Welche Rasse

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Der „Hobbyjäger“, der den Hund gelegentlich zur Jagd mitnimmt, sollte nicht zu sehr auf jagdliche Details Rücksicht nehmen. Wenn der Hund eben zu 80-90% Familienhund ist, dann ist hier die Priorität zu setzen. Wer einen „Vollblutjagdhund“ zu sich nimmt und diesen nicht auslasten kann, der wird sehr wahrscheinlich nicht glücklich damit werden. Wenn „Frauchen“ sich dann noch im Alltag mit dem Kämpfer rumplagen darf, kommt früher oder später ein unangenehmes Erwachen....

Das bedeutet doch, wenn der Hund die geflügelte Ente nicht holt oder das kranke Reh nicht niederzieht. Alles nicht so schlimm. Hauptsache der Hund macht der Frau zu Hause keine Probleme wenn der Mann arbeiten ist ?
 
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31 Aug 2009
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Im Endeffekt ist es doch so, daß wenn wer über einen Jagdbegleithund nachdenkt, man diesen Hundeführer direkt als brauchbaren Hundeführer von der Liste streichen kann! Gleiches gilt für Leute, denen absolut nebensächliche Eigenschaften wichtiger sind, wie die jagdlich relevanten Eigenschaften..
 
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15 Okt 2017
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@Klosterwald:

Daniel, eine runde Darstellung - wir stellten hier in Hunde-Fäden schon oft übereinstimmend fest, daß der (Jagd-) Teckel die am meisten unterschätzte Jagdgebrauchshundrasse darstellt.
Es sind nunmal Zwerg-Bracken und sie komprimieren in kleiner, vom Menschen geschaffener Statur die guten Eigenschaften der feinnasigen Ur-Jagdhundeformen.

Viele Jäger schauen etwas geringschätzig auf die Teckel-Schläge, weil sie offenbar sich als zweibeinige Krone der Schöpfung mit aufrechtem Gang nicht auf einen kleinen Hund herablassen möchten. Für erwachsene harte Jagd-Männer ziemt es sich scheinbar nicht...;)

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass - obwohl ich meinen kleinen Wirbelwind um nichts in der Welt mehr hergäbe - meine erste Wahl ein Dackel gewesen wäre, wenn bei uns der Boden nicht voller Steine und Fuchsbauten wäre...
 
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An alle, die die WIldschärfe beim Labby in Abrede stellen: Ich hätte bis vor einigen Jahren das selbe behauptet. Dann kam meine Frau mit ihrem gelben Labbyrüden aus der Arbeitslinie ins Haus. Beide bis dahin von der Jagerei weitestgehend verschont. Das hat sich aber seither schlagartig geändert. Inzwschen hat der Labrados mehrere (angeschweißte) Sauen gepackt und gehalten. Rehe werden ebenfalls niedergezogen und mit Kehlgriff gehalten bzw. abgetan, wenn einer von uns nicht rechtzeitig dazu kommt. Er mag die große Ausnahme sein, aber unter denen, die Labradore häufiger zur Jagd einsetzen, erregt der Hund deutlich weniger Aufsehen als unter den übrigen Hundeführern mit ihren Vorurteilen (die ich ebenfalls hatte). Sogesehen mag dieses Vorurteil vielleicht auch eher der Aussage von "Labbymuttis" geschuldet sein, denn dem tatsächlichen Leistungsspektrums der jagdlich geführten Labradore. (Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Engländer es begrüßen würde, wenn der Labrador jeden angebleiten Fuchs ziehen ließe...)

Für das, was Du als Einsatzgebiet für Deinen Hund beschrieben hast, sehe ich einen Labrador aus der Arbeitslinie als recht gut geeignet, mit Ausnahme der Drückjagden! Die Labbys sind überwiegend stumm. auch unserer bringt nur ein einzelnes "Hau" über die Leftzen und das auch nur, wenn er vorm Schwarzwildkessel steht. Spurlaut und Sichtlaut definitiv Fehlanzeige.

