachbarn)- zur zeit sind grosse hunde ja nicht überall gern gelitten.

wenn er die nötige schärfe hat(nicht immer da!), ist er absolut drückjagdtauglich: lange nicht so schnell wie die grossen und sehr führerbezogen, also kein langes herpfeifen zwischen den trieben.

im gebirge und im feld ist er dem dackel wohl überlegen, außerdem erwähnst du die baujagd nicht.

der wachtel jagd halt weiter, das hat vor- und nachteile. wir sind wg. der verkehrsituation im revier vom wachtel zum klm gekommen.

alles in allem ist der klm für dich meiner meinung nach eine sehr gute wahl - sind auch echt spitzenhunde!
 
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Horrido,

wie soll man denn so 'ne Frage objektiv beantworten
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Also, ganz klar ein Labrador. Apportiert alles, ist Stadtwohnungstauglich, steht vor (wenn er es früh genug beigebracht bekommt), stöbert, ist Menschenmassen tauglich (wir saßen neulich auf der MV des LJV Berlin zwischen zwei LJV-Präsidenten (DK und Teckel), die begeistert über die Ruhe meines Rüden waren), ist auch Boot und Angel tauglich. Kurzes Fell (aber auch kurzhaarige Hunde haaren), arbeitet hervorragend auf Schweiss (nicht umsonst werden sie auch als Drogen- und Sprengstoffsuchhunde eingesetzt), absolut leichtführig.

Defizite: meistens nicht laut, wobei das wie das Stöbern oder das Vorstehen lehrbar ist.

Und er wird dem Einbrecher zeigen wo die Schmuckschatulle ist. Und dabei mit dem Schwanz wedeln.

Ausschliesslich im HW-Revier würde ich einen HS oder eine DB nehmen, im reinem Feldrevier würde ich neben dem Labi noch einen Springer haben wollen.

Aber wer kann das schon? Also doch die "Eier legende Wollmilchsau", Kompromisse eingehen.

Und dabei scheint mir das Augenmerk auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit mindestens so wichtig zu sein, wie die jagdliche Qualifikation. Weil die Aufgabe Jagdhund dürfte bei nicht beruflich jagenden HF den kleinsten Teil der Beschäftigung eines Hundes ausmachen.

HTH

------------------
Alexander Krause
labradors@asgameas.de www.asgameas.de

[Dieser Beitrag wurde von Alexander am 19. April 2001 editiert.]
 
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Wir haben auch einen KLM. Wri haben aber nur ein Niederwildrevier.
Was hier so anklang war, daß ein KLM nicht so schnell sein soll. Da ist aber jeder Hund unterschiedlich. Wenn unser Hund auf eine Fährte kommt hängt der jeden hochbeinigeren Hund locker ab. Das liegt aber wahrscheinlich daran, daß er nicht im Zwinger gehalten wird.
 

GL

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Vielen Dank zunächst einmal in die Runde für die Tipps und Hinweise.

Gern möchte ich noch ein paar Erläuterungen geben.

Im Niederwildrevier (30 Minuten von meinem Wohnsitz entfernt) haben wir ca. 20-30 Enten, ca. 30-40 Hasen und vier Ketten Rebhühner. Bis auf die eine oder andere Ente und 10-12 Hasen sowie Tauben (da aber reichlich) ist weitgehend Hahn in Ruh. Die Hühner werden nicht bejagt.
Stark ist das Fuchsvorkommen, außerdem haben wir vier befahrene Dachsburgen.
Mehrere ausgewiesene Baujagd-Gespanne (Teckel, Terrier) sind im Hegering vorhanden, die wir auch neben der Fallenjagd nutzen.
Recht hoch ist der Rehwild-Bestand, Schwarzwild haben wir durchziehend als Wechselwild, ebenso gelegentlich Damwild.

Das Hochwildrevier (überwiegend Laubwald, mit Fichten, Eiben, Tannen) ist Muffel-Kerngebiet mit Schwarzwild und Rehwild als Standwild sowie Rotwild gelegentlich als Wechselwild. Die Sauen sind auch tagsüber im Wald unterwegs, die Mufflons sowieso. Das Raubwild (Fuchs, Marder, Waschbär) hält sich in Grenzen und wird zudem auch in den umliegenden Feldrevieren reichlich zur Strecke gebracht. Dort jage ich - zeitlich zusammengefasst- ca. sechs Wochen im Jahr.

