Welche Rasse

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VJS

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Der Hund soll ab und zu mal eine Nachsuche auf Schwarzwild oder Rehwild machen, es wäre auch nicht schlecht wenn man ihn im Herbst/Winter auf ein paar Drückjagden mitnehmen könnte.
LG

Schau mal, mit dieser Aussage kann dir keiner ernsthaft eine Empfehlung geben, hinter der er auch stehen würde. Für die paar Nachsuchen (sofern es Totsuchen sind) eignet sich jeder Hund mit entsprechender Anlage. Bei "ein paar Drückjagden" kann dir keiner sagen, ob es sich lohnt Wachtel, Bracke o.ä. zu beschaffen. Du machst keinerlei Angaben, inwiefern ihr Niederwild bejagt (Enten-, Hasen-, Baujagd). Unter diesen Umständen ist es einfach nicht möglich zu sagen "nimm diesen Hund und werde glücklich", da die Auswahl des Hundes (im sinnvollsten Fall) immer vom Revier und den betriebenen Jagdarten abhängt. Natürlich nur sofern du deinem Hund und seinen angezüchteten Anlagen gerecht werden willst.

Da sind wir dann auch wieder am Punkt: Jagdgebrauchshund oder Jagdbegleithund?


Wenn dir das eh alles egal ist, kannst du die Rasse nehmen, die dir halt gefällt. Ich werde dir aber mit der aktuellen Informationslage keine ernstgemeinte Empfehlung geben können.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Es kommt darauf an, was Du von dem Hund erwartest und wohin die Reise geht. Was sind ab und zu ein paar Nachsuchen? Was soll der Hund auf den Drückjagden machen, auf denen er mitkommt? Besteht ggf die "Gefahr", dass Du mehr mit dem Hund machst? Oder weißt du schon von vornherein, dass die Lebensumstände die Zeit dafür nicht hergeben...
 
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Zu nah würde ich mir jetzt aber für´s Durchgehen nicht wünschen, es soll ja schließlich ein gewisses Gebiet durchstöbert werden. Wenn mir der Hund immer am Bein hängt, kann ich´s auch selber machen. Hat man mehrere Hunde, ist ein Hund, der kürzer geht nicht schlecht als Bodyguard, aber meine wie auch der Vorgänger gehen im Lauf der Jahre und mit steigender Erfahrung eigentlich immer weiter, im Schnitt mehrere hundert Meter um mich rum, wenn sie an Sauen kommt, bleibt sie auch mal 2 Kilometer dran...
Die Foxeline ist meine Bodyguard, besonders im Schilf und in den Weidenverjüngungen.
Der Foxl macht den Fernaufklärer und ruft Hilfe bei, die Meute jagt ja seit einigen Jahren zusammen, irgendwie klappt das immer besser, auch mit den Neuankömmlingen
 
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Jetzt versuche ich zum Schluss, dem fragenden Jungjäger doch noch eine ernshafte Empfehlung zu geben, aus der eigenen Jagdpraxis. Mein erster Jagdhund, angeschafft 1990, war ein DJT. Rüde, aggressiv, scharf wie ein Rasiermesser - damals kam das Schwarzwild massiv auf in Ba-Wü und alle „Experten“ rieten mir als Jungjäger zu dieser Rasse. Es musste also unbedingt ein Terrier sein. Die positiven Erfahrungen zuerst: sehr guter Stöberer und Bauhund. Trieb mir das Wild auf die Stiefelspitzen zu. Unermüdlich, unerschrocken und furchtlos. Die Liste der negativen Erfahrungen ist deutlich länger...-kurzum, als Mitglied einer Familie mit zwei Kleinkindern erwies sich dieser Ein-Mann-Hund absolut untauglich.
Eines üblen Tages wurde der DJT überfahren, und eine Rauhhaarteckel-Hündin zog ein. Und das wars - ich hatte meine Jagdhundrasse gefunden. Inzwischen führe ich den vierten Teckel, derzeit zwei schwarz-rote Kurzhaar-Hündinnen.
Jagdlich kann der Dackel alles, was in eurem Niederwildrevier anfällt, nur den Fuchs dürft ihr selber apportieren. Es reicht, dass der Dackel ihn gesprengt hat. Und in der Familie resp. im Haus ist der Dackel sehr angenehm. Die Dackel haben einen Schalter im Kopf, die können unterscheiden zwischen Heim und Jagd. Ein Terrier z.B. vermittelt einem ständig den Eindruck, zum Zwecke der Jagdverhinderung in einem festen Gebäude eingesperrt zu sein. Während der Dackel hingebungsvoll mit den Kindern spielt - bis er den Schlüssel im Schloss des Waffenschranks hört. Dann findet die blitzartige Metamorphose zur reissenden Jagdbestie statt.....
Zudem ist der Dackel nach dem deutschen Schäferhund die zweithäufigste Rasse in Deutschland mit mehr als 6.000 Welpen jährlich. Das heisst, es gibt flächendeckend Unterorganisationen des Deutschen Teckelclubs mit grossem Angebot an Ausbildung und Prüfungen.
Und wenn alle paar Jahre mal eine echt schwere Nachsuche ansteht, lässt man die sowieso besser vom Profi machen......