Alternative wäre aus meiner Sicht der Dackel. Allerdings kenne ich kaum einen Dackel, der noch Beine hat. Mein alter Herr hat Ende der 60er Jahre/ Anfang der 70er Dackel gezüchtet, die hatten aber eine gewisse Bodenfreiheit und waren 3/4 so hoch wie ein durchschnittlicher Jagdterrier. Die haben zu dritt auch einen 30kg Frischling mit einem Schuss durch die Vorderlaufschale gehalten. Ich denke, dass kann man von den heutigen tiefergelegten Dackel nimmer erwarten. Der Wäldlerdackel (???) soll wohl wieder in diese Richtung gehen, gesehen hab ich hier aber noch keinen. Leider.

Dackel sind aber Bracken, wie schon erwähnt. Die beiden Rüden von meinem Dad waren öfters mehrere Tage unterwegs. Der Labrador meiner Frau geht (wenn man ihn nicht schickt) nie weiter wie 80m weg, und dann bleibt er meist stehen und guckt, ob er wirklich so weit gehen soll. Zum Durchgehen (abgesehen vom fehlenden Laut) ein Traum, der labrador lässt sich auch auf "wweite" Entfernung per Handzeichen dirigieren. Da braucht der Durchgeher nie selbst durch den Brombeerhorst durchkrabbeln, ein Armzeichen reicht vollkommen. länger wie 2 Minuten ist der Durchgeher auch nie ohne Hund.

Darin unterscheiden sich auch diese beiden Rassen: Der "Will to Please" ist beim Labby fest verankert. Das macht ihn als Erstlingsführer auch zum "einfachen" Hund für Einsteiger. Der Dackel hingegen hat einen eigenen Kopf wie kaum ein anderer Hund. Auch dass ist Ziel der Zucht (gewesen), muss doch der Dackel unter Tage im Nahkampf mit Fuchs und Dachs die Entscheidungen auch selbst treffen. Genauso wie die Bracken (oder der Wachtel), die eigenständig auf große Entfernung Wild finden und verfolgen sollen.
 
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An alle, die die WIldschärfe beim Labby in Abrede stellen: Ich hätte bis vor einigen Jahren das selbe behauptet. Dann kam meine Frau mit ihrem gelben Labbyrüden aus der Arbeitslinie ins Haus. Beide bis dahin von der Jagerei weitestgehend verschont. Das hat sich aber seither schlagartig geändert. Inzwschen hat der Labrados mehrere (angeschweißte) Sauen gepackt und gehalten. Rehe werden ebenfalls niedergezogen und mit Kehlgriff gehalten bzw. abgetan, wenn einer von uns nicht rechtzeitig dazu kommt. Er mag die große Ausnahme sein, aber unter denen, die Labradore häufiger zur Jagd einsetzen, erregt der Hund deutlich weniger Aufsehen als unter den übrigen Hundeführern mit ihren Vorurteilen (die ich ebenfalls hatte). Sogesehen mag dieses Vorurteil vielleicht auch eher der Aussage von "Labbymuttis" geschuldet sein, denn dem tatsächlichen Leistungsspektrums der jagdlich geführten Labradore. (Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Engländer es begrüßen würde, wenn der Labrador jeden angebleiten Fuchs ziehen ließe...)

Für das, was Du als Einsatzgebiet für Deinen Hund beschrieben hast, sehe ich einen Labrador aus der Arbeitslinie als recht gut geeignet, mit Ausnahme der Drückjagden! Die Labbys sind überwiegend stumm. auch unserer bringt nur ein einzelnes "Hau" über die Leftzen und das auch nur, wenn er vorm Schwarzwildkessel steht. Spurlaut und Sichtlaut definitiv Fehlanzeige.

Alternative wäre aus meiner Sicht der Dackel. Allerdings kenne ich kaum einen Dackel, der noch Beine hat. Mein alter Herr hat Ende der 60er Jahre/ Anfang der 70er Dackel gezüchtet, die hatten aber eine gewisse Bodenfreiheit und waren 3/4 so hoch wie ein durchschnittlicher Jagdterrier. Die haben zu dritt auch einen 30kg Frischling mit einem Schuss durch die Vorderlaufschale gehalten. Ich denke, dass kann man von den heutigen tiefergelegten Dackel nimmer erwarten. Der Wäldlerdackel (???) soll wohl wieder in diese Richtung gehen, gesehen hab ich hier aber noch keinen. Leider.

