Welche Kaliber fehlen noch?

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Da stößt man bei der Winnie aber erstens auf die Magazinlänge und zweitens auch wieder auf den (zu) kurzen Übergang. 200-220grs. gehören eindeutig der Weatherby. Lange Geschosse und langer Übergang läßt sich besser zur Magazinlänge variieren, zudem kommt auch der größere Pulverraum der Weatherby zu Gute.



Aber auch nicht beliebig. Schau dir mal die riesigen "Hubräume" der .300Pegasus, .300RUM, .300-378Wby.Mag. an und was sie für die rd. 40-50% mehr an TLM zur "kleinen" .300Wby.Mag. an Leistung mehr bringen.
Leider schauen immer noch viele rein nur auf die Vo/Eo-Angaben. Viel interssanter (nicht nur als WL) finde ich die Relation Joule/g TLM. Und schon sind wir wieder bei 9x57, 9,5x57M.Sch., 10,75x68, 8x57, 9,3x64, v.a. auch noch, wenn bis auf die beiden letztere, diese innenballist. positive Relation mit einem geringen Gasdruck realisierbar ist.
9x56M.Sch., 9,3x57, 10,75x57 und im mittleren Druckbereich 8x60, 8x64, .35Whelen, 9,3x62 sind da auch ganz weit an der Spitze. Man bekommt halt bei all denen, für das was man "reinsteckt", auch das meiste dafür raus.;)

Da kann man dir nur zustimmen! Wobei ich den Wirkungsgrad auch ausreichend finde, dieser bezieht sich zwar nicht direkt auf die Masse des TLM, sondern gibt grob gesagt an, wie viel der spezifischen Explosionswärme (kJ/kg) des Pulvers in kinetische Energie des Geschosses umgewandelt wird; somit spielt auch hier die Masse des Pulvers trotzdem eine entscheidende Rolle, da sie die spez. Explosionswärme der gesamten Ladung mitbestimmt.

Dem fehlenden Hubraum, kann man insoweit ein wenig entgegenwirken, indem man den maximalen Gasdruck anheben würde. Dem sind allerdings deutliche Grenzen gesetzt: einerseits der max. Pmax von 4400bar, zum anderen bringt ein höherer max. Gasdruck nicht viel, wenn das Geschoss durch die OAL deutlich tiefer in die Hülse hineingesetzt werden muss oder wenn die "Vergleichspatrone" schon einen Pmax von 4400bar besitzt.

Mittelpatronen, wie 8x57, 9,3x57 (x62), haben einen solch hohen Wirkungsgrad, weil sie in gewisser Weise einen "Sweet Spot" im Verhältnis von Geschossdurchmesser zu Hülsenvolumen (damit u.a. auch zu einer bestimmten Pulvermasse) darstellen, insofern ich das richtig beobachtet habe. :unsure:
Leider ergibt sich die Mehrleistung nicht linear mit dem Plus an Pulvermasse, wie es eben sehr oft in der Physik bzw. Natur ist (sonst wäre es ja auch zu schön um wahr zu sein :p).

Gruß
Bock
 
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Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Viel interssanter (nicht nur als WL) finde ich die Relation Joule/g TLM. Und schon sind wir wieder bei 9x57, 9,5x57M.Sch., 10,75x68, 8x57, 9,3x64, v.a. auch noch, wenn bis auf die beiden letztere, diese innenballist. positive Relation mit einem geringen Gasdruck realisierbar ist.
9x56M.Sch., 9,3x57, 10,75x57 und im mittleren Druckbereich 8x60, 8x64, .35Whelen, 9,3x62 sind da auch ganz weit an der Spitze. Man bekommt halt bei all denen, für das was man "reinsteckt", auch das meiste dafür raus.

Klar, da das stimmt. Du hast ja überwiegend Patronen mit einem großen Kaliber aufgezählt.

So, jetzt ein kleiner Exkurs.
Die Doppelradiusschulter der Weatherby Patronen heißt auch "Venturi-Schulter" benannt nach Giovanni Battista Venturi.
Nun der Mann hatte eine interessante Entdeckung gemacht, die ich jetzt nicht im Detail erklären möchte, aber mit einem Beispiel veranschaulichen möchte.

Bleiben wir bei der Hülse der .308 Winchester.

Die hat ja mittlerweile ein paar Abkömmlinge. Hier mal der Reihe nach:
.243Win (6mm) / .260Rem (6,5mm) / 7mm-08Rem (7mm) / .308win (7,8 mm) / .338Fed ( 8,5 mm).

Nun, obwohl alle die nahezu gleiche Kapazität haben, hat die .243win etwa 2600J E/0 und die .338Fed etwa 4300J.

Je größer das Kaliber bei gleicher Pulvermenge und gleichem Druck, desto mehr Power bekommt man raus. Das ist einfach so. Danke Herr Venturi.