Zu meinen früheren Hunden:

Ich führte früher in einem ostfriesischen Niederwildrevier mit viel Enten, Hasen und auch Fasanen jagdlich eine DD-Hündin. Danach eine Rauhhaarteckelhündin (letztere führte mehr meine Frau und mich als ich sie;-)), die leider nach langem Leiden im zehnten Behang an Dackellähme einging.

Von der Vorsteh-, Such- und Bringleistung von KlM konnte ich mich schon früher in Ostfriesland überzeugen. Vorstehleistung ist derzeit aber, wie ihr der Revierbeschreibung entnehmen könnt, weniger gefragt. Sowohl für das Niederwild- als auch für das Hochwildrevier brauche ich eigentlich einen nicht zu großen Hund, der gut auf der frischen Rotfährte bei zu erwartender Totsuche arbeitet, gut stöbert und auch mal eine Sauendickung locker macht und - wenn möglich - das eine oder andere Stück Haar- oder Flugwild bringt (nice to have). Und last but not least: Für die zwar große Stadtwohnung einen Hund, der sich dort auch noch wohlfühlt (Katzen haben wir im Haus nicht, dafür einen Riesenschnauzer).

Kleiner Münsterländer, Deutscher Wachtel, Rauhhaarteckel?

Ich weiß, der Ball liegt in meinem Spielfeld;-).

Nochmals vielen Dank
Horrido und Waidmannsheil

Georg
 
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Hallo Georg,
wenn Sie genügend Zeit für die Jagd haben und eine Familie um sich, die Hunde wirklich akzeptiert und mag, kann ich nur Jagdterrier empfehlen. Seit mehr als 20 Jahren führe ich diese schneidigen Burschen, z.Zt 2 Stück (Rüde/Hündin). Diese lieben Kerle sind für alles zu gebrauchen, in meinem Revier kommen Sie bei der Schweißarbeit auf Reh- und Schwarzwild zum Einsatz, Enten apportieren, Stöbern auf Hasen und Füchse, Baujagd und Drückjagden (nur Schwarzwild) im Umkreis von 80km sowieso.
Anfangs hatte ich die beiden Hunde im Zwinger wie ihre Vorgänger, aber mittlerweile lasse ich sie Nachts im Haus d.h. sie bleiben problemlos in ihren Körben. Leider wurden sie bei der Baujagd des öfteren schon ziemlich verletzt (kann Probleme mit der Familie geben, der arme Hund...), - man muß es ja nicht so extrem betreiben. Durch meine langjährige Erfahrung auf unzähligen Saujagden kann ich behaupten, daß sich Schwarzwild aus großen Dickungen mit vielen Brombeeren usw. ohne Terrier nicht herausbringen läßt. Natürlich stehen mir durch meine Mitgliedschaft bei einer regionalen Bauhundestation / Saumeute auch bis zu 30 DJT zur Verfügung. Aufgrund der ausgeprägten Raubwildschärfe gibt es auch mit anderen Haustieren event. Probleme. Wenn es jagdlich nichts zu tun gibt nehme ich das Fahrrad und radle mit den Hunden 10 bis 15km (schadet mir nicht) und schaffe so einen gewissen Ausgleich für überschüssige Energie.

mfg
Toni

[Dieser Beitrag wurde von terrier am 25. April 2001 editiert.]
 
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Hallo GL!

Ich kann dir nur zu einem Stöberhund raten.
Ich selbst führe zwei Cocker Spaniel!
Sehr gute und erfolgreiche Hunde.
Sowohl zum buschieren, stöbern, Schweißarbeit, Wasserarbeit ....
Durch sein freudiges Gemüt und seinen FFinderwillen, zeichnet sich diese Rasse besonders aus.
Ohne Ausbildung sind die besten Anlagen nichts wert.
Natürlich ist die Fellpflege besonders der Behänge "gründlicher" zu machen als bei Rassen mit kurzem Haar und nicht so langen Behängen. Die Fellpflege kann man minimieren, indem man seinen Helfer alle 2-3 Monate schneidet! (ich meine natürlich das Fell).
Wenn du mehr informationen über diese Rasse wünschst, so schauen mal auf die Internetseite des Jagdspanielclub e.V. rein.
Hier findest du dann auch die Züchter die rein jagdliche Zuchten machen.

Viel Spaß mit deinem neuen Jagdhelfer, welche Rasse auch immer es sein mag, und bei der Ausbildung natürlich auch.

WMH

APHS
 

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