Dackel sind aber Bracken, wie schon erwähnt. Die beiden Rüden von meinem Dad waren öfters mehrere Tage unterwegs. Der Labrador meiner Frau geht (wenn man ihn nicht schickt) nie weiter wie 80m weg, und dann bleibt er meist stehen und guckt, ob er wirklich so weit gehen soll. Zum Durchgehen (abgesehen vom fehlenden Laut) ein Traum, der labrador lässt sich auch auf "wweite" Entfernung per Handzeichen dirigieren. Da braucht der Durchgeher nie selbst durch den Brombeerhorst durchkrabbeln, ein Armzeichen reicht vollkommen. länger wie 2 Minuten ist der Durchgeher auch nie ohne Hund.

Darin unterscheiden sich auch diese beiden Rassen: Der "Will to Please" ist beim Labby fest verankert. Das macht ihn als Erstlingsführer auch zum "einfachen" Hund für Einsteiger. Der Dackel hingegen hat einen eigenen Kopf wie kaum ein anderer Hund. Auch dass ist Ziel der Zucht (gewesen), muss doch der Dackel unter Tage im Nahkampf mit Fuchs und Dachs die Entscheidungen auch selbst treffen. Genauso wie die Bracken (oder der Wachtel), die eigenständig auf große Entfernung Wild finden und verfolgen sollen.
Einen einzelnen Rassevertreter, den man persönlich für tauglich hält, als Beispiel zu nehmen, ist immer ein gefährlicher Rat.
Im Allgemeinen ist nämlich eben nicht davon auszugehen, dass die übrigen Rassevertreter genauso ticken, sonst stünde darüber was in der Rassebeschreibung.
Es wird auch den einzelnen Border Collie geben, der Wild niederzieht.
Dass man allerdings bei der Welpenauswahl später ausgerechnet so einen Kameraden aus der Wurfkiste zieht, ist aber eben äußerst unwahrscheinlich.
Sonst bräuchte man die gesamte Gebrauchshundezucht nicht betreiben und nicht über Jahrhunderte betrieben haben.
Man wählt also den Hundeschlag (Apportierhund, Vorsteher, Stöberhund etc) und dann die Rasse aus, die erstmal theoretisch grundsätzlich die eigene jagdliche Anforderungsliste am weitestgehenden erfüllt.
Aus dem Eingangspost lese ich zwei.
1. Totsuchen
2. DJ
Damit ist für die jagdliche Anforderung jede reine Apportierhundrasse,, also jegliche Retriever, genauso raus, wie der Mops und der Pointer (dieses Jahr hat einer 1a die komplette Brauchbarkeit abgeliefert. Aber auch das ist eben eine absolute Ausnahme und definitiv kein Hinweis, sich für die vorgesehenen Aufgaben einen zu holen)
Jagdbegleithund bedeutet eben nicht, zuverlässig einsetzbarer Jagdhund, sondern nur stört nicht weiter, wenn er dabei ist.
Einen Lab o.ä. anschaffen und sich selbst beruhigend meinen, weil der eben keinen Anschuss findet oder nach 30m die Arbeit abbricht, ist da nix, grad als unerfahrener Erstlingsführer, da wird dann Jagd mit Hund Schund.

Und noch eine Frage.
Der Will to Please beim Lab/Retriever kommt woher?
Stöbert der Labrador im dicken Schilf nach der toten Ente oder arbeitet er die Schwimmspur der noch geflügelten bis er sie hat?
Meines Wissens nicht. D.h. sowohl der Hund als auch der Hundeführer sind darauf angewiesen, den Hund via Handzeichen etc. einzuweisen, wozu eben eine enge Zusammenarbeit bzw. der Wille dazu bei beiden vorhanden sein muss. Das ist auch der Grund, weswegen in der Zucht auf Arbeit in Führernähe Wert gelegt wird.
 
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So ein Schmarrn!

Schade, dass man irgendeiner Hunderasse überhaupt Wildschärfe in Abrede stellen möchte. Jeder Hund ist und bleibt ein Jäger. Und wenn man diesen Umstand nutzt und den Hund entsprechend ausbildet, dann packt der auch zu. Selbstverständlich auch ein Labby, vor allem wenn er aus einer Arbeitslinie kommt...