So, das gilt aber nur an der Mündung.
Für kurze Distanzen auf schweres Wild sind die Big-Bores natürlich unschlagbar. Bei Weitschüssen sieht das dann aber aufgrund des schlechteren BC der dicken Brummer dann aber schon anders aus. Klar könnte man die Geschosse länger und windschlüpfriger machen. Dann werden sie aber auch schwerer und irgendwann einfach unschießbar aufgrund des Rückstoß.

Man muss einfach differenzieren. Magnum ist nicht gleich Magnum. Die Patronen mit der höchsten E/0 pro grain Pulver sind regelmäßig keine Weitschusspatronen, dafür aber hervorragend auf kurze Distanz.
Man muss halt wissen was man braucht.

So, jetzt ein neuer "King of the Hill" in Sachen Power/Pulver.
.350Legend. 21grains Pulver, etwa 2400J. Rechne das mal hoch... Das Geheimnis? Es ist keine Flaschenhalshülse.

Die ganzen Super-Magnums sind fast durchweg auf den weiteren Schuss ausgelegt. Dafür braucht es ein strömungsgünstiges Geschoss. Das geht eben besser mit einem verhältnismäßig kleinem Kaliber, mit einem laaangen Lauf.

(Und dann kommt Blaser und kürzt den Lauf bei einer .300WM auf 55cm...Autsch).
 
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Klar, da das stimmt. Du hast ja überwiegend Patronen mit einem großen Kaliber aufgezählt.

So, jetzt ein kleiner Exkurs.
Die Doppelradiusschulter der Weatherby Patronen heißt auch "Venturi-Schulter" benannt nach Giovanni Battista Venturi.
Nun der Mann hatte eine interessante Entdeckung gemacht, die ich jetzt nicht im Detail erklären möchte, aber mit einem Beispiel veranschaulichen möchte.

Bleiben wir bei der Hülse der .308 Winchester.

Die hat ja mittlerweile ein paar Abkömmlinge. Hier mal der Reihe nach:
.243Win (6mm) / .260Rem (6,5mm) / 7mm-08Rem (7mm) / .308win (7,8 mm) / .338Fed ( 8,5 mm).

Nun, obwohl alle die nahezu gleiche Kapazität haben, hat die .243win etwa 2600J E/0 und die .338Fed etwa 4300J.

Je größer das Kaliber bei gleicher Pulvermenge und gleichem Druck, desto mehr Power bekommt man raus. Das ist einfach so. Danke Herr Venturi.

So, das gilt aber nur an der Mündung.
Für kurze Distanzen auf schweres Wild sind die Big-Bores natürlich unschlagbar. Bei Weitschüssen sieht das dann aber aufgrund des schlechteren BC der dicken Brummer dann aber schon anders aus. Klar könnte man die Geschosse länger und windschlüpfriger machen. Dann werden sie aber auch schwerer und irgendwann einfach unschießbar aufgrund des Rückstoß.

Man muss einfach differenzieren. Magnum ist nicht gleich Magnum. Die Patronen mit der höchsten E/0 pro grain Pulver sind regelmäßig keine Weitschusspatronen, dafür aber hervorragend auf kurze Distanz.
Man muss halt wissen was man braucht.

Die ganzen Super-Magnums sind fast durchweg auf den weiteren Schuss ausgelegt. Dafür braucht es ein strömungsgünstiges Geschoss. Das geht eben besser mit einem verhältnismäßig kleinem Kaliber, mit einem laaangen Lauf.

(Und dann kommt Blaser und kürzt den Lauf bei einer .300WM auf 55cm...Autsch).

Die höhere Energie der "leichten" Geschoße mit großem Durchmesser resultieren aus der Angrifsfläsche der Gase, Druck mal Fläche gleich Energie:unsure:
 
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Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Die höhere Energie der "leichten" Geschoße mit großem Durchmesser resultieren aus der Angrifsfläsche der Gase, Druck mal Fläche gleich Energie:unsure:

Nicht böse sein, aber mit der Gleichung fällst Du durch die Klausur.
Ich verstehe nicht mal was du mir sagen möchtest...
 

tar

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Ein Treibspiegelgeschoss wäre somit das beste, aber leider verboten.
 
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Wie verlängert man das? Drankämen??[/QUOTE]


durch spinning
 

tar

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Noch eine Eingabe für eine optimierte 6,8 mm Patrone:
Die 6,8 Sherwood Hülse entspringt der .284 Win mit dem charakteristischen regulären Stoßboden aber verbreiterten Körper, sollte mit dem größeren Kaliber als die bekannte 6,5-284 und augenscheinlicher Kürzung jedoch effizienter sein.
6.8_Sherwood_Stages_02-e1565286608406-660x436.jpg

image-863.jpg

[Quelle]
 

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