idS Daniel
 
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@Klosterwald:

Daniel, eine runde Darstellung - wir stellten hier in Hunde-Fäden schon oft übereinstimmend fest, daß der (Jagd-) Teckel die am meisten unterschätzte Jagdgebrauchshundrasse darstellt.
Es sind nunmal Zwerg-Bracken und sie komprimieren in kleiner, vom Menschen geschaffener Statur die guten Eigenschaften der feinnasigen Ur-Jagdhundeformen.

Viele Jäger schauen etwas geringschätzig auf die Teckel-Schläge, weil sie offenbar sich als zweibeinige Krone der Schöpfung mit aufrechtem Gang nicht auf einen kleinen Hund herablassen möchten. Für erwachsene harte Jagd-Männer ziemt es sich scheinbar nicht...;)

Wenn viele mehr davon verstehen würden, worauf es bei der Jagdhunde-Qualität ankommt, wäre dies anders.

Ich sähe gern auf Waldjagden mehr gut jagende Teckel als die vielen (z.B. grauen kurzhaarigen, u.a. ) herumrennenden großen Hunde !
 
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Ein Beagle jagt spurlaut stundenlang auf der einmal angejagten Fährte. In was für einem Revier braucht man das? Warum ist das Brackieren an Revier-MINDEST-Grössen von 1.000 Hektar gebunden?
Ist aber ein idealer Familienhund und ausdauernd. Wenn es ein Welpe ist, dann kann man während der Ausbildung einige Attribute der jagdlichen Arbeit beeinflussen.
 
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Der „Hobbyjäger“, der den Hund gelegentlich zur Jagd mitnimmt, sollte nicht zu sehr auf jagdliche Details Rücksicht nehmen. Wenn der Hund eben zu 80-90% Familienhund ist, dann ist hier die Priorität zu setzen. Wer einen „Vollblutjagdhund“ zu sich nimmt und diesen nicht auslasten kann, der wird sehr wahrscheinlich nicht glücklich damit werden. Wenn „Frauchen“ sich dann noch im Alltag mit dem Kämpfer rumplagen darf, kommt früher oder später ein unangenehmes Erwachen....

Ich kenne genug Leute, die z.B. einen Labby jagdlich führen und damit absolut glücklich sind. Und ich kenne ebenso diverse Viszlafreunde, bei denen es genauso ist.

Such dir den Hund aus der dir gefällt und in dein familiäres Umfeld passt, wähle einen guten Züchter und bilde ihn gut aus.
 
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@Klosterwald:

Daniel, eine runde Darstellung - wir stellten hier in Hunde-Fäden schon oft übereinstimmend fest, daß der (Jagd-) Teckel die am meisten unterschätzte Jagdgebrauchshundrasse darstellt.
Es sind nunmal Zwerg-Bracken und sie komprimieren in kleiner, vom Menschen geschaffener Statur die guten Eigenschaften der feinnasigen Ur-Jagdhundeformen.

Viele Jäger schauen etwas geringschätzig auf die Teckel-Schläge, weil sie offenbar sich als zweibeinige Krone der Schöpfung mit aufrechtem Gang nicht auf einen kleinen Hund herablassen möchten. Für erwachsene harte Jagd-Männer ziemt es sich scheinbar nicht...;)

Wenn viele mehr davon verstehen würden, worauf es bei der Jagdhunde-Qualität ankommt, wäre dies anders.

Ich sähe gern auf Waldjagden mehr gut jagende Teckel als die vielen (z.B. grauen kurzhaarigen, u.a. ) herumrennenden großen Hunde !
Volle Zustimmung.
Der wirklich einzige Hinderungsgrund sich für einen Teckel zu entscheiden, könnte eine Wohnsituation mit vielen Treppen sein.
Ansonsten überpunkten unsere aktuell 4 Teckel an Nasenleistung, Finderwillen, Laut, Mut, breitem Einsatzspektrum bei gleichzeitiger Freundlichkeit, Verspieltheit, Gesundheit und kinderleichtem Handling so ziemlich jeden anderen Hundeschlag.
Allerdings sind sie momentan derart gefragt, dass man schon guggen muss, woher man einen holt. Gibt auch reine Sofadackelzüchter im DTK.
 
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