P.S. Meine Labbyhündin ist durchaus gerne auch mehrere hundert Meter weggegangen. Und “will to please“ hat selbstverständlich gar nichts damit zu tun, dass der Hund am Führer kleben muss.
 
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So ein Schmarrn!

Schade, dass man irgendeiner Hunderasse überhaupt Wildschärfe in Abrede stellen möchte. Jeder Hund ist und bleibt ein Jäger. Und wenn man diesen Umstand nutzt und den Hund entsprechend ausbildet, dann packt der auch zu. Selbstverständlich auch ein Labby, vor allem wenn er aus einer Arbeitslinie kommt...


P.S. Meine Labbyhündin ist durchaus gerne auch mehrere hundert Meter weggegangen. Und “will to please“ hat selbstverständlich gar nichts damit zu tun, dass der Hund am Führer kleben muss.
Mannomann, Hilfe
Sorry, jetzt wird's aber total lächerlich und absurd.
Vllt solltest Du zur kynologischen Grundbildung doch mal ein Buch lesen und Dir Hundearbeit ansehen.
Bei etlichen!!! Jagdhundrassen, nahezu sämtliche ausländischen Vorsteher z. B., ist Wildschärfe beispielsweise aufgrund der Arbeitsaufgabe überhaupt nie gewünscht gewesen und daher züchterisch über etliche Generationen rausgefiltert, daher auch grundsätzlich nicht mehr vorhanden. Ebenso der Laut.
Aber Profis wie Du bringen bestimmt jedem Hund auch das Bellen und Vorstehen bei.

Und Du kannst der geneigten Leserschaft bestimmt erklären, wieso man denn Labradoren/Retrievern einen Will to Please nachsagt, wieso sie diesen brauchen für ihren angedachten Job, während andere das so gar nicht an sich haben.
Dann mach mal.
 
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Sorry @Naturmensch, nachdem du schon in anderen Fäden "seltsame" Einzelmeinungen vertreten hast, und entsprechend Feuer bekamst, schriebst du hier soeben den unfachlichsten Blödsinn, den man seit langem las. Halt dich mal besser zurück, in den Hundefäden sind Leute unterwegs, die tw. täglich mit Jagdhunden arbeiten und jagen. Die tun dir bei weitem die Äppel ab...

Der einzige "Schmarrn" kommt von so Ahnungslosen wie Dir!
 
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Ein Labby, der mehrere Sauen gehalten hat???
Leute, lasst die Kirche im Dorf, zumal der Labby sich nie weiter als80m entfernt....
Vielleicht hat er ja ausnahmsweise mal ein ein fast totesWildschwein gebissen...
Mein erster eigener Hund war ein brauner Labradorrüde, aus einer Standardlinie. Der hatte Raubwild und Schwarzwildschärfe, war an Sauen sogar überscharf und aufgrund des Verletzungsrisikos dafür nicht brauchbar. Aber, er war ein weißer Rabe und ich persönlich kannte keinen zweiten, derart bekloppten Labrador. Was fehlte, war der Laut. Ich kenne sehr viele Retriever und auch Retrieverzüchter, von daher weiß auch, daß die Wildschärfe und Härte ein Problem ist. Gerade bei den Arbeitslinien ist das ein Problem, weil diese auf extreme Führigkeit und Lenkbarkeit gezüchtet werden. Wenn sich jemand für einen Labrador als Jagdhund als Niederwildjagdhund interessiert, dann soll er sich in den Standardlinien nach jagdlich bewährten Elterntieren umschauen!
 
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So ein Schmarrn!

Schade, dass man irgendeiner Hunderasse überhaupt Wildschärfe in Abrede stellen möchte. Jeder Hund ist und bleibt ein Jäger. Und wenn man diesen Umstand nutzt und den Hund entsprechend ausbildet, dann packt der auch zu. Selbstverständlich auch ein Labby, vor allem wenn er aus einer Arbeitslinie kommt...


P.S. Meine Labbyhündin ist durchaus gerne auch mehrere hundert Meter weggegangen. Und “will to please“ hat selbstverständlich gar nichts damit zu tun, dass der Hund am Führer kleben muss.

Genau!
So ein Schmarn!!!

Wenn jemand anderes diesen Post verfasst hätte, würde ich ja denken, die Smileys wären vergessen worden, um ihn klar als Ironie zu markieren, aber...

Es mag ja mal einen „weißen Raben“ geben, aber zu denken, dass wäre Sache der Ausbildung des Hundes ist grober Unfug!
Ich kenne keinen Labby, der Wildschärfe besitzt!

Schade, dass Dein Post hier wohl so stehen bleibt! Mir ist Angst und Bange...
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
DJT sind kleine, praktische Hondle für das Schalenwildrevier. Dazu sind sie sehr familienfreundlich und lustig. Man sucht sich eine eher große und ruhige Linie sowie als Erstlingsführer fachlichen Rat und Begleitung bei der Ausbildung. Hat man diese Hürde genommen, bekommt man mit dieser Rasse tolle Jagdgefährten und Familienhunde im praktischen Format. Der noch revierlose Jungjäger findet mit seinem Stöberhund schöne Jagdgelegenheit, wovon andere nur träumen können.
 

z/7

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Das Problem mit den DJT ist leider, daß viele schlecht geführte rumlaufen und den Ruf ruinieren. Eine schlecht geführte Bracke fällt nicht weiter auf. Ein schlecht geführter DJT springt jedem ins Auge. Das ist ein ziemliches Marketingproblem. Am Ende ist ein DJT nämlich auch nur ein lebhafter Dackel mit längeren Haxen und kleinerem Radius. *zündel* :devilish: :evil:
 
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Kleine Anekdote zum Labrador:
Ich hatte gestern ein etwas unschönes Erlebnis.
Ich war am Roggen säen, da sehe ich einen älteren Herren mit einem braunen Labrador durchs Feld kommen,unangeleint.
Der Labrador geht ab, in meine Zwischenfrucht. Ich habe bald zu viel bekommen, aber das Vorgewende war noch 300 m entfernt, also konnte ich mir das Spielchen noch ein wenig ansehen.
Der Labrador hat unter Ausnutzung des Windes, eine sehr gute Suche abgeliefert.
Dann war der Hund wieder bei seinem Besitzer. In Höhe eines Grabens mit einem breiten mit Hochstauden bewachsenen Raines, hatte ich die beiden dann eingeholt.
In dem Moment in dem ich eine Vollbremsung mit Trecker, Drille und Frontpacker hingelegt habe. Geht der Hund Richtung Graben ab. Innerhalb von zwei Minuten hat er einen Hasen in ein Paar Brombeeren geschoben und diesen dann auch gepackt und abgetan.
Ich bin -so glaube ich- ziemlich laut und ausfallend geworden.
Dem guten Mann habe ich gesagt, das wäre auf Ansage gewesen. Ich hatte ja vorher die gute Suche gesehen. Er hat das überhaupt nicht verstanden, warum das abzusehen war.
Was lernen wir daraus:
Ein Labrador ist ein Jagdhund.
Ein nicht auf der Jagd eingesetzter Labrador bleibt auch weiterhin ein Jagdhund.
Ein Labrador wird nicht zum Kuscheltier, nur weil die Ehefrau damit spazieren geht.
Ein Labrador arbeitet durchaus eigenständig, zumindest dieser hier.
So gut die Arbeit des Hundes in der Zwischenfrucht war. Hinter dem Hasen habe ich keinen Laut vernommen.
Der einzige der laut war, war ich.
So mein Fazit:
Ein Hund ist nie ein Kuscheltier. Sich irgendeine Rasse anzuschaffen, bei der man hofft, dass unbedarfte Familienmitglieder damit nie Probleme bekommen könnte, ist blauäugig.
Man sollte nicht die Rasse nach der (Un-)Fähigkeit der Familienmitglieder auswählen, sondern besser die Familie besser fachlich in die Lage versetzen, mit dem Hund umzugehen.
P.S.: Zurück zu dem Vorfall von gestern.
Ich habe mir den Namen und die Adresse von dem Mann geben lassen.
Dann habe ich dem Mann den Hasen in die Hand gedrückt, und ihm gesagt: Ich hätte keine Zeit den Hasen fertig zu machen, er solle den mitnehmen und essen, schließlich solle der Hase ja nicht umsonst gestorben sein. So musste der arme Tropf mit dem Hasen an der einen und dem Hund an der anderen Hand durchs Feld zum Dorf ziehen. Das war Strafe genug.
